RENFT live am 18. April 2009 im "Neu Helgoland" in Berlin
Fotos: Rüdiger Lübeck
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"Willkommen bei RENFT" - da gab es durchaus Zeiten, in denen ich nahezu allmonatlich diese Begrüßung vernehmen durfte. Gut, dass diese aktuell nun doch schon etwas länger zurücklagen und die (Vor-)Freude auf's Konzert dadurch bei mir umso größer ausfiel.
RENFT - das ist bekanntlich nicht mehr DIE Klaus-Renft-Combo vergangener Tage, und umso folgrichtiger ist die - wenn auch nur geringfügige - Namensmodifikation der Band, die mittlerweile auch auf dem Fell Delles Basstrommel Einzug gehalten hat.
Ein offenbar vorrangig ob des nahezu ausverkauften Hauses sichtlich gut gelaunter Monster hatte dementsprechend auch wenig Mühe, schnell auf Touren zu kommen. Und selbst dessen (pseudo-)philosophische Labereien zu Veranstaltungsbeginn scheinen ihm die Fans mittlerweile nachzusehen, gehören diese doch wie selbstverständlich zur Marke "Monster" dazu wie dessen (immer noch) brachial geniales Organ.
Ja, und was soll ich sagen: man kann sich eigentlich kurz fassen. Das Programm ist hinlänglich bekannt - die Klassiker, teils nicht unerheblich variiert, nur weniges jüngerer Tage und die mittlerweile obligatorischen englischsprachigen Coverversionen machen die Mischung aus, die das Publikum unverändert aus dem Häuschen sein lässt. Besonders interessant erscheinen mir dabei vor allem diejenigen Titel, welchen Monster seinerzeit im Original nicht seine Stimme verlieh, sondern eben Cäsar und Kuno.
Und spätestens nach der mittlerweile üblichen Pause brach dann schließlich auch das letzte Eis der nicht wenigen Tanzwütigen, die sodann nicht mehr zögerten, die hierfür im Ausflugslokal vorgesehene Freifläche nahezu komplett auszufüllen. Wie in alten Zeiten! Das dahinter stehende, mittlerweile doch schon etwas betagte Konzept geht demnach immer noch auf, was nicht weiter verwundert, handelt es sich doch um puren Rock'n'Roll.
Müßig wäre es, an dieser Stelle erneut den Anteil eines jeden der beteiligten Musikanten hieran zum-was-weiß-ich-wievielten-mal hervorzuheben. Es macht ihnen unverändert Spaß - das sieht man nicht nur, das hört man vor allem!
Im Zugabenteil dann natürlich auch Cäsar's "Apfeltraum" mit ausdrücklichem Gruß in Richtung seiner Wolke. Hier hätte man sich allerdings das für meinen Geschmack völlig deplazierte und pietätlose Abschweifen zu City's Am-Fenster-Refrain "na na na na" getrost ersparen können. Sei's drum - allen anderen Gästen schien es gleichwohl zu gefallen.
Derzeit ist die Band ja (mit Ausnahme Delles) auf dem Weg in den Kosovo. Man darf gespannt sein, wie es danach weitergeht, zumal ich hinter den Kulissen Gerüchte (nicht von der Band!) über neues Material, was vor der Einspielung stünde, vernehmen konnte. Etwas frischer Wind kann schließlich auch RENFT nicht schaden. Auf den alten Lorbeeren lässt es sich nämlich nicht ewig ausruhen. Aber das ist bei den vielen vielen anderen Bands ja auch nicht großartig anders. Nur dass RENFT eben nicht irgendeine Band ist, sondern eine Band, die ein Erbe weiterzutragen hat: das Erbe von Jenni, Pjotr, Gerulf, Heinz und Cäsar!
Foto Impressionen: