000 20140114 1071059045 ...live am 24.04.2009 im
Lichtblickkino in Berlin

 

Bericht: Petra Herz
Fotos: Petra Herz

Es war schon spät, eigentlich viel zu spät. Ich war noch im Prenzl`Berg (u.a. im Buschfunkladen) unterwegs, wollte kurz zu meinen Eltern und auch noch nach Hause, da ich nichts dabei hatte, kein Notizblock, keine Kamera... nichts!
001 20140114 1506273113Letztendlich traf ich leider erst gegen 22:00 Uhr im Kino ein. Mir wurde trotzdem Einlass gewährt, und ich begab mich unauffällig, dachte ich jedenfalls, in eine Sitzreihe. Lächelnde Blicke hießen mich willkommen. Sofort lauschte ich neugierig sehr angenehmen Klängen. Im gemütlichen Kinosessel sitzend hämmerten keine Riesenboxen auf mich ein. Ich hörte wunderbare akustische Musik, genoss jeden einzelnen Ton. Hatte damit eigentlich gar nicht gerechnet. THE BUT erlebte ich im November 2008 beim Benefizkonzert für Afghanistan im Leipziger Anker anders. Da spielte eine Band, wohl eine Big-Band, bestehend aus mehr Musikern. Im Lichtblickkino waren sie zu dritt: Robert P. Mau (voc, key), Robert A. Weinkauf (voc, git, perc) und Robert "Zsolt" Petery (voc, bass, git)... (genau dreimal Robert, gerne hätte ich den Kinosaal Robert gerufen um zu sehen wer oder besser ob alle reagieren ;-)). An diesem Abend passte das wie Faust auf Auge, ich wollte mit ruhigerer Musik entspannen, befand mich also genau dort wo ich hin gehörte.
Da ich also nicht von Beginn an dabei war, wusste ich nicht genau ob sich die Musiker in einem Traum (in vergangenen Zeiten) befanden oder wir alle in eine andere Zeitepoche zurückversetzt wurden. Wir hörten in angenehmer Runde ein Stück vom Robert M., das er sehr mag. Er übernahm an diesem Abend den überwiegenden Gesangspart, lugte dabei mit witziger Mimik über sein Keyboard hervor, mal mit einem Lächeln oder auch mit einem staunenden Blick (weit aufgerissenen Augen). Dann schickte uns der zweite Robert, jetzt nicht herabstufend gemeint, nein die Band hat ja drei geniale Musiker (wie bereits vorher schon genannt), in alte Zeiten. Robert W. klärte kurzerhand über B- und C-Seiten auf. Er griff ganz tief in die Mottenkiste und holte eine B-Seite der 1. Platte aus den frühen 60ern (genau Juli '63) hervor und betonte dabei dass es Dank der Entwicklung der Musikbranche heute auch eine C-Seite gibt, für alle Dritten. Er fügte noch hinzu: "Wer`s nicht kennt hat nicht ordentlich im Plattenschrank der Eltern gegraben". Um noch einmal auf den anderen Robert zurück zu kommen (ich meine den Ersten, den mit M.), er begleitete hierbei nicht am Keyboard sondern percussionierte (gibt es dieses Wort eigentlich? Mir gefällt es jedenfalls), mit zwei Hölzern. Das nächste Stück brachte uns in die Neuzeit zurück und begann a cappella. Das war ein Novum bei THE BUT, dass ein Stück a cappella anfängt. Alle drei Musiker, auch Zsolt, brillierten mit ihrem Gesang in "Honey of the but". Bevor "Mary heats up the Water" erklang, wurde versucht zu ergründen, wo denn nun eigentlich das Wasser überkochte. Ob in Bad oder Küche blieb offen. Kurz vor der Pause hörten wir noch Zsolt`s Song "The notes of a clean young man". Diesen kannte ich bereits vom Benefizkonzert, Ali Zieme (die Prinzen) und Bernd Römer (Karat) unterstützten THE BUT dabei im Leipziger Anker am Schlagzeug und an der Gitarre. Mit einem Schrei wurden wir in die Pause geschickt. Was es mit diesem Schrei auf sich hat, möchte ich nicht näher erläutern, aber mir hat es gefallen. Daher seid neugierig, und geht selbst mal zu THE BUT!
Nach einer "anstrengenden" Pause begannen die drei Musiker mit 002 20140114 1824643025einem Schlaflied und hievten aber das Publikum mit einem anschließenden Swing wieder hoch. Für "Go away" gab uns Robert W. ganz ausführliche Erläuterungen: "Eigentlich ein böses Lied, nein ein lustiges, nein überhaupt nicht lustig. Bezieht sich nicht auf`s Publikum, ist `ne Fehldeutung, das Publikum soll garantiert nicht gehen! Entstanden ist es im Jahr 2000. Bis zum Frühjahr 2000 wurde es noch bei The Butlers gespielt, dann kam der Übergang zu The But. Hier eine neue Version, extra für Berlin die Berlin 2009-Version".
Der Abend gestaltete sich recht abwechslungsreich. Um sphärische Klänge zu erzielen klopfte Robert W. auch mal auf seiner Gitarre herum, oder nahm ein kleines Xylophon zur Hand. Zsolt wechselte zwischen E-Gitarre und Bassgitarre. Ein Titel endete sogar mit einem "cha cha cha". Kurze Umbauphasen wurden genutzt um über das Entstehen von Titeln zu philosophieren. Robert M. hat ein Geburtstagsständchen für Robert W. geschrieben. Die Idee kam ihm als er an die Glückskekse, die es in Chinarestaurants als Beigabe gibt, dachte. Er packte noch ein paar schöne Zeilen dazu und entstanden ist "Horoscope". Vorher bestand aber die Pflicht das Wort "Glückskekstext" im schnellen Tempo über die Lippen zu bringen, eine lustige Angelegenheit. Robert W. freute sich so sehr, dass er mit dem "Besen" seine Trommel streichelte, am Ende schnipsten alle. Das Xylophon, das lt. Robert W. jetzt sehr im Kommen ist, kam erneut bei einem Lied über Gestirne zum Einsatz: "Lady sun and mister moon". Robert W. erklärte dann: "Jetzt kommt planmäßig das letzte Lied vor der Zugabe", worauf Robert M. ergänzte: "vor dem Zugabenblock". Mit einer Zugabe, bei der die Melodie, wie gewünscht, wirklich hängen blieb, und einem anschließenden "Good bye" schickte uns THE BUT gegen 23:50 Uhr nach Hause.
Wer sich an die Beatles oder auch Kinks erinnert fühlen möchte, sollte einfach mal bei THE BUT vorbei schauen. Die Band wird u.a. beim Himmelfahrts-Special auf Schloss Goseck am 21. Mai 2009 auftreten.

 

 


   
   
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