Harp Session live am 25. April 2009 in Berlin

 

Bericht: Petra Herz
Fotos: Petra Herz, Dietmar Meixner

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Ich fuhr wieder einmal zur Kulturbrauerei. Ich glaube, ich brauche nicht mehr darüber informieren, in welchem Stadtbezirk sich das denkmalgeschützte Gelände befindet, auch nicht was in der Nähe machbar ist, denn das hatten wir alles schon. Kurz und knapp: Im Maschinenhaus fand die Harpsession statt und "Deutsche Mugge" war herzlich eingeladen.
Auf dem Gelände begegneten mir sofort einige unheimlich gut mit Mundharmonikas bestückte Musiker. Das sind Menschen, bei denen wohl eher "der Ton die Musik macht". Ich bin in der Regel ein redefreudiger Mensch, kann trotzdem gut zuhören. Aber da waren nun Menschen, die das Ziehen und Pusten wohl eher nutzen, um ganz bestimmte Töne zu erzeugen. Ich ließ mir natürlich diese wirklich sehr kleinen Instrumente zeigen. Mit Stolz öffneten Harper exklusiv für "Deutsche-Mugge" ihre Taschen mit den Arbeitsgeräten (siehe Fotos). Jeder hatte dabei seine eigene Aufbewahrungsvariante. Manch einer kauft seiner Freundin eine Handtasche. Aber was macht ein Harper? Er geht los um eine Tasche für seine kleinen Schätze zu kaufen. Ein anderer wiederum entfremdet Handytaschen, zieht diese auf einen Gürtel und hat somit immer die richtige Mundharmonika bei Fuß... ach nee bei der Hand, oder noch besser: "bei Mund". Es gibt auch Liebhaber, die ihre kleinen Silberlinge in einem extra angefertigten Instrumentenkoffer transportieren. So sind sie halt... die Harper: Sie brauchen für jede Tonart mindestens eine Mundharmonika. Hierbei möchte ich noch erwähnen, dass man zwei Arten unterscheidet: Chromatische (etwas größer mit Schieber) und diatonische (die "Normalen") Mundharmonikas.
Der rockig bluesige Harpabend sollte gegen 21:00 Uhr beginnen. Die Musiker verbrachten aber bereits einige Stunden im Maschinenhaus, es war schließlich "Tag der Mundharmonika". Am Vormittag fanden Workshops statt, und bis in die Nachmittagsstunden konnte reger Erfahrungsaustausch erfolgen. Harper treffen sich sonst auch regelmäßig zum Mundharmonika Stammtisch. Diesen gibt es in verschiedenen Städten, in Berlin vertreten durch unseren Kollegen Andrè. Wie unterhalten sich Harper eigentlich? Einer zieht und der Andere pustet? Ja, das wahrscheinlich auch, sogar gemeinsames Spiel ist möglich. Nein, im Ernst: alles nette Menschen mit denen ich mich im Verlaufe des Abends gut unterhalten konnte. Und wer hat denn nun eigentlich diesen Abend organisiert? Andrè Serfas, Sören Birke nebst Waldi Weiz mussten viel Zeit investieren, um dieses Event so wunderbar werden zu lassen, wie es dann auch gewesen ist. Sie organisierten und koordinierten z.B. Anmeldungen, Location, Bands, Sponsoring... ein Konzept musste auch her. Session bedeutet eigentlich, dass jeder Mal auf die Bühne geht und was macht. Das geht aber bei so einem großen Event nicht. Viele Harper aus ganz Deutschland, wie z.B. aus Münster (Wstf.) oder aus Freudenberg, sind angereist. Ohne Konzept wäre das sicher nicht möglich gewesen. So eröffnete André den Abend mit seiner Band "bluebone-reloaded" und dem Titel "Paradise City". Dann begrüßte André alle Anwesenden im gut gefüllten Maschinenhaus: "Schönen guten Nabend. Es freut mich sehr, dass ihr alle da seid zum Mundharmonika-Tag. Zum Abschluss nun die Harpsession. Wir machen hier den Opener,so ein bisschen zum warm werden. Seid ihr gut drauf?" Ein deutliches "Ja" war aus dem Zuschauerraum zu vernehmen. Weiter ging es mit Stephan Richter (voc, git), Andrè Serfas (voc, harp, git), Markus Kunz (harp), Lutz Stahlberg (bass) und Benedykt Welker (drum) und den Songs "Messin' with my bread" und "I`m ready". Bei den Titeln "Look at me" und "20 Flight Rock" übernahm André den Gesang. Prima Andrè, Kompliment! Ich wusste ja, dass du Gitarre und Harp spielen kannst, aber von deinen Sangeskünsten wusste ich bisher nichts.
Nach einer halben Stunde "bluebone-reloaded" betrat Big Joe Stolle die Bühne: "Guten Abend Mundharmonikafans. Ich begrüße euch ganz herzlich hier im Maschinenhaus wo der Blues natürlich zu Hause ist..." Weiter ging es im ersten Block mit der Waldi Weiz Band und wechselnden Harpspielern (u.a. glänzte Sören). Die Waldi Weiz Band, bestehend aus Waldi Weiz (voc, git), Simon Pauli (bass), Udo Weidemüller (git), Simon Anke (key) und Andreas Scherer (drum), hatte an diesem Abend ordentlich zu tun, sie waren in fast jedem Block vertreten. Andreas erfuhr erst ganz kurzfristig von seinem Einsatz bei der Harpsession, meisterte aber alles hervorragend. Eine Aussage hat mir besonders gut gefallen. Ich glaube es war Waldi: "Nicht wundern, manches kennt man. Wir spielen es nicht ähnlich, sondern so wie wir es damals gern gehabt hätten".
Nach dem 2. Block begrüßte uns Detlef mit seinem schottischen Kollegen Johnny, sie spielten irische Musik. Die fand ich (tie)irisch gut! Gerne hätte man manchmal drei Hände um vieles auf einmal erledigen zu können. Es gibt Musiker, die eventuell drei bräuchten, es aber auch so hin bekommen. Mit zwei Löffeln lassen sich zwischen Händen und Oberschenkeln herrliche Klänge erzeugen, Johnny brillierte in dieser Funktion. Adam spielte in so einer Situation sogar noch freihändig (es war keine Hand mehr frei) auf seiner Harp einen Blues.
Eigentlich müsste ich jetzt über jeden einzelnen Musiker bzw. Harpspieler ganz genau berichten. Wer was und wie gespielt hat. Aber ich glaube, das würde hier den Rahmen sprengen. Zusammenfassend stelle ich fest, dass die Harper ein prima Team bildeten, sich gegenseitig achteten und alle, jeder auf seiner Art und Weise, auf der Bühne brillierten. Das zeigten sie noch einmal am Ende der Veranstaltung, ab 0:00 Uhr fand eine einstündige "echte" Session statt. Viele Harper begaben sich noch einmal auf die Bühne und sorgten für einen krönenden Abschluss. Und nicht zu vergessen die Waldi Weiz Band, sie hielten den ganzen Abend durch. Die Abstimmung zwischen der Band und den Harpern klappte prima, jedes Bandmitglied durfte sogar mit einem Solo glänzen.
Wer diese Veranstaltung verpasst hat, sollte vielleicht die Augen und Ohren offen halten. Ich bin mir fast sicher, dass es in einem Jahr eine Wiederholung geben wird, einen "Tag der Mundharmonika 2010", oder Andrè?
Nun will ich aber wenigstens noch die Namen aller Harper nennen (ich hoffe niemanden vergessen zu haben): Markus Kunz, Andrè Serfas, Bertram Becher, Sören Birke, Mario Hemken, Peter Wessa, Detlef Grobba & Johnny Òcaerr, Matze Stolpe & Bernhard, Holger "Hobo" Daub & Frank, Adam Sikora & Simon Lee, Carsten Priester, Andy Duwe, Arnd Hoffmann, Daniel



Foto Impressionen:


Fotos von Petra:

Fotos von Dietmar:



Alle Fotos von Dietmar Meixner findet Ihr in seinem Fotoalbum HIER...

 


   
   
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