Tom's Daddy live am 24. Mai 2009 im Augustusgarten zu Dresden
Fotos: Gundolf Zimmermann
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Der Augustusgarten, ein uriger Biergarten in Dresden, entwickelt sich langsam zu einer meiner Lieblings-Konzertbühnen. Sonntagnachmittags gibt es dort von 15.00 - 18.00 Uhr tolle Livemusik. Unlängst erlebten wir dort schon Hans die Geige. Der Biergarten liegt direkt am Ufer der Elbe im Dreieck Finanzministerium-Augustusgarten-Goldener Reiter. Von da aus hat man auch einen traumhaften Blick auf die malerische Kulisse der Dresdner Altstadt mit Brühlschen Terassen, Frauenkirche und Rathausturm auf der anderen Elbseite.
Die Firma depARTment production, eine Dresdner Künstleragentur, richtet diese Sonntagskonzerte für den Augustusgarten aus, und rein zufällig arbeitet meine liebe Nichte für diese Firma im Bookingbereich. Deshalb war es auch zusammen mit Lissi und Petra eine unserer leichtesten Übungen, der Firma mal unseren Freund Jens Kurze (Tom's Daddy) schmackhaft zu machen.
Einige von uns konnten sich ja schon mehrmals von Tom's Daddy's Qualitäten als Musiker und Entertainer überzeugen und an seinem Programm erfreuen. Über einige seiner Auftritte wurde hier auch schon gelegentlich berichtet. Den Lesern von www.deutsche-mugge.de dürfte Tom's Daddy sowieso kein gänzlich Unbekannter sein, da er für das Journal ab und an schon Konzertberichte schreibt und auch im angeschlossenen Forum aktiv ist.
Gestern war es nun soweit und natürlich war unsere frohgestimmte Abordnung aus dem Puhdys-Forum pünktlich zur Mugge zur Stelle. Selbst das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Tom's Daddy freute sich sichtlich ein paar Freunde und bekannte Gesichter zu sehen. Kurz vor dem Auftritt erzählt er mir, dass jetzt bei ihm das gewisse Kribbeln einsetzt und er doch sehr aufgeregt ist. Doch der Jens ist ja eine "alte Rampensau" im besten Sinne, und wir waren überzeugt, dass er die Leute gut unterhalten wird. Das tat er dann auch in seiner eigenen Art und Weise mit einem bunten Mix aus deutschen und internationalen Titeln. Am Anfang standen auch bei Jens Kurze einst die Beatles. Damit fing es damals bei ihm an, und auch in Dresden war ein Song von den Pilzköpfen der Einstieg in den Konzertnachmittag. Jens kopierte die Originalversionen nicht einfach, sondern er hat sie eigenständig bearbeitet, interpretierte sie mit seinem Herz und seiner Seele. Zum Beispiel hat er auch "Verdamp lang her" von BAP mal vom Kölner Dialekt ins Deutsche übersetzt, was diesem Lied in meinen Ohren gleich eine andere Note verlieh. Zwischen den Songs plauderte Tom's Daddy charmant über sich, über die betreffenden Originalkünstler und über alte Zeiten. Er erzählte kurzweilig von seiner ersten Gitarre, seiner ersten Schallplatte oder über die eine oder andere Begegnung mit seinen musikalischen Vorbildern. Das lockerte das Konzert richtig auf, und es machte mir wirklich Spaß da zuzuhören. Im Publikum sass auch der Schlagzeuger seiner ersten Band. Natürlich fand er auch für ihn ein paar warmherzige Erinnerungen.
Viele Lieder, die Jens in Dresden spielte mag ich sowieso. Ich will hier nur einige der Titel nennen, die er uns zu Gehör brachte, zum Beispiel CITY's "Weil die Erde eine Kugel ist" und "Sommerherzen", "Zeit, die nie vergeht" von Perl und "Als ich wie ein Vogel war" von RENFT. Es gab nicht wenige Spaziergänger, die sich spontan in den Biergarten setzten, um das abwechslungsreiche Programm zu verfolgen. Als Jens mitbekam, dass hinter ihm eine Gruppe von ca. 10-12 Personen saß, die sich russisch unterrhielten, änderte er ganz kurz sein Programm und spielte zwei Lieder von den russischen Künstlern Juri Antonov und Maschina Wremeni aus den siebziger Jahren. Er sang die Lieder in der Originalsprache. Die Leute von der Gruppe hinter ihm waren anfangs sehr überrascht, und sie freuten sich riesig über diese Geste des Künstlers. Nach dem Konzert haben sie sich alle noch einmal persönlich bei Jens bedankt.
Aber Tom's Daddy kann nicht nur deutsch, russisch und englisch singen. "Schreib es mir in den Sand", die Schöbel-Version von Omegas "Gyöngyhajú lány" durfte in Dresden nicht fehlen, und den letzten Refrain sang er natürlich auf ungarisch. Jens machte während der gesamten drei Stunden nur zwei ganz kurze Pausen und verbreitete Frohsinn, Witz und Spielfreude. Es war deutlich zu spüren, dass Tom's Daddy die ganzen Lieder auch sehr mag, die er spielt. Da konnte ich es auch verschmerzen, dass da 2-3 Titel dabei waren, die ich persönlich nicht mag. Im Prinzip spielte sich der Herr Kurze an diesem Nachmittag durch fast 50 Jahre Rockgeschichte, von den Beatles bis hin zu aktuellen Liedern von Heinz Rudolf Kunze oder Bon Jovi. Tom's Daddy passte wirklich wie die Faust auf's sprichwörtliche Auge in diesen Biergarten, weil er in seiner Musikauswahl auch mehrere Generationen bedacht hat, und weil er außerdem ein sympathischer Typ ist.
Ganz zum Schluss wagte er sich sogar an den Subway to Sally-Hit "Eisblumen" vom 2005er Erolgsalbum "Nord Nord Ost". Das was Du gestern in Dresden hingelegt hast, lieber Jens, war eine absolute Punktlandung. Bleibt zu hoffen, dass es an selber Stelle ein Wiedersehen gibt. Ich bin da ganz optimistisch.
Foto Impressionen: