CITY live am 06.09.2008 in Kremmen
(incl. Bericht über die Albumpräsentation am 29.08. in Berlin)


Bericht: Petra Heinzel
Fotos: Petra Heinzel (Berlin), André Serfas (Kremmen)

 

ak 20141228 1159830735Inzwischen muss es schon fast ein Jahr her sein, so lange habe ich City nicht mehr live erlebt. Nun wurde es aber auch Zeit. Die City-Ära begann in diesem Jahr für mich mit der Albumpräsentation im Forum Köpenick am 29.08.08. Bereits einige Tage vorher erfuhr ich von einer kleinen geplanten unplugged-Präsentation. Und tatsächlich, mitten im Center war eine Bühne aufgebaut. Da eine Etage nicht genügte (so groß war der Andrang), verteilten sich die Zuschauer auch auf der oberen Ebene. Pünktlich um 17:00 Uhr betrat Herr Thomas Koch (Mazda-Chef) die Bühne und kündigte mit großer Freude die Band mit ihrem neuen Album „Play it again / Das Beste von City“ an. Die schick in schwarz gekleideten City-Herren warteten geduldig am Bühnenrand. Von der Masse umjubelt betraten sie dann die Bühne, und präsentierten „Weil die Erde eine Kugel ist“ und „Sommerherzen“. Ganz besonders freute ich mich über das Lied „Tamara“. Ich durfte es endlich mal wieder live und sogar in voller Länge hören. Und sie gaben auch „Wo du nicht bist“ von ihrem neuen Album zum besten. Das Publikum forderte nach Zugaben, und natürlich konnten dann alle Anwesenden „Am Fenster“ genießen. Zu diesem Lied habe ich eine ganz besondere Beziehung. Ich lernte es im Musikunterricht. Den Text bekam ich von meiner Lehrerin Liese Reznicek (Mona Lise), und daher bin ich auch heute noch textsicher. Am Ende der Live-Präsentation sagte Toni dann: „Wir signieren so lange bis jeder Einzelne sein Autogramm hat“. Von Autogrammstunde konnte da wirklich nicht die Rede sein, denn sie waren bestimmt noch zwei Stunden beschäftigt. Ich konnte anschließend einen schönen Abend mit Freundinnen genießen, da ich genau wusste in einigen Tagen geht die City-Ära weiter...
Am Samstag hieß es also "Auf nach Kremmen". Dieses Mal sollte ich den Ort etwas besser kennen lernen. In Kremmen kannte ich bisher nur die „Tiefste Provinz“, wo bereits viele deutsche Künstler auftraten. Samstag ging es mitten in den Ort, auf den Marktplatz. Beim Eintreffen war bereits die Vorband mit ihrem Soundcheck zugange. Da mich diese Klänge nicht weiter interessierten, hatte ich mich nicht mehr nach dem Bandnamen erkundigt. Leider ließ das Wetter etwas zu wünschen übrig, Regentropfen streichelten meine Haut. Die Blumen auf den Beeten, die sich mitten auf dem Marktplatz befanden, werden sich gefreut haben. Wir jedoch fanden Schutz im Rathaus, denn dort waren wir sowieso mit Fritz zu einem Interview verabredet. Die Band bereitete sich dort auf ihr Konzert vor. Sofort lief uns auch sein „Ersatzmann“ Rudi Feuerbach (Fritz konnte wegen eines Handbruchs nicht auftreten, siehe Interview) über den Weg, worauf Toni witzig äußerte: „Rudi ist Fritzes linke Hand“, und Fritz erwiderte: „Zwei Mann und drei Hände“, alle lachten. Nach dem Interview begab sich die Band noch zu einem Empfang, war aber pünktlich wieder zurück. Um 21:00 Uhr begann das Konzert mit dem Intro und Überleitung in „Amerika“. Hier sprang Toni mit seiner Gitarre auf das Schlagzeugpodest und ließ das Lied mit: „ ...ich bin immer noch hier“ enden. Trotz leichtem Regen waren die Massen aus dem Häuschen. Toni hieß alle mit einem 3-fachen „yeah“ willkommen, was vom Publikum gleichermaßen erwidert wurde. Stimmungsgeladen ging es weiter mit „Weil die Erde eine Kugel ist“, in dem es heißt: „...kommt jeder, der straff nach Westen marschiert, im Osten wieder an“. Es folgte Tonis Bandvorstellung:
"Hier neben mir steht er -das Original- Georgi Gogow. Am Schlagzeug General Klaus Selmke. An den Keyboards -unser Sonnenschein- Manne Hennig, das Sommerherz. Jetzt habe ich zwei Nachrichten für euch, zuerst die Schlechte: Fritz Puppel hat sich den linken Arm gebrochen, und deshalb einen schönen Gruß von Fritz. Jetzt die gute Nachricht: schön, dass man gute Freunde hat. Wir haben bei Keimzeit angerufen und hier ist er Rudi-Keimzeit-Feuerbach. Rudi ist vier Wochen älter als City,... alter Sack. Und ich bin Toni Krahl. Wir wünschen euch viel Spaß mit City!"
Nun begann Joro (Georgi) für „Sommerherzen“ auf seiner Geige zu zupfen, bis er dann seinen Bogen einsetzte. Toni sang „Yeah Yeah Yeah“ und verkündete: „So heißt unser Album aus dem vergangenen Jahr, was in diesem Jahr „Play it again“ heißt, enthält die besten Rocksongs aller Zeiten und ist tatsächlich von uns“.
Irgendwann tauchte die Frage auf: Wer weiß was jetzt kommt? Kenner wussten sofort: natürlich „Wer weiß“. Hier glänzte Rudi im grünen Licht mit seinem Gitarrensolo, wobei am Ende Toni mit seiner Gitarre und Joro mit seinem Bass einstimmten, und Dank eines Ventilators in der vorderen Bühnenmitte im Nebel verschwanden. Als Toni „ich sah in meinem Traum heut Nacht, ein Haus aus Glas“ sang, verwandelte sich meine Haut in Gänsehaut. Toni erschien von einer Folie umhüllt (erstaunlich wie er darunter so lange ausharren kann) im blau-grünen Licht bzw. auch in einem weißen Lichtkegel mit dem Lied „Glastraum“. Als der Song zu explodieren beginnt, nimmt er die Folie von sich und wirbelt sie durch die Luft. Noch mehr ergriffen war ich vom nächsten Lied. Toni kündigte „Tamara“ mit folgenden Worten an: „Wir kommen jetzt zu einem der traurigsten Kapitel unserer Musiklandschaft“. Am Ende des Liedes drehten sich Toni, Joro und Rudi in Richtung Leinwand, auf der eine Fotomontage von Tamara (die Leinwand in rot und Tamara in schwarz) zu sehen war, und alle lauschten dem eingespielten Gesang Tamaras. Die Leinwand, die ich erst in diesem Moment wahr nahm, sah wunderschön aus und ich war schwer ergriffen. Einmal tief durchatmen und dann hat City sogar eine passende Überleitung parat. Bei „Wen die Götter lieben“ spielt Toni Mundharmonika. Toni kann erfreulicher Weise bei jedem Eon-edis-Konzert verlauten lassen: „Dieser Abend ist bei freiem Eintritt, aber nicht umsonst“. Und bei „Vater glaubte“ forderte er das Publikum auf: „Kommt, singt mit, der Text steht hinten dran“. Auf der schwarzen Leinwand befanden sich drei große weiße Buchstaben „NAI“. Alle, wirklich alle sangen mit. An diesem Abend gab es noch viel zu erleben. Reichlich Bonbons mit der Internetadresse flogen in die Massen, ein roter quietschender Luftballon übernahm kurz die Gesangsrolle, Hände neigten sich wie Palmen von links nach rechts und wieder zurück, auf der Leinwand konnte man mit blauem Himmel und weißen Wolken durch die Welt fliegen. Bei Titeln, wie „Wand an Wand“, „King vom Prenzlauer Berg“ und „Unter der Haut“ wurde gerockt. Das Lied „Z.B. Susann“ hatte auf Grund einer Textstelle an diesem Abend eine ganz besondere Bedeutung „...im Dschungel an der Hochbahnbrücke war RUDI auch noch mit dabei“. Toni nahm Rudi in den Arm und entledigte sich seiner Kopfbedeckung (ein City-Tuch, das auch einige Fans trugen). Dieses wirbelte er noch ordentlich herum und heizte dem Publikum kräftig ein. Mit „Casablanca“ verabschiedete sich die Band in einem großen Finale, verwies aber noch auf den „Konsum“ neben der Bühne für alle Nimmersatten. „Wir kommen nach dem Auftritt noch vor die Bühne und unterschreiben den ganzen Kladderadatsch“, sagte Toni.
Das Publikum wusste wohl irgendwie, dass da noch was fehlt, und... nach einer Weile vernahmen alle eine Geige. Joro stand noch im Dunkeln neben der Bühne und streichelte mit dem Bogen sein Instrument. Einen Moment später betrat er dann lauter werdend die Bühne. Die Fans klatschen emsig mit und somit erschien wieder die gesamte Band im roten Licht. Dann begab sich auch Fritz (er verfolgte das Konzert am Bühnenrand) auf die Bühne und winkte und klatschte, trotz Gipshand. „Am Fenster“ war der krönende Abschluss einer gigantischen Bühnenshow, ein wahres Feuerwerk. Dieses bestätigte anschließend Kremmens Bürgermeister, Herr Sasse, mit den Worten: „City, na das war doch was“. Ein weiteres Kompliment konnte ich am Rande vernehmen, Fritz sagte zu Rudi: „Fehlt nur noch der Hut“. Rudi war sichtlich gerührt, ich nickte ihm zu.
Am Ende vergaß ich noch nach den Blumen, die da mitten auf dem Marktplatz waren, zu schauen. Aber der Anblick wäre, nehme ich mal an, nicht so schön gewesen, da der Marktplatz voller Menschen war. Das Grünflächenamt wirds schon richten. Übrigens fotografiert Toni bei jedem Konzert seine Fans und diese Fotos kann man dann auf www.city-internet.de betrachten...

SPEZIAL: Fritz Puppel im Gespräch mit Deutsche-Mugge.
Zum Interview: HIER KLICKEN




Foto Impressionen:



Albumpräsentation Berlin:



   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.