Benefizkonzert für das Café Garbáty
am 16.12.2008 im Kesselhaus Berlin
(Mit Engerling, Monokel, Zöllner, Stern-Akustisch, IC Falkenberg, Blank u. a.)
Bericht: Petra Heinzel
Fotos: André Serfas & Dietmar Meixner
Fotos: André Serfas & Dietmar Meixner

Und schon ging es weiter im Programm. Auf einer Leinwand, die an der rechten Kesselhausseite installiert war, konnten wir einen Trailer über Cäsar sehen. Ein Interviewausschnitt wurde übertragen und wir hörten den "Apfeltraum". Schön, dass auch an diesem Abend an Cäsar gedacht wurde. Zur Überbrückung kurzer Umbauphasen gab es an dem Abend noch weitere Trailer zu sehen, und teilweise wurde auch Musik vom Band eingespielt. Ich erinnere mich da z.B. an Ret Marut (vom Band), Mick Jagger (Trailer) und Jürgen Kerth (vom Band).
Um 21:10 Uhr wurde es dann akustisch. IC Falkenberg (voc), Michael Behm (dr), Frank Nicolovius (key), Alexander Procop (bass) und Michael Lehrmann (git) eroberten die Bühne und das Publikum mit "Stundenschlag". Bevor sie uns gen "Südpol" schickten hatte IC noch einiges zu sagen. Er wohnt seit fünf Jahren in Pankow. In seiner Ansage prangerte er die Kulturpolitik in diesem Bezirk an und hofft, dass diese Veranstaltung Aufmerksamkeit erregt, besonders bei den Pankower Politikern. Er beendete seine Ansage mit: "Wir sind STERN AKUSTISCH - ein Kind der Zellteilung". "Wir sind die Sonne" erklang im Kesselhaus und ließ es erstrahlen. IC sang "Was fang ich an" und einige Zuschauer (auch Frauen) erwiderten lautstark "Ich bin ein Mann". Sogar ein gekonnt schwingendes Rasselei konnte ich im Publikum entdecken. Später wechselte Alex von seiner Bassgitarre zum großen Kontrabass. Da Alex selbst sehr groß ist, wirkte dieses dann doch nicht ganz so riesig. Nach zwei weiteren Titeln verließen dann die Akustiker leider schon wieder die Bühne.
Um 22:00 Uhr übernahm BIG JOE STOLLE mit seiner Band das Kesselhaus. Das sind: Robert Gläser (bass) und Uwe Fischer (git, beide auch Musiker bei SIX, Ronny Dehn (drum), der u.a. auch bei East Blues Experience spielt, und als Gast Peter Schmidt (git), ebenfalls von East Blues Experience. Mit "Der Müllmann Blues" und "Dr. Blues" hielt eindeutig der Blues Einzug ins Kesselhaus. Big Joe ließ seine Harps schwingen und seine kräftige Stimme bestimmte wo es lang ging, seine Band agierte hierzu hervorragend. Dann erinnerte Big Joe mit "Whisky" und "Mein Bruder Blues" an eine große Rock- und Blueslegende. Jeder weiß an dieser Stelle, dass natürlich Cäsar gemeint ist. Dirk Zöllner betrat die Bühne und alle ehrten gemeinsam Cäsar mit "Cäsars Blues".
Mit "Sittin on the dock of the bay" wurde gegen 22:35 das Ruder an DIRK ZÖLLNER und seine Musiker Andrè Gensicke (key), Matze Mantzke (drum), u.a. auch bei Stamping Feet aktiv, Robert Gläser (bass) und Tobi Hillig (git) weiter gereicht. Bei "Alles oder Nichts" gab es wohl nichts was sich nicht im Kesselhaus bewegte. "Rot" sehe ich auch, wenn ich durch die Straßen der Stadt gehe und an jeder Ecke Tretmienen entdecke, daher schreit Dirk dem Publikum "rooot" entgegen, und lag dabei am Ende Robi zu Füßen. Kurz darauf war Funkytime angesagt. Alle Beine, Füße, Arme und Hintern duften bewegt werden. Zum Abschluss wurde es dann ruhiger, "Viel zu weit" ein Titel der ans Herz geht.
Um 23:00 Uhr richteten sich alle Blicke nach oben, zur linken Seite des Kesselhauses. Denn im Rang hatte sich MICHA BEHM mit FIRST DRUM AFFAIR positioniert. Er trommelte mit seinen 6 Schülern (manche auch ehemalige) was das Zeug hielt und zauberte mit ihnen sehr interessante Rhythmen hervor. Die Zuschauer befanden sich plötzlich in Afrika, Kuba oder auch Brasilien, und waren begeistert. Anschließend erzählte mir Micha, dass diese Formation bereits seit 1990 existiert und Auslandsauftritte, z.B. in der Schweiz und Frankreich stattfanden. Er kann also mit Recht stolz auf seine Schüler sein.
Gegen 23:15 Uhr war MONOKEL in den Startlöchern. Michael "Lefty" Linke (voc, git), Bernd "Kuhle" Kühnert (git), Michael "Pitti" Pflüger (bass) und Mathias "Dicki" Grimm (drum) legten mit "Kindertraum" los und landeten kurz darauf in "Berlin". Dann kam Frank "Gala" Gahler (voc, harp), ein Monokel-Urgestein, hinzu und ehrte mit dem Lied "People get ready" den vor wenigen Tagen verstorbenen Andrè Greiner (Sänger von Freygang). Christoph Frenz (ehemaliger Monokelbassist, jetzt bei Polkaholix) hatte mit dem "Monster vom Schilkinsee" ein kurzes Gastspiel. Ein Blick auf die Setlist brachte mich zum staunen. Da standen doch wirklich Titel wie "Bla bla" und "Ahaha". Gut, dass ich die Musiker von Monokel vorher kurz kennen lernen konnte. Dadurch wusste ich: sie machen Kraftblues. Mit "Bye, bye Lübben City" verabschiedeten sie sich und somit konnte die letzte Band des langen Abends angekündigt werden.
Die ENGERLINGe Boddi Bodag (voc, key), Heiner Witte (git), Manne Pockrandt (bass) und Hannes Schulze (drum) starteten natürlich mit dem "Engerling Blues". Bekannte Titel, wie "Da hilft kein Jammern", "Die Anderen" und "Narkose Blues" folgten. Inzwischen war bereits Mittwoch und nach wie vor zeigte sich das Publikum begeistert. Dann durfte natürlich auch "Mama Wilson" nicht fehlen. Tatkräftige Unterstützung bekam Engerling von der Geschäftsleitung des Kesselhauses in Person von Sören Birke. Er ließ die Stimmfedern seiner Harp gekonnt schwirren und ergänzte somit den perfekten Sound.
Um 1:00 Uhr rockten Engerling, Burghard Kühn, Uwe Fischer, Carsten Große, Sören Birke und Kuhle wie "Wild Things" über die Bühne. Die Zuschauer waren begeistert. Fred, Wolf und Burghard dankten allen Musikern, die an diesem Abend dabei waren und Wolf wünschte sich als besondere Zugabe das Stück "Jessica". Also legten alle noch einen oben drauf und erfüllten ihm diesen Wunsch, so dass das Konzert um 1:30 Uhr endete.
Was für ein gigantischer Abend! Ein Lob an die Organisatoren und natürlich an alle beteiligten Musiker! Ihr habt alle super protestiert! Hoffentlich habe ich niemanden vergessen zu nennen. An dieser Stelle möchte ich auch noch erwähnen, dass nicht nur viele Musiker auf der Bühne zu finden waren, sondern auch zuschauende vor Ort: Acki (Ossis), Andrè Herzberg (Pankow), Axel Lorenz (7 Sünden), um nur einige zu nennen...
Und nun möchte ich noch ganz besonders das Engagement von Wolf Spors würdigen. Er hat sehr viel Kraft, Energie und Geld für die Erhaltung des Garbàty eingesetzt. Ich selbst werde auch dem 31.01.09 mit einem tränenden Auge entgegen sehen, da ich im Garbàty sehr viele Konzerte erleben konnte... werte Politiker was lasst ihr da nur zu?!
Foto Impressionen:
Fotos von André:
Fotos von Dietmar:
Alle Fotos des Abends von Dietmar Meixner findet Ihr in seinem Fotoalbum HIER...