40 Jahre PUHDYS -
Pressekonferenz am 4. Dezember 2008 in Berlin
Bericht: Andreas Hähle | Fotos: Patricia Heidrich
NIX MIT ROCKERRENTE
Pressekonferenz "Puhdys" zum 40jährigen Jubiläum der Band (4.12.2008) im "Blue Room" der O2-World
"Es ist keine Ente, wir spielen bis zur Rockerrente", sangen die "Puhdys" glaubhaft, und die Fans nahmen das für bare Münze. Zu Recht, wie wir heute wissen. Und selbst wenn das Rentenalter durch die Politik noch mal um zehn Jahre heraufgesetzt werden würde, würde diese Meldung keiner mehr bestreiten. Die ist nun schon 25 Jahre her und die "Puhdys" stehen immer noch wie ein Baum, vor allem für sich selbst. Nun werden sie 40 Jahre alt, als Band, und wenn Peter Meyer (Keyboards, Kompositionen) süffisant meint, die Band würde noch 100 Jahre alt werden, findet das keiner witzig, sondern eher Glaubende und Gläubige, das keinesfalls nur unter den Fans, sondern wohl bei jedem, ja selbst unter der zahlreich anwesenden Presseschar.
Ich habe bei dieser Pressekonferenz gelernt: Die "Puhdys" sind witzig. Und vielleicht ist das eines der vielen Geheimnisse, weshalb diese Provinzband aus Sachsen, welche sich urzeitlich eher mit "Uriah Heep"-Covermusik als mit eigenen Ideen herumschlagen wollte, die deutsch-deutsche Rockmusiklegende schlechthin ist, ohne politisches "Vereint Euch mal"-Geseier. Das größte Geheimnis ist wohl aber: Die "Puhdys" sind die "Puhdys" und Punkt. Sie haben keinen Sound, der einem sofort einfällt, sondern viele, sie haben kein inhaltliches Gesicht, sondern viele. Sie haben von allem etwas und sind eine Band für alle. Ob auch für die Chinesen, das wird sich zeigen, wenn Meyers Traum, den er anlässlich dieser Pressekonferenz erneut betonte, sich erfüllt, und diese Band mit den Rolling Stones in Peking spielt. Einen Termin gibt es noch nicht. NOCH nicht...
Die frech-muntere Pressekonferenz wurde moderiert von Wolfgang Martin (rbb) und hatte eher die Form einer lässigen Talkshow als die einer steifen Pressekonferenz, war munter und fröhlich, die Musiker waren dies ebenso und verkündeten, dass 40 Jahre "Puhdys" nicht nur ein Abenteuer waren, sondern auch eines sein werden. Sowohl im Jahr des 40jährigen Bestehens als auch darüber hinaus. Geplant ist vieles. Sehr vieles auch fest geplant. Nicht nur das Auftaktkonzert am 1. Januar, ein Rock´n Roll Neujahrsempfang der ganz besonderen Art, in der Berliner O2-World-Arena, wo sich auch die "Eisbären" tummeln. 15.000 bis 18.000 Fans werden erwartet für eine Show, über die keiner etwas verraten wollte und keiner - trotz des doch sehr nahen Termins - so richtig zu wissen scheint, was wie wo da stattfinden wird. Ein ähnliches Phänomen erlebte ich bereits bei der Pressekonferenz zu dem subversiven Gipfeltreffen von Renft und Ton Steine Scherben (und da wußte ja noch keiner, daß der Schauspieler Wolfgang Winkler einen so bösen Unfall haben wird). "Wir sind doch auch die, die sich überraschen lassen wollen." Ja, klar. Die "Puhdys" haben ja Geburtstag. Sie schenken aber selber auch, nämlich dieses große Konzert am 1.1.2009 und viele viele weitere, eine neue CD "Abenteuer", welche am 2.1. im Handel und schon zum Neujahrskonzert in der O2-World erhältlich sein wird, eine DVD, die einen Monat später, ab dem 2. Februar veröffentlicht wird und ein von einem Ghostwriter, aber trotzdem selbst geschriebenes Buch der "Puhdys" über die "Puhdys", das erste extrem autorisierte also, ebenfalls bereits im ersten Vierteljahr des Jahres 2009. Für das Konzert am 1. Januar konnte zumindest eine Aussage, bereits bekannt aus allen Medien, bestätigt werden: Ja, Michael Hirte, das neue "Supertalent" Deutschlands, wird mit seinen Mundharmonikas auftreten. Ob er denn nun auch die gesamte Tour mit bestreitet, vermochte niemand zu sagen.
Daß es ein ereignisreiches Konzert mit vielen Überraschungen sein wird, davon kann man wohl ausgehen. Das 10jährige Jubiläum begingen die "Puhdys" im alten Friedrichstadtpalast, der danach gleich abgerissen wurde, das 20jährige feierten sie mit 80.000 Fans, das 30jährige mit einem gigantischen und mittlerweile legendärem Konzert auf der Waldbühne, das 40jährige nun in der O2-World-Arena. Mit CD-Erstveröffentlichung. Natürlich einer Neuveröffentlichung, von einigen Ausnahmen abgesehen wie dem neu arrangiertem "Wenn Träume sterben", ein Song, der live nie funktionierte, wie Dieter "Maschine" Birr (Gitarren, Gesang, Kompositionen, Texte) meinte, aber immer von der Band heiß geliebt wurde, nun, im neuen Arrangement aber jene Livefunktionalität habe, welche diesem wunderschönen Song zustehe. Von der CD "In Flagranti" übernommen wurden die zwei Titel "Kühle Lady" und "Nirwana", die anderen zehn Titel sind alle neu.
Warum die "Puhdys" so sehr geliebt werden wie sie geliebt werden, konnten sich die Herren selber nicht erklären. Vielleicht sollte man das auch gar nicht erklären wollen. Denke ich. Wenn man weiß, wie man einen Hit macht, dann macht man einen Hit, aber schenkt nicht sein Herz. Musik aber sollte man - entgegen dem, was das Radio und das TV uns in dieser Hinsicht in einer unheilvollen Allianz mit den Major Labels weismachen wollen (aber über sinkende Umsatzzahlen meckern) - mit dem Herzen machen. Und DAS glaube ich den fünf Männern dieser Kapelle blind (nicht taub). Für das Phänomen Ost-Rock fand Birr auch eine Erklärung, wobei ich schnell voranstellen muss, daß Dieter Hertrampf (Gitarren, Gesang, Konpositionen) betonte, daß die "Puhdys" nie eine Ostrockband war, weil sie sehr zeitig schon - also bereits in tiefsten Ostzeiten - gleichwertig verteilt in beiden Deutschländern auftrat. Birr meinte, der Ostrock definiere sich als "aggressive Melancholie". Hinsetzen, sacken lassen, nachdenken... und weiter im Text...
Neben dieser Weisheit erfuhren wir noch, daß die "Puhdys" zumindest vor großen Konzerten genauso aufgeregt sind wie junge Bands, daß das Konzert vom 1.1.2009 videomitgeschnitten und als DVD veröffentlicht werden soll ("Wenn wir uns nicht zu oft verspielen" - Dieter Birr - die Frage, die mir so oft gestellt wird, nämlich ob die "Puhdys" wirklich live spielen, wenn sie live spielen oder so wie "Stern Meißen", hat wieder keiner gestellt, ich auch nicht), daß am 7. Mai in Storkow eine Ausstellung zu "40 Jahre Puhdys" eröffnet wird, die Band selbst ebenda am 8.5. aufspielen wird und daß die Band Frauengeschichten hatte. Auf die Nachfrage, welche, erklärte Dieter Birr: "Wir hatten letztes Jahr zum Beispiel mit Veronika Fischer gespielt, dann sind wir öfter mit Bell, Book and Candle aufgetreten, bei den Ost Rock Classics..." Ja, die Band hatte Frauengeschichten, aber die gibt's erst im Buch zu lesen...
Eine interessante Anekdote zu Michael Hirte, die mit Peter Maffay zu tun hat, erzählte Wolfgang Martin, die werde ich Euch auch nicht vorenthalten, aber... heute noch nicht erzählen... es gibt tatsächlich viele positive Geheimnisse, die "Puhdys" sind eines und die Geschichte über Michael Hirte ist es auch, das paßt alles schon zusammen, irgendwie... Man kann aus diesem und vielem anderen schon gespannt sein, wie das Abenteuer "40 Jahre Puhdys" weiter geht und was deutsche-mugge darüber noch zu berichten wissen wird. Es ist und bleibt... ein Abenteuer. Und nix mit "Rocker-Rente"
Pressekonferenz "Puhdys" zum 40jährigen Jubiläum der Band (4.12.2008) im "Blue Room" der O2-World
"Es ist keine Ente, wir spielen bis zur Rockerrente", sangen die "Puhdys" glaubhaft, und die Fans nahmen das für bare Münze. Zu Recht, wie wir heute wissen. Und selbst wenn das Rentenalter durch die Politik noch mal um zehn Jahre heraufgesetzt werden würde, würde diese Meldung keiner mehr bestreiten. Die ist nun schon 25 Jahre her und die "Puhdys" stehen immer noch wie ein Baum, vor allem für sich selbst. Nun werden sie 40 Jahre alt, als Band, und wenn Peter Meyer (Keyboards, Kompositionen) süffisant meint, die Band würde noch 100 Jahre alt werden, findet das keiner witzig, sondern eher Glaubende und Gläubige, das keinesfalls nur unter den Fans, sondern wohl bei jedem, ja selbst unter der zahlreich anwesenden Presseschar.
Ich habe bei dieser Pressekonferenz gelernt: Die "Puhdys" sind witzig. Und vielleicht ist das eines der vielen Geheimnisse, weshalb diese Provinzband aus Sachsen, welche sich urzeitlich eher mit "Uriah Heep"-Covermusik als mit eigenen Ideen herumschlagen wollte, die deutsch-deutsche Rockmusiklegende schlechthin ist, ohne politisches "Vereint Euch mal"-Geseier. Das größte Geheimnis ist wohl aber: Die "Puhdys" sind die "Puhdys" und Punkt. Sie haben keinen Sound, der einem sofort einfällt, sondern viele, sie haben kein inhaltliches Gesicht, sondern viele. Sie haben von allem etwas und sind eine Band für alle. Ob auch für die Chinesen, das wird sich zeigen, wenn Meyers Traum, den er anlässlich dieser Pressekonferenz erneut betonte, sich erfüllt, und diese Band mit den Rolling Stones in Peking spielt. Einen Termin gibt es noch nicht. NOCH nicht...
Die frech-muntere Pressekonferenz wurde moderiert von Wolfgang Martin (rbb) und hatte eher die Form einer lässigen Talkshow als die einer steifen Pressekonferenz, war munter und fröhlich, die Musiker waren dies ebenso und verkündeten, dass 40 Jahre "Puhdys" nicht nur ein Abenteuer waren, sondern auch eines sein werden. Sowohl im Jahr des 40jährigen Bestehens als auch darüber hinaus. Geplant ist vieles. Sehr vieles auch fest geplant. Nicht nur das Auftaktkonzert am 1. Januar, ein Rock´n Roll Neujahrsempfang der ganz besonderen Art, in der Berliner O2-World-Arena, wo sich auch die "Eisbären" tummeln. 15.000 bis 18.000 Fans werden erwartet für eine Show, über die keiner etwas verraten wollte und keiner - trotz des doch sehr nahen Termins - so richtig zu wissen scheint, was wie wo da stattfinden wird. Ein ähnliches Phänomen erlebte ich bereits bei der Pressekonferenz zu dem subversiven Gipfeltreffen von Renft und Ton Steine Scherben (und da wußte ja noch keiner, daß der Schauspieler Wolfgang Winkler einen so bösen Unfall haben wird). "Wir sind doch auch die, die sich überraschen lassen wollen." Ja, klar. Die "Puhdys" haben ja Geburtstag. Sie schenken aber selber auch, nämlich dieses große Konzert am 1.1.2009 und viele viele weitere, eine neue CD "Abenteuer", welche am 2.1. im Handel und schon zum Neujahrskonzert in der O2-World erhältlich sein wird, eine DVD, die einen Monat später, ab dem 2. Februar veröffentlicht wird und ein von einem Ghostwriter, aber trotzdem selbst geschriebenes Buch der "Puhdys" über die "Puhdys", das erste extrem autorisierte also, ebenfalls bereits im ersten Vierteljahr des Jahres 2009. Für das Konzert am 1. Januar konnte zumindest eine Aussage, bereits bekannt aus allen Medien, bestätigt werden: Ja, Michael Hirte, das neue "Supertalent" Deutschlands, wird mit seinen Mundharmonikas auftreten. Ob er denn nun auch die gesamte Tour mit bestreitet, vermochte niemand zu sagen.
Daß es ein ereignisreiches Konzert mit vielen Überraschungen sein wird, davon kann man wohl ausgehen. Das 10jährige Jubiläum begingen die "Puhdys" im alten Friedrichstadtpalast, der danach gleich abgerissen wurde, das 20jährige feierten sie mit 80.000 Fans, das 30jährige mit einem gigantischen und mittlerweile legendärem Konzert auf der Waldbühne, das 40jährige nun in der O2-World-Arena. Mit CD-Erstveröffentlichung. Natürlich einer Neuveröffentlichung, von einigen Ausnahmen abgesehen wie dem neu arrangiertem "Wenn Träume sterben", ein Song, der live nie funktionierte, wie Dieter "Maschine" Birr (Gitarren, Gesang, Kompositionen, Texte) meinte, aber immer von der Band heiß geliebt wurde, nun, im neuen Arrangement aber jene Livefunktionalität habe, welche diesem wunderschönen Song zustehe. Von der CD "In Flagranti" übernommen wurden die zwei Titel "Kühle Lady" und "Nirwana", die anderen zehn Titel sind alle neu.
Warum die "Puhdys" so sehr geliebt werden wie sie geliebt werden, konnten sich die Herren selber nicht erklären. Vielleicht sollte man das auch gar nicht erklären wollen. Denke ich. Wenn man weiß, wie man einen Hit macht, dann macht man einen Hit, aber schenkt nicht sein Herz. Musik aber sollte man - entgegen dem, was das Radio und das TV uns in dieser Hinsicht in einer unheilvollen Allianz mit den Major Labels weismachen wollen (aber über sinkende Umsatzzahlen meckern) - mit dem Herzen machen. Und DAS glaube ich den fünf Männern dieser Kapelle blind (nicht taub). Für das Phänomen Ost-Rock fand Birr auch eine Erklärung, wobei ich schnell voranstellen muss, daß Dieter Hertrampf (Gitarren, Gesang, Konpositionen) betonte, daß die "Puhdys" nie eine Ostrockband war, weil sie sehr zeitig schon - also bereits in tiefsten Ostzeiten - gleichwertig verteilt in beiden Deutschländern auftrat. Birr meinte, der Ostrock definiere sich als "aggressive Melancholie". Hinsetzen, sacken lassen, nachdenken... und weiter im Text...
Neben dieser Weisheit erfuhren wir noch, daß die "Puhdys" zumindest vor großen Konzerten genauso aufgeregt sind wie junge Bands, daß das Konzert vom 1.1.2009 videomitgeschnitten und als DVD veröffentlicht werden soll ("Wenn wir uns nicht zu oft verspielen" - Dieter Birr - die Frage, die mir so oft gestellt wird, nämlich ob die "Puhdys" wirklich live spielen, wenn sie live spielen oder so wie "Stern Meißen", hat wieder keiner gestellt, ich auch nicht), daß am 7. Mai in Storkow eine Ausstellung zu "40 Jahre Puhdys" eröffnet wird, die Band selbst ebenda am 8.5. aufspielen wird und daß die Band Frauengeschichten hatte. Auf die Nachfrage, welche, erklärte Dieter Birr: "Wir hatten letztes Jahr zum Beispiel mit Veronika Fischer gespielt, dann sind wir öfter mit Bell, Book and Candle aufgetreten, bei den Ost Rock Classics..." Ja, die Band hatte Frauengeschichten, aber die gibt's erst im Buch zu lesen...
Eine interessante Anekdote zu Michael Hirte, die mit Peter Maffay zu tun hat, erzählte Wolfgang Martin, die werde ich Euch auch nicht vorenthalten, aber... heute noch nicht erzählen... es gibt tatsächlich viele positive Geheimnisse, die "Puhdys" sind eines und die Geschichte über Michael Hirte ist es auch, das paßt alles schon zusammen, irgendwie... Man kann aus diesem und vielem anderen schon gespannt sein, wie das Abenteuer "40 Jahre Puhdys" weiter geht und was deutsche-mugge darüber noch zu berichten wissen wird. Es ist und bleibt... ein Abenteuer. Und nix mit "Rocker-Rente"
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