Ein Konzertbericht mit Fotos von Reinhard Baer
Wenn die alte Garde abtritt und Platz für die nächste Generation macht, wird es an manchen Stellen echt finster. Seit Jahren besuche ich schon Konzerte in der Kulturscheune von Thyrow. In all der Zeit hatte ich immer mit der Kulturchefin Frau Klatt zu tun. Hier lief immer alles wie geschmiert - die Konzerte wurden sehr gut beworben, es war vor Ort immer alles sehr gut organisiert und auch die Künstler fühlten sich dort immer sehr gut aufgehoben. Inzwischen ist Frau Klatt in den Ruhestand gegangen und hat die Verantwortung in andere Hände gelegt.
Für den Samstagabend war mal wieder ein Konzert in der "Kulturscheune" angekündigt, das für mich und Deutsche Mugge von Interesse war. In der Ankündigung hieß es "TINO STANDHAFT & Band spielen ERIC CLAPTON". Ich war wie immer zeitig in Thyrow angekommen und staunte nicht schlecht, als ich durch das offenstehende Hoftor in Richtung Kulturscheune blickte. Es brannte zwar das Hoflicht, die Scheune jedoch hüllte sich in Dunkelheit. An meiner Uhr lag es nicht, denn die ging einigermaßen richtig. Der richtige Tag war es auch, hatte ich doch zwei Tage zuvor vom Veranstalter nochmal per E-Mail die Ankündigung des Konzertes erhalten. Auf einem Aufsteller las ich dann, dass das Konzert nicht in der Scheune, sondern in der Gaststätte "ZINO" stattfinden würde. Die Gaststätte "ZINO" befindet sich im ehemaligen Stallgebäude des Drei-Seiten-Hofes und hier brannte auch Licht. Im Inneren erfuhr ich dann auch, dass es hinsichtlich der Werbung und Vorbereitung der Veranstaltung einige Probleme gab. Was da nun in Einzelnen passiert ist, kann ich nicht sagen. Ich bemerkte aber schon bei der Anreise, dass es kaum bis keine Werbung für das Konzert gab. Hingen sonst schon einige Orte vor Thyrow Plakate für die Veranstaltungen in der Kulturscheune, suchte ich diese am Samstag vergeblich. Auch über die Verlegung der Mugge von der Scheune in die wesentlich kleinere Gaststätte war ich überrascht. Der Künstler war bei meinem Eintreffen auch schon vor Ort, allerdings ohne Band. Tino Standhaft und ich machten uns miteinander bekannt und er erzählte mir, dass er über das, was hier vor Ort geschehen ist, nicht sehr begeistert war. Mit ihm war kurzfristig ein neuer Vertrag ausgehandelt worden mit der Begründung, dass das Konzert, so wie es angekündigt worden sei, nicht stattfinden könne. Das Konzert bekam nachträglich einen kleineren Rahmen verpasst der so aussah, dass nicht TINO STANDHAFT & Band auftraten und auch nicht das ERIC CLAPTON-Programm gespielt wurde. TINO hatte dann die undankbare Aufgabe seinen Musikern zu sagen, dass sie am Wochenende trotz Eintrag im Terminkalender kein Geld verdienen würden. Was für ein Durcheinander! Als ich dann auch noch die bereits im Ruhestand befindliche Frau Klatt sah, die dort noch versuchte zu retten, was zu retten war, war das eigentlich noch der Punkt auf dem "i". Ihr Nachfolger im Amt war nämlich erkrankt und nicht anwesend. Im Vorfeld von ihm geregelt war wohl auch nur wenig. Was auch immer hier schief gelaufen ist: Sicherlich wird dazu in der Stadtverwaltung Trebbin in den nächsten Tagen eine Fehlerdiskussion geführt.
TINO STANDHAFT war also ohne Band, aber mit Gitarrist Norman Daßler als musikalischem Begleiter angereist. Statt des angekündigten Clapton-Programms spielten beide an diesem Abend einen Querschnitt aus TINOs Live-Programmen. Statt auf der großen Bühne mit gutem Licht trat das Duo ebenerdig in besagter Gaststätte "ZIMO" mit kleiner Beschallungsanlage, zwei Mikrofonen, zwei Akustik-Gitarren und für den Fotografen nur einer müden Funzel auf. Dass die beiden überhaupt aufgetreten sind, zollt mir eine ganze Menge Respekt ab. Unter diesen Umständen hätten andere Musiker sicher das Equipment wieder im Kofferraum verschwinden und die Reifen bei der fluchtartigen Abreise mächtig qualmen lassen. Nicht so TINO STANDHAFT, der ganz Profi die erschienenen Konzertbesucher nicht enttäuschen wollte. Die Gaststätte war zum Konzertbeginn gut gefüllt. Es saßen Leute - ich schätze ab 30 Jahren und älter - im Raum. Gegen 19:30 Uhr legten die beiden Musiker dann los.
Neben Songs aus dem ERIC CLAPTON-Programm spielt TINO STANDHAFT auch noch Teile seines NEIL YOUNG-Programms, was den ersten Teil des Abends ausfüllte. Titel wie "Old Man" oder "Hurricane" gab es zu hören und wer weit zurück denken kann: da gab es Anfang der 70er Jahre einen Film mit dem Titel "Blutige Erdbeeren". Dieser handelte von Studentenunruhen in den USA, aber der Magnet, der die Leute aus der damaligen DDR in die Kinos zog, war die Musik, unter anderem von NEIL YOUNG bzw. CROSBY STILLS NASH & YOUNG. Ein Titel aus diesem Film wurde auch von TINO STANDHAFT und Norman Daßler gespielt. Die kleine "Bühne", auf der das alles stattfand, befand sich in einer Ecke des Gastraumes. Wenn es auch Akustik-Gitarren waren, auf denen hier gespielt wurde, die Instrumente waren "angestöpselt" und gelegentlich wurde der Sound durch verschiedene Zusatzgeräte modifiziert. Tino sang, spielte neben der Gitarre bei einigen Titeln die Mundharmonika, und Norman sang neben dem Gitarrenspiel die zweite Stimme. Nach etwa 45 Minuten machten die Musiker eine Pause.
Im zweiten Teil des Programms ging in erster Linie bluesig weiter. Jetzt gab es auch etwas von ERIC CLAPTON zu hören. Den Titel "Layla" spielten die beiden in der "Unplugged-Version", weiterhin von DEREK & THE DOMINOS das Stück "Bell Botom Blues" und den von Clapton gecoverten JJ CALE- Song "Cocaine". Auch von BOB DYLAN gab es zwei Titel. Nach dem zweiten Konzertteil dachten viele, das Konzert sei zu Ende, aber es wurde zunächst noch einmal eine kleine Pause angekündigt, bevor es wieder weiter ging.
Im dritten Teil des Konzerts gab es noch etwas von den ROLLING STONES. Gefallen hat mir die auf zwei Gitarren gespielte Version von "Melody", im Original erschienen auf dem Album "Black And Blue". Auch "Play With Fire", bei den STONES 1965 als B-Seite einer Single erschienen, wurde in einer sehr originellen Version gespielt. Zum Ende ihres Konzertes präsentierten STANDHAFT & Daßler noch einige Songs aus eigener Feder. Danach gab es großen Beifall der Konzertbesucher, die über drei Stunden gespannt zugehört hatten und von den beiden Musikern aufs Beste unterhalten wurden. Als kleine Zugabe griff man nochmal in die Seiten und spielte das Stück "Little Wings" von JIMMI HENDRIX.
In einem Koffer hatte TINO CDs mitgebracht, die man nach dem Konzert kaufen konnte. Auch Autogrammkarten hatte er dabei. Ich erfuhr noch, dass TINO STANDHAFT an neuem Material arbeitet, und für das nächste Jahr habe man sich einiges vorgenommen. Dass das angekündigte ERIC CLAPTON-Programm, für das ich eigentlich angereist war, nun nicht gespielt wurde, finde ich immer noch schade. Allerdings war das erlebte Konzert auch ganz große Klasse und ich habe die gefahrenen Kilometer keinesfalls bereut. Danke an die beiden Künstler, die trotz aller Widrigkeiten eine tolle Leistung geboten und das Publikum von all den im Vorfeld aufgetretenen Ärgernissen nichts haben spüren lassen. Und auch ein Danke an Frau Klatt, eine Vertreterin der "alten Garde", die sich trotz Ruhestand nochmal für die Kunst ins Zeug gelegt hat.
Für den Samstagabend war mal wieder ein Konzert in der "Kulturscheune" angekündigt, das für mich und Deutsche Mugge von Interesse war. In der Ankündigung hieß es "TINO STANDHAFT & Band spielen ERIC CLAPTON". Ich war wie immer zeitig in Thyrow angekommen und staunte nicht schlecht, als ich durch das offenstehende Hoftor in Richtung Kulturscheune blickte. Es brannte zwar das Hoflicht, die Scheune jedoch hüllte sich in Dunkelheit. An meiner Uhr lag es nicht, denn die ging einigermaßen richtig. Der richtige Tag war es auch, hatte ich doch zwei Tage zuvor vom Veranstalter nochmal per E-Mail die Ankündigung des Konzertes erhalten. Auf einem Aufsteller las ich dann, dass das Konzert nicht in der Scheune, sondern in der Gaststätte "ZINO" stattfinden würde. Die Gaststätte "ZINO" befindet sich im ehemaligen Stallgebäude des Drei-Seiten-Hofes und hier brannte auch Licht. Im Inneren erfuhr ich dann auch, dass es hinsichtlich der Werbung und Vorbereitung der Veranstaltung einige Probleme gab. Was da nun in Einzelnen passiert ist, kann ich nicht sagen. Ich bemerkte aber schon bei der Anreise, dass es kaum bis keine Werbung für das Konzert gab. Hingen sonst schon einige Orte vor Thyrow Plakate für die Veranstaltungen in der Kulturscheune, suchte ich diese am Samstag vergeblich. Auch über die Verlegung der Mugge von der Scheune in die wesentlich kleinere Gaststätte war ich überrascht. Der Künstler war bei meinem Eintreffen auch schon vor Ort, allerdings ohne Band. Tino Standhaft und ich machten uns miteinander bekannt und er erzählte mir, dass er über das, was hier vor Ort geschehen ist, nicht sehr begeistert war. Mit ihm war kurzfristig ein neuer Vertrag ausgehandelt worden mit der Begründung, dass das Konzert, so wie es angekündigt worden sei, nicht stattfinden könne. Das Konzert bekam nachträglich einen kleineren Rahmen verpasst der so aussah, dass nicht TINO STANDHAFT & Band auftraten und auch nicht das ERIC CLAPTON-Programm gespielt wurde. TINO hatte dann die undankbare Aufgabe seinen Musikern zu sagen, dass sie am Wochenende trotz Eintrag im Terminkalender kein Geld verdienen würden. Was für ein Durcheinander! Als ich dann auch noch die bereits im Ruhestand befindliche Frau Klatt sah, die dort noch versuchte zu retten, was zu retten war, war das eigentlich noch der Punkt auf dem "i". Ihr Nachfolger im Amt war nämlich erkrankt und nicht anwesend. Im Vorfeld von ihm geregelt war wohl auch nur wenig. Was auch immer hier schief gelaufen ist: Sicherlich wird dazu in der Stadtverwaltung Trebbin in den nächsten Tagen eine Fehlerdiskussion geführt.
TINO STANDHAFT war also ohne Band, aber mit Gitarrist Norman Daßler als musikalischem Begleiter angereist. Statt des angekündigten Clapton-Programms spielten beide an diesem Abend einen Querschnitt aus TINOs Live-Programmen. Statt auf der großen Bühne mit gutem Licht trat das Duo ebenerdig in besagter Gaststätte "ZIMO" mit kleiner Beschallungsanlage, zwei Mikrofonen, zwei Akustik-Gitarren und für den Fotografen nur einer müden Funzel auf. Dass die beiden überhaupt aufgetreten sind, zollt mir eine ganze Menge Respekt ab. Unter diesen Umständen hätten andere Musiker sicher das Equipment wieder im Kofferraum verschwinden und die Reifen bei der fluchtartigen Abreise mächtig qualmen lassen. Nicht so TINO STANDHAFT, der ganz Profi die erschienenen Konzertbesucher nicht enttäuschen wollte. Die Gaststätte war zum Konzertbeginn gut gefüllt. Es saßen Leute - ich schätze ab 30 Jahren und älter - im Raum. Gegen 19:30 Uhr legten die beiden Musiker dann los.
Neben Songs aus dem ERIC CLAPTON-Programm spielt TINO STANDHAFT auch noch Teile seines NEIL YOUNG-Programms, was den ersten Teil des Abends ausfüllte. Titel wie "Old Man" oder "Hurricane" gab es zu hören und wer weit zurück denken kann: da gab es Anfang der 70er Jahre einen Film mit dem Titel "Blutige Erdbeeren". Dieser handelte von Studentenunruhen in den USA, aber der Magnet, der die Leute aus der damaligen DDR in die Kinos zog, war die Musik, unter anderem von NEIL YOUNG bzw. CROSBY STILLS NASH & YOUNG. Ein Titel aus diesem Film wurde auch von TINO STANDHAFT und Norman Daßler gespielt. Die kleine "Bühne", auf der das alles stattfand, befand sich in einer Ecke des Gastraumes. Wenn es auch Akustik-Gitarren waren, auf denen hier gespielt wurde, die Instrumente waren "angestöpselt" und gelegentlich wurde der Sound durch verschiedene Zusatzgeräte modifiziert. Tino sang, spielte neben der Gitarre bei einigen Titeln die Mundharmonika, und Norman sang neben dem Gitarrenspiel die zweite Stimme. Nach etwa 45 Minuten machten die Musiker eine Pause.
Im zweiten Teil des Programms ging in erster Linie bluesig weiter. Jetzt gab es auch etwas von ERIC CLAPTON zu hören. Den Titel "Layla" spielten die beiden in der "Unplugged-Version", weiterhin von DEREK & THE DOMINOS das Stück "Bell Botom Blues" und den von Clapton gecoverten JJ CALE- Song "Cocaine". Auch von BOB DYLAN gab es zwei Titel. Nach dem zweiten Konzertteil dachten viele, das Konzert sei zu Ende, aber es wurde zunächst noch einmal eine kleine Pause angekündigt, bevor es wieder weiter ging.
Im dritten Teil des Konzerts gab es noch etwas von den ROLLING STONES. Gefallen hat mir die auf zwei Gitarren gespielte Version von "Melody", im Original erschienen auf dem Album "Black And Blue". Auch "Play With Fire", bei den STONES 1965 als B-Seite einer Single erschienen, wurde in einer sehr originellen Version gespielt. Zum Ende ihres Konzertes präsentierten STANDHAFT & Daßler noch einige Songs aus eigener Feder. Danach gab es großen Beifall der Konzertbesucher, die über drei Stunden gespannt zugehört hatten und von den beiden Musikern aufs Beste unterhalten wurden. Als kleine Zugabe griff man nochmal in die Seiten und spielte das Stück "Little Wings" von JIMMI HENDRIX.
In einem Koffer hatte TINO CDs mitgebracht, die man nach dem Konzert kaufen konnte. Auch Autogrammkarten hatte er dabei. Ich erfuhr noch, dass TINO STANDHAFT an neuem Material arbeitet, und für das nächste Jahr habe man sich einiges vorgenommen. Dass das angekündigte ERIC CLAPTON-Programm, für das ich eigentlich angereist war, nun nicht gespielt wurde, finde ich immer noch schade. Allerdings war das erlebte Konzert auch ganz große Klasse und ich habe die gefahrenen Kilometer keinesfalls bereut. Danke an die beiden Künstler, die trotz aller Widrigkeiten eine tolle Leistung geboten und das Publikum von all den im Vorfeld aufgetretenen Ärgernissen nichts haben spüren lassen. Und auch ein Danke an Frau Klatt, eine Vertreterin der "alten Garde", die sich trotz Ruhestand nochmal für die Kunst ins Zeug gelegt hat.
Termine:
• 14.11.2015 - Heuthen - Schwarzer Peter (Tino Standhaft & Band)
• 27.11.2015 - Wilthen - Zur Linde (Tino Standhaft & Norman Daßler)
• 05.12.2015 - Sondershausen - Achteckhaus (Tino Standhaft & Norman Daßler)
• 19.12.2015 - Borna - Zeche 2 (Tino Standhaft & Band)
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und Infos auf Tinos Homepage
Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Tino Standhaft: www.tinostandhaft.com
• Homepage der Kulturscheune in Thyrow: www.kulturscheune-thyrow.de
• 14.11.2015 - Heuthen - Schwarzer Peter (Tino Standhaft & Band)
• 27.11.2015 - Wilthen - Zur Linde (Tino Standhaft & Norman Daßler)
• 05.12.2015 - Sondershausen - Achteckhaus (Tino Standhaft & Norman Daßler)
• 19.12.2015 - Borna - Zeche 2 (Tino Standhaft & Band)
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und Infos auf Tinos Homepage
Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Tino Standhaft: www.tinostandhaft.com
• Homepage der Kulturscheune in Thyrow: www.kulturscheune-thyrow.de