
"Lieder für Generationen"
Ein Konzertbericht mit Fotos von Thorsten Murr
Maschine hatte ich, in Gesellschaft einiger langjähriger Puhdys-Fans meines Thüringer Freundeskreises, zum letzten Mal vor sechs Jahren live auf einer Bühne gesehen. Mit Band in der Alten Oper in Erfurt. Heute nun mit einigen dieser Freunde im thüringischen Pößneck zum Programm "Lieder für Generationen" - mit Maschine und Uwe "Hassbe" Hassbecker als Duo.
Das Pößnecker "Schützenhaus" ist gewissermaßen eine Mogelpackung. Denn was vom Namen her ein Vereinsheim mit Biertheke und Tanzboden vermuten lässt, entpuppt sich als große und vor rund zehn Jahren komplett modernisierte Veranstaltungsstätte. Herzstück ist ein eleganter Konzertsaal, eingefasst von Säulen auf denen der umlaufende Rang ruht. Zu Zeiten der DDR hieß das Gebäude wohl "Kreiskulturhaus", jetzt halt wieder "Schützenhaus". Der Saal ist komplett bestuhlt und bis auf ein paar Restplätze auf dem Rang ist die Veranstaltung ausverkauft. Viele der Besucherinnen und Besucher, überwiegend 50 bis 70 Jahre alt, haben sich schick angezogen, aber auch ein paar offensichtliche Rockfans sind da und in der ersten Reihe einige Mitglieder des Fanclubs.
Was bleibt
Kurz nach acht geht's los, Maschine und Hassbe kommen auf die Bühne, begrüßt von einem freundlichen Willkommensapplaus. Und als wollte er die letzten etwaigen Zweifel an der Echtheit seiner Figur ausräumen, zitiert sich Maschine gleich selbst, lehnt sich leicht zurück und breitet, wie zu besten Puhdys-Zeiten, seine Arme weit aus, bevor er sich auf seinen Hocker setzt. Herrlich - wir wollten Maschine und wir bekommen Maschine! Ich mag solchen subtilen Humor sehr.

Dieter "Maschine" Birr
"Was bleibt" ist das erste Stück. Wohl jeder im Saal weiß, dass es um die "Freunde im Leben" geht - und ja, Maschine könnte sich gut und gerne auch selbst damit meinen. Denn bei aller Berühmtheit ist er auch immer ein Kumpel-Typ geblieben. Einer, den man einfach "Maschine" nennen kann und den man ganz gut zu kennen glaubt. Mit seinen inzwischen über 80 Lebensjahren war und ist er irgendwie immer da - jahrzehntelang als der vermutlich bekannteste Puhdy aller Zeiten und nach der Auflösung der Band wohl auch der, der von den Ehemaligen am meisten von sich hören lässt und auch von sich reden macht.
Auf das Leben
Nun soll es heute nicht um Schlagzeilen gehen, sondern um die Musik. "Auf das Leben" ist der zweite Song und "Lieder für Generationen" heißt das Programm. Das Motto passt, finde ich. Denn es sind die alten Lieder, die wir kennen, und es sind die nicht ganz so alten Lieder, deren Melodien wir schnell erfassen, auf deren Texte wir uns jederzeit einlassen und deren Refrains - falls noch nie zuvor gehört - wir schon nach der ersten Strophe mitsummen können. Zugängliche Musik und verbindende Worte - das ist die Formel des dauerhaften Erfolges und das kommt auch heute Abend gut an im Publikum.
Unbestreitbar ist Maschine einer der ganz, ganz großen Stars und einer der prominentesten Protagonisten der ostdeutschen Rock- und Popmusik. Freilich ist er sich dieses Status' bewusst - umso sympathischer und nahbarer wirkt er heute, unterstützt von einem weiteren Superstar der Szene und verstärkt von minimalem Equipment. Das Ganze läuft sehr professionell ab und die Arbeitsteilung auf der Bühne ist klar: Maschine singt und spielt auf seiner akustischen Gitarre die Akkorde, während Uwe Hassbecker die filigraneren Gitarrenparts und Soli zaubert, auch mal zu Geige und Mandoline greift oder hier und da ein paar digitale Samples unterlegt. Zwischen den Stücken geben die Beiden kleine Anekdoten zum Besten, plaudern vom Lockdown in der Corona-Zeit und loben Thüringer Rostbrätl - sehr entspannt, sehr unterhaltsam, sehr angenehm.
Lieder für Generationen
Die Setlist besteht etwa zur Hälfte aus bestens bekannten Puhdys-Songs und zur anderen Hälfte aus Stücken, die Maschine in den Jahren danach geschrieben und veröffentlich hat. Eingeflochten sind der ergreifende Silly-Song "Bye Bye" und das Stück "Wo bist du?". Sehr schön - und überhaupt ist es ein durchdachtes und sehr homogenes Programm, das zeigt, dass dieser, gewissermaßen mit allen Wassern gewaschene, Rocker und Frontmann auch ohne mächtige Band sein Handwerk versteht und den Laden im Griff hat.
Bemerkenswert und interessant finde ich die mit diesem reduzierten Instrumenteneinsatz dargebotenen großen Puhdys-Klassiker, etwa "Hiroshima" oder auch "Hey John", die, soweit ich mich erinnere, von den Puhdys in ihren letzten Jahren nicht mehr live gespielt wurden. Vermutlich liegen sie Maschine besonders am Herzen. Was hingegen immer gespielt wurde und auch jetzt zur Freude der meisten Gäste nicht fehlen darf, sind "Geh zu ihr", "Lebenszeit" und - na klar - "Alt wie ein Baum". Meine ganz persönlichen Highlights heute Abend sind "An den Ufern der Nacht", "Boote der Jugend" und vor allem "Wenn Träume sterben" - den mochte ich schon immer.

Uwe Hassbecker
Vielleicht doch etwas mehr?
Bei manchen Stücken wünsche ich mir allerdings doch etwas mehr Volumen, mehr Bombast und ein paar sphärische Klänge. So nachdenkenswert der Text vom kurz vorm Schluss gespielten "Das Buch" auch sein mag, um die vertraute Größe, das Ergreifende und Hymnenartige dieses Werkes entstehen zu lassen, braucht es für mein Empfinden ein paar mehr Soundschichten, mehr Bass und Drums und auch den Chor. Aber so hat halt jeder seine Hörgewohnheiten und den Chor kann man ja auch selbst ein wenig, ohne jemanden damit zu stören, imitieren.
Das bleibt
Wie auch immer - alles in allem ist das Programm eine runde Sache. Am Ende gibt es noch einmal "Was bleibt", und mit den guten Gedanken an die "Freunde im Leben" und einem leichten Gefühl der Unendlichkeit findet dieser Abend seinen gelungenen Abschluss. Danke - das habt ihr gut gemacht!
Das Pößnecker "Schützenhaus" ist gewissermaßen eine Mogelpackung. Denn was vom Namen her ein Vereinsheim mit Biertheke und Tanzboden vermuten lässt, entpuppt sich als große und vor rund zehn Jahren komplett modernisierte Veranstaltungsstätte. Herzstück ist ein eleganter Konzertsaal, eingefasst von Säulen auf denen der umlaufende Rang ruht. Zu Zeiten der DDR hieß das Gebäude wohl "Kreiskulturhaus", jetzt halt wieder "Schützenhaus". Der Saal ist komplett bestuhlt und bis auf ein paar Restplätze auf dem Rang ist die Veranstaltung ausverkauft. Viele der Besucherinnen und Besucher, überwiegend 50 bis 70 Jahre alt, haben sich schick angezogen, aber auch ein paar offensichtliche Rockfans sind da und in der ersten Reihe einige Mitglieder des Fanclubs.
Was bleibt
Kurz nach acht geht's los, Maschine und Hassbe kommen auf die Bühne, begrüßt von einem freundlichen Willkommensapplaus. Und als wollte er die letzten etwaigen Zweifel an der Echtheit seiner Figur ausräumen, zitiert sich Maschine gleich selbst, lehnt sich leicht zurück und breitet, wie zu besten Puhdys-Zeiten, seine Arme weit aus, bevor er sich auf seinen Hocker setzt. Herrlich - wir wollten Maschine und wir bekommen Maschine! Ich mag solchen subtilen Humor sehr.

Dieter "Maschine" Birr
"Was bleibt" ist das erste Stück. Wohl jeder im Saal weiß, dass es um die "Freunde im Leben" geht - und ja, Maschine könnte sich gut und gerne auch selbst damit meinen. Denn bei aller Berühmtheit ist er auch immer ein Kumpel-Typ geblieben. Einer, den man einfach "Maschine" nennen kann und den man ganz gut zu kennen glaubt. Mit seinen inzwischen über 80 Lebensjahren war und ist er irgendwie immer da - jahrzehntelang als der vermutlich bekannteste Puhdy aller Zeiten und nach der Auflösung der Band wohl auch der, der von den Ehemaligen am meisten von sich hören lässt und auch von sich reden macht.
Auf das Leben
Nun soll es heute nicht um Schlagzeilen gehen, sondern um die Musik. "Auf das Leben" ist der zweite Song und "Lieder für Generationen" heißt das Programm. Das Motto passt, finde ich. Denn es sind die alten Lieder, die wir kennen, und es sind die nicht ganz so alten Lieder, deren Melodien wir schnell erfassen, auf deren Texte wir uns jederzeit einlassen und deren Refrains - falls noch nie zuvor gehört - wir schon nach der ersten Strophe mitsummen können. Zugängliche Musik und verbindende Worte - das ist die Formel des dauerhaften Erfolges und das kommt auch heute Abend gut an im Publikum.
Unbestreitbar ist Maschine einer der ganz, ganz großen Stars und einer der prominentesten Protagonisten der ostdeutschen Rock- und Popmusik. Freilich ist er sich dieses Status' bewusst - umso sympathischer und nahbarer wirkt er heute, unterstützt von einem weiteren Superstar der Szene und verstärkt von minimalem Equipment. Das Ganze läuft sehr professionell ab und die Arbeitsteilung auf der Bühne ist klar: Maschine singt und spielt auf seiner akustischen Gitarre die Akkorde, während Uwe Hassbecker die filigraneren Gitarrenparts und Soli zaubert, auch mal zu Geige und Mandoline greift oder hier und da ein paar digitale Samples unterlegt. Zwischen den Stücken geben die Beiden kleine Anekdoten zum Besten, plaudern vom Lockdown in der Corona-Zeit und loben Thüringer Rostbrätl - sehr entspannt, sehr unterhaltsam, sehr angenehm.
Lieder für Generationen
Die Setlist besteht etwa zur Hälfte aus bestens bekannten Puhdys-Songs und zur anderen Hälfte aus Stücken, die Maschine in den Jahren danach geschrieben und veröffentlich hat. Eingeflochten sind der ergreifende Silly-Song "Bye Bye" und das Stück "Wo bist du?". Sehr schön - und überhaupt ist es ein durchdachtes und sehr homogenes Programm, das zeigt, dass dieser, gewissermaßen mit allen Wassern gewaschene, Rocker und Frontmann auch ohne mächtige Band sein Handwerk versteht und den Laden im Griff hat.
Bemerkenswert und interessant finde ich die mit diesem reduzierten Instrumenteneinsatz dargebotenen großen Puhdys-Klassiker, etwa "Hiroshima" oder auch "Hey John", die, soweit ich mich erinnere, von den Puhdys in ihren letzten Jahren nicht mehr live gespielt wurden. Vermutlich liegen sie Maschine besonders am Herzen. Was hingegen immer gespielt wurde und auch jetzt zur Freude der meisten Gäste nicht fehlen darf, sind "Geh zu ihr", "Lebenszeit" und - na klar - "Alt wie ein Baum". Meine ganz persönlichen Highlights heute Abend sind "An den Ufern der Nacht", "Boote der Jugend" und vor allem "Wenn Träume sterben" - den mochte ich schon immer.

Uwe Hassbecker
Vielleicht doch etwas mehr?
Bei manchen Stücken wünsche ich mir allerdings doch etwas mehr Volumen, mehr Bombast und ein paar sphärische Klänge. So nachdenkenswert der Text vom kurz vorm Schluss gespielten "Das Buch" auch sein mag, um die vertraute Größe, das Ergreifende und Hymnenartige dieses Werkes entstehen zu lassen, braucht es für mein Empfinden ein paar mehr Soundschichten, mehr Bass und Drums und auch den Chor. Aber so hat halt jeder seine Hörgewohnheiten und den Chor kann man ja auch selbst ein wenig, ohne jemanden damit zu stören, imitieren.
Das bleibt
Wie auch immer - alles in allem ist das Programm eine runde Sache. Am Ende gibt es noch einmal "Was bleibt", und mit den guten Gedanken an die "Freunde im Leben" und einem leichten Gefühl der Unendlichkeit findet dieser Abend seinen gelungenen Abschluss. Danke - das habt ihr gut gemacht!
Termine:
• 15.03.2025 - Plauen - Festhalle (Lieder für Generationen)
• 11.04.2025 - Finsterwalde - Kulturweberei (Lieder für Generationen)
• 26.04.2025 - Riesa - Stadthalle (Lieder für Generationen)
• 17.05.2025 - Salzwedel - Kulturhaus (MASCHINE erzählt und singt)
• 24.05.2025 - Apolda - Stadthalle (Lieder für Generationen)
• 23.08.2025 - Schwerin - Schloss (Lieder für Generationen)
• 26.09.2025 - Freiberg - Tivoli (Lieder mit klassischen Saiten)
Alle Termine ohne Gewähr. Nähere Infos auf Maschines Homepage
• 15.03.2025 - Plauen - Festhalle (Lieder für Generationen)
• 11.04.2025 - Finsterwalde - Kulturweberei (Lieder für Generationen)
• 26.04.2025 - Riesa - Stadthalle (Lieder für Generationen)
• 17.05.2025 - Salzwedel - Kulturhaus (MASCHINE erzählt und singt)
• 24.05.2025 - Apolda - Stadthalle (Lieder für Generationen)
• 23.08.2025 - Schwerin - Schloss (Lieder für Generationen)
• 26.09.2025 - Freiberg - Tivoli (Lieder mit klassischen Saiten)
Alle Termine ohne Gewähr. Nähere Infos auf Maschines Homepage