Ein Bericht von Patrick Heise mit Fotos von

"N' Käfer auf'm Blatt, was ist das schon " - für mich ist es jedes Mal ein kleines Glücksgefühl, wenn ich Dirk Zöllner und seine Kollegen im Konzert erleben darf. Nicht nur, dass man dort tolle handgemachte Musik hört, man hat dort auch wunderschöne Begegnungen und Gespräche. Also fuhr ich am 29. November als waschechter Magdeburger und bekennender FCM-Fan von Magdeburg nach Berlin, während in der Gegenrichtung tausende Hertha-Fans auf dem Weg ins Magdeburger Stadion waren. Naja, man muss ja nicht immer mit dem Strom schwimmen ... Leider gab es unterwegs Staus, einen Unfall auf der A10 und auch ´ne Wartezeit auf Einfahrt in das Parkhaus, so dass ich die ersten Takte des Konzertes verpasste.

 

 

Der Saal war prall gefüllt und die Band heizte dem Publikum ordentlich ein, so dass es mit der Zeit recht warm im Saal wurde. Dirk Zöllner ist ja als toller Sänger und Musiker bekannt, der auch so manche kleine Geschichte sehr amüsant erzählen kann. André Gensicke ist als Keyboarder der musikalische Kopf der Band, zeigte aber auch in "Zwei blinde Passagiere " an Stelle der verhinderten Steffi Breiting ganz passable Qualitäten als Duettpartner. Stefan Salewski an den Drums und Oliver Klemp am Bass lieferten in bewährter Form das musikalische Grundgerüst, Gerald Meyer an der Posaune (das obligatorische "Herr Meyer" durfte natürlich nicht fehlen) und David Skip Reinhard an der Trompete zeigten bei Soloeinlagen ihr Können. Als Ersatz für den erkrankten Frank Fritzsch stand René Decker am Saxophon. Auf Grund von Zahnschmerzen konnte er nicht proben, aber das merkte man im Konzert überhaupt nicht. Rene ist ja schon seit über 40 Jahren Profi, in den 80ern fiel er mir schon bei Angelika Mann und NO 55 auf, außerdem ist er ein sehr gefragter Studiomusiker, Komponist und Produzent. Und an der Gitarre war Simeon Hudlet als Ersatz für den verhinderten Lars Kutschke. Simeon ist mit seinen 31 Jahren das Küken auf der Bühne, aber ein sehr guter Gitarrist. In Soloeinlagen zeigte er, dass er auch durchaus auch in einer Heavy Metal Band bestehen könnte.

 

 

Natürlich wurden die Klassiker der Band wie z. B. "Rosarote Segel", "Sand" oder "La la la" gespielt und bei "Wo ist der Hund" oder dem "Himmel" steppte der ganze Saal mit. Aber auch ruhigeren und nachdenklichen Stücken wie "Strohfeuer" und "Neue Wege" wurde andächtig gelauscht. Und vom aktuellen Album "Portugal" wurden neben dem Titelsong auch Stücke wie "Mach das Licht an", "Kullerkekse" und "Sie lacht und schwingt" gespielt. Mit "La la la" und einer ausgiebigen Bandvorstellung endete der normale Konzertteil und im Zugabenteil kamen dann natürlich noch der "Käfer auf'm Blatt" und "Viel zu weit".

Nach dem Konzert gab es dann noch wunderschöne Begegnungen und Gespräche mit Dirk, seiner Johanna und André, und am Merchandising wurde auch noch der neue Bandkalender mitgenommen. Beflügelt von Andrés besten Wünschen für eine gute Heimfahrt fuhr ich dann - nachdem ich mich in der Konzertpause auf dem wunderschönen Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei mit leckerer Knacker, Grünkohl und Bratkartoffeln gestärkt hatte - wieder zurück in unser beider Heimatstadt Magdeburg (André ist ja gebürtiger Magdeburger). Und da schwamm ich wieder mal gegen den Strom, tausende Hertha-Fans waren da wieder auf dem Rückweg von Magdeburg nach Berlin. Natürlich ärgerte ich mich über die Heimniederlage meines FCM, aber der tolle Abend in Berlin wog alles wieder auf und ich freue mich schon sehr auf die Begegnungen im nächsten Jahr.