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Ein Konzertbericht von Roland "Der SchoTTe" Koch und Fotos von Bodo Kubatzki




Wie im März bei Norbert Egger & Kreipl Brothers aus Berchtesgaden war die Anreise ins Ruhrgebiet für das Berliner Quartett CRYSTAL PALACE lang und beschwerlich. Erfreulich, dass in der ASG Aula die meiste benötigte Technik vorhanden war und bereitgestellt wurde. So mussten die Musikanten nur mit dem kleinen Besteck anreisen, aber das ist bei einer vierköpfigen Band auch nicht wenig. Was können manche Musiker aushalten, in diesem Fall: einziges verbliebenes Gründungsmitglied JENS UWE STRUTZ alias YENZ und Langzeit-Gitarrist NILS CONRAD von CRYSTAL PALACE aus unserer Bundes-Hauptstadt, die eine lange Zeit mit vielen Komplikationen durchstanden haben. Erst gefühlt vor ein paar Monaten ist diese Rock-Band wieder zurück in stabilen Verhältnissen, auch bedingt durch den Einstieg der beiden Neuzugänge MARCEL SCHWARZ alias MAC BLACK (Tastengeräte) und dem erfahrenen Trommler OLLI PAHL. Wir haben diese sympathischen Musiker, die inzwischen zu den Aushängeschildern der deutschen Rockszene gehören, im Mai bei einem ihrer Konzerte in Rüsselsheim (Das Rind, wir berichteten) erlebt. Nach einem weiteren äußerst erfolgreichen Auftritt im Schlosspark Biesdorf (ProgArt Festival) spielten sie nun im Rahmen der Konzertserie Deutsche Mugge Live 2024 im neuen Live-Tempel, der Aula des Adalbert-Stifter-Gymnasiums (ASG), in der schönen Altstadt von Castrop-Rauxel spektakulär auf. Und wir sagen es gleich hier in der Einleitung, alle Fans dieser Formation, die diesen Auftritt nicht miterlebt haben, sind zu bedauern. Warumf? Weil wir unser bestes Konzert dieser Rocker erlebt haben. Einige bisher selten oder sogar noch nie gespielte Lieder, Band-Klassiker in langen Versionen und in neuem Arrangement, traumhaftes Zusammenspiel und eine schier atemberaubende Gesangsleistung von YENZ.


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Jens Uwe Strutz



Beim Titel "The System Of Events", nach dem 5-teiligen "Still-There-Block", vom gleichnamigen Album, gab es dafür mehrfach berechtigten Szenen-Applaus in der gut besuchten Aula, zuletzt standen alle Besucher auf und huldigten dieser Glanzleistung. Wir hatten Gänsehaut, haben in lächelnde Gesichter der vier Akteure geschaut. Endlich wieder in der Menge baden, dafür haben sich alle Anstrengungen in den Vormonaten gelohnt. Das ist der wahre Brennstoff, der nötig ist nach vielen Rückschlägen doch weiterzumachen. Wir hoffen, dass wir noch sehr oft so schöne gemeinsame Erlebnisse mit den vier Berliner Jungs teilen können.

Obwohl es CRYSTAL PALACE, unglaublich aber wahr, bereits seit Anfang der 90er in unterschiedlichster Besetzung über diese lange Zeit von 35 Jahren bisher 12 Rock-Alben veröffentlicht haben und YENZ als einziger bis heute durchgehalten hat, fokussiert der singende Berliner Bass-Spieler in seiner witzigen Art bei seiner verbalen Einleitung in das Konzert auf die erfolgreichste Phase nach 2012. Die stand in den kommenden fast 150 Minuten im Zentrum. YENZ: "Wir spielen nun endlich auch mal ohne Zeitbegrenzung, doppelt so viel Stücke wie sonst, aus allen unseren Alben. Na ja, es sind seit 2012 halt echt nur vier Studio-Alben." Aber die haben es in sich, wie auch das Konzert-Album "Scattered Over Europe" (2021), wo die Phase 2012 bis heute gut abgebildet wird und die wir hier in der Aula auch fast komplett vorgespielt bekamen. Wir verraten nicht zu viel, wenn wir darauf hinweisen: es ist Neues von CRYSTAL PALACE zu erwarten.

Und das Quartett macht dann im ersten Drittel sofort ernst und zündet mit den jeweils 10-minütigen Bandklassikern "Sleepless", "Eternal Step" und "Scattered Shards", von den drei ersten Alben dieser Phase, als Triebwerke der Trägerstufe. Schon hier merken wir deutlich, die haben Bock zusammen zu spielen. Von der ersten Sekunde an, wollen MARCEL, YENZ, OLLI und NILS hochkonzentriert zeigen, wie gewohnt von links nach rechts auf der Bühne positioniert, wie sie durch viele Proben und Auftritte als Einheit zusammengewachsen sind. Drei Spieler vorne in einer Reihe, etwas zurück versetzt zwischen den Gitarristen präsentiert sich OLIVER PAHL mit seiner Trommelburg. Und man kann die Spiellaune spüren, wenn die mobilen Saitenvirtuosen ständig zu ihren beiden stationären Kollegen strebten, sich mit Mimik und Blicken immer wieder anstachelten. Das macht Freude, das zu erleben, nimmt das Publikum mit und führt immer wieder zu Reaktionen der Zuschauer. Auch ohne Revue hat man das Gefühl, hier ist immer was los auf und vor der Bühne.


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Nils Conrad



Warmgespielt geht es mit "Simply Irresistible Cruel Intentions" von "Scattered Shards" (2018), dem ersten Album bei Progressive Promotion Records, weiter. Danach kommt der 45-minütige Mittelteil bestehend aus fünf Titeln vom famosen Konzeptalbum "Still There" (2022). Wir hatten immer gehofft, diese Rock-Musik mal in dieser Konzentration live erleben zu dürfen. Aber um diese Kompositionen in guter Qualität darbieten zu können, brauchte es eine gut eingespielte Band und eine Frontstimme in Bestform. Und beides hatten wir an diesem magischen Abend. Bei einigen Passagen wurde es mucksmäuschenstill im Saal. So waren die Texte und die dargebotene Gesangsleistung noch besser zu genießen. Der danach folgende Titel "The System Of Events" passte im Ablauf und steigerte die Dramaturgie des Auftritts noch einmal. Es war etwa zur Hälfte des Konzerts der Höhepunkt. Das Berliner Quartett stand danach ruhig mit Freude in den Gesichtern eine Zeit lang auf der Bühne, selbst Schlagzeuger OLLI PAHL hatte sich hinter seinem Instrumentarium erhoben. Die vier Musiker aus Berlin und die Gäste aus ganz Deutschland; von Rostock bis Mannheim, von Chemnitz bis zum Rheinland; verbeugten sich gegenseitig im aufbrandenden Applaus und genossen diesen gemeinsamen Moment. Selten, dass man so etwas erleben darf. Die abschließenden Klassiker "Sky Without Stars", "The Day That Doesn't End", "Confess Your Crime" und "Beautiful Nightmare" gehören für die Fans zu jedem Konzert von CRYSTAL PALACE. Besonders der beliebte, meditative "Kiffer-Song", wie JENS UWE STRUTZ sagt, als Zugabe gehört zum Ritual jeden Auftritts.

Es war ein besonderes Rock-Konzert, kurzweilig, mit einmaliger Atmosphäre. Jeder Fan der trotz kostenlosen Eintritts nicht dabei war, hat leider Pech gehabt. Für alle die es erlebt haben sicher unvergesslich, vermutlich auch für diese großartige Rock-Band. Noch lange nachdem die letzte Textzeile gesungen, kein Akkord mehr gespielt wurde, der Applaus verklungen war, standen die Berliner Musiker von CRYSTAL PALACE mit den Gästen auf und vor der Bühne oder im Foyer zusammen, gaben Autogramme, posierten in verschiedenen Konstellationen für Fotos. Zum Ausklang ging der harte Kern noch in einen Club der Altstadt, nach kurzer Nacht dann zurück in die Heimat.


Setlist:
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Die nächsten Termine:
• 23.11.2024 - Silent Running (ASG Aula)
• 21.12.2024 - 1. Castroper X-MAS'tival (ASG Aula)
                       mit Marwin Schoenacker, 4-4-U und GUH-FIRE










   
   
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