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Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer. Zusätzliche Fotos
oben: Katja Steinführer und im Text: Lutz Müller-Bohlen




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Das neue, nunmehr dritte Album von Robert Gläser erschien am vergangenen Freitag (4.10.) und direkt am darauf folgenden Samstag stellte er es mit einem beeindruckenden Live-Konzert in der Berliner WABE seinem Publikum vor. Das Album wurde ja bereits hier bei Deutsche Mugge rezensiert, und ich möchte an dieser Stelle auf die Ausführungen meines Kollegen Rainer verweisen (Siehe HIER).001 20241007 2047897757 Robert selbst begleiten wir medial nun schon seit vielen Jahren. Wir lernten ihn als Bassisten und Sänger bei der Gruppe SIX kennen, verfolgten sein Tun beim Projekt APFELTRAUM, und hatten auch die beiden Vorgänger-Alben seiner Solokarriere auf dem Schirm. Enttäuscht hat er uns und seine Fans bisher noch nie …

Geht los …
Die Veranstaltung begann am Samstag nach dem sogenannten "akademischen Viertel", also mit einer 15-minütigen Verspätung. Statt - wie angekündigt - um 20:00 Uhr begann das Unterhaltungsprogramm erst um 20.15 Uhr. Bis dahin war die WABE knallvoll mit Publikum. Ich war schon einige Male hier, aber so voller Menschen hab ich sie noch nie gesehen. Bevor es richtig losgehen konnte, karrten ein paar Mitarbeiter noch etliche Stühle in den Saal und stellten sie auf. Ein munteres Treiben schon vor dem ersten Ton. Herr Gläser lockt die Leute wahrlich in Scharen an … Zuerst betrat aber ein Ansager mit bunter Jacke und Hut die Bühne. Er kam einem sofort bekannt vor, denn es war Eberhard "Big- Joe" Stolle, der mit Robert nicht nur in dem eben erwähnten APFELTRAUM-Projekt spielt, sondern auch sein väterlicher Freund ist. Im Song "Wenn's dir wieder mal Dreckig geht" vom neuen Album ist deshalb auch von ihm die Rede, auch wenn er namentlich nicht genannt wird. An diesem war er auch nicht nur der Ansager. Big Joe kündigte den ersten Programmteil an, sozusagen die Vorband.

Tolles Vorprogramm
Diese bestand aber nur aus einer jungen Frau mit einem Cello namens Isabella Olivia Branco. Die junge Frau ist Italienerin, spricht aber völlig akzentfrei Deutsch. Bevor Herr Gläser loslegen durfte, spielte sie uns ein paar schöne Lieder auf dem Cello und sang dazu mit einer glockenklaren Stimme. Ihr erstes Lied stammte aus Italien, ich hörte bei der Melodie aber das niederdeutsche Lied "Dat du min leevsten büst" heraus. Sie bestätigte dies hinterher auch und ob die niederdeutsche Fassung hier abgeschaut wurde oder nicht, sei letztlich unwichtig. Das zweite Stück war die Cello-Suite von Johann-Sebastian Bach, bekannt auch als Adaption von der Band BAYON aus Weimar. Etwa eine halbe Stunde dauerte das Vorprogramm, und Frau Branco war weit mehr als das, denn sie wusste die Leute vor der Bühne zu verzaubern.


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Das neue Album "Jetzt erst recht"



Herr Gläser, seine Band und neue Lieder
Direkt im Anschluss kamen Robert Gläser und seine drei Musiker auf die Bühne. Gläser selbst war mit einem Bass bewaffnet und (logischerweise) für den Gesang zuständig. Neben und hinter ihm platzierten sich Hannes Funke (Gitarre, Backing Vocals), Matthias Klünder (Keyboards, Backing Vocals) und Ilir Mulaj (Schlagzeug, Backing Vocals). Hannes Funke spielte bei einem Song auch die Blues-Harp und ist bei uns auch kein Unbekannter, ist er als Gitarrist bei der Gruppe UNBEKANNT VERZOGEN und ebenfalls bei APFELTRAUM aktiv. Nach einer kurzen Begrüßung ging es los und im ersten Teil von Gläsers Konzert wurde das komplette neue Album vorgestellt.

Entertainment
Robert Gläser zeigte bei seinem Konzert echte Entertainer-Qualitäten. Musizieren kann er ja, wie wir wissen, aber seine Zuhörer bei der Hand nehmen und charmant durch den Abend führen ist auch eine seiner Stärken. Im Publikum war darum auch von Anfang an eine tolle Stimmung. Die Leute sangen mit und es gab viel Beifall. Das erarbeitete sich der Star des Abends aber auch hart, denn er spielte seine Titel nicht nur einfach ab, sondern plauderte zwischendurch munter drauf los, gab Infos zu seiner Musik und bezog das Publikum mit ins Geschehen ein. Ob es in der WABE fußkalt ist, kann ich hier nicht sagen, aber Robert trug am Samstag zur Abwechslung mal festes Schuhwerk. Sonst trifft man ihn ja gern mal in Flip Flops an …


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Robert



Kein Schlager!
Bei der Live-Performance seiner neuen Songs wurden alle Kritiker Lügen gestraft, die ihm nach dem Hören seines neuen Albums einen Rutsch in den Schlagerbereich bescheinigt haben. Abseits des Studios lässt es Herr Gläser mit seiner Kapelle nämlich ordentlich knallen und ist definitiv dem Rock zuzuordnen. Und wenn man das neue Album gehört hat, stellt man sehr schnell fest, dass er darauf viele Spielarten bedient. Aber das hat ja auch schon mein Kollege Rainer festgestellt …

Streifzug durch Bisheriges
Nachdem das neue Album vorgestellt war, gab es eine kleine Pause. Sie bot Gelegenheit, erste Eindrücke mit dem Nebenmann und anderen Konzertgästen auszutauschen oder den Nikotinpegel vor der Türe wieder auszugleichen. Als alles erledigt war, konnte es drinnen weitergehen. Nun folgten Titel von den vorherigen zwei Alben und einige ausgewählte Song-Perlen abseits der Soloarbeit, u.a. aus Roberts dreizehnjähriger Zugehörigkeit zur Band SIX. Auch ging ein Gruß gen Himmel in Richtung Roberts Vater, dem 2008 verstorbenen "Cäsar" Peter Gläser. "Cäsar" war Gitarrist, Sänger und Komponist zahlreicher Titel bei RENFT, KARRUSSEL, CÄSARS BLUES BAND und CÄSAR UND DIE SPIELER, die heute Grundlagen für das Live-Programm des schon erwähnten APFELTRAUM-Projekts sind. Da war es auch kein Wunder, dass nun nochmal Roberts Kumpel Big Joe Stolle auf die Bühne kam und beim Titel "Cäsars Blues" mitspielte. Big Joe war - wie eingangs schon erwähnt - nicht nur der Ansager, sondern auch der Special Guest des Abends, der für den eigentlich avisierten DIRK ZÖLLNER eingesprungen. "Scholle" war leider kurzfristig verhindert.


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Big Joe Stolle



Schlussworte
Nachdem dann der letzte Titel gespielt war und auch noch eine Zugabe folgte, war der Abend dann so gegen 23.30 Uhr zu Ende. Die Musiker wollten noch kurz duschen und sich dann am Fanartikel-Stand einfinden, Autogramme geben und für Fotos bereitstehen. Ich hätte sicherlich auch noch gerne einige Worte mit den Musikern geplaudert, aber der offenbar nur für Abenteuerorientierte getaktete Personennahverkehr in der Hauptstadt machte ein frühzeitiges Verlassen der Location nötig, wollte man nicht erst zum Frühstück in heimischen Gefilden anlanden. Mein zu Hause ist von Berlin aus 50 Kilometer weit entfernt und da mache ich gerade hier in Berlin mit seinen vielen unvorhersehbaren Besonderheiten im Bahnverkehr keine Experimente mehr mit der An- und Abfahrt. Insgesamt habe ich einen tollen Abend erlebt und fühlte mich am Ende wirklich gut unterhalten. Robert Gläser ist in Sachen Muggen immer eine Reise wert und seiner neuen CD darf man ruhig mal eine Chance geben.

   
   
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