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Ein Bericht mit Fotos von Dajana Prosser-Gehn



Der Tatort
Viele nachhaltige Konzerte erlebt man im Neu-Helgoland. Seit über 100 Jahren besteht in Berlin dieses Familienunternehmen mit der traumhaften Kulisse der Müggelspree. Einem Landstrich in Berlin zwischen Wasser und Wald, dessen Umgebung zum Spazieren und Verweilen einlädt. Und genau inmitten dieser Idylle liegt das Neu-Helgoland. Seit vielen Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugsziel. Es bietet nicht nur wunderschöne Natur, sondern hier finden eben auch kulturelle Veranstaltungen jeglicher Art statt. Hier bekommt man ein Gefühl des Ankommens, des Willkommenseins, vermittelt. So wie bei einem Besuch bei und mit guten Freunden. Man ist nie alleine. Irgendjemanden kennt man immer oder lernt jemanden kennen. Dagmar Tabbert und ihr Team empfangen jeden Gast freundlich und geben ihm das Gefühl, ein willkommener und gern gesehener Freund zu sein. Viele namenhafte Musikgruppen und SängerInnen spielten bereits im Neu-Helgoland (z. B. Karussell, Angelika Mann, Die Zöllner, Starfucker, Lift, Dirk Michaelis etc.).


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Acki Noack



"Es lebe der Bassismus - Gitarrismus!"
Die OSSIS haben uns am vergangenen Samstag gerufen, um mit uns ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum zu feiern, und wir haben sie erhört. Überall konnte man die freudige Erwartung förmlich mit den Händen fassen. Pünktlich um 20:00 Uhr ertönte ihre traditionelle Einspielmusik. Ein kleiner Zusammenschnitt von kleinen Phrasen wie "Liebe Werktätige" oder der berühmte Spruch von Walter Ulbricht, "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen?", sowie der Hits aus dem Osten wie z.B. "Alt wie ein Baum" oder "ILD".

Zeitreisen sind möglich
Binnen Sekunden befanden wir uns nicht mehr im Jahr 2024, sondern in unserer Kindheit und Jugendzeit, in der wir die kuriosesten Styles in Sachen Haare und Mode ausprobierten. Damals, als wir wie alle anderen Generationen vor und nach uns rebellierten. Wo wir mit unseren Freunden die schönsten Erinnerungen schufen. Dieses Gefühl vermögen die OSSIS in Dir als Gast ihrer Konzerte auszulösen. Darum herrschte auf und vor der Bühne auch sofort eine Bombenstimmung. Diese Wohlfühlatmosphäre und Freude, die die Musiker vorlebten, übertrug sich eins zu eins aufs Publikum. Den Gesangspart teilten sich zuerst Frontmann Acki Noack und die Sängerin Carie van Heden. Sie und das an den Instrumenten operierende Ensemble, in Persona Bert Eulitz am Bass, Carsten Große an der Gitarre, Thomas Glatzer an den Tasten und natürlich HeinzAngel Haberstroh hinter der Schießbude, brachten die Leute vor sich ruck zuck auf Betriebstemperatur. Es wurde ausgelassen getanzt und lauthals mitgesungen. Völlig unwichtig, ob man am nächsten Tag noch Stimme haben würde oder nicht … Das war am Samstagabend total egal. Alles kam raus, war raus musste. Mit jedem weiteren Hit strömten die Leute zum Tanzen herbei. An den Nebentischen hörte man wie sich das Publikum darüber unterhielt, was für Erinnerungen jeder einzelne mit den Liedern verband. Wen man kennen lernte, was man empfand, wo man war oder was für Träume man einst hatte.

"Bataillon d´Amour" - im Original von SILLY - erklang und jeder im Neu-Helgoland wusste, was am Ende kommen würde: das legendäre Schlagzeug Solo von Heinz. Einzigartig. Es fehlen einem wirklich die Worte das zu beschreiben. Der Wahnsinn was er aus diesem Instrument alles herausholt. In diesem Augenblick hatte man auch eher das Gefühl, dass sein Schlagzeug und er miteinander verwachsen sind.


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Action!



Zusätzliches Personal
Bei einem 20-jährigen Jubiläum durften natürlich Überraschungsgäste nicht fehlen. Wir freuten uns riesig, dass Henne Körbs auf die Bühne kam. Vor fünf Jahren meinte Acki, dass Henne nicht mehr dabei ist, weil er "die letzten 60 Jahre seines Lebens" noch mit reisen etc. verbringen möchte. Und nun stand er wieder mit seinen Kumpels gemeinsam auf der Bühne. Natürlich wurde gleich von CITY der Kulthit "Am Fenster" gespielt. Mit welcher Leidenschaft und Hingabe er seiner Geige Leben einhauchte, war ein echter Ohrenschmaus und stand dem, was für Feuerwerke Joro Gogow bei der gleichen Nummer auf seinem Instrument abfackeln kann, in nichts nach. Anschließend gab er "Sagen meine Tante" von seiner damaligen Band SCIROCCO zum Besten. Auch diese Nummer aus den frühen 70ern ist mit der Zeit gut gereift und noch in vielen Ohren präsent.

Ein weiterer Gast des Abends war Wolfgang Ziegler. DIE OSSIS und er schienen gleich zu einer Einheit zu verschmelzen, so als würden sie schon seit Ewigzeiten miteinander musizieren. Die bereits volle Tanzfläche wurde weiter gestürmt. Gemeinsam gingen wir "über sieben Brücken" (KARAT), tanzten mit der "wilden Mathilde" (SILLY), trafen die "Isolde" (PANKOW) und "ehrten die Rose" (CÄSAR bzw. RENFT). Wir hätten noch Stunden mit den OSSIS verbringen mögen und die drei Stunden, die sie uns unterhielten, waren eindeutig zu wenig. Sie kamen uns auch nur wie wenige Augenblicke vor. Es war wunderbar. Danke. Auf die nächsten 20 Jahre.

Unvergessen!
An dieser Stelle möchte ich auch noch an Carsten "Beathoven" Mohren erinnern, der die OSSIS und ihren Sound über viele Jahre mitprägte, und der im Januar auch schon acht Jahre nicht mehr bei uns ist. Feiert man 20 Jahre OSSIS darf man ihn auf keinen Fall vergessen …









   
   
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