Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer
Still Alive
Vor zwei Jahren schon totgesagt, lebt es noch immer: Das Hörbar Blues Open Air! Und glaubt man den Veranstaltern, wird es im nächsten Jahr das Open Air Nr. 17 am Havelufer in Milow geben. Mich hat es auch wieder in die Havelgemeinde gezogen, die sich ja seit der Kreisgebietsreform nicht mehr einfach nur Milow, sondern "Milower Land" nennt.
Am Freitag war ich sehr zeitig vor Ort und begab mich direkt zum Veranstaltungsort. Man war dort noch feste mit dem Aufbau beschäftigt und was ich zuerst sah war, dass auf dem Platz eine größere Bühne stand. Anschließend begab ich mich auf die Havelbrücke, die neben dem Freizeitgelände über den ihr den Namen gebenden Fluss führt. Von dort habe ich einige Fotos geschossen. Auf der eben erwähnten Bühne wurde gerade ein Soundcheck durchgeführt und ich hörte die Stimme einer Frau, die sich dort einsang. Diese Stimme war der reine Wahnsinn - sie hörte sich irgendwie nach Janis Joplin an. Dazu war eine Gitarre zu hören und auch mal eine Blues Harp. Ich war schon jetzt gespannt, wem diese Stimme wohl gehören würde.
KOZMIC BLUE
Die Veranstaltung wurde um 19:00 Uhr eröffnet, und die erste Band hieß KOZMIC BLUE. Auf der Bühne standen eine Frau und ein Mann. Dieses Duo kommt aus Köln und jetzt wusste ich auch, wem die gewaltige Stimme gehörte, die ich kurz zuvor beim Soundcheck vernahm. Die Dame heißt Maggie Mackenthun, sie singt, spielt Blues Harp und Querflöte, und neben ihrem wahnsinnigen Gesang führt sie auch als Entertainerin durch ihr Programm, plaudert und versucht dabei, das Publikum zum Mitmachen zu bewegen. Viele Titel komponieren sie und ihr Partner, Gerhard Sagemüller (u.a. Ina Deter Band, Anne Haigis, Richard Bargel), selbst und Titel anderer Kollegen werden zusätzlich durch die beiden bearbeitet. Gesungen wird auf Englisch und begleitet wird Maggie von Gerhard Sagemüller, der außer auf der Gitarre zu spielen zusätzlich noch eine Bassdrum mit einer Fußmaschine bedient. Während der Show erfuhren wir auch von Maggie, dass Gerhard nicht nur auf der Bühne ihr Partner ist. Die beiden sind seit 30 Jahren miteinander verheiratet, haben Kinder und auch schon Enkel, und über sie als Ehepaar, musikalische Partner und alles um sie herum haben die beiden sogar ein Buch geschrieben, welches man bei ihnen normalerweise am Fanartikelstand kaufen kann. Allerdings gingen die letzten beiden Exemplare in den vergangenen Tagen "über den Ladentisch". Übrigens treten die beiden Künstler wechselweise sowohl als Duo als auch mit einer kompletten Band auf. Sie haben in der Zeit ihrer Zusammenarbeit schon viele Orte in Deutschland bereist und sind außerdem auch weltweit unterwegs. Nach gut 90 Minuten kündigten sie in Milow ihren letzten Song an. Jetzt kam Janis Jopllin an die Reihe: "Me And Bobby McGee" und "Mercedes Benz" sang Maggie, und das mit ihrer fantastischen Stimme, während sie ihr Partner Gerhard dazu auf der Akustikgitarre begleitete. Das zog einem echt die Wurst vom Teller! Aber auch der vorher schon genossene Teil ihres Programms konnte sich mehr als hören lassen. Danach gab es eine kleine Umbaupause für den nächsten Act - und für uns etwas Zeit das eben Erlebte sacken zu lassen.
Kozmic Blue
VANJA SKY
Der nächste Programmpunkt war VANJA SKY mit ihrer Band. Vanya kommt aus Kroatien und spricht nur ein paar wenige Worte Deutsch. Ansonsten spricht und singt sie auf Englisch. Ihre Band besteht aus einem Gitarristen, einem Bassisten und einem Schlagzeuger. Vanja selbst singt nicht nur, sie spielt außerdem auch E- und Akustik- Gitarre. In ihrer Heimat ist die Sängerin längst kein Geheimtipp mehr, sie hat bereits mehrere Alben produziert und wurde dabei von internationalen Produzenten und Künstlern unterstützt. Neben der Bühne gab es einen Verkaufsstand, an dem es ihre Tonträger, T-Shirts und andere Merchandise-Artikel mit ihrem Namen drauf zu kaufen gab. Auch VANJA SKY sang für Ihr Publikum etwa 90 Minuten, wobei die drei Begleitmusiker während dieser Zeit auch ihren Freiraum hatten. Jeder von ihnen konnte zeigen, was er kann. Vanja sang in Mirow auch den BEE GEEs-Song "To Love Somebody", ging dabei von der Bühne hinunter ins Publikum und verteilte dort Kunstblumen. Am Ende ihres Auftritts durfte auch VANJA SKY für die von ihr begeisterten Konzertbesucher eine Zugabe spielen, danach bauten die drei Musiker der nächsten Band ihr Equipment auf, um den letzten Teil des Abends zu gestalten.
Vanja Sky
DODGE BOOGIE
Den Freitag beschließen sollten die Herren von DODGE BOOGIE. Hinter diesem Namen stecken Peter Schmidt (Gitarre und Gesang), Gregor Avanius (Bass) und Andrzej Kownacki (Schlagzeug). Sie spielten kurz einen Titel nur an - das war ihr Soundcheck - und danach hätte es eigentlich losgehen können. Aber irgendwie gab es dann doch noch eine kleine Pause. Warum? Gab es ein technisches Problem? Musst einer von ihnen noch mal schnell irgendwo wohin? Man weiß es nicht. Schließlich ging es aber doch recht bald los mit den drei Herren von DODGE BOOGIE. Stampfende Boogie-Rhythmen und Blues wurden uns präsentiert, erzeugt durch ein erstklassiges Gitarrenspiel und starkem Gesang von Peter Schmidt, hartem Schlagzeug-Spiel und dazu einer blubbernden und groovenden Bassgitarre. Das ist handgemachte Musik und durch keine elektronischen Spielereien verwässert. Auch die noch recht junge Band DOGDE BOOGIE - es ist ja Peter Schmidts Nachfolge-Projekt zu EAST BLUES EXPERIENCE - hat bereits einiges an eigenen Titel im Set zu bieten, das mit Fremdmaterial, das das Trio dem eigenen Empfinden und Gefühl nach angepasst hat, erweitert wurde. So wurde "All Along The Watchtower" von Jimi Hendrix zwar in einer eigenen Version dargeboten, aber so, dass die Hendrix-Version wiederzuerkennen war. Die Jungs stellen keine Ton-für-Ton-Kopien her, sondern lassen ihrer eigenen Kreativität freien Lauf. Auch ein Titel von CANNED HEAT wurde so bearbeitet. Ebenfalls im Set befand sich ein Song vom kürzlich verstorbenen JOHN MAYAL. Die Band erhielt vom Publikum viel Zuspruch und dementsprechend fiel auch der Beifall aus. Für Peter Schmidt war es nicht der erste Besuch in Milow. Vor einigen Jahren sollte als Schluss-Band MONOKEL spielen. Die Band war schon angereist, als ein heftiges Gewitter begann. Am Ende fiel der Strom sogar aus und alle gingen nass und im Dunkeln nach Hause. MONOKEL kam dann ein Jahr später nochmal, holte den Auftritt nach, und da war auch Peter Schmidt mit dabei. Das Konzert habe ich mir gerade noch einmal auf YouTube angesehen, denn damals war ich leider nicht in Milow dabei.
Dodge Boogie
Fazit
An diesem Freitag im August 2024 gab es kein Gewitter und auch keinen Stromausfall, so dass die drei Bands einen perfekten Abend abliefern konnten. Alles lief glatt und rund - ein großes Lob an die Veranstalter und ein dickes Dankeschön an Petrus, der ausschließlich schönes Wetter ans Havelufer schickte. Die Begeisterung der Leute war deutlich am lautstarken Applaus zum Ende des Abends ablesbar. Es war schon nach Mitternacht, als das Licht auf dem Freizeitgelände wieder an und das auf der Bühne aus ging. Die Konzertbesucher machten sich auf den Heimweg und die Betreiber der Stände für den kleinen Hunger und Durst begannen mit dem Zusammenpacken.
Am nächsten Tag haben viele fleißige Helfer die Zelte wieder abgebaut und alles weggeschafft. Es hat sich einmal mehr gelohnt, die Fahrt ins Havelland auf sich zu nehmen. Das Hörbar Blues Open Air ist sowohl von seiner Lage als auch vom Programm immer eine Reise wert. Mal sehen, ob ich bei der Nr. 17 wieder mit dabei sein werde ...
Vor zwei Jahren schon totgesagt, lebt es noch immer: Das Hörbar Blues Open Air! Und glaubt man den Veranstaltern, wird es im nächsten Jahr das Open Air Nr. 17 am Havelufer in Milow geben. Mich hat es auch wieder in die Havelgemeinde gezogen, die sich ja seit der Kreisgebietsreform nicht mehr einfach nur Milow, sondern "Milower Land" nennt.
Am Freitag war ich sehr zeitig vor Ort und begab mich direkt zum Veranstaltungsort. Man war dort noch feste mit dem Aufbau beschäftigt und was ich zuerst sah war, dass auf dem Platz eine größere Bühne stand. Anschließend begab ich mich auf die Havelbrücke, die neben dem Freizeitgelände über den ihr den Namen gebenden Fluss führt. Von dort habe ich einige Fotos geschossen. Auf der eben erwähnten Bühne wurde gerade ein Soundcheck durchgeführt und ich hörte die Stimme einer Frau, die sich dort einsang. Diese Stimme war der reine Wahnsinn - sie hörte sich irgendwie nach Janis Joplin an. Dazu war eine Gitarre zu hören und auch mal eine Blues Harp. Ich war schon jetzt gespannt, wem diese Stimme wohl gehören würde.
KOZMIC BLUE
Die Veranstaltung wurde um 19:00 Uhr eröffnet, und die erste Band hieß KOZMIC BLUE. Auf der Bühne standen eine Frau und ein Mann. Dieses Duo kommt aus Köln und jetzt wusste ich auch, wem die gewaltige Stimme gehörte, die ich kurz zuvor beim Soundcheck vernahm. Die Dame heißt Maggie Mackenthun, sie singt, spielt Blues Harp und Querflöte, und neben ihrem wahnsinnigen Gesang führt sie auch als Entertainerin durch ihr Programm, plaudert und versucht dabei, das Publikum zum Mitmachen zu bewegen. Viele Titel komponieren sie und ihr Partner, Gerhard Sagemüller (u.a. Ina Deter Band, Anne Haigis, Richard Bargel), selbst und Titel anderer Kollegen werden zusätzlich durch die beiden bearbeitet. Gesungen wird auf Englisch und begleitet wird Maggie von Gerhard Sagemüller, der außer auf der Gitarre zu spielen zusätzlich noch eine Bassdrum mit einer Fußmaschine bedient. Während der Show erfuhren wir auch von Maggie, dass Gerhard nicht nur auf der Bühne ihr Partner ist. Die beiden sind seit 30 Jahren miteinander verheiratet, haben Kinder und auch schon Enkel, und über sie als Ehepaar, musikalische Partner und alles um sie herum haben die beiden sogar ein Buch geschrieben, welches man bei ihnen normalerweise am Fanartikelstand kaufen kann. Allerdings gingen die letzten beiden Exemplare in den vergangenen Tagen "über den Ladentisch". Übrigens treten die beiden Künstler wechselweise sowohl als Duo als auch mit einer kompletten Band auf. Sie haben in der Zeit ihrer Zusammenarbeit schon viele Orte in Deutschland bereist und sind außerdem auch weltweit unterwegs. Nach gut 90 Minuten kündigten sie in Milow ihren letzten Song an. Jetzt kam Janis Jopllin an die Reihe: "Me And Bobby McGee" und "Mercedes Benz" sang Maggie, und das mit ihrer fantastischen Stimme, während sie ihr Partner Gerhard dazu auf der Akustikgitarre begleitete. Das zog einem echt die Wurst vom Teller! Aber auch der vorher schon genossene Teil ihres Programms konnte sich mehr als hören lassen. Danach gab es eine kleine Umbaupause für den nächsten Act - und für uns etwas Zeit das eben Erlebte sacken zu lassen.
Kozmic Blue
VANJA SKY
Der nächste Programmpunkt war VANJA SKY mit ihrer Band. Vanya kommt aus Kroatien und spricht nur ein paar wenige Worte Deutsch. Ansonsten spricht und singt sie auf Englisch. Ihre Band besteht aus einem Gitarristen, einem Bassisten und einem Schlagzeuger. Vanja selbst singt nicht nur, sie spielt außerdem auch E- und Akustik- Gitarre. In ihrer Heimat ist die Sängerin längst kein Geheimtipp mehr, sie hat bereits mehrere Alben produziert und wurde dabei von internationalen Produzenten und Künstlern unterstützt. Neben der Bühne gab es einen Verkaufsstand, an dem es ihre Tonträger, T-Shirts und andere Merchandise-Artikel mit ihrem Namen drauf zu kaufen gab. Auch VANJA SKY sang für Ihr Publikum etwa 90 Minuten, wobei die drei Begleitmusiker während dieser Zeit auch ihren Freiraum hatten. Jeder von ihnen konnte zeigen, was er kann. Vanja sang in Mirow auch den BEE GEEs-Song "To Love Somebody", ging dabei von der Bühne hinunter ins Publikum und verteilte dort Kunstblumen. Am Ende ihres Auftritts durfte auch VANJA SKY für die von ihr begeisterten Konzertbesucher eine Zugabe spielen, danach bauten die drei Musiker der nächsten Band ihr Equipment auf, um den letzten Teil des Abends zu gestalten.
Vanja Sky
DODGE BOOGIE
Den Freitag beschließen sollten die Herren von DODGE BOOGIE. Hinter diesem Namen stecken Peter Schmidt (Gitarre und Gesang), Gregor Avanius (Bass) und Andrzej Kownacki (Schlagzeug). Sie spielten kurz einen Titel nur an - das war ihr Soundcheck - und danach hätte es eigentlich losgehen können. Aber irgendwie gab es dann doch noch eine kleine Pause. Warum? Gab es ein technisches Problem? Musst einer von ihnen noch mal schnell irgendwo wohin? Man weiß es nicht. Schließlich ging es aber doch recht bald los mit den drei Herren von DODGE BOOGIE. Stampfende Boogie-Rhythmen und Blues wurden uns präsentiert, erzeugt durch ein erstklassiges Gitarrenspiel und starkem Gesang von Peter Schmidt, hartem Schlagzeug-Spiel und dazu einer blubbernden und groovenden Bassgitarre. Das ist handgemachte Musik und durch keine elektronischen Spielereien verwässert. Auch die noch recht junge Band DOGDE BOOGIE - es ist ja Peter Schmidts Nachfolge-Projekt zu EAST BLUES EXPERIENCE - hat bereits einiges an eigenen Titel im Set zu bieten, das mit Fremdmaterial, das das Trio dem eigenen Empfinden und Gefühl nach angepasst hat, erweitert wurde. So wurde "All Along The Watchtower" von Jimi Hendrix zwar in einer eigenen Version dargeboten, aber so, dass die Hendrix-Version wiederzuerkennen war. Die Jungs stellen keine Ton-für-Ton-Kopien her, sondern lassen ihrer eigenen Kreativität freien Lauf. Auch ein Titel von CANNED HEAT wurde so bearbeitet. Ebenfalls im Set befand sich ein Song vom kürzlich verstorbenen JOHN MAYAL. Die Band erhielt vom Publikum viel Zuspruch und dementsprechend fiel auch der Beifall aus. Für Peter Schmidt war es nicht der erste Besuch in Milow. Vor einigen Jahren sollte als Schluss-Band MONOKEL spielen. Die Band war schon angereist, als ein heftiges Gewitter begann. Am Ende fiel der Strom sogar aus und alle gingen nass und im Dunkeln nach Hause. MONOKEL kam dann ein Jahr später nochmal, holte den Auftritt nach, und da war auch Peter Schmidt mit dabei. Das Konzert habe ich mir gerade noch einmal auf YouTube angesehen, denn damals war ich leider nicht in Milow dabei.
Dodge Boogie
Fazit
An diesem Freitag im August 2024 gab es kein Gewitter und auch keinen Stromausfall, so dass die drei Bands einen perfekten Abend abliefern konnten. Alles lief glatt und rund - ein großes Lob an die Veranstalter und ein dickes Dankeschön an Petrus, der ausschließlich schönes Wetter ans Havelufer schickte. Die Begeisterung der Leute war deutlich am lautstarken Applaus zum Ende des Abends ablesbar. Es war schon nach Mitternacht, als das Licht auf dem Freizeitgelände wieder an und das auf der Bühne aus ging. Die Konzertbesucher machten sich auf den Heimweg und die Betreiber der Stände für den kleinen Hunger und Durst begannen mit dem Zusammenpacken.
Am nächsten Tag haben viele fleißige Helfer die Zelte wieder abgebaut und alles weggeschafft. Es hat sich einmal mehr gelohnt, die Fahrt ins Havelland auf sich zu nehmen. Das Hörbar Blues Open Air ist sowohl von seiner Lage als auch vom Programm immer eine Reise wert. Mal sehen, ob ich bei der Nr. 17 wieder mit dabei sein werde ...
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