Ein Konzertbericht von Matthias Ziegert mit
Fotos von Sebastian & Matthias Ziegert
Wer am 16. Juni 2024 nicht in Dresden dabei war, hat wohl das größte und geilste Konzert des Jahres in der Landeshauptstadt Sachsens verpasst. An diesem Sonntag spielten die australischen Rocklegenden AC/DC im Rahmen ihrer aktuellen Europatour, die mit "Power Up" betitelt ist, vor 77.000 begeisterten Zuschauern ein bombastisches Open-Air-Konzert.
Pünktlich um 19.30 Uhr wurde der Hauptschalter umgelegt und das Konzert begann mit einem eingespielten Intro. Ein dröhnendes Motorgeräusch ertönte aus den riesigen Lautsprechern auf der ca. drei Meter hohen Bühne, von der aus ein etwa zehn Meter langer Steg ins Publikum ragte. Auf den großen Videowänden auf der Bühne und im Konzertgelände war ein roter Sportwagen mit Flammenspur zu sehen, der auf einer Autobahn nach Dresden bis auf die Bühne rast. Dann stürmten die Musiker inkl. ihrem Band-Leader Angus Young, der wie von ihm gewohnt in einer Schuluniform auftrat, auf die Bretter die die Welt bedeuten. Der in Glasgow im Jahre 1955 geborene Angus Young ist als einziges noch lebendes Mitglied der Gründungsbesetzung aus dem Jahre 1973 bei AC/DC aktiv und hier in Dresden bei der Arbeit. Auf den Bandnamen AC/DC kamen Angus und der inzwischen verstorbene Bruder Malcolm, nachdem die Schwester der australischen Brüder, Margaret, die Abkürzung auf der Rückseite ihrer Nähmaschine gesehen hatte und der Meinung war, dass dies ein guter Name für die Rockband ihrer Brüder sei. Auf Schwester Margaret Young ging auch der Vorschlag zurück, Angus Young solle seine alte Schuluniform auf der Bühne tragen. Inzwischen ist es für ihn - wie eingangs schon erwähnt - eine Tradition und ein Markenzeichen geworden. Mittlerweile trägt er maßgeschneiderte Uniformen in unterschiedlichen Farben. Ob es die Original-Uniform von damals noch gibt, ist hier nicht überliefert.
Ergänzend zur Uniform schnallte sich Young später noch einen Schulranzen um, in dem ein Funksender für seine Gitarre eingebaut ist, da die Verkabelung den Musiker bei seinen lebhaften Auftritten behindert und ihn in der Vergangenheit sogar schon einmal zu Fall brachte. Aus Fehlern … oder besser Unfällen … lernt man eben. Damit es aber nicht auffiel, spielte er damals nach seinem Sturz im Liegen weiter. Ein Profi lässt sich halt nix anmerken … Am Sonntag in Dresden stand Angus Young in grüner Schuluniform und weißem Hemd, also den sächsischen Landesfarben, im Rampenlicht. Eine coole Aktion. Optisch sichtlich gealtert spielte der inzwischen 69-jährige Young mit langer, weißer Rockermähne, kurzen Hosen und wippenden Knien so elektrisiert wie eh und je. Auch der langjährige, nach kurzen gesundheitlichen Einschränkungen inzwischen scheinbar wieder genesene Sänger Brian Johnson war wieder dabei. Er gab alles um die Songs überzeugend zu performen. Musikalische Unterstützung erhielten die beiden Urgesteine (Johnson ist seit 1980 dabei und löste den verstorbenen Bon Scott ab) von Stevie Young an der Rhythmusgitarre, der seinen 2017 verstorbenen Onkel Malcolm Young ersetzt. An dem Abend gab es auch zwei Neue auf der Bühne: Schlagzeuger Matt Laug (seit 2023 dabei) und Bassist Chris Chaney (erst in diesem Jahr zu den anderen dazu gestoßen) komplettierten die Rhythmusgruppe, und spielten die Songs solide und druckvoll. Sie bildeten mit ihrem Tun eine stabile Soundbasis für ihre Kollegen, wobei sie sich beide allerdings im Hintergrund der Show hielten.
Mit den Klassikern "If You Want Blood (You've Got It)" und "Back in Black" startete das reichlich zweistündige Programm dieses Dresdner Rock-Abends. Schon beim ersten Song jubelten die Fans und feierten die Band frenetisch. Völlig zurecht, denn eine Warmlaufphase hat das Ensemble vom anderen Ende der Welt nicht nötig. Das fluppt sofort! Alle AC/DC-Fans, die die Setlists der vergangenen Konzerte im Internet verfolgt und sich schon informiert hatten, wussten bereits, dass ihre Lieblingskapelle insgesamt 21 Songs aus dem reichhaltigen Repertoire spielen würden, darunter jede Menge Klassiker und ein paar Stücke des aktuellen Albums "Power Up", wie z.B. "Demon Fire" und zum Finale den Klassiker "Let There Be Rock". Wie schon bei den anderen Konzerten zuvor, gewann in der Albumstatistik auch dieses Mal das Erfolgsalbum "Back in Black", das mit 5 Songs am stärksten in der Setlist vertreten war, gefolgt von "Highway to Hell" mit drei Liedern. Die Alben "Let There Be Rock", "Power Up", "Powerage" und "T.N.T." waren jeweils mit zwei Stücken vertreten. Die Alben "Black Ice", "Dirty Deeds Done Dirt Cheap", "Stiff Upper Lip" und "The Razors Edge" mit je einem Song. Eine wirklich gelungene Mischung, die die Formation sachgerecht und dem Anlass entsprechend laut vortrug. Mit den zwei Zugaben "T.N.T." und "For Those About To Rock (We Salute You)", letzteres Stück mit der dazugehörigen Kanonade auf der Bühne und sich anschließendem Feuerwerk, verabschiedeten sich AC/DC von ihren Fans. Damit war die Show in Dresden identisch mit denen der Vorabende in Gelsenkirchen und München.
Das tat aber der Freude der Fans, die nur zu acht Prozent aus Dresden kamen und scheinbar schon mehrere Shows der Tour der australischen Rocklegenden besucht hatten, keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, die Feierlaune war auf einem hohen Niveau. AC/DC lieferten den 77.000 Zuschauern an diesem Abend allerdings auch eine solide Rockshow, die Energie pur war und sich sehr druckvoll von der Bühne kommend auf das Publikum übertrug. Wer schon öfter ein Konzert der Band erlebt hat weiß, dass man es von Ihnen nicht anders kennt. Das ändert sich auch mit dem fortgeschrittenen Alter der Protagonisten nicht. Vor allem bei den Klassikern wurden wohl alle Wünsche der Fans befriedigt, was den Zufriedenheitsfaktor der Leute vor der Bühne sich stets im grünen Bereich verweilen ließ. Durch die großen LED-Bildschirme auf und an der Bühne, sowie an Masten im Gelände, hatte man auch noch weiter hinten die Möglichkeit das Geschehen ganz nah zu verfolgen. Die Regie fing zusätzlich zum Geschehen rund um die Band auch das im Publikumsbereich mit ein, so war bei "Highway to Hell" ein Heer von Fans mit blinkenden Teufelshörnern auf den Screens zu sehen. Das schafft zusätzliche Verbundenheit und Nähe zu den eigenen Anhängern.
Der einzige Wehrmutstropfen, für den aber weder Band noch Veranstalter was können, wurde durch das seltsame Veranstaltungskonzept der Stadt Dresden in den sonst vorzüglich mundenden Wein gekippt: Das vorgeschriebene Veranstaltungsende war für 22.00 Uhr vorgesehen, wehalb leider viele Lichteffekte aufgrund der noch vorhandenen Helligkeit nicht richtig zur Geltung kamen. Auch das Anreisen, das Parken und die Abreise sind in Dresden ein echtes Problem, welches man gepflegt ignoriert, aber über das man gern kassiert. Nach Konzerten dieser Größenordnung herrscht in Dresden immer wieder ein Verkehrschaos, zumal - in diesem Fall - 92 % der Besucher von außerhalb kamen. Das waren an diesem Tag über 70.000 Besucher, die hinterher zur gleichen Zeit den Heimweg antreten mussten/wollten. Unterm Strich bleibt zu konstatieren, dass dies den Konzertgenuss in keinster Weise schmälern konnte, da das Gesamtbild (und der Ton) großartig waren.
Pünktlich um 19.30 Uhr wurde der Hauptschalter umgelegt und das Konzert begann mit einem eingespielten Intro. Ein dröhnendes Motorgeräusch ertönte aus den riesigen Lautsprechern auf der ca. drei Meter hohen Bühne, von der aus ein etwa zehn Meter langer Steg ins Publikum ragte. Auf den großen Videowänden auf der Bühne und im Konzertgelände war ein roter Sportwagen mit Flammenspur zu sehen, der auf einer Autobahn nach Dresden bis auf die Bühne rast. Dann stürmten die Musiker inkl. ihrem Band-Leader Angus Young, der wie von ihm gewohnt in einer Schuluniform auftrat, auf die Bretter die die Welt bedeuten. Der in Glasgow im Jahre 1955 geborene Angus Young ist als einziges noch lebendes Mitglied der Gründungsbesetzung aus dem Jahre 1973 bei AC/DC aktiv und hier in Dresden bei der Arbeit. Auf den Bandnamen AC/DC kamen Angus und der inzwischen verstorbene Bruder Malcolm, nachdem die Schwester der australischen Brüder, Margaret, die Abkürzung auf der Rückseite ihrer Nähmaschine gesehen hatte und der Meinung war, dass dies ein guter Name für die Rockband ihrer Brüder sei. Auf Schwester Margaret Young ging auch der Vorschlag zurück, Angus Young solle seine alte Schuluniform auf der Bühne tragen. Inzwischen ist es für ihn - wie eingangs schon erwähnt - eine Tradition und ein Markenzeichen geworden. Mittlerweile trägt er maßgeschneiderte Uniformen in unterschiedlichen Farben. Ob es die Original-Uniform von damals noch gibt, ist hier nicht überliefert.
Ergänzend zur Uniform schnallte sich Young später noch einen Schulranzen um, in dem ein Funksender für seine Gitarre eingebaut ist, da die Verkabelung den Musiker bei seinen lebhaften Auftritten behindert und ihn in der Vergangenheit sogar schon einmal zu Fall brachte. Aus Fehlern … oder besser Unfällen … lernt man eben. Damit es aber nicht auffiel, spielte er damals nach seinem Sturz im Liegen weiter. Ein Profi lässt sich halt nix anmerken … Am Sonntag in Dresden stand Angus Young in grüner Schuluniform und weißem Hemd, also den sächsischen Landesfarben, im Rampenlicht. Eine coole Aktion. Optisch sichtlich gealtert spielte der inzwischen 69-jährige Young mit langer, weißer Rockermähne, kurzen Hosen und wippenden Knien so elektrisiert wie eh und je. Auch der langjährige, nach kurzen gesundheitlichen Einschränkungen inzwischen scheinbar wieder genesene Sänger Brian Johnson war wieder dabei. Er gab alles um die Songs überzeugend zu performen. Musikalische Unterstützung erhielten die beiden Urgesteine (Johnson ist seit 1980 dabei und löste den verstorbenen Bon Scott ab) von Stevie Young an der Rhythmusgitarre, der seinen 2017 verstorbenen Onkel Malcolm Young ersetzt. An dem Abend gab es auch zwei Neue auf der Bühne: Schlagzeuger Matt Laug (seit 2023 dabei) und Bassist Chris Chaney (erst in diesem Jahr zu den anderen dazu gestoßen) komplettierten die Rhythmusgruppe, und spielten die Songs solide und druckvoll. Sie bildeten mit ihrem Tun eine stabile Soundbasis für ihre Kollegen, wobei sie sich beide allerdings im Hintergrund der Show hielten.
Mit den Klassikern "If You Want Blood (You've Got It)" und "Back in Black" startete das reichlich zweistündige Programm dieses Dresdner Rock-Abends. Schon beim ersten Song jubelten die Fans und feierten die Band frenetisch. Völlig zurecht, denn eine Warmlaufphase hat das Ensemble vom anderen Ende der Welt nicht nötig. Das fluppt sofort! Alle AC/DC-Fans, die die Setlists der vergangenen Konzerte im Internet verfolgt und sich schon informiert hatten, wussten bereits, dass ihre Lieblingskapelle insgesamt 21 Songs aus dem reichhaltigen Repertoire spielen würden, darunter jede Menge Klassiker und ein paar Stücke des aktuellen Albums "Power Up", wie z.B. "Demon Fire" und zum Finale den Klassiker "Let There Be Rock". Wie schon bei den anderen Konzerten zuvor, gewann in der Albumstatistik auch dieses Mal das Erfolgsalbum "Back in Black", das mit 5 Songs am stärksten in der Setlist vertreten war, gefolgt von "Highway to Hell" mit drei Liedern. Die Alben "Let There Be Rock", "Power Up", "Powerage" und "T.N.T." waren jeweils mit zwei Stücken vertreten. Die Alben "Black Ice", "Dirty Deeds Done Dirt Cheap", "Stiff Upper Lip" und "The Razors Edge" mit je einem Song. Eine wirklich gelungene Mischung, die die Formation sachgerecht und dem Anlass entsprechend laut vortrug. Mit den zwei Zugaben "T.N.T." und "For Those About To Rock (We Salute You)", letzteres Stück mit der dazugehörigen Kanonade auf der Bühne und sich anschließendem Feuerwerk, verabschiedeten sich AC/DC von ihren Fans. Damit war die Show in Dresden identisch mit denen der Vorabende in Gelsenkirchen und München.
Das tat aber der Freude der Fans, die nur zu acht Prozent aus Dresden kamen und scheinbar schon mehrere Shows der Tour der australischen Rocklegenden besucht hatten, keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, die Feierlaune war auf einem hohen Niveau. AC/DC lieferten den 77.000 Zuschauern an diesem Abend allerdings auch eine solide Rockshow, die Energie pur war und sich sehr druckvoll von der Bühne kommend auf das Publikum übertrug. Wer schon öfter ein Konzert der Band erlebt hat weiß, dass man es von Ihnen nicht anders kennt. Das ändert sich auch mit dem fortgeschrittenen Alter der Protagonisten nicht. Vor allem bei den Klassikern wurden wohl alle Wünsche der Fans befriedigt, was den Zufriedenheitsfaktor der Leute vor der Bühne sich stets im grünen Bereich verweilen ließ. Durch die großen LED-Bildschirme auf und an der Bühne, sowie an Masten im Gelände, hatte man auch noch weiter hinten die Möglichkeit das Geschehen ganz nah zu verfolgen. Die Regie fing zusätzlich zum Geschehen rund um die Band auch das im Publikumsbereich mit ein, so war bei "Highway to Hell" ein Heer von Fans mit blinkenden Teufelshörnern auf den Screens zu sehen. Das schafft zusätzliche Verbundenheit und Nähe zu den eigenen Anhängern.
Der einzige Wehrmutstropfen, für den aber weder Band noch Veranstalter was können, wurde durch das seltsame Veranstaltungskonzept der Stadt Dresden in den sonst vorzüglich mundenden Wein gekippt: Das vorgeschriebene Veranstaltungsende war für 22.00 Uhr vorgesehen, wehalb leider viele Lichteffekte aufgrund der noch vorhandenen Helligkeit nicht richtig zur Geltung kamen. Auch das Anreisen, das Parken und die Abreise sind in Dresden ein echtes Problem, welches man gepflegt ignoriert, aber über das man gern kassiert. Nach Konzerten dieser Größenordnung herrscht in Dresden immer wieder ein Verkehrschaos, zumal - in diesem Fall - 92 % der Besucher von außerhalb kamen. Das waren an diesem Tag über 70.000 Besucher, die hinterher zur gleichen Zeit den Heimweg antreten mussten/wollten. Unterm Strich bleibt zu konstatieren, dass dies den Konzertgenuss in keinster Weise schmälern konnte, da das Gesamtbild (und der Ton) großartig waren.
Termine:
• 13.07.2024 in Hockenheim (Hockenheimring)
• 17.07.2024 in Stuttgart (Wasen)
• 27.07.2024 in Nürnberg (Zeppelinfeld)
• 31.07.2024 in Hannover (Messe) und am
• 04.08.2024 in Hannover (Messe)
Alle Angaben ohne Gewähr!
• 13.07.2024 in Hockenheim (Hockenheimring)
• 17.07.2024 in Stuttgart (Wasen)
• 27.07.2024 in Nürnberg (Zeppelinfeld)
• 31.07.2024 in Hannover (Messe) und am
• 04.08.2024 in Hannover (Messe)
Alle Angaben ohne Gewähr!