Ein Bericht mit Fotos von Bodo Kubatzki
Als ich Anfang der 90er Jahre den Prog für mich wiederentdeckte, gehörten Schwedens Blumenkönige zu den Bands, die mich mit ihren epischen Werken am meisten faszinierten. Diese Art symphonischer Prog erinnerte mich am ehesten an meine Lieblinge aus den Siebzigern, wie Emerson, Lake & Palmer oder Yes. Die Werke der Flower Kings steckten voller musikalischer Vielfalt. Klassischer Progressive Rock, symphonischer Bombast, eine Prise Jazz und vor allem Melodien, die im Ohr blieben, das alles zeichnete die Band um den umtriebigen Komponisten und Multiinstrumentalisten Roine Stolt aus. Regelmäßig veröffentlichten The Flower Kings neue Alben, meistens sogar Doppelalben. Im Laufe der Jahre wurde die Schar der Fans immer größer. Doch das Projekt The Flower Kings schien sich irgendwann totzulaufen. 2013 legte Roine Stolt mit den Flower Kings eine Pause ein, die fünf Jahre dauern sollte. Mit dem Album Roine Stolt's The Flower King und der Tour The Flower Kings Revisited versuchte der charismatische Musiker, 2018 seine Band neu zu beleben. Seitdem erschienen 2019, 2020 und 2022 jeweils wieder ein Doppelalbum. In diesem Jahr blieb es bei dem Solo-Album, "Look At You Now". Dieses ist mit einer Laufzeit von knapp 70 Minuten voll gespickt mit typischer Musik der Flower Kings. Es deckt die gesamte stilistische Bandbreite ab, die die Fans so mögen.
Im Oktober 2023 kann man die Band auf ihrer umfangreichen Europa-Tour endlich wieder live erleben. Sieben Konzerte spielen sie in Deutschland. Gleich das zweite Konzert der Tour führt sie nach Berlin, in den kleinen, aber feinen Frannz Club an der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg. Wir sind dabei und erwarten das Konzert mit Spannung. Die kleine Bühne ist geschmückt mit einem riesigen Transparent, das das farbenprächtige Cover des aktuellen Albums zeigt. Pünktlich um 20:00 Uhr zeigt sich ein offensichtlich gut gelaunter Roine Stolt auf der Bühne, begrüßt die Fans und legt seine Mappe zurecht, die wohl die Texte und Noten enthält. Ihm zur Seite steht erwartungsgemäß Gitarrist und Sänger Hasse Fröhberg. Am Bass finden wir Stolts Bruder Michael und das Schlagzeug bedient der aus Italien stammende Mirko DeMaio, der nun auch schon einige Jahre zur Band gehört. Als Tour-Keyboarder konnte die Band Lalle Larssen (Karmakanic, Agents Of Mercy) gewinnen, der nicht nur in Schweden als großer Tastenvirtuose bekannt ist.
Mit den ersten Songs "Ghost of the Red Cloud" und einem Medley aus "Deaf, Numb & Blind" und "Garden of Dreams" vom Album "Flower Power" führt uns die Band zurück zu ihren musikalischen Anfängen. Roine Stolt schwärmt bei der Anmoderation des Medleys von der Flower-Power-Ära. Er hätte die Zeit geliebt, die Musik von damals, die freie Liebe, die Gewaltlosigkeit und die Unbeschwertheit jener Tage. Das alles ist in seiner Musik verarbeitet, und diese wird heute mit viel Leidenschaft gespielt. Treibende Rhythmen, lange Instrumentalpassagen, wunderschöne, kraftvolle Gesangsmelodien, bei denen sich Roine und Hasse mal abwechseln und dann wieder gemeinsam harmonieren, das alles macht den Zauber der Flower Kings Musik aus. Nach den beiden epischen Werken erklingt mit "Beginner's Eyes" ein erster Song des aktuellen Albums. Auch erleben wir wieder einen treibenden Rhythmus mit viel Satzgesang. Doch ist dies zunächst nur ein kleiner Ausflug zu aktuellem Material. Die Band bleibt mit "Church of your Heart" und "Big Puzzle" auf sicherem Terrain. Die Songs wurden seinerzeit gemeinsam mit Michael Stolt am Bass eingespielt, bevor Jonas Reingold für viele Jahre für die tiefen Töne bei den Flower Kings verantwortlich zeichnete. Für teilweise neue Keyboard-Sounds sorgt Lalle Larsson. Dem Song "Big Puzzle" spendiert er ein wunderschönes Piano-Intro. Am Schluss des Stücks "Scars" vom aktuellen Album liefern sich Lalle und Roine ein Gitarren-Keyboard-Battle, an dem beide viel Spaß haben. Die Chemie zwischen den fünf Musikern stimmt an diesem Abend sowieso, obwohl sie früh in der Nacht aufstehen mussten, um die Fähre von Dänemark nach Deutschland zu bekommen.
Ganze vier Songs von "Look At You Now" schaffen es in die Setlist des Abends. Wobei Roine betont, dass sie mit "Day for Peace" auch mal einen 3-Minuten-Song geschrieben haben. Aber diese drei Minuten Musik haben es in sich und bleiben sofort im Gehör hängen. Ganz entspannt pfeift Roine die Melodie am Schluss des Stücks weiter. Grandios. Mit "What If God Is Alone" geht es grandios weiter. Das ist einer der Songs, bei denen mich der leidenschaftliche Gesang von Hasse Fröhberg immer wieder fasziniert. Er scheint stets 150 Prozent zu geben. So auch bei dem abschließenden, epischen Longtrack "Stardust we are", bei dem er zunächst die Bühne verlässt, während die anderen das lange instrumentale Intro spielen und Roine schließlich den ersten Part singt. Im dritten Part darf Hasse dann wieder seine gewaltige Stimme ertönen lassen. Mit viel Inbrunst intoniert er die Zeilen "Stardust we are, close to divine. Stardust we are, see how we shine". Es sind Zeilen des Songs, der inzwischen zu einer Art Hymne der Flower Kings geworden ist und auf keinem ihrer Konzerte fehlen sollte.
Die begeisterten Reaktionen der anwesenden Fans verlangen nach einer Zugabe. Die Band scheint sich noch nicht einig zu sein. Roine meint, er wäre zu müde, um weiterzuspielen. Doch seine Kollegen, allen voran Michael, sind da anderer Meinung. Mit dem Titelsong "Paradox Hotel" des gleichnamigen Albums aus dem Jahr 2006 lassen es die Flower Kings nochmal so richtig krachen im gut gefüllten Frannz Club. Und die Musiker finden im Anschluss noch Zeit, um mit ihren Fans zu plaudern.
Im Oktober 2023 kann man die Band auf ihrer umfangreichen Europa-Tour endlich wieder live erleben. Sieben Konzerte spielen sie in Deutschland. Gleich das zweite Konzert der Tour führt sie nach Berlin, in den kleinen, aber feinen Frannz Club an der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg. Wir sind dabei und erwarten das Konzert mit Spannung. Die kleine Bühne ist geschmückt mit einem riesigen Transparent, das das farbenprächtige Cover des aktuellen Albums zeigt. Pünktlich um 20:00 Uhr zeigt sich ein offensichtlich gut gelaunter Roine Stolt auf der Bühne, begrüßt die Fans und legt seine Mappe zurecht, die wohl die Texte und Noten enthält. Ihm zur Seite steht erwartungsgemäß Gitarrist und Sänger Hasse Fröhberg. Am Bass finden wir Stolts Bruder Michael und das Schlagzeug bedient der aus Italien stammende Mirko DeMaio, der nun auch schon einige Jahre zur Band gehört. Als Tour-Keyboarder konnte die Band Lalle Larssen (Karmakanic, Agents Of Mercy) gewinnen, der nicht nur in Schweden als großer Tastenvirtuose bekannt ist.
Mit den ersten Songs "Ghost of the Red Cloud" und einem Medley aus "Deaf, Numb & Blind" und "Garden of Dreams" vom Album "Flower Power" führt uns die Band zurück zu ihren musikalischen Anfängen. Roine Stolt schwärmt bei der Anmoderation des Medleys von der Flower-Power-Ära. Er hätte die Zeit geliebt, die Musik von damals, die freie Liebe, die Gewaltlosigkeit und die Unbeschwertheit jener Tage. Das alles ist in seiner Musik verarbeitet, und diese wird heute mit viel Leidenschaft gespielt. Treibende Rhythmen, lange Instrumentalpassagen, wunderschöne, kraftvolle Gesangsmelodien, bei denen sich Roine und Hasse mal abwechseln und dann wieder gemeinsam harmonieren, das alles macht den Zauber der Flower Kings Musik aus. Nach den beiden epischen Werken erklingt mit "Beginner's Eyes" ein erster Song des aktuellen Albums. Auch erleben wir wieder einen treibenden Rhythmus mit viel Satzgesang. Doch ist dies zunächst nur ein kleiner Ausflug zu aktuellem Material. Die Band bleibt mit "Church of your Heart" und "Big Puzzle" auf sicherem Terrain. Die Songs wurden seinerzeit gemeinsam mit Michael Stolt am Bass eingespielt, bevor Jonas Reingold für viele Jahre für die tiefen Töne bei den Flower Kings verantwortlich zeichnete. Für teilweise neue Keyboard-Sounds sorgt Lalle Larsson. Dem Song "Big Puzzle" spendiert er ein wunderschönes Piano-Intro. Am Schluss des Stücks "Scars" vom aktuellen Album liefern sich Lalle und Roine ein Gitarren-Keyboard-Battle, an dem beide viel Spaß haben. Die Chemie zwischen den fünf Musikern stimmt an diesem Abend sowieso, obwohl sie früh in der Nacht aufstehen mussten, um die Fähre von Dänemark nach Deutschland zu bekommen.
Ganze vier Songs von "Look At You Now" schaffen es in die Setlist des Abends. Wobei Roine betont, dass sie mit "Day for Peace" auch mal einen 3-Minuten-Song geschrieben haben. Aber diese drei Minuten Musik haben es in sich und bleiben sofort im Gehör hängen. Ganz entspannt pfeift Roine die Melodie am Schluss des Stücks weiter. Grandios. Mit "What If God Is Alone" geht es grandios weiter. Das ist einer der Songs, bei denen mich der leidenschaftliche Gesang von Hasse Fröhberg immer wieder fasziniert. Er scheint stets 150 Prozent zu geben. So auch bei dem abschließenden, epischen Longtrack "Stardust we are", bei dem er zunächst die Bühne verlässt, während die anderen das lange instrumentale Intro spielen und Roine schließlich den ersten Part singt. Im dritten Part darf Hasse dann wieder seine gewaltige Stimme ertönen lassen. Mit viel Inbrunst intoniert er die Zeilen "Stardust we are, close to divine. Stardust we are, see how we shine". Es sind Zeilen des Songs, der inzwischen zu einer Art Hymne der Flower Kings geworden ist und auf keinem ihrer Konzerte fehlen sollte.
Die begeisterten Reaktionen der anwesenden Fans verlangen nach einer Zugabe. Die Band scheint sich noch nicht einig zu sein. Roine meint, er wäre zu müde, um weiterzuspielen. Doch seine Kollegen, allen voran Michael, sind da anderer Meinung. Mit dem Titelsong "Paradox Hotel" des gleichnamigen Albums aus dem Jahr 2006 lassen es die Flower Kings nochmal so richtig krachen im gut gefüllten Frannz Club. Und die Musiker finden im Anschluss noch Zeit, um mit ihren Fans zu plaudern.
Setlist:
Zum Vergrößern bitte anklicken
Termine:
• 25.10.2023 - Köln - Yard Club
• 26.10.2023 - Übach-Palenberg - Rockfabrik
Alle Angaben ohne Gewähr
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Termine:
• 25.10.2023 - Köln - Yard Club
• 26.10.2023 - Übach-Palenberg - Rockfabrik
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