000 20230822 1825865666
Ein Bericht von Antje Nebel
mit Fotos von Thorsten Murr




Es ist selbstverständlich nicht die erste Tour, die FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE aktuell spielen. Aber es ist die erste Tour, auf der sie ein Nummer-Eins-Album präsentieren. Ein Termin dieser Tour führte sie an einem Samstag in die Zitadelle Spandau nach Berlin.

Doch alleine waren sie nicht gekommen, denn sie hatten gleich zwei Acts für das Vorprogramm mitgebracht. Auf dem Gelände angekommen, erblickte ich einen gelben Sessel auf der Bühne. Als erstes war Volker Rechin alias THREE MILES TO ESSEX an der Reihe. Dass es mit dem gelben Sessel eine besondere Bewandtnis hat, erzählte er im Verlaufe seines Auftrittes. Zunächst kam Christof Stein-Schneider, der FURY-Gitarrist, auf die Bühne, um den Künstler anzusagen. Volker Rechin erzählte dann auch, was es mit dem Sessel auf sich hat. Denn genau in dem saß er, als er zu Beginn der Pandemie erfuhr, dass alle Konzerte auf unbestimmte Zeit abgesagt sind. Dann entstand die Idee, den Sessel einfach auf die Bühne mitzunehmen. Unter anderem präsentierte der Singer-Songwriter "Empathy" und den brandneuen Song "Paper Aeroplane".

Nach seinem Auftritt kamen Kai und Christof von den FURYs auf die Bühne. Das aktuelle Album der Band heißt nicht nur "Hope" ( Hoffnung), sondern sie wollen auch selbige verbreiten. So haben sie sich mit verschiedenen Vereinen und Projekten zusammengetan, um diese zu unterstützen. Dafür haben sie kleine Videos gedreht, in denen sie die diese NGOs vorstellen. Jedes Konzert ist einer gemeinnützigen Sache gewidmet, zu der man direkt Geld oder auch die Pfandbecher der genossenen Getränke spenden kann. In dem konkreten Fall hier in Berlin ging es um ein Projekt des Fußballvereins Union Berlin, "Eisern statt einsam". Christoph erzählte, dass er selber gerne Fußballer geworden wäre, aber leider nur bis zum Drogentest kam - natürlich mit einem Augenzwinkern. Es wurde auch eine Tonne gezeigt, die der Berliner Künstler Andorra gestaltet hat. Wenn man Andorra sieht, weiß man einfach, dass er es ist. Man kann es nur schwer erklären, aber er strahlt schon eine verrückt-künstlerische Art aus.


001 20230822 1115868420
Die Zitadelle in Berlin-Spandau (Fotoquelle: Pixabay)



Im Anschluss kündigte Kai den zweiten Act des Vorprogramms an, nämlich Thees Uhlmann. Man kennt sich und ist gut befreundet. Uhlmann startete seinen Block mit dem Stück "5 Jahre nicht gesungen". Zwischendurch richtete er uns einen Gruß von seiner Mutter aus, und sorgte damit für Lacher im Publikum. Um Stephen King drehte sich der anschließende Titel "Danke für die Angst" . Scheinbar mag Thees sperrige Titel, denn es kamen unter anderem die mit den schönen Namen "Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach Hiphop-Videodrehs nach Hause fährt" und natürlich "Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf". Außerdem spielte er noch "Avici", "Das Mädchen von Kasse 2" und "Ich sang die ganze Zeit von dir". Zum Abschluss stellte er seine Band vor und bedankte sich beim Publikum und den Helfern im Hintergrund.

Die beiden Herren im Vorprogramm hatten das Publikum schon gut auf Betriebstemperatur gebracht, und das lag sicher nicht nur an dem sommerlichen Wetter. Um 19:50 Uhr war es dann aber für das Hauptprogramm soweit und die FURYs enterten die Bühne. Der erste Song war "Cut myself into pieces", anschließend folgte "Letter to myself" vom Vorgänger-Album "Now". Kai erklärte, dass die Stücke des Abends in drei Teile unterteilt werden können. Teil 1 galt natürlich denen des aktuellen Albums. Teil 2 denen des Albums "Mono", welches in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. Teil 3 beinhaltete jene, die einfach immer gespielt werden müssen und fester Bestandteil eines jeden Konzertes der FURYs sind. Und so wurde bunt gemischt … Nach "Why worry" folgte ein Song, der in Kategorie zwei und drei passt: "Radio Orchid". Dazu unternahm Kai einen Ausflug ins Publikum. Songs, die zu der dritten Kategorie gehört, waren "Trapped today trapped tomorrow" und "Land of milk and honey", welche es ebenfalls im Verlauf des Abend zu hören gab. Zu einem der Lieder übernahm der kleine W. (Thorsten Wingenfelder) das Mikro und sang "Haunted head and heart".

Im Verlauf des Abends kamen die beiden Jungs aus dem Vorprogramm auch nochmal auf die Bühne zurück. Zuerst kam THREE MILES TO ESSEX zurück. Am Abend, als der Ukraine-Krieg begann, schrieb er das Lied "So are you" und fragte die FURYs, ob sie ihn spielen wollen. So wurde es schließlich ebenfalls Bestandteil des neuen Albums. Mit Thees Uhlmann sangen sie dann später im Zugabenblock noch dessen Song "Was wird aus Hannover" gemeinsam. Noch eine Besonderheit im Programm: Zum Hit "When I`m dead and gone" kam sogar Gero mal an den Bühnenrand und spielte seine Mandoline.


002 20230822 1223651866
Fury In The Slaughterhouse (Foto: Ronja Hartmann)



Nach "Wont forget these days" , dem Fury-Überhit, wollte die Band langsam aber sicher an den Feierabend denken. Doch da haben sie die Rechnung ohne das Publikum gemacht, das noch weiter mit ihnen feiern wollte. Darum gab es zusätzlich unter anderem noch "Time to wonder" und "More than a friend" auf die Lauscher. Doch auch der zweite Versuch die Bühne zu verlassen schlug fehl. Darum kam die Band noch ein zweites, dann aber auch letztes Mal zurück auf die Bühne und präsentierte ihre Lieder "Far cry from home", "Kick it out" und als krönenden Abschluss "Bring me home".

Bei Thees Uhlmann war der Sound leider noch etwas übersteuert, bei den FURYs gab es dahingehend nichts zu meckern. Auf eine mit Effekten bestückte Show, die nur von der Musik ablenken würde, können sie getrost verzichten, denn sie überzeugen einfach und schlicht durch Können. Das Publikum feierte, sang und trug die Band während des gesamten Abends. Schade ist, dass einige alltägliche Gespräche unter den Konzertbesuchern während der Mugge scheinbar so dringend sind, dass sie nicht bis nach dem Konzert warten können.

Die Zitadelle Spandau ist eine kleine, aber feine Location. Zu Beginn des Abends war auch das Wetter zwischen Christof und Kai Thema. Laut Kai waren Gewitter angesagt. Christof war anderer Meinung und meinte, dass er für seine Wetter-App bezahlt hätte und die besser sei - was sich auch als wahr herausstellte. Wir kamen also trocken durch den Abend. Was mir während des Konzerts einmal mehr mir bewusst wurde ist, dass die Songs dieser Band einfach zeitlos sind und auch nach 30 Jahren noch live sehr gut funktionieren. Zum Abschluss sei mir noch ein persönliches Wort gestattet: die Musik der Hannoveraner löst in mir etwas aus, was nur Musik schafft. Ich bin froh, seit reichlich 10 Jahren hier darüber berichten zu dürfen, und so die Erlebnisse noch einmal Revue passieren lassen zu können.



Termine:
• 26.08.2023 - Lübeck - Kulturwerft Gollan
• 01.09.2023 - Losheim am See - Strandbad
• 02.09.2023 - Giessen - Giessener Kultursommer
• 09.09.2023 - Stuttgart - Freilichtbühne Killesberg
• 10.09.2023 - Köln - Tanzbrunnen

Alle Angaben ohne Gewähr


Bitte beachtet auch:
• Homepage von Fury In The Slaughterhouse: www.fury.de







   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2025)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.