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Ein Konzertbericht mit Fotos von Andreas Striegler (alle
Live-Bilder) + Pressefotos des Künstlers (Textillustration)



Am 27. November 2021 war Guildo Horn mit seinen Orthopädischen Strümpfen im Savoy-Theater in Düsseldorf im Rahmen seiner Weihnachtstour zu Gast. Schon lange wollte ich mal so ein Konzert erleben. Da er die letzten Jahre meist nur in seiner Region, Trier, Köln … unterwegs war, musste ich also mal zu ihm kommen. Voriges Jahr machte mir Corona einen Strich durch die Rechnung. Dieses Jahr dachte ich wieder daran.a 20211201 1114172222 Ein Blick auf den Tourplan ergab, es gibt eine Weihnachtstour. Ganz schnell habe ich Karten bestellt, die Übernachtung klar gemacht und gehofft, dass es klappt. Am Mittwoch ein Anruf beim Veranstalter, ob es stattfindet oder nicht. Die klare Ansage: es findet statt - unter 2G (entweder geimpft oder genesen).

Am Freitag nach der Arbeit wurde ganz schnell die Tasche gepackt, ins Auto gestiegen und losgefahren. Am Samstagabend ging es dann Richtung Düsseldorf lös. Der Ort war verlegt, geplant war das Stahlwerk, stattdessen ging es ins Theater, und es war ein bestuhltes Konzert. Unabhängig davon, wir hatten Karten für die vierte Reihe, genau vor der Bühne. Was kann es Schöneres geben?! Das Theater war gut gefüllt, ein paar mehr Leute wären schon noch rein gegangen.

Fast pünktlich ging es los. Seit Horst Köhler, so heißt Guildo Horn mit bürgerlichem Namen, auf meiner Watch-List steht, hat sich in seiner Band einiges verändert. Immer sind es jedoch erstklassige Musiker. Im Gegensatz zu seinem "normalen" Programm, wo er Schlager meist der 70er Jahre covert oder internationale Hits mit ironisch verfärbten Texten versieht, hat er in seinem "Weihnachtskonzert" fast nur internationale Pop-Hits im Programm, die mit deutschen Texten versehen wurden. Alle diese Texte beziehen sich aber auf Weihnachten, von ein, zwei Ausnahmen abgesehen. Aber genau das macht für mich den Reiz aus. Als ich das erste Mal auf Youtube ein paar solcher Coverversionen gesehen und gehört habe stand für mich fest, da muss ich hin. Alle diese Texte haben Mitsingcharakter. Was soll ich sagen? Genau so war es!

Kaum wurde der erste Titel gespielt, stand das Publikum, sang und tanzte mit. Ich versuche mal, die Faszination in Worte zu fassen. Er nimmt einen Hit. Das wird mit einem ironisch gefärbten Text gebrochen. Dieser Text ist zum Mitgrölen geeignet. War es ein Pop-Titel wird ein Rocksong daraus, die Band macht es. Tolle Rockgitarre, Schlagzeug und Bass arbeiten zusammen und liefern einen tollen Rhythmus. Die Musik wird keinen Moment langweilig, die Musiker beherrschen ihr Metier. Jetzt auch mit einer bezaubernden Saxophonistin. Das Ganze wird wieder durch das Bühnenoutfit gebrochen. Fast wie die Schlagersänger der 70er. Das ist auch schon wieder überhöht. Anzug mit Schlaghose, das Jackett mit extra großem Rever, typische 70er Jahre Krawatte. Ein Hemd mit extra großem Kragen. Das wirkt nicht irgendwie billig, das hat Klasse. Ebenso seine Mitmusiker. Dazu kommt seine Bühnenshow. Mit stierem Blick fixiert er das Publikum, springt und tanzt über die Bühne, und das mit fast 60 Jahren. Sein Hemd ist durchgeschwitzt, die wenigen Haare klatschnass. Man nimmt es ihm ab. Dazu kommt die Show, ab und zu wird man zum Klatschen animiert, man macht gerne mit. Die Saxophonistin wechselt ab und zu die Kostüme - ich will nicht sexistisch sein: eine Augenweide.

b 20211201 1964853218Bei der Vorstellung der Musiker saß Guildo Horn auch mal am Schlagzeug, er kann es. Die Kuhglocken durften natürlich auch nicht fehlen. Als ich das erste Mal "Weihnachten bin ich zu Haus" von Roy Black gehört habe, und noch dazu die Fernsehaufnahme gesehen habe, dachte ich, wie verlogen. Zum Glück kenne ich jetzt die Version von Guildo. Seitdem singe ich wieder Weihnachtlieder, allerdings die von Guildo. Was nicht fehlen durfte war der Song, durch den ich auf Guildo aufmerksam wurde: "Guildo hat Euch lieb". Ich kann es verstehen, wenn Pärchen zwischen den Stühlen tanzen, die Hände nach oben recken, laut mitsingen. Wenn es stimmt, dass er ausgebildeter Musiktherapeut ist, kein Wunder. Die Musiker zähle ich nicht auf, dazu kenne ich sie zu wenig. Sollte es dieses Jahr passen, dann werde ich auch mal wieder ein richtiges Konzert besuchen. Wenn er nicht in meine Region kommt, dann werde ich eben mal wieder ein langes Wochenende in Trier, Köln, Dortmund oder sonst wo verbringen.

Hier mal ein paar Songs der Setliste:
"I'll Put You Together Again" ("Wenn doch jeden Tag Weihnachten wär"), "Under The Moon Of Love" ("Unter dem Weihnachtsstern"), "Papa Was A Rolling Stone" ("Papa ist der Weihnachtsmann"), "Bridge Over Troubeld Water" ("Frieda, die Weihnachtsgans"), "Final Countdown" ("Dieser feine Christbaum"), "Eternal Flame" ("Ich hab's Christkind gestern schon geseh'n"), "In The Ghetto" ("In der Krippe"), "Cordula Grün" ("Weihnacht wird grün"), "Für mich soll's rote Rosen regnen" ("Für mich soll's weiße Weihnacht werden"), "Video Killed The Radio Star" ("Ich freu mich wie wild, das Christkind ist da"), "The Winner Takes It All" ("Mein Freund der Tannenbaum"), "Happy Xmas" ("Wir warten auf's Christkind"), "Weihnachten bin ich zu Haus'"
 



 




   
   
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