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     Ein Konzertbericht mit Fotos von Reinhard Baer



a 20210919 2004439746Vor etwa einem Monat berichtete ich vom Konzert der MODERN SOUL BAND auf dem Johannes-Festplatz in Berlin-Karlshorst. Zufällig traf ich dort Henning Protzmann (u. a. ehemaliger Bassist von KARAT). Henning erzählte mir, dass er mit seiner Band PANTA RHEI am 14.08. hier spielen wird, was mich dazu bewog, mich am letzten Samstag mal wieder nach Berlin zu bewegen ...

Zunächst aber noch einige Ausführungen zu PANTA RHEI: Eine Band mit gleichen Namen gab es Anfang der 70er Jahre bereits. Mit dazu gehörten neben Henning Protzmann damals Herbert Dreilich und Ulrich "Ed" Swillms. Auch Veronika Fischer gehörte einige Zeit als Sängerin mit zur Band. PANTA RHEI machte einen jazzorientierten Rock. Zur Band gehörten damals auch Bläser. Übrigens war der organisatorische Leiter der Band (heute würde man Manager sagen) Udo Jacob. Udo Jacob war Gründungsmitglied und Schlagzeuger der PUHDYS. Das "U" im Bandnamen ist auf ihn zurückzuführen. PANTA RHEI löste sich Mitte der 70er Jahre auf und Henning Protzmann war Mitgründer von KARAT. Bis 1986 gehörte er als Bassist und Manager dazu, dann verließ er die Band und war in der Folge als Mentor, Coach und Manager tätig und spielte Bass bei Jazzin Town und LIFT. 2015 gründete er schließlich wieder eine Band, die er PANTA RHEI nannte und diese Band spielte am letzten Samstag in Berlin-Karlshorst.

Um 19.00 Uhr begann die Veranstaltung. Mario Rietz, Vorsitzender des Vereins "Theatergasse für Alle e. V." eröffnete zusammen mit Michael Grunzt, Stadtbezirksbürgermeister von Lichtenberg und Michael Leonhardt vom Vorstand von Jazz-Treff Karlshorst, den Abend. Zunächst standen nur drei Musiker auf der Bühne, Bassist, Pianist und Schlagzeuger und mit einem Jazz-Stück "Moten Swing" ging es los. Beim zweiten Stück "Soulness" kam dann noch das Saxophon dazu und nachdem Henning Protzmann das Publikum herzlich begrüßt hatte, spielte man in voller Stärke. PANTA RHEI, das waren an diesem Abend Henning Protzmann (Bass und Vocals), Matthias Hessel (Piano und Orgel), Michael Lehrmann (Gitarre), Carsten Hartmann (Drums), Björn Frank (Saxophon) und als Sängerin war nach längerer Zeit wieder Martina Barta aus Prag dabei. Martina sagte, sie freue sich, mal wieder mit PANTA RHEI auf der Bühne zu stehen und sie erinnere sich an viele tolle Konzerte, die sie in vergangenen Zeiten mit dieser Band bestritten hat. Über zwei Stunden waren sechs Musiker zu hören und in erster Linie waren es Jazz-Interpretationen. Namen wie RAY CHARLES, AL JARREAU und FATS DOMINO fielen hier, auch die guten alten BEATLES durften nicht fehlen. Den Oldie "And I Love Her" aus dem Jahr 1964 (Film und LP "A Hard Day's Night") wurde in einer Bossa Nova-Fassung interpretiert. Mit "The IN Crowd" hatte man einen Titel des RAMSEY LEWIS TRIOS aus dem Jahre 1965 ausgegraben. Matthias Hessel spielte das Stück originalgetreu auf seinem Keyboard. Er ist übrigens der Arrangeur der meisten Titel, die PANTA RHEI spielt. Zwischendurch machte die Band mal eine kurze Pause. Zeit, sich die Beine zu vertreten oder etwas zu trinken ...

Der Ton musste auch mal nachgeregelt werden. Mario Rietz griff noch mal zum Mikrofon. Die beim letzten Konzert gezeigte E-Gitarre - auf der alle Künstler, die hier auf diesem Platz spielen, signieren - stand auch wieder vor der Bühne. Diese Gitarre soll zum Ende der Veranstaltungssaison versteigert werden. Zwar ist es nicht die allerteuerste Gitarre, aber nachdem Gitarrist Michael Lehrmann das Instrument an seinen Verstärker gestöpselt hatte und einige Akkorde spielte, konnte jeder hören, dass das Instrument durchaus bespielbar ist und gut klingt. Nach der Pause gab es auch noch drei Titel von Bands, in denen Henning Protzmann mitspielte. Von KARAT hörten wir "Auf den Meeren" und "Märchenzeit" und von PANTA RHEI gab es den "Blues". Alle diese Titel hat Ulrich "Ed" Swillms komponiert und den "Blues" sang einstmals Veronika Fischer. Zum Ende des Konzertes war dann noch mal RAY CHARLES angesagt. Der letzte Titel hieß "Hit The Road Jack", danach kamen noch zwei Zugaben. Ein Titel davon war "You Are So Beautiful", einstmals gesungen von JOE COCKER, komponiert von Billy Preston. Beautiful, also wunderbar war das Konzert und auch das Publikum, welches trotz der Corona-Auflagen zuhörte, klatschte und tanzte.
 

 
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