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Ein Konzertbericht Saskia Giedow-Luboch und
Stephan
Sieger mit Fotos von Stephan Sieger




Das Festival
Das von der Gruppe SUBWAY TO SALLY mitorganisierte Indoor-Festival "Eisheilige Nacht" ist ein jährliches Highlight der deutschen Folk-, Metal- und Rockszene. Auf dem Festival tritt nicht nur die Hauptband selbst, sondern auch andere herausragende Bands auf. In diesem Jahr teilten sich MANNTRA, LETZTE INSTANZ und FIDDLER'S GREEN die Bühne mit SUBWAY TO SALLY. Dass die "Eisheiligen Nächte" an verschiedenen Städten in Deutschland und der Schweiz stattfinden, bedeutet, dass ein breites Publikum die Möglichkeit hat, an dieser großartigen Feier zum Jahreswechsel teilzunehmen. Es ist ebenso eine Gelegenheit für Menschen aus verschiedenen Regionen, zusammenzukommen und gemeinsam das Ende des Jahres zu Feiern. Für viele Menschen sind die "Eisheiligen Nächte" zu einer liebgewordenen Tradition geworden, die ebenso zum Jahreswechsel gehört wie der Weihnachtsbaum und das Silvesterfeuerwerk. Es ist nicht nur ein Festival, sondern ein Fest der Musik und der Gemeinschaft, bei dem Freude und Begeisterung im Mittelpunkt stehen.


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Eröffnung des Abends durch Eric Fish



Vor dem Konzert
Viele folgten dem Aufruf "Tretet ein in hohe Hallen, niemand soll heute Nacht alleine sein" (Textzeile aus "Eisheilige Nacht", 2023) und so war allein die Veranstaltung am 23. Dezember 2023 im Alten Schlachthof Dresden schon Wochen vorher ausverkauft. Die Bereitschaft der Fans, schon Stunden vor Beginn auf dem Gelände zu warten, zeigte ihre Hingabe und Begeisterung für die Musik von SUBWAY TO SALLY und ihren Gästen. Diese Vorfreude und das gemeinsame Warten schafften eine besondere Atmosphäre, die die Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem macht. Die Empfehlung, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, sorgte dafür, dass viele Konzertbesucher den bequemen Weg wählten, um die beschränkten Parkmöglichkeiten im Umfeld des Alten Schlachthauses zu umgehen. Dies trägt auch zur Umweltfreundlichkeit der Veranstaltung bei und erleichtert den Fans die Anreise. Leider gab es einige Verwirrungen und Missverständnisse bezüglich des Festivalbeginns. Die Tatsache, dass die Eingangstür um 18:00 Uhr geöffnet und dann wieder geschlossen wurde, deutete darauf hin, dass sich die Organisatoren und das Publikum nicht über den genauen Zeitpunkt einig waren. Kurz nach 18:00 Uhr wurde dennoch die Eingangstür geöffnet und die Gäste durften rein. Eric Fish, Frontmann von SUBWAY TO SALLY, zeigte sich professionell und entschuldigte sich bei der Eröffnungsansprache des Festivals beim Publikum. Er erklärte, dass es Verwirrung über die Anfangszeit gegeben habe, da sowohl 19.00 Uhr als auch 20.00 Uhr im Gespräch gewesen seien und man sich kurzum schließlich auf 19.30 Uhr geeinigt habe.

MANNTRA
Kurz nach der Ansprache war es dann soweit: pünktlich um 19.30 Uhr betrat die kroatische Band MANNTRA die Bühne und zog das Publikum sofort in ihren Bann. Einigen mag MANNTRA bereits vom Wacken Open Air bekannt sein. Die vier Kroaten um Sänger Marko Matijevi? Sekul legten eine beeindruckende Leistung hin. Mit nur einer halben Stunde Spielzeit hatten MANNTRA nur wenig Zeit, das Publikum für sich zu gewinnen, und man kann durchaus behaupten, dass ihnen dies mit Bravour gelungen ist. Die Präsentation der beliebten Songs "Heathens", "Morena" und "Ori Ori" zu Beginn des Sets riss das Publikum mit und sorgte für eine ausgelassene Stimmung. Das Tanzen und Springen des Publikums zeigte, wie sehr es die Musik der Band mitriss. Die kreative Einbindung eines Surfboards während des Songs "Barren King" verlieh dem Auftritt einen zusätzlichen Wow-Faktor, ein Bandmitglied surfte mit dem Surfbrett über die Köpfe des Publikums hinweg. Ohne Zwischenfälle kehrte er nach einer Runde sicher auf die Bühne zurück. Um die Stimmung noch mehr anzufachen, wurden während des Songs "In the Shadow" Schilder mit Anleitungen für gute Stimmung (1. Clapp, 2. La La La) für das Publikum hochgehalten. Mitmachen war also angesagt. Beim letzten Song "Nightmare" steigert sich die Begeisterung noch einmal und es wurde gesprungen was das Zeug hielt. Wir dürfen gespannt sein auf ihre Headliner-Tour im Jahr 2024.


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Holly Loose von LETZTE INSTANZ



LETZTE INSTANZ
Nach einer kurzen Umbaupause von 15 Minuten betraten die sechs Musiker von der Dresdner Rockband LETZTE INSTANZ um 20:15 Uhr die Bühne und brachten eine Extraportion Energie und Begeisterung mit, um das Publikum in ihrer Heimatstadt zu begeistern. Die Auswahl der ersten beiden Songs, nämlich "Ehrenwort" und "Entzündet die Feuer", markierte einen kraftvollen und mitreißenden Beginn des Auftritts von LETZTE INSTANZ. Für alle war es eine Überraschung, dass Ralf Albers und Tobias Heindl von FIDDLER'S GREEN auf die Bühne kam und die Kollegen bei ihren Songs unterstützen, obwohl die LETZTE INSTANZ das gar nicht nötig hätten. Es war eher ein Zeichen der Gemeinsamkeit und Freundschaft zwischen den Bands. Dass Musiker aus verschiedenen Gruppen gemeinsam auf der Bühne stehen verleiht einem Gig immer eine besondere Note, zudem betont dies die Einzigartigkeit von Live-Konzerten und demonstrierte eindrucksvoll die Fähigkeit, musikalische Grenzen zu überwinden, um das Publikum noch mehr zu begeistern. Nach den Songs richteten LETZTE INSTANZ umjubelt herzliche Dankesworte an Dresden. Die Liebe und Verbundenheit zu ihrer Heimat in Sachsen wurde unter tosendem Applaus und Beifall betont. Zudem wurde ein besonderer Dank an die Kollegen von SUBWAY TO SALLY gerichtet, die die Band besonders in ihren Anfangsjahren tatkräftig unterstützt haben. Ohne die Unterstützung von STS wären sie nicht an dem Punkt, an dem sie heute stehen. Dieser Dank betonte die Bedeutung von Solidarität und Zusammenarbeit in der Musikszene und zeigt, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu unterstützen und zu fördern. Vor dem nächsten Song "Wir sind eins" gab es eine kurze Ansprache, in der betont wurde, dass es nicht darauf ankommt, schön zu tanzen, sondern dass es vor allem darum geht, viel zu tanzen und sich in der Musik zu verlieren. Diese Botschaft soll das Publikum ermutigen, sich einfach von der Musik mitreißen zu lassen und den Moment zu genießen. Anschließend wurde der Weihnachtssong "All I Want for Christmas" in einer eigenen Interpretation gespielt. Und weil Weihnachten vor der Tür stand, kam ein verkleideter Tannenbaum und ein Weihnachtsmann auf die Bühne und T-Shirts mit dem Logo der Band wurden in die Menge geworfen. Nach einer knappen Stunde Spielzeit kam dann der letzte Song: "Noch einmal".


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Fiddler's Green



FIDDLER'S GREEN
Nach nur einer 20-minütigen Umbauphase stand die Band FIDDLER'S GREEN auf der Bühne. Mit ihrem Song "A Night in Dublin" brachten sie von Anfang an Tempo und Energie in die Menge. Die Band hatte das Publikum sofort im Griff. Es folgte "Shanghaied in Porthsmouth" und "Bottom Up". Ab dem vierten Song "Perfect Gang" flogen überdimensionale grüne Bälle in das Publikum und tanzten beim Hochhalten mit. Die Vorstellung des kommenden Studioalbums "The Green Machine" von FIDDLER'S GREEN und die Darbietung des Songs "The Bog" aus dem Album hob nochmals die Stimmung im Publikum. Ein Song mit solch einem eingängigen Charakter ist immer ein vielversprechendes Zeichen und deutet darauf hin, dass das Album auf großes Interesse stoßen wird. Während des darauf folgenden Songs "Greens and Fellows" wurden zwei große Bandfahnen auf der Bühne geschwenkt, und die gesamte Menge tanzte zusammen, während sie bereitwillig ihre Hände in die Luft streckten. Dies schuf eine mitreißende Atmosphäre, in der das Publikum aktiv in die Show eingebunden war. Im Anschluss hatte Tobias sein Geigensolo. Nach und nach kamen dann weitere Instrumente, wie die Leier, hinzu und es wurde auf einer Trommel (Stand-Tom) gespielt. Zusätzlich wurde Wasser aus einem Fass auf das Schlagwerk geschüttet, wodurch der Rhythmus durch spritzende Tropfen sichtbar gemacht wurde. Hierbei gab es kurzzeitig Tonprobleme, doch die Band meisterte die Situation professionell, indem sie einfach darüber hinwegspielte. Selbst wenn es für die Ohren des Publikums zunächst unangenehm sein mochte, wurde das Problem schnell vergessen und die Show konnte ohne größere Unterbrechungen fortgesetzt werden. Nach kurzer Ankündigung wurde eine Leiter in die Mitte des Publikums transportiert, gefolgt von Tobias und seiner Geige. Um die Stehleiter herum wurde ein Circle Pit gebildet. Tobias erklomm unter dem Beifall des gesamten Publikums die Leiter und spielte auf seiner Geige. Der zwölfte Song des Abends war das Weihnachtslied "Rudolph The Rednosed Reindeer". Passend dazu wurde ein junges Mädchen im Rentierkostüm in einem kleinen Schlauchboot über die Köpfe des Publikums getragen. Dabei schwankte das Schlauchboot ziemlich heftig, und es war sicherlich keine leichte Aufgabe für das Mädchen. Dennoch verteilte sie tapfer Schokoladenmänner an das Publikum. Dabei zeigte sie immer in die Richtung, wo die Reise hingehen soll. Wohlbehalten erreichte sie nach einigen ungewollten Richtungskorrekturen wieder die Bühne. Vor dem letzten Song übermittelte die Band ihre guten Wünsche für das Neue Jahr an das Publikum, und der abschließende Song "The Night Pat Murphy" bildete den krönenden Abschluss des Gigs. FIDDLER'S GREEN haben das Publikum mit ihrer energiegeladenen Performance und ihrem breiten musikalischen Repertoire restlos begeistert. Die visuellen und musikalische Effekte hat die Show noch eindrucksvoller und fesselnder gestaltet und zeugte von der Kreativität der Band FIDDLER'S GREEN.


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Subway To Sally



SUBWAY TO SALLY
Um 22.45 Uhr betrat schließlich die gastgebende Band SUBWAY TO SALLY die Bühne, und sang zusammen mit dem Publikum "Stille Nacht, alles schläft, nur wir sind wach". Ohne weitere Worte legte die Band mit dem ersten Song "Die Schneekönigin" los. Passend dazu rieselte Kunstschnee von der Decke, der einen echten Schneesturm im Publikum simulierte und die Stimmung weiter anheizte. Da der Abend bereits von Eric Fish eröffnet wurde, beschränkte sich die Begrüßung der Band auf ein einfaches "Hallo Freunde", und sie setzten fort mit dem Song "Was Ihr wollt". Nach "Was Ihr wollt" lud Frontmann Eric Fish das Publikum zu einer imaginären Reise auf dem Schiff SUBWAY TO SALLY ein. Die Aufforderung "Leinen los" sorgte weiterhin für eine dynamische und mitreißende Stimmung. Es folgten die Lieder "Alles was das Herz will" und "Eisblumen", bei denen das Publikum begeistert mitsang. Zuletzt genanntes Lied endete mit einem einfühlsamen Geigensolo von Ally Storch, das dem Konzert sicherlich eine emotionale Note verlieh. Nachdem "Weit ist das Meer" gespielt wurde, drückte die Band ihre Dankbarkeit gegenüber dem Publikum für die positive Resonanz auf das neue Album "Himmelfahrt" aus. Anschließend präsentierten sie den Song "Auf dem Hügel" aus diesem Album, der offenbar eine nahezu beschwingte Atmosphäre schuf. Die lebhafte und mitreißende Darbietung von SUBWAY TO SALLY fesselte und begeisterte das Publikum vollständig. Um die Energie im Publikum weiter anzufachen, kehrte die Band zu ihren früheren Jahren zurück und spielte "Henkersbraut", ein Song, der geradezu dazu geschrieben wurde, um das Publikum zum Springen zu bringen. Natürlich wurde dieser Aufforderung lebhaft Folge geleistet. Vor "Falscher Heiland" forderte Eric das Publikum auf, mit den Händen zu winken, und die Fans folgten dieser Aufforderung einheitlich. Bevor der nächste Song "Rätsel II" gespielt wurde, betonte Eric Fish die Bedeutung des allseits bekannten Schreis im Song. Um sicherzustellen, dass dieser Schrei perfekt kommt, wurde unter seiner Anleitung zunächst eine Probe durchgeführt, die er als "Lautstärke-Challenge" bezeichnete. Doch damit nicht genug, es schien, als stünde die nächste Eskalationsstufe bereits bevor und würde heraufbeschworen. Während des Stücks "Ihr kriegt uns nie" wurde ein Kreis in der Mitte des Publikums gebildet, und der Circle Pit kam in Bewegung, während die Band spielte. Dies war sowohl von der Seite als auch von oben betrachtet ein beeindruckendes Bild und trug weiter zu der lebhaften Atmosphäre bei.

In einer kurzen Unterbrechung erzählt Eric Fish etwas über die Veranstaltungs-Location, den "Alten Schlachthof". Er hob die bauliche Besonderheit hervor, und dass der Boden von den Seiten zur Mitte hin abfällt. Dort war wohl die Blutrinne. Obwohl dies nicht überprüft werden konnte, hatte das Publikum sofort verstanden und stimmte in den Gesang "Blut, Blut usw." ein. Dies markierte jedoch auch das Zeichen, dass das letzte Viertel des Konzerts begonnen hatte, und es näherte sich dem Höhepunkt des Abends. Die Band spielt dann "Kleid aus Rosen". Während des Songs malträtiert Eric Fish eine rote Rose, zerpflückt sie und verteilt die Blütenblätter ins Publikum. Nach diesem Song kam es zu einem ersten kleinen Abschluss, bei dem der zuvor erwähnte Blutgesang wieder vom Publikum angestimmt wurde. Als erste Zugabe wurde der neue Song "Eisheilige" präsentiert, passend zu diesem besonderen Abend. Während des Songs fiel wieder Kunstschnee von der Decke, was die festliche Stimmung wiedermal verstärkte. Anschließend wurde das Stück "Sieben" durch das Abzählen von sieben bis null mit den Fingern angekündigt. Während des Songs "Tanz auf dem Vulkan" drehten sich die Bandmitglieder wild und voller Energie auf der Bühne. Nach diesem energiegeladenen Auftritt schloss sich der "Veitstanz" an. Davor bedankte sich der Frontmann von SUBWAY TO SALLY herzlich beim Publikum für ihre jahrelange Treue und Unterstützung. Die Gastbands wurden aufgezählt und auf die Bühne gerufen, wodurch die Bühne ziemlich voll wurde. Gemeinsam sangen sie die Strophen von "Veitstanz". Zum Abschluss wurden noch Luftschlangen ins Publikum geschossen, und damit neigte sich das Konzert dem Ende zu. Natürlich wäre ein STS-Konzert ohne "Julia und die Räuber" nicht vollständig. Zu diesem Song trugen alle ihre Weihnachtsmützen auf dem Kopf. Lediglich das Einhorn auf Ingos Kopf sorgte für etwas Verwirrung. Das Publikum sang begeistert mit, und Bodenski von SUBWAY TO SALLY brachte im wahrsten Sinne des Wortes die Gitarren nicht nur zum Klingen, sondern auch zum Fliegen - eine beeindruckende Darbietung, die von der Crew gekonnt und sicher aufgefangen wurde.


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Subway To Sally



Fazit
Um 00:15 Uhr war dann jedoch wirklich Schluss, und das Konzert endete. Es scheint, als hätte dieser Abend alles geboten, was das Publikum sich erhofft hatte - großartige Musik, interaktive Performances und eine festliche Stimmung. Abgesehen von den Abstimmungsproblemen bezüglich dem Festivalbeginn und den "kleinen" Tonstörungen war es ein absolut gelungener Festivalabend. Ein Abend, vier Bands, fünf Stunden voller großartiger Musik. Dieses Festival bot ein wahres Feuerwerk an Klängen und begeisterte das Publikum. Nach diesem langen Abend konnten die zufriedenen Zuschauer in die Weihnachtsfeiertage starten - voller musikalischer Eindrücke und Erinnerungen. Ein Festival voller Solidarität und Zusammenarbeit in der Musikszene ... Die Eisheilige Nacht 2024 kann kommen.




   
   
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