Ein Konzertbericht mit Fotos von Bodo Kubatzki
Zu Weihnachten 2020 schenkte mir mein Sohn die CD "The Mad Behind" einer Band namens DAWNATION mit der Bemerkung "Die könnte dir gefallen!". Als ich mir das Cover ansah, staunte ich nicht schlecht, altbekannte Freunde der Neubrandenburger Rock-Szene darauf zu erkennen. Drei der Musiker von DAWNATION sind schon seit Ende der 1990er Jahre in verschiedenen Bandprojekten im Raum meiner ehemaligen Heimatstadt aktiv. Keyboarder Bert ‚Berti' Wenndorff, Gitarrist Christoph Piel und Sänger Jan Mecklenburg gehörten seit 1998 zur Band Glistening Dawn, die bis 2004 aktiv gewesen ist. In dieser Zeit veröffentlichten sie drei Alben, die in der Prog-Szene durchaus Beachtung fanden. Aufgrund von Diversitäten trennte man sich leider Ende 2004, heißt es auf der Webseite von DAWNATION. Im Laufe der Jahre verlor auch ich die Entwicklung der Neubrandenburger Rock-Szene aus den Augen. Fast zwanzig Jahre später halte ich dann das Debutalbum der neuen Band DAWNATION in den Händen, die auch in ihrem Namen auf ihre Ursprünge verweist. Und ja, mein Sohn hatte Recht. Die Musik auf "The Mad Behind" ist mein Ding. Es geht rockig zur Sache und die Songs haben Substanz, und sie sind reich an eingängigen Melodien. Im April 2023 legt die Band mit "…well for the past" ihr zweites Album vor. Am Tag seines Erscheinens überrascht die Band ein staunendes und begeistertes Publikum mit ihrem allerersten Konzert auf dem renommierten ArtRock Festival. "…well for the past" wird von Fans und Presse hoch gelobt. So wurde es langsam Zeit, dass die Band ihre Musik auch dem heimischen Publikum in Neubrandenburg präsentieren kann.
Das aktuelle Album "…well for the past"
Am 1. Dezember ist es dann soweit. Zwei Bands rocken die Bühne im ehemaligen Studio-Kino "Latücht" in Neubrandenburg vor ausverkauftem Haus. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein "Studio am See", dessen Mitbegründer Bert Wenndorff ist. Den Abend eröffnet das MarkRose Groove Ensemble mit einem interessanten Mix aus verschiedenen Musikstilen. Mal sind es Balladen im Singer-/Songwriter-Stil, dann swingt oder rockt es. Auch einen Reggae gibt es auf die Ohren, und bei "The new morning" darf mitgesungen werden. Die Songs des ersten Albums "Drifter" von Mark Rose und seiner Band kommen spielerisch locker rüber. Alles wirkt fröhlich und entspannt. Es ist Musik, die in keine Schublade passt, und vielleicht macht sie gerade deshalb so viel Spaß. Drummer und Multiinstrumentalist Mark Rose ist im Raum Neubrandenburg/Neustrelitz in nahezu unzählbaren Projekten aktiv. Mit Berti und Christoph von DAWNATION kann man ihn bei The Magical Mystery Band erleben, einer Band, die sich dem musikalischen Erbe der Beatles widmet, aber auch als Pink Floyd Coverband zu erleben ist. So verwundert es nicht, dass Bert Wenndorff zum letzten Song "Buddy Fly" mit auf die Bühne gebeten wird. Es ist ein Song, den Mark einem kürzlich verstorbenen Freund, dem aus Waren (Müritz) stammenden Pianisten Thomas Müller gewidmet hat. Die Band präsentiert den Song an diesem Abend zum ersten Mal live. Das MarkRoseGrooveEnsemble, mit Christian Florié (Gitarren, Gesang), Leo Eisenach (Bass, Gesang), Torsten Harder (Cello) und Mark Rose (Schlagzeug, Gesang, Gitarre) liefert an diesem Abend ein überzeugendes Konzert ab, dem der frenetische Beifall auf jeden Fall gerecht wird.
Die Umbaupause ist kurz und schon stehen die Jungs von DAWNATION in den Startlöchern, bereit für ihren ersten Gig in ihrer Heimatstadt. Und dieser Gig zündet sofort. Die ersten Takte des Instrumentalstücks "Rise" mit seinem eingängigen Gitarrenriff, gehen sofort ins Ohr. Bei dem Song "Holes" ist dann auch Sänger Jan Mecklenburg mit auf der Bühne und gibt als sympathischer Frontmann nicht nur musikalisch den Ton an. Ein kurzes Pink Floyd Zitat in dem Song verweist auf eine der Bands, von denen sich DAWNATION beeinflussen ließ. Nach den beiden Eröffnungsstücken des aktuellen Albums erklingt mit "Behind the mad" der Titelsong ihres Debutalbums. Der Song beginnt relativ ruhig, nimmt dann aber mächtig an Fahrt auf, und bietet im Mittelteil Raum für ein ausgedehntes Keyboard- und Gitarrensolo, bevor er mit einem hymnischen Schlussteil ausklingt. Es ist ein typischer Song für die Band, die ihre Musik selbst als pOstpRock bezeichnet. "The Hypocrite" ist ebenso typisch. Auch hier spielt Christoph Piehl zu Beginn ein rockiges Riff, bevor Jans Gesang von dezenten Harmonien getragen wird, bei denen Berti zur Akustikgitarre greift. Doch im Mittelteil wird es mit metal-harten Riffs dramatisch, bis das Stück ebenfalls mit einem hymnischen Gesangspart endet. Torsten Harder, den wir schon beim Support-Act erlebt haben, lässt sein Cello auch bei diesem Song erklingen. Es ist großes Kino, was uns die Jungs von DAWNATION bieten. Die Band spielt ihre melodiebetonten Songs druckvoll und mit viel Leidenschaft. Das gefällt in der prall gefüllten Location.
Mit "Between" und "Worthless" folgen zwei ruhige Stücke, wobei das erste Ohrwurmcharakter besitzt. "Wir wollen mal wieder etwas schneller machen", meint Frontmann Jan und kündigt den Song "Cheap Pills" an, der mit einem wunderschönen barockartigem Klavier- und Gitarren-Intro beginnt. Auch dieser Song entpuppt sich als treibende Classic Rocknummer. DAWNATION überzeugen mit einer fantastischen Rhythmusgruppe. Damian Krebs am Schlagzeug und Robert Reich am Bass sorgen für einen druckvollen Groove. Ebenso überzeugend ist Gitarrist Christoph Piel, der sich bei seinen grandiosen Soli heute im wahrsten Wortsinn die Finger blutig spielt. Bert Wenndorff glänzt mit seinem Keyboardspiel und Jan Mecklenburg zieht das Publikum mit seiner markanten Stimme und seiner Performance immer wieder in seinen Bann. Doch es ist vielmehr das Zusammenspiel der fünf Musiker, das die Faszination dieser Band ausmacht. Und es sind die Songs, mit Melodien, die ins Ohr gehen. Ausgeklügelte Satzgesänge paaren sich mit langen Instrumentalpassagen, die Raum für Improvisationen bieten. Musikalisch deckt DAWNATION eine Bandbreite zwischen klassischem Rock, Pop und Progressive Rock ab, und das gefällt, wie man an den Reaktionen des Publikums erkennen kann. Obwohl es erst ihr dritter Gig ist, präsentiert sich die Band in bestechender Form.
Nach "Time" und "Fly" findet das reguläre Set mit der epischen Nummer "Fall" seinen grandiosen Abschluss. Das Stück klingt mit der gleichen, eingängigen Hook Line aus, mit der das Konzert begann. Fans und Band scheinen gleichermaßen begeistert von diesem Gig. Das erste Heimspiel von DAWNATION ist gewonnen, muss man sagen. "Don't Bother" und "Lovely Child" vom Debutalbum gibt es als Zugaben. DAWNATION entlässt ihre begeisterten Fans damit in eine Aftershow-Party zu der Discjockey Apocalypto richtig old school Vinyl auflegt.
Das aktuelle Album "…well for the past"
Am 1. Dezember ist es dann soweit. Zwei Bands rocken die Bühne im ehemaligen Studio-Kino "Latücht" in Neubrandenburg vor ausverkauftem Haus. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein "Studio am See", dessen Mitbegründer Bert Wenndorff ist. Den Abend eröffnet das MarkRose Groove Ensemble mit einem interessanten Mix aus verschiedenen Musikstilen. Mal sind es Balladen im Singer-/Songwriter-Stil, dann swingt oder rockt es. Auch einen Reggae gibt es auf die Ohren, und bei "The new morning" darf mitgesungen werden. Die Songs des ersten Albums "Drifter" von Mark Rose und seiner Band kommen spielerisch locker rüber. Alles wirkt fröhlich und entspannt. Es ist Musik, die in keine Schublade passt, und vielleicht macht sie gerade deshalb so viel Spaß. Drummer und Multiinstrumentalist Mark Rose ist im Raum Neubrandenburg/Neustrelitz in nahezu unzählbaren Projekten aktiv. Mit Berti und Christoph von DAWNATION kann man ihn bei The Magical Mystery Band erleben, einer Band, die sich dem musikalischen Erbe der Beatles widmet, aber auch als Pink Floyd Coverband zu erleben ist. So verwundert es nicht, dass Bert Wenndorff zum letzten Song "Buddy Fly" mit auf die Bühne gebeten wird. Es ist ein Song, den Mark einem kürzlich verstorbenen Freund, dem aus Waren (Müritz) stammenden Pianisten Thomas Müller gewidmet hat. Die Band präsentiert den Song an diesem Abend zum ersten Mal live. Das MarkRoseGrooveEnsemble, mit Christian Florié (Gitarren, Gesang), Leo Eisenach (Bass, Gesang), Torsten Harder (Cello) und Mark Rose (Schlagzeug, Gesang, Gitarre) liefert an diesem Abend ein überzeugendes Konzert ab, dem der frenetische Beifall auf jeden Fall gerecht wird.
Die Umbaupause ist kurz und schon stehen die Jungs von DAWNATION in den Startlöchern, bereit für ihren ersten Gig in ihrer Heimatstadt. Und dieser Gig zündet sofort. Die ersten Takte des Instrumentalstücks "Rise" mit seinem eingängigen Gitarrenriff, gehen sofort ins Ohr. Bei dem Song "Holes" ist dann auch Sänger Jan Mecklenburg mit auf der Bühne und gibt als sympathischer Frontmann nicht nur musikalisch den Ton an. Ein kurzes Pink Floyd Zitat in dem Song verweist auf eine der Bands, von denen sich DAWNATION beeinflussen ließ. Nach den beiden Eröffnungsstücken des aktuellen Albums erklingt mit "Behind the mad" der Titelsong ihres Debutalbums. Der Song beginnt relativ ruhig, nimmt dann aber mächtig an Fahrt auf, und bietet im Mittelteil Raum für ein ausgedehntes Keyboard- und Gitarrensolo, bevor er mit einem hymnischen Schlussteil ausklingt. Es ist ein typischer Song für die Band, die ihre Musik selbst als pOstpRock bezeichnet. "The Hypocrite" ist ebenso typisch. Auch hier spielt Christoph Piehl zu Beginn ein rockiges Riff, bevor Jans Gesang von dezenten Harmonien getragen wird, bei denen Berti zur Akustikgitarre greift. Doch im Mittelteil wird es mit metal-harten Riffs dramatisch, bis das Stück ebenfalls mit einem hymnischen Gesangspart endet. Torsten Harder, den wir schon beim Support-Act erlebt haben, lässt sein Cello auch bei diesem Song erklingen. Es ist großes Kino, was uns die Jungs von DAWNATION bieten. Die Band spielt ihre melodiebetonten Songs druckvoll und mit viel Leidenschaft. Das gefällt in der prall gefüllten Location.
Mit "Between" und "Worthless" folgen zwei ruhige Stücke, wobei das erste Ohrwurmcharakter besitzt. "Wir wollen mal wieder etwas schneller machen", meint Frontmann Jan und kündigt den Song "Cheap Pills" an, der mit einem wunderschönen barockartigem Klavier- und Gitarren-Intro beginnt. Auch dieser Song entpuppt sich als treibende Classic Rocknummer. DAWNATION überzeugen mit einer fantastischen Rhythmusgruppe. Damian Krebs am Schlagzeug und Robert Reich am Bass sorgen für einen druckvollen Groove. Ebenso überzeugend ist Gitarrist Christoph Piel, der sich bei seinen grandiosen Soli heute im wahrsten Wortsinn die Finger blutig spielt. Bert Wenndorff glänzt mit seinem Keyboardspiel und Jan Mecklenburg zieht das Publikum mit seiner markanten Stimme und seiner Performance immer wieder in seinen Bann. Doch es ist vielmehr das Zusammenspiel der fünf Musiker, das die Faszination dieser Band ausmacht. Und es sind die Songs, mit Melodien, die ins Ohr gehen. Ausgeklügelte Satzgesänge paaren sich mit langen Instrumentalpassagen, die Raum für Improvisationen bieten. Musikalisch deckt DAWNATION eine Bandbreite zwischen klassischem Rock, Pop und Progressive Rock ab, und das gefällt, wie man an den Reaktionen des Publikums erkennen kann. Obwohl es erst ihr dritter Gig ist, präsentiert sich die Band in bestechender Form.
Nach "Time" und "Fly" findet das reguläre Set mit der epischen Nummer "Fall" seinen grandiosen Abschluss. Das Stück klingt mit der gleichen, eingängigen Hook Line aus, mit der das Konzert begann. Fans und Band scheinen gleichermaßen begeistert von diesem Gig. Das erste Heimspiel von DAWNATION ist gewonnen, muss man sagen. "Don't Bother" und "Lovely Child" vom Debutalbum gibt es als Zugaben. DAWNATION entlässt ihre begeisterten Fans damit in eine Aftershow-Party zu der Discjockey Apocalypto richtig old school Vinyl auflegt.
Setlist:
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Fotostrecke:
MarkRose Groove Ensemble
MarkRose Groove Ensemble
Dawnation