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Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer (zus. Foto von Uwe Hassbecker)




Wenn ich in letzter Zeit morgens das Radio, speziell den Berliner Rundfunk auf 91.4 einschaltete, bekam ich mehrmals täglich einen von CITY-Sänger Toni Krahl gesprochenen Werbespot zu hören. Er gab dabei bekannt, dass für CITY die "letzte Runde" eingeläutet wurde. Die Band gibt Ende Dezember dieses Jahres in der Mercedes-Benz-Arena ihr allerletztes Konzert. Danach löst sie sich auf. Vorher gibt es noch zwei Gelegenheiten, die Kultband in Berlin zu erleben. Eigentlich drei Gelegenheiten, denn das Abschlusskonzert findet zwei Mal statt. Es gibt wegen der großen Nachfrage am 29. Dezember bereits ein Zusatzkonzert, ehe am 30. Dezember der letzte Ton aus den Boxen kommen wird, und am 23. Juli spielte CITY auf der Parkbühne in der Wuhlheide, gemeinsam mit den Berliner Symphonikern. Heute ist der von Toni gesprochene Werbespot nicht mehr aktuell, denn das zuletzt genannte Konzert fand gestern statt.


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Ich durfte als akkreditierter Berichterstatter dabei sein und bei den ersten drei Songs Fotos aus der Position neben der Ton- und Lichttechnik machen. Zugegeben, es war ziemlich weit weg von der Bühne. Man brauchte da schon eine etwas längere Brennweite, aber es war machbar. Auch war es um kurz nach 20:00 Uhr noch ziemlich hell und die Bühnenbeleuchtung kam erst wesentlich später zum Tragen. Dank Bildbearbeitunngs-Software ließen sich aber die schwarzen Löcher, als die die Bühne zeitweilig erschien, etwas aufhellen. Leider gibt es deshalb nur Fotos aus der Totalen und keine Detailaufnahmen. Nach dem dritten Titel mussten wir Fotografen unser Fotozeug einpacken und abgeben oder das Gelände verlassen. Ich blieb natürlich da, denn ich wollte ja auch wissen, was danach passierte, und es für Euch zumindest mit Worten festhalten. Das Konzert war wohl weitestgehend ausverkauft. Man sah am Einlass hin und wieder Leute stehen, die Karten anboten, andere suchten welche, um an dem Konzert noch teilnehmen zu können.

Pünktlich um 20:00 Uhr ging die Veranstaltung los. Anmoderiert wurde sie von Kai Suttner. Er stellte auch kurz das neue Album der Band vor, welches passender Weise auch "Die letze Runde" heißt und neben anderen Fanartikeln am Merchandising-Stand erhältlich war. Jetzt kamen zunächst die Berliner Symphoniker auf die Bühne und nahmen ihre Plätze ein, dann erschienen auch die vier Musiker von CITY, Sänger und Gitarrist Toni Krahl, Fritz Puppel an der Gitarre, Georgi Gogow am Bass und der Geige, sowie Manfred Hennig an den Keyboards. Als Gastmusiker kam Schlagzeuger Roger Heinrich mit dazu, der auf den letzten Metern den leider kürzlich verstorbenen Klaus Selmke vertritt. Der erste Titel des Abends ist auch der erste auf dem neuen Album und heißt "Die Hymne (Come Together)".


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(Foto: Uwe Hassbecker)


Eine Titelliste war am Samstag leider nicht zu kriegen und mitgeschrieben hab ich auch nicht, aber als CITY-Kenner bekomme ich doch etliches zusammen. CITY gibt es ja seit 50 Jahren und ein Querschnitt aus dieser Zeit war auch das Programm dieses Konzertes. Wie eben schon erwähnt, ist ja der CITY-Schlagzeuger und -Mitbegründer Klaus Selmke seit zwei Jahren nicht mehr unter uns. Ihm war dieses Konzert gewidmet und seine Kollegen gedachten seiner. Vom ersten bis zum letzten Titel wurde die Rockband von den Berliner Symphonikern begleitet, was ein vom sonstigen Sound etwas abweichendes Klangbild ergab, aber trotzdem unverwechselbar CITY war. Auch spielte man den Titel "Glastraum" vom Album "Unter der Haut" ohne die in früheren Jahren hier obligatorische Plastikfolie als visuelle Unterstreichung, aber mit einem Klangbild, das Gänsehaut machte.

CITY hatte auch Gäste auf der Bühne. Ihr "Lieblings-Cellist" Tobias Unterberg, auch unter dem Namen b.deutung bekannt, spielte bei zwei Titeln mit. Ihn kennen die CITY-Mannen schon knapp 30 Jahre, hatten sie Tobias' Band The Inchtabokatables Anfang der 90er doch auf ihrem Label k&p. Auch Uwe Hassbecker von SILLY verstärkte als Gastmusiker den Gitarrensound bei "z. B. Susann (Berlin)". Auch mit SILLY haben Toni & Co. ihre Berührungspunkte, ließen sie doch ihr ´97er Album "Rauchzeichen" nach dem tragischen Tod ihrer gemeinsamen Freundin Tamara ein Jahr zuvor im Danzmusik Studio von Uwe und Ritchie produzieren. Einen weiteren Gast begrüßte Toni Krahl auf der Bühne. Mit dem Namen Alfred Rößler-Kleint kann wohl nicht jeder etwas anfangen. Er hat aber bis heute über 100 Texte für CITY geschrieben, darunter auch einige bekannte Zeilen, die zu DDR-Zeiten entstanden sind. Auf den Alben "Feuer im Eis" und "Casablanca" liest man als Textautoren die Namen Titti Flanell und Kuno Kleinfeld. Hinter diesen Pseudonymen versteckte sich Alfred Rößler-Kleint. Unter seinem richtigen Namen durfte er in der DDR nichts veröffentlichen, weshalb bei Titeln wie "Casablanca" und "Wand an Wand" als Texter statt seinem Namen das Pseudonym Titti Flanell steht. Beide Lieder wurden auch in diesem Konzert gespielt.

Ebenfalls mit auf der Setlist am Samstag befanden sich "Kleine Hände" von Bettina Wegner, "Sag mir wo die Blumen sind" von Pete Seeger, "Flieg ich durch die Welt" und "Vater sagte", komponiert vom ungarischen Musiker Gabor Presser (LGT, davor OMEGA), sowie der Titelsong des nunmehr vorletzten Albums "Das Blut so laut". Gewisse Ähnlichkeiten mit dem Titel "Unter der Haut" sind beabsichtigt, denn ein abgeänderter Text, fast die gleiche Melodie und ein klein wenig verändertes Arrangement bilden hier die Fortsetzung des Hits von 1983.


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Bereits um kurz nach 21:30 Uhr deutete Toni Krahl an, dass sich das Konzert langsam dem Ende nähern würde und es nun an der Zeit sei, dass man im Publikum die Feuerzeuge raus holen könne. Die Nichtraucher konnten auch die Displays ihrer Handys einschalten, gab es als Tipp dazu. Ich durfte ja leider nicht mehr fotografieren, so dass ich Euch dieses beeindruckende Bild nicht liefern kann. Schade. Nach ein oder zwei Titeln war es dann such soweit. Der reguläre Part war zu Ende. Natürlich wurde jetzt noch "Am Fenster" als Zugabe gespielt. Georgi "Joro" Gogow und Uwe Hassbecker lieferten sich dabei ein wahres Wettrennen auf ihren Geigen. Dann war das Konzert zu Ende.

Es war ein tolles Konzert. Es war mal etwas anders als die Konzerte, die man bisher von der Band besucht hat, und eine wirklich gute Idee, so kurz vor Toresschluss noch mal die Klassik mit dazu zu holen. Nachdem die Bühne leer war, leerte sich auch der Vorplatz. Die vielen Besucher mussten wieder durch die Ausgänge raus, wo sie vorher reingekommen waren. Ein gewaltiger Menschenstrom bewegte sich entweder in Richtung S- Bahnhof Wuhlheide, zum Parkplatz oder einfach weit weg, raus aus der Menge. Haltet die Augen auf, ob die Männer von CITY bis Dezember auch noch in Eurer Nähe spielen werden. Die Abschiedstour startet im Spätsommer, dann tritt das Quartett mit seinem Gastschlagzeuger allerdings ohne Symphoniker auf. Aber auch das dürften Highlights und unvergessliche Momente werden …



Termine:
• 02.09.2022 - Thale - KulT(o)ur Bühne
• 03.09.2022 - Kamenz - Hutbergbühne
• 10.09.2022 - Zinnowitz - Ostseebühne
• 23.09.2022 - Dresden - Junge Garde
• 24.09.2022 - Dresden - Junge Garde
• 16.10.2022 - Halle/Saale - Steintor Varieté
• 17.10.2022 - Halle/Saale - Steintor Varieté
• 28.10.2022 - Freiberg - Tivoli
• 29.10.2022 - Freiberg - Tivoli
• 24.11.2022 - Gera - Kultur- und Kongresszentrum
• 25.11.2022 - Neubrandenburg - Jahnsportforum
• 26.11.2022 - Schwerin - Sport und Kongresshalle
• 27.11.2022 - Hannover - Theater am Aegi
• 30.11.2022 - Hamburg - Laeiszhalle
• 01.12.2022 - Rostock- Stadthalle
• 02.10.2022 - Magdeburg - GETEC Arena
• 09.12.2022 - Zwickau - Stadthalle
• 10.12.2022 - Erfurt - Messe Erfurt
• 11.12.2022 - Leipzig - ARENA
• 29.12.2022 - Berlin - Mercedes-Benz-Arena
• 30.12.2022 - Berlin - Mercedes-Benz-Arena

Alle Angaben ohne Gewähr


Bitte beachtet auch:
• Homepage von CITY: www.city-internet.de
• Homepage des Veranstalters Semmel: www.semmel.dede




Fotostrecke:
 
 
 
 
 
 



   
   
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