
Zwei Konzert-Berichte von Sarah Müller & Bernd Teichert mit Fotos von Dana Barthel,
Sarah Müller, Angela Rudolph, Bernd Teichert, Uwe Hassbecker + Maschine

Ein Konzertbericht von Sarah Müller
Bereits acht Monate ist es her, dass Dieter "Maschine" Birr und Uwe Hassbecker (SILLY) die Premiere ihres gemeinsamen Programmes "Maschine intim - Lieder für Generationen mit Uwe Hassbecker" an drei Abenden in Schwarzenberg vorgestellt haben. Nur wenige Wochen später folgte der erste coronabedingte Lockdown und das damit verbundene Berufsverbot u.a. für die Kunst- und Kulturbranche. Seitdem mussten zahlreiche Konzerte abgesagt und verschoben werden. Auch Maschine und Uwe blieben nicht verschont. Doch die "Börse" in Coswig hat es geschafft, das Gesundheitsamt und die Stadtverwaltung mit ihrem Hygienekonzept zu überzeugen, so dass die zwei Ausnahmekünstler am Samstag, dem 31. Oktober 2020, endlich wieder zusammen auf der Bühne stehen konnten. - Daher auf diesem Wege auch nochmal ein herzliches Dankeschön und ein großes Lob für die Organisation und Umsetzung.
Doch was genau erwartet einen bei einem Konzertabend mit dem früheren Puhdys-Frontmann und dem SILLY-Gitarristen - zwei hochprofessionellen und leidenschaftlichen Musikern? Genau das: Professionalität, Leidenschaft und ganz viel Musik. Aber nicht nur. Denn die beiden sind nicht nur bereits seit vielen Jahren Musikerkollegen, sondern auch gute Freunde, wodurch sie hier und da ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und dabei sicher auch die ein oder andere Geschichte verraten, die die Fans noch gar nicht kennen. Auf der Setlist sind zahlreiche Klassiker aus der langjährigen Puhdys-Karriere zu finden sowie von Maschines Soloalben. Aber auch das SILLY-Fanherz wird (nicht nur) dank der Songauswahl ebenfalls an diesem Abend immer wieder höherschlagen.
Dass nun Maschine und Hassbe (wie Uwe u.a. auch von Maschine häufig genannt wird) zusammen mit ihrem Team wirklich an diesem letzten Oktoberwochenende nach Coswig fahren und dort auftreten würden, daran hatten wohl alle bis zuletzt Zweifel - auch Tourmanager Kai Suttner.

Mit breitem Grinsen, großer Freude und sicher auch ein klein wenig Nervosität betreten Maschine und Hassbe die Bühne, begrüßen das Publikum winkend und ein besonderes Konzert in besonderen Zeiten beginnt. Die ersten Töne erklingen und - wenig überraschend - ist das Publikum beim Puhdys Klassiker "Was bleibt" von der ersten Zeile an textsicher. Aber auch bei den darauffolgenden Titeln ("Auf das Leben" und "Mein Weg") ist es nicht anders - das Publikum klatschte, sang und genoss es, endlich wieder Live-Musik erleben zu dürfen. Auch bei den beiden Musikern war die Freude unübersehbar, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. "Aktuell sind ja zwei Konzerte schon wie eine Tour", erzählt Hassbe und schickt einen verlegenen Lacher hinterher. Denn auch wenn es wie ein Witz klingt, ist es aktuell traurige Realität. Aber an diesem Abend soll die Liebe zur Musik im Fokus stehen und alles andere zumindest für zwei Stunden vergessen werden. Genau zwei Stunden darf dieser Abend gehen - erzählt auch Maschine. Denn auch das gehört zu den Voraussetzungen für den Abend, dass um 22:00 Uhr die Veranstaltung endet. Damit aber so viel Musik wie möglich gespielt werden kann, halten sich die beiden Herren beim Erzählen ein wenig zurück. Dennoch gab es einige Geschichten und Lacher an diesem Abend. Wie vor dem vierten Song: "Hey John" - seinem Song für John Lennon - als Maschine fragte, wer im Publikum 1980 bereits erlebt hätte. "Mit den Masken seht ihr alle so jung aus", flirtet er mit seinen Gästen.

Auch die zweite Hälfte begann mit zwei Puhdys-Klassikern "Lied für Generationen" und "Wenn Träume sterben" und es war ganz klar, für alle auf und vor der Bühne könnte der Abend noch ewig so weitergehen. Es folgte der zweite SILLY-Song des Abends, bei dem Maschine "beichtet", dass er den Song noch gar nicht so lange kennt. Dabei - so erklärt auch Uwe - war der Song auf der LP "Paradies", dem letzten Album mit Tamara Danz, aber Maschine hörte ihn das erste Mal vor einigen Jahren bei einem TV-Auftritt von SILLY - damals noch mit Anna Loos.
Wie die eingefleischten Maschine- und Puhdys-Fans wissen, sangen die Puhdys Lieder für den Film "Die Legende von Paul und Paula". Natürlich dürfen deshalb "Wenn ein Mensch lebt" und "Geh zu ihr" auch an diesem Abend nicht fehlen. Aber auch Uwe hat Erfahrung mit Filmmusik.

Die Zeit schreitet immer schneller voran. "Sommer und Winter" sowie "November im Mai" waren auch auf der Setlist zu finden, bevor die beiden Herren den Abend zum ersten Mal mit "Lebenszeit" und einem glücklichen Publikum beenden. Es dauert nicht lange, bis sie wieder die Bühne betreten und mit den drei großen Hits ("Alt wie ein Baum", "Eisbären" und "Was bleibt") ein großes musikalisches Abschlussfeuerwerk bieten.
Es endet ein unvergesslicher musikalischer Abend mit Standing Ovations und nie enden wollendem Applaus. Doch neben der großen Freude über volle zwei Stunden bombastischer Live-Musik bleibt ein flaues Gefühl. Immerhin müssen ab dem 2. November 2020 u.a. auch wieder die Veranstaltungshäuser schließen und somit war dies vorerst wieder das letzte Konzert. Maschine und Uwe bedanken sich herzlichst bei ihrem Publikum und Uwe beendet den Abend mit dem Versprechen: "Wir knipsen das Licht heute aus. Aber wir machen es auch wieder an. Versprochen." Und wir werden auch wieder da sein, wenn das Licht wieder angemacht wird. Versprochen.

das Seinesgleichen sucht!
Ein Bericht von Angela Rudolph und Bernd Teichert
Wir durften ein Konzert miterleben, welches im Zeichen der Corona-Pandemie mit respektablem Engagement durchgeführt wurde. Und zudem war es ein wirklich sehr schöner Abend mit den beiden Künstlern. Das Konzert stand bis zum Donnerstag auf wackligen Füßen. Findet es statt oder muss es vertagt werden, ins Ungewisse? Das vorgelegte Konzept wurde durch die Behörden bewilligt und es wurde auch in allen Punkten durchgezogen!
Der MNS (Mund-Nasen-Schutz) musste vom kompletten Publikum getragen werden (bis auf Attest-Inhaber) und es wurde konsequent darauf geachtet. In ihrer Vorbereitung hat das Personal ca. 100 Zweier-Stuhl-Gruppen aufgestellt, mit dem radialen Mindestabstand - wie vorgegeben - von 1,50 Metern. Diese durften auch nicht verschoben werden. Dann warteten, wie auch schon vorher in der Gaststätte, Klemmplatten auf uns - für jeden Gast/Besucher auf den Stühlen. Die galt es, mit realen Daten auszufüllen, speziell auch die Erreichbarkeit per Telefon oder E-Mail im Falle eines Covid-19-Falls. Während des Konzertes achtete das Gastronomie-Personal (und die Security) auf die Einhaltung der Abstände. Kein dauerhaftes Aufstehen oder gar Gruppenbildung war erlaubt, und die Aufpasser wussten es mit sachlicher Gestik zu vereiteln bzw. zu verhindern. Die Disziplin der ca. 200 Besucher war großartig! Ein großes Lob an das Team der "Börse Coswig" - so wird es gemacht und es könnte auch problemlos im November, Dezember für Muggen so realisiert werden!
Nun zum Konzert: "Was bleibt", das Intro, erklang und die beiden Künstler betraten mit Geige (Uwe Hassbecker) und Akustikgitarre (Maschine) die Bühne. Am Rande sorgte übrigens Uwe Fischer für den richtigen Klang der Gitarren. Maschine begrüßte kurz das Publikum und merkte an, dass sie wegen der Auflagen nur bis 22:00 Uhr spielen durften. "Auf das Leben" war dann der nächste Song und die Stimmung im Publikum war trotz Abstand und "Sitzerfordernis" recht ordentlich.

Vom 2014er Album gab es "Mein Weg" und vom PUHDYS-Album "Schattenreiter" den Titel "He John". Hierzu erzählte Maschine, dass sie mit den PUHDYS gerade in London waren, als John Lennon im Dezember 1980 erschossen wurde. Mit einer Erzählung über seinen Sohn Andy, dem in der Schule das "POLICE"-Abzeichen weggenommen werden sollte, leiteten die beiden den nächsten Song "Die Boote der Jugend" ein. Nach zwei weiteren Titeln gab es nun auch mal einen SILLY-Song an diesem Abend, und zwar "Bye, bye". Ich muss sagen, dass diese Version wirklich was hatte! Für mich der Höhepunkt des Abends, weil es wirklich mal was neu Eingespieltes war. Kann sein, dass es dieses Stück bei den ersten und einzigen Konzerten in Schwarzenberg schon gab, aber da waren wir ja nicht dabei. Den ganzen Abend war Uwe Hassbeckers instrumentale Vielfalt nötig. Mandoline, Geige und zahlreiche Gitarren, die von Uwe Fischer ebenso gestimmt wurden, wie auch die Gitarren des Ex-PUHDYS-Frontmannes. Es folgte das "Lied für Anja" - endlich ein Wiederhören dieses zeitlosen Songs aus dem Jahre 1980 zum Thema Trennung, Scheidung und Kinder. Mit "Deine Stille" aus dem Album "Neubeginner" (2017) ging es in die kurze Pause. Uwe Hassbecker spielte wieder den Songabschluss mit der Geige.

"Man kann sterben, doch die Welt hat man einst mit gebaut"
Die schnelle und nicht so schöne Version von "Wenn Träume sterben" folgte, bevor der zweite SILLY-Song an diesem Abend erklang. "Wo bist Du", wieder mit Maschines Stimme. Er war - wie er sagte - vom Auftritt Anna Loos' mit diesem Titel inspiriert. Uwe Hassbecker hatte auch einen Solo-Auftritt: Aus dem Soundtrack zum Film "Der Mond und andere Liebhaber" aus dem Jahre 2008 spielte er das instrumentale Stück "Der Mond" mit der Akustik-Gitarre.
"Sommer und Winter" vom Album "Alle Winter wieder" und "November im Mai" waren die nächsten Stücke. Mit den drei Liedern aus dem Film "Die Legende von Paul & Paula", die den PUHDYS endgültig zum Durchbruch verhalfen, wurde das Finale eingeleitet. Jeder PUHDYS-Fan weiß, dass es "Wenn ein Mensch lebt", "Geh zu ihr" und "Lebenszeit" sind. Kurz versuchten ein paar Fans nach vorn an die Bühne zu gehen, aber das wurde wegen der strengen Auflagen zu Covid 19 aufgehalten und sie mussten wieder zu ihren Plätzen zurückkehren.

Andere Umstände erfordern andere Maßnahmen. Aber wenn das Konzept von der "Börse" in Coswig Schule machen könnte, würde es auch in diesen schweren Zeiten Konzerte mit Publikum geben können. Riesengroßes Lob und Dankeschön von uns beiden an die Gastronomie und Organisatoren des großartigen Konzertabends in der "Börse Coswig"!
Bitte beachtet auch:
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