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Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer



Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Konzert der AC/DC-Tributband DR. KINSKI besuchte. Es war - so meine ich mich zu erinnern - das Konzert, bei dem Ali Kirfe bei einigen Titeln am Keyboard mitwirkte. Am letzten Samstag war es mal wieder soweit, und ich sollte die Schocktherapie mal wieder live erleben können. Und wieder mit einer personellen Besonderheit: In der Ankündigung der Gaststätte "Neu-Helgoland" las etwas von einem anderen Sänger. Was es damit auf sich hatte, erfuhr ich vor dem Konzert noch von Matthias "Dicki" Grimm, dem Schlagzeuger der Band. Dicki erzählte mir, dass der eigentliche Frontmann, Lars Sens alias "Der Doktor", der Band in diesem Jahr zeitlich nur sehr eingeschränkt zur Verfügung stehe und man sich deshalb um eine Vertretung bemüht habe. Diesen fand man in Johnny Marco, und der neue Mann mache seine Arbeit sehr gut Davon könnte man sich am Samstagabend überzeugen.

Es war 20:00 Uhr, im Saal war noch etwas Platz, und kurz vor dem Ende des akademischen Viertels tat sich was auf der Bühne. Aus den Lautsprechern waren Herzschläge zu hören. Aus den Herzschlägen wurde Glockengeläut, und die Musiker kamen auf die Bühne. Die Glockenschläge gehörten zum ersten Song "Hells Bells". Neben den gewohnten Gesichtern von "Dicki" Grimm (Schlagzeug), den beiden Gitarristen Stefan Schirrmacher und Michael Linke, sowie dem Bassisten Michael "Pitti" Pflüger stand nun auch der "Vertretungsarzt", Sänger Johnny Marco, auf der Bühne. Er trug aber nicht, wie man es vom etatmäßigen Sänger Lars Sens gewohnt ist, einen dunklen Kittel sondern ein Sakko und Krawatte. Beides übrigens im Leopardenfell-Look eines Rod Stewart. Seine Stimme ist aber nicht die eines Leoparden und klingt auch nicht nach der des Rockstars aus dem Vereinigten Königreich, an den Johnny Marco irgendwie erinnert, sondern sie passt haargenau zum AC/DC-Sound von DR. KINSKI. Er selbst sagte, dass das Gerücht umgehe, Rod Stewart habe nicht nur acht, sondern neun Kinder, und dieses neunte Kind sei er. Seine Mutter streite dies aber vehement ab, mal was mit Roderick David Stewart aus Highgate bei London gehabt zu haben.

b 20170220 1707285526Johnny Marco plauderte, wenn er sich nicht gerade nach Bon Scott- bzw. Brian Johnson-Manier die Seele aus dem Hals sang, nett mit dem Publikum, welches sich unmittelbar vor der Bühne und ganz dicht am Geschehen eingefunden hatte. Dort wurde getanzt oder man hörte einfach nur den Musikern zu und sah ihnen dabei auf die Finger. Johnny rief eine gewisse Heike auf die Bühne, welche an diesem Tag Geburtstag hatte. Natürlich war der nächste von den Kinskis gespielte Titel auch das Geburtstagsständchen für Heike. Vom amtierenden Frontmann erfuhr das Publikum auch, warum der "Doktor" zur Zeit verhindert ist: Er habe einen Vertrag und eine Rolle in einem Pornofilm. Nun wissen es alle.

Die AC/DC-Rockshow - bzw. die Schocktherapie - wurde begleitet von Licht in allen Farben. Die Lautstärke war der Musik von AC/DC durchaus angemessen, war aber auszuhalten. Ab und an knallte etwas, auf der Basstrommel des Schlagzeugs sprühte eine Feuerfontäne und auch die gute alte Panzerfaust mit Konfetti-Füllung hatte die Band im Gepäck. Johnny übernahm auch hier den Part des Doktors und schoss damit die bunten Papierschnipsel in den Saal. Gegen 21:00 Uhr machte die Band eine Pause.

Als dann "Back in Black" aus den Lautsprechern erklang, ging es weiter im Programm. Die Musiker hatten sich teilweise umgezogen, denn heiße Musik und volle Säle bringen den Musiker schonmal zum Schwitzen. Sänger Johnny war jetzt dunkel gekleidet und trug einen Hut. Bei "The Jack" sprang er von der Bühne und mit dem Mikrofon bewaffnet kletterte er auf einen der Tische im Saal.c 20170220 1401708776 Auf der Tischplatte stehend sang er den Song, bevor er wieder auf den Boden zurückkam und den nächsten Tisch erklomm. Immer noch sag er und die Band spielte: "She's got the Jack, she's got the Jack, Jack, Jack", ein AC/DC-Oldie noch aus der Bon Scott-Ära, erstmalig wohl 1975 veröffentlicht. Damals war Johnny Marco ganze zehn Jahre alt.

Viele tolle AC/DC-Stücke hatte der Vertreter von Dr. Kinski, begleitet von den tollen Musikern der Band, an diesem Abend gesungen und gezeigt, dass auch er ein guter Frontmann der Band aus Berlin ist. Nach "The Jack" gab es dann noch "Highway To Hell", "Let There Be Rock" und "Whole Lotta Rosi". Eine Pyro-Fontäne schoss in die Höhe, danach stellten die Musiker die Instrumente bei Seite und gingen von der Bühne. Nach einige Zugabe-Rufen kamen sie aber wieder und der Johnny fragte das Publikum: "Wollt Ihr noch einen hören? Oder wollt ihr noch zwei hören? Oder sollen wir alles nochmal spielen?". Schön wär's für die begeisterten Konzertbesucher gewesen, aber leider blieb es bei Variante zwei. Alles noch einmal wäre mir aber dann doch auch etwas zu lang gewesen. Lieber werde ich zu einem der nächsten Konzerte der Band gehen. Im Restaurant "Neu-Helgoland" ist die nächste Gelegenheit dazu am 7. Oktober dieses Jahres. Im Berliner Umland gibt es vorher auch noch die eine oder andere Gelegenheit (siehe unten).




Setlist:
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Termine:
• 17.06.2017 - Werder - Insel Werder (Rock'n'Church)
• 30.06.2017 - Frankfurt/Oder - tba
• 21.07.2017 - Neustadt/Dosse - Olafs Werkstatt
• 07.10.2017 - Berlin - Neu-Helgoland

Alle Termine ohne Gewähr. Nähere Infos auf der Facebook-Seite von Dr. Kinski



Bitte beachtet auch:
• off. Facebook-Auftritt von Dr. Kinski: HIER klicken
• Homepage des Neu-Helgoland in Berlin: www.neu-helgoland.de




 
 
 
 




   
   
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