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 Ein Bericht mit Fotos von Christian Reder



Introduktion
Bildung sollte keine Politik sein. Die Aufgabe der Politik ist es vielmehr, den Kindern eine auf allen Ebenen hochwertige und möglichst umfassende Ausbildung zukommen zu lassen. Im Idealfall sollten Talente gefördert und besonders behandelt werden. Neben Fächern wie Mathematik, Deutsch, Naturwissenschaften und Fremdsprachen gehören für mein Verständnis auch die musischen Schulfächer dazu, die bereits seit Jahren von Seiten der Politik immer wieder gerne mal dem Rotstift zum Opfer fallen.a Dabei sollte gerade bei der Bildung niemals gespart werden! Man kann die Schulausbildung natürlich komplett darauf ausrichten, dass der Nachwuchs in "Aufbewahrungsanstalten" (Ganztagsschulen) darauf geeicht wird, in unserer Ellenbogengesellschaft prima durchs Leben zu kommen. Dafür bedarf es keiner Kenntnisse in Kunst und Kultur. Man muss es aber nicht! Das hat nämlich den unschönen Nebeneffekt, dass die Kinder so keine Möglichkeiten mehr bekommen, ein Interesse an Kunst zu entwickeln und besondere Begabungen bleiben verschüttet. Zu meiner Zeit war der Musikunterricht ein Auslöser, der das Interesse an Musik und am Erlernen eines Instruments war. Außerdem gab er gute Möglichkeiten, sich in das Thema tiefer einzuarbeiten und die verschiedenen Spielarten wie z.B. Klassik, Jazz, Blues, Rock, Pop und auch Volkslieder zu entdecken. Dies wird den Kids heute oftmals vorenthalten, weil zwar für vier Mathematik-Lehrer genug, aber für einen Musiklehrer kein Geld mehr im Budget vorhanden ist. Vom Kunstunterricht möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen. Dabei ist gerade die Musik ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Euch, unseren Lesern, muss ich das sicher nicht noch groß näher bringen, wie erfüllend es ist, selbst Musik zu machen oder die Feinheiten in Kompositionen und Arrangements zu erkennen, kurz: Sich an der Musik zu erfreuen. Wir wissen die Arbeit von Komponisten und Textern zu schätzen und wissen auch, dass Musik Kunst und kein Krempel ist. Diese Entwicklung an den Schulen ist sicher auch mit dafür verantwortlich, dass die nachfolgenden Generationen Musik nur noch "benutzen" und darum lieber auf berieselnde Streaming-Dienste zurückgreifen, statt Lieder bewusst über eine Platte oder CD zu hören. Um dem ein bisschen (oder auch mehr) entgegen zu wirken, gehen inzwischen erwachsene Menschen wieder in die Schule. Sie sind von Beruf Künstler, geben dort ihr Wissen an die Kinder und Jugendlichen weiter und wollen so das Interesse an der Musik bei den jungen Menschen wecken. Eine Arbeit, die kaum in den Medien wahrgenommen wird, aber unglaublich wertvoll ist, da sie dort gegenlenkt, wo die Politik und auch manche Schule auf ganzer Linie versagt. Einer dieser Musiker ist Chris Kramer, der nicht nur ganz hervorragend Musik für Kinder machen und sich in die kleinen Menschen einfühlen kann, sondern der mit seinem Können und seinem Instrument an die Basis geht und Interessen weckt, die sonst vielleicht nie geweckt würden.

Chris Kramer verbindet Stile und Generationen
Im Sommer hatte ich hier bereits über die Vorstellung von Chris' Hörbuch und Musical "Die kleine Mundharmonika" berichtet. Allein mit diesem Hörbuch/Musical weckt er auf liebevolle Art und Weise das Interesse von Kindern an der Musik, in dem er die Geschichte eines Musikinstruments auf seiner Reise durch die Musikwelt erzählt. Am Donnerstag und Freitag präsentierte der Musiker unter dem Titel "Unplugged Bluesfestival" in Schwerte und Marl nun ein abendfüllendes Programm für die ganze Familie, in dem es auch einen Teil dieses Hörbuchs/Musicals zu erleben gab.b Bei seinen Besuchen in den Schulen von NRW begegnet Chris zahlreichen Kindern und Jugendlichen, und einige dieser neuen Bekanntschaften hat Kramer zum aktiven Mitwirken an seinem Bühnenprogramm eingeladen. Am Donnerstag in der Schwerter "Rohrmeisterei" waren dies Kids der lokalen Schulen und Musikschulen, am Freitag in der Marler "Erlöserkirche" waren es solche der dortigen Bildungseinrichtungen. Dabei standen die jungen Nachwuchstalente zusammen mit den Profis auf der Bühne, und konnten dabei ihr Talent vor großem Publikum unter Beweis stellen. Chris Kramer war es dabei auch besonders wichtig, nicht nur die Generationen zusammen zu führen, sondern auch die verschiedenen Musikrichtungen, denn - wie er selbst in einer seiner Moderationen richtig feststellte - entstanden fast alle Musikrichtungen aus der von ihm bevorzugten und geliebten Spielart: "Am Anfang war der Blues". So scheute er sich nicht, auch zum Blues auf den ersten Blick so komplett gegensätzlich wirkende Themen wie Rap und Beatboxing mit in sein Programm aufzunehmen. Also stand am Freitag in Marl mit Semo auch ein junger Rapper mit ihm zusammen auf der Bühne und während der junge Mann seinen Sprechgesang in das Kirchenschiff meißelte, verlieh Kramer dem Vortrag mit seiner Mundharmonika die bluesige Note, die man beim Rap sonst eher nicht vermuten würde. Nun bin ich bekanntlich kein Freund des Rap und des Hip Hop, aber ich finde es nicht nur mutig, sondern zudem auch eine offene und tolerante Umgangsart seitens des Gastgebers, sich auch mit den musikalischen Erscheinungen der Gegenwart zu beschäftigen und diese auch mit einzubinden. Ebenso wie der junge Kevin O'Neal, der deutscher Meister im Beatboxing ist, und der sowohl am Donnerstag in Schwerte, als auch am Freitag in Marl mit seiner Kunst das Schlagzeug ersetzte und sich perfekt in das Klangbild von Kramers Musik einfügte. O'Neal ist obendrein auch Teil des neuen Musikprojekts von Chris, das sich CHRIS KRAMER & BEATBOX 'N' BLUES nennt, und das an beiden Abenden am Ende den Hauptteil des Konzerts bildete. Dazu später noch ein paar Worte mehr.

Nachwuchs und Profis auf einer Bühne
Für beide Konzertabende hatte Kramer je eine Streichergruppe eingeladen. In Schwerte waren dies die Kinder der städtischen Musikschule unter der Leitung von Sylke Enders. In Marl hatten die Kids und Jugendlichen der Musikschule Marl ihren Auftritt. Sie trugen zusammen mit Chris Titel aus seinem eben schon erwähnten Musical "Die kleine Mundharmonika", zum einen das Lied "Morgen beginnt meine Reise" und ein Instrumental, vor und verliehen den Stücken mit den Tönen aus vielen Saiteninstrumenten unheimlich viel Tiefe.c 20151121 1496762003 Ebenfalls an beiden Abenden stand der Gitarrist Jens Filser auf der Bühne. Ein extrem guter Saitenhexer, der u.a. mit Anne Haigis bereits drei Alben eingespielt und produziert hat, und der - in seinem Gitarrenspiel förmlich versunken - sein Publikum spielend leicht mitzureißen vermag. In Schwerte musizierte der Künstler gemeinsam mit Markus Wienstroer, ebenfalls ein Gitarrist, der in seiner Karriere bereits mit Marius Müller Westernhagen und Wolf Maahn, allerdings auch mit Andrea Berg und Wolfgang Petry, zusammengearbeitet hat. Beide ergänzten sich auf ihren Gitarren und hatten am Donnerstagabend in zwei Programmteilen ihre Aufgabe, das Publikum gut zu unterhalten, vollumfänglich erfüllt. Es machte unheimlich viel Spaß, den beiden Saitenvirtuosen bei der Arbeit zuzuschauen und zuzuhören, die für sie ganz offensichtlich aber mehr als nur "Arbeit" war. Einen Tag später stand Jens Filser in Marl der Pianist Horst Bergmeyer zur Seite. Bergmeyer hat u.a. eine Beteiligung als Tourmusiker bei Supercharge und The Big Thing in seiner Vita stehen, und mit "Young Days" bereits ein eigenes Album auf dem Markt. Und wer tags zuvor auch in Schwerte mit dabei war, konnte hier die Unterschiede sehen und hören, die Filser im Stande ist, in Standards wie "Cold Duck Times" (im Original von Eddie Harris) oder "Loving Cup" (Rolling Stones) einzuschrauben. Obwohl einige Songs auf der Setlist identisch mit denen vom Vortag waren, klangen sie - natürlich durch die Hinzunahme eines Pianos, aber definitiv auch durch das variable Gitarrenspiel Filsers - anders und für meinen Geschmack noch verspielter. Die beiden Musiker sprangen bei ihrem Vortrag locker zwischen Jazz, Blues und Rock hin und her. Immer wieder nahmen sie sich zudem Zeit für ausgedehnte Soli und Improvisationen, die einen im Zuschauerraum nur mit der Zunge schnalzen ließen. Gerade Bergmeyer verlor sich ein ums andere Mal in seinem Spiel auf dem Piano, brach völlig aus und kehrte nach seinem Ausflug spielend leicht zurück ins Konzept. Sein Bühnenpartner Jens war da nicht weniger kreativ und zerrte ebenso mehrmals die heißesten Soli aus seinen sechs Saiten. Und ich wiederhole mich gern: Filser lebte die Musik auf der Bühne, das konnte man ihm mit jeder Bewegung und jedem Gesichtszug ansehen. Hervorzuheben ist hier noch, dass sowohl die Besetzung Filser/Wienstroer (in Schwerte) als auch die Besetzung Filser/Bergmeyer (in Marl) vorher noch nie so zusammen gespielt haben. Dies war keiner der beiden Vorträge auch nur im Ansatz anzumerken. Hier standen drei echte Profis auf der Bühne, die sich blind verstanden und super zusammen harmonierten. Beide Besetzungen würde ich gerne mal in einem eigenen Live-Programm nochmal erleben wollen.

Talente, Talente, Talente
Aber es gab für mich an den beiden Konzertabenden noch mehr tolle Momente. Nicht nur die eben erwähnten Duo-Auftritte haben mich begeistert, sondern auch einige der Nachwuchskünstler. Zuerst sei hier die Rockband der Musikschule Schwerte erwähnt, die (noch) keinen eigenen Namen hat. Am Mikrofon dieser Formation steht die 21-jährige Hannah Hantschel, eine Studentin, die derzeit Deutsch und Sozialwissenschaften auf Lehramt studiert. Als sich die blonde Frau ans Mikro stellte, ahnte wohl noch keiner in der Schwerter "Rohrmeisterei", was uns da gleich um die Ohren wehen sollte. Die Gruppe um Projektleiter Thorsten Hohagen am Bass begann - unterstützt von Chris Kramer an der Harp - das 1960 von Percy Mayfield geschriebene und aufgenommene Stück "Hit the Road, Jack" zu spielen.d 20151121 1919076917 "Oh, ein Standard", dachte ich noch so bei mir, aber dann begann Hannah Hantschel zu singen. Leute, das hat mich förmlich aus den Schuhen gehoben. Eine unglaubliche Röhre hat diese Frau, und sie verlieh dem Stück damit eine ganz besondere und eigene Note. Oft gehört und oft dabei gelangweilt, bekam "Hit The Road, Jack" plötzlich einen ganz neuen Reiz für mich. Dass sich die Sängerin dazu noch ausgesprochen gut bewegen kann und eine unbeschreibliche Bühnenpräsenz hat, sei nur noch am Rande erwähnt. Und dass dies außerdem kein Zufall war, unterstrich die junge Frau beim folgenden "Mercy" nochmals und hinterließ - sicher nicht nur bei mir - den Wunsch nach einer oder zwei (gern auch zehn) Zugaben. Das war ganz große Klasse.

Aber den Unterschied machte meiner Meinung nach die erst 14-jährige Nina Zabrowski, die beim Konzert am Freitag den Punkt aufs "i" setzte. Sie kam erst am Ende des Konzerts auf die Bühne und war Teil von Chris Kramers Auftritt. Eigentlich ist Nina die Hauptdarstellerin in Chris' Musical und dem Marler Publikum längst keine Unbekannte mehr. Ich hatte sie am Freitag aber zum ersten Mal erleben dürfen, und was dieses junge Mädchen stimmlich jetzt schon auf der Pfanne hat, hat der Bohlen'sche Musikzirkus bei RTL in 12 Jahren noch nicht zu Tage gefördert. "Take me to the Church" hieß das erste Lied, das Nina sang, und schon nach den ersten Zeilen hörte ich das Raunen im Zuschauerraum. Sagenhaft! Diese Stimme lässt sich nicht mit Worten beschreiben und einen Vergleich mit lebenden oder toten Superstars verbietet sich schon deshalb, weil Nina eine ganz eigene Stimmfärbung hat, die sich einfach nicht vergleichen lässt. Dabei präsentiert sie ihre Lieder wie eine Große ... wie eine Sängerin, die das schon Jahrzehnte lang macht. Dabei bekommt sie erst seit sechs Jahren Gesangsunterricht. Cool und routiniert gab sie dem alten Haudegen Jens Filser im Stück "Mercy" (im Original von Duffy) zudem das Zeichen, dass er nun sein Solo starten kann, und unsereins steht an der Bühnenkante und kriegt die Kinnlade nicht mehr zu. Mädel, geh Deinen Weg bloß weiter, hör auf die guten Ratschläge von Chris und anderen "echten" Musikern, und lass Dich bloß nicht von irgendwelchen Rattenfängern vor den Kommerzkarren spannen, um für einen einzigen Hit am Ende verbrannt zu sein. Der liebe Gott hat Dir da ein ganz besonderes Talent mit auf den Weg gegeben, dass Du nicht vergeuden solltest. Wir werden Deinen Weg jedenfalls verfolgen und ich drücke Dir die Daumen, dass Du allein mit Deinem Talent und Deinem Einsatz ganz oben landen wirst.

Eine mit 19 jungen Musikern besetzte Band aus der Jahrgangsstufe 10 des Friedrich Bährens Gymnasium konnte man in Schwerte erleben. Komplett mit Bläsersatz rockte die Formation die "Rohrmeisterei". Apropos "Rock" ... aus dieser großen Besetzung löste sich im Anschluss eine kleinere, die sich DANIEL NEUSTADT BAND nennt. Der Namensgeber ist Gymnasiast an eben erwähntem FBG und beeindruckte mit seiner Band und den Songs "Sweet Home Chicago" und "Tush". Mit in seiner Kapelle spielt ein Junge, der sich die Mundharmonika als Instrument ausgesucht hat. Ganz zur Freude des Gastgebers Chris Kramer! In Marl gab es ebenfalls eine Rockband, nämlich die Gruppe DEAD BREAKS PAIN, die einen zwei Titel umfassenden Block im Programm hatte. Herausstechend hier war der Schlagzeuger, der nicht nur mit einem knackigen Schlagzeugspiel sondern auch mit einer coolen Frisur (Grace Jones lässt grüßen) herausstach. Den Auftritt der Band möchte ich aber lediglich mit einer Textzeile von Marius Müller Westernhagen aus seinem Song "Mit 18" kommentieren: "Nicht schön, aber geil und laut". Nach zwei Liedern trat deren Frontmann und Gitarrist in die zweite Reihe, griff zur Akustikklampfe und schickte den Rest der Kapelle in den frühen Feierabend.e 20151121 1283384469 Grund dafür war der Auftritt von Sharon Flottau, einer 16 Jahre jungen Sängerin, die aufgrund ihrer ausgesprochen guten Stimme ein Gesangsstipendium bekommen hat. Gesangsunterricht ist teuer und manche Familien können sich diesen beim besten Willen einfach nicht leisten. Ihre Schule, die Marler "Martin-Luther-King-Gesamtschule", sprang an dieser Stelle ein und brachte eine einmalige Förderung auf den Weg: Das Mädel bekommt inzwischen Gesangsunterricht, finanziert von ihrer Schule. Gut, dass es noch Stiftungen und Einrichtungen gibt, die diesen Kids die Möglichkeit geben, ihr Talent weiter auszubilden und sich auch weiterzubilden. Sharon wurde nur von der Akustikgitarre begleitet und trug das Stück "Flashlight" (im Original von Jessie J.) vor. Sie begeisterte damit das Marler Publikum und erntete dafür völlig zurecht auch heftigen Applaus. Die Frage, wieso eine Schule einer einzelnen Schülerin den Gesangsunterricht finanziert, wurde schon nach den ersten Tönen von ihr selbst beantwortet: Weil sie mehr als nur ein Rohdiamant ist, der einfach gefördert werden MUSS! Dabei war sie gar nicht voll auf der Höhe: Keiner im Saal bekam mit, dass sie eigentlich total erkältet war. Sie zog es einfach durch und ließ sich nichts anmerken. Toll!

Zum Schluss der Gastgeber
Den Schluss-Teil der beiden Konzerte gestaltete - wie eben schon erwähnt - Chris Kramer mit seinem neuen Projekt CHRIS KRAMER & BEATBOX 'N' BLUES. Neben Kramer musizieren hier Gitarrist Jens Filser und der Beatboxer Kevin O'Neal. Und wer einen Kevin O'Neal in seinen Reihen hat, der braucht keinen Schlagzeuger mehr. Den Part übernahm der junge Mann nämlich komplett nur mit seinem Beatboxing. Für mich ist es komplett nicht nachzuvollziehen, woher der Typ die Töne holt und vor allen Dingen, woher er die Kondition nimmt. Wenn ich davon schreibe, dass er das Schlagzeug ersetzt, dann kann man das durchaus wörtlich nehmen. Die Beats kamen alle von ihm und stellenweise würzte er die Songs noch zusätzlich mit "Scratching" und anderen kleinen Spielereien. Damit verlieh er dem Blues von Chris' eine eigene Note und zahlreiche spannende Momente. Dieses Projekt dürfte wohl einzigartig sein, denn bei all meiner Recherche ist mir kein Blues-Trio vor die Flinte gekommen, das einen Beatboxer in seinen Reihen hat. Chris präsentierte sowohl in Schwerte als auch in Marl einen gelungenen Querschnitt aus seinem Repertoire. Songs von verschiedenen bisher erschienenen Alben, wie z.B. "Unterwegs zur Sonne", "Lass mich Dein Bärchen sein", "Ich gab Dir meine Liebe" oder "Drachenblut", und sogar einen Song, der es bisher noch nicht auf ein Album geschafft hat, präsentierten er und seine Musiker im jeweils längsten Teil der beiden Konzertabende.

Bild und Ton
Lob gibt es außerdem noch für die Tontechnik, die an beiden Abenden ausgesprochen gute Arbeit leistete. Die Instrumente und Gesangsstimmen waren überall im Raum gut zu hören. Das ist gerade deshalb so bemerkenswert, weil auf der Bühne ja nicht gerade wenige Musiker ihrer Arbeit nachgingen. Besonders das Einfangen des Schüler-Chors der Klasse 7c der Marler Willy-Brandt-Gesamtschule unter der Leitung ihres Lehrers Reinhold Esser mit der wirklich tollen Leistung beim Vortrag der Songs "Budapest" (im Original von George Ezra) und "All About That Bass"g 20151121 1818161782 (im Original von Meghan Trainor) dürfte eine besondere Aufgabe für den Tonmann gewesen sein. Er setzte die Jungs und Mädels vom Ton her aber super in Szene. Was das Licht betrifft, so gab es in Schwerte keinen Grund zum Meckern. Die Marler "Erlöserkirche" hingegen wurde mit nur zwei schlappen Funzeln von der Decke beleuchtet, was mir als absolutem Fotoamateur die Tränen in die Augen trieb. Die Ausbeute der Bilder ist deshalb alles andere als reichhaltig und qualitativ auch nicht so der Bringer ...

Unter'm Strich
Ich bin mir ziemlich sicher, wichtige und sicher erwähnenswerte Momente der beiden Konzerte vergessen oder unerwähnt gelassen zu haben, darunter den Gospelchor der Realschule Schwerte, den ich leider aufgrund des späten Eintreffens am Donnerstag (zu früher Beginn für einen Wochentag und Stau auf der A1) verpasst habe. Es waren aber auch so viele Eindrücke, die da auf das Publikum eingeprasselt sind, dass man sich das alles so schnell gar nicht merken konnte. Beide Konzertabende begannen um 19:00 Uhr und endeten weit nach 22:00 Uhr. Das alles gab es für einen eher als Freundschaftspreis anzusehenden Obolus von schlappen 12,00 EUR im Vorverkauf und 14,00 EUR an der Abendkasse. Schüler und Studenten kamen sogar für nur 5,00 EUR in den jeweiligen Veranstaltungssaal. Es war außerdem eine Möglichkeit für junge Musiker, sich einem größeren Publikum zu zeigen. Wo haben junge Talente sowas heute schon noch, außer auf Schulfesten?! Dort fehlt aber in der Regel der professionelle Kollege, bei dem man sich noch während des Vortrags was abgucken kann. Das alles gab es in der "Rohrmeisterei" und der "Erlöserkirche". Chris hat zudem ein sehr geschicktes Händchen, diese ganzen Musiker in ein Gesamtprogramm so einzubinden, dass sie alle gleich wichtig erscheinen. Egal, ob es das kleine Mädchen ist, das erst ein paar Wochen die Geige spielt, oder der schon seit Jahren auf der Gitarre spielende Profimusiker ... sie alle sind wichtige Teile im Programm und werden auch als solche behandelt. Das kommt nicht nur glaubhaft rüber, das ist tatsächlich auch das Anliegen des Chris Kramer. Ich danke dem Bluesmusiker jedenfalls für zwei großartige Abende, für die ich ihn am liebsten in den Arm nehmen und fest drücken möchte. Er ist nicht nur ein toller Musiker und engagierter Mensch, sondern außerdem ein sehr liebenswerter und freundlicher Mann, dem man die Liebe zu seinem Beruf in jedem Wort und jeder Geste ablesen kann. Die Kinder und Jugendlichen lieben ihn ganz offensichtlich. Immer wenn eins der Kids vor dem Konzert oder in den Pausen an ihm vorbei lief, erntete Kramer stets ein Lächeln und ein freundliches "Hallo Chris".f 20151121 1466136638 Vor, während und auch nach den Konzerten stand er außerdem jedem Konzertbesucher - egal ob groß oder klein - für ausführliche Gespräche, gemeinsame Fotos oder Autogrammwünsche geduldig zur Verfügung. Und wenn ich eingangs von "generationsübergreifend" in Bezug auf das Programm sprach, dann konnte man sich den Beweise für diese Aussage bei einem Blick ins Publikum ganz wunderbar abholen. Von den ganz jungen "Kulturstrolchen" aus der Grundschule bis zur Oma und zum Opa waren alle Altersklassen vertreten. Musik verbindet - abseits des Lehrplans und im richtigen Leben sowieso. Davon braucht es mehr, und nicht nur in NRW!




Chris(T)mas - die Weihnachtskonzerte:
• 02.12.2015 - Gladbeck - Christuskirche
• 04.12.2015 - Dortmund - Pauluskirche
• 05.12.2015 - Schweinfurt - St. Michael
• 07.12.2015 - Datteln - Friedenskirche
• 11.12.2015 - Witten - Johanneskirche
• 13.12.2015 - Castrop-Rauxel - Aula des ASG
• 16.12.2015 - Lünen - St. Georg Kirche
• 17.12.2015 - Schwerte - Rohrmeisterei
• 18.12.2015 - Dorsten - Gymnasium Petrinum
• 19.12.2015 - Krefeld - Ev. Friedenskirche
• 20.12.2015 - Marl - Erlöserkirche
• 06.01.2015 - Duisburg - Malteser Krankenhaus St. Anna
• 09.01.2015 - Haltern am See - St. Marien Kirche

Alle Angaben ohne Gewähr! Nähere Infos und weitere Termine auf Chris Kramers Homepage.


Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Chris Kramer: www.chris-kramer.de




Fotostrecken:

 
 
Schwerte, 19. November 2015
 
 
 
 
 




   
   
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