
Ein Konzertbericht von Rüdiger Lübeck mit Fotos von Volker Tonn
"Hab dich lange - nicht mehr gesehen - dein Gesicht - wieder erkannt" ...
Im Jahre 2004 muss es gewesen sein. Lindenpark Potsdam - seinerzeit noch die erste Adresse im märkischen Beatgefüge. Völlig überfüllt, die Luft zum Schneiden. Aber ein Wahnsinns-Konzert, in diesem Falle mein vorerst Letztes des Ensembles PANKOW. Natürlich ward der ein oder andere Beteiligte auch in den Jahren danach hier und da durch mich auf der Bühne gesehen, aber eben nie im Verbund.
Am vergangenen Freitag nun war es endlich wieder soweit: PANKOW IN POTSDAM! Die lindenparkähnlichgroße Arena im Waschhaus vermochte leider nicht gefüllt zu werden, so dass auf den deutlich kleineren Nebensaal ausgewichen wurde, in dem dann aber auch alles stimmte. Zumal hier gar eine gewisse Intimität herstellbar war, die wir bei größeren Events häufig schmerzlich vermissen.
"Wir sind aufgewacht - was ist mit Euch?" Frontmann André Herzberg ist bei "Ich bin ich" vom '88er Aufruhr-Album sofort auf Betriebstemperatur. Es rockt! Jürgen Ehle macht uns ebenbürtig den Keith (Richards) und spielt dennoch nichts anderes als die aberwitzigen, gedankenverlorenen Gitarrenläufe zum "Neuen Tag in Pankow". Dabei wird eine Akribie, Präzision und handwerkliche Perfektion an den Tag gelegt, dass sich beim Zuhörer umgehend dieses wohlige Gefühl einstellt, die richtige Auswahl für die kulturelle Abendgestaltung getroffen zu haben.
Die Bassbesetzung ist in den vergangenen Jahren bei der Band immer mal wieder vakant gewesen, nicht zuletzt wegen des zeitintensiven Engagements Jäcki Rezniceks bei SILLY. Jener soll wohl alsbald auch wieder mit von der Partie sein, wenn auch nur gelegentlich. In Potsdam nahm der eigentlich nicht minder beschäftigte Lexa Schäfer (Stern-Combo Meißen, Bobo In White Wooden Houses) seinen Platz ein, und man hatte bisweilen den Eindruck, dass er sich hier mal so richtig austoben konnte. Kulle Dziuk an den Tasten und Schlagwerker Stefan Dohanetz waren indes hinter ihren regelrecht vor sich aufgetürmten Instrumenten visuell kaum auszumachen, akustisch aber selbstverständlich gleichwohl.

PANKOW in Potsdam - was bleibt? Das Konzert wurde ohne Unterlass von einer Leidenschaft getragen, die vom (im übrigen ausgesprochen textsicheren) Publikum ungefiltert inhaliert werden konnte und dabei zu keinem Zeitpunkt Gefahr lief, in gefälliger Routine zu erstarren. Der regelmäßige Konzertbesucher vermag hier sehr wohl zu differenzieren. PANKOW muss niemandem mehr etwas beweisen - im Gegenteil.
"Ich bin da - falls du mich suchst - ich bin da - war niemals fort -
ich bin da - falls du mich suchst - ich bin da - am selben Ort ..."
ich bin da - falls du mich suchst - ich bin da - am selben Ort ..."
Setlist:
Zum Vergrößern bitte anklicken
Über diesen Bericht könnt ihr in unserem Forum diskutieren.
Termine:
• 07.11.2014 - Greifswald - St. Spiritus
• 08.11.2014 - Rostock - Ursprung
• 09.11.2014 - Potsdam - Lindenpark
• 13.11.2014 - Dessau - Marienkirche
• 14.11.2014 - Dresden - Tante Ju
• 15.11.2014 - Hoyerswerda - Kulturfabrik
• 21.11.2014 - Borna - Stadtkulturhaus
• 22.11.2014 - Leipzig - Theaterfabrik
• 28.11.2014 - Stralsund - Kulturschmiede
• 29.11.2014 - Berlin - Postbahnhof
Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos und weitere Termine auf bandeigenen Homepage.
Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von PANKOW: www.electrocadero.de/pankow
• Portrait über PANKOW: HIER
Fotostrecke: