Marcel Brell am 15. Oktober 2014 im Comet Club in Berlin

 

Ein Konzertbericht mit Interview von Antje Brandt mit Fotostrecke von Sandy Reichel

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a 20141022 1298717405Vor dem Konzert von MARCEL BRELL am 15. Oktober 2014 in Berlin hatte Deutsche Mugge die Gelegenheit, mit dem Sänger ein kurzes Gespräch zu führen. Ein lockerer und entspannter MARCEL BRELL wartete bereits im Backstage-Bereich auf den Beginn unseres Interviews. Welch ein sympathisches, aufstrebendes Talent, das wir im Anschluss an das Interview auch noch live erleben durften.

Du bist gerade mitten in Deiner ersten Tournee. Knapp die Hälfte der Termine sind gespielt. Wie ist Dein bisheriger Eindruck?
Wir sind als Band unglaublich glücklich, weil so vom Publikum aktiv was zurückkommt. Wir spüren die Begeisterung hautnah. Hamburg hat uns einfach geflasht. Noch Anfang 2013 haben wir in Magdeburg vor gerade mal 25 Leuten gespielt, jetzt sind es oft um die 100 Besucher. Die Entwicklung ist einfach phantastisch! Ein Konzert wurde sogar bestuhlt, um mehr Leute unterzubringen.

Was gefällt Dir besser: bestuhlte Konzerte oder lieber stehendes Publikum?
Gerade wenn man als Künstler neu und noch nicht so gefestigt ist, ist die bestuhlte Variante besser. Denn wenn das Publikum steht, ist die Versuchung das Konzert vorzeitig zu verlassen doch höher.

Bis vor kurzem hast Du noch als Support-Act gespielt, heute bist du die Hauptperson. Wie fühlt sich das für Dich an?
Die da draußen (Marcel meint die Vorband ON A SUNDAY, Anm. d. Verf.) sind ja jetzt mein Support, auf meiner Tour - wie verrückt! Ich mache das ja nach wie vor, dass ich im Vorprogramm anderer spiele. Aber ich freue mich echt total, dass es jetzt auch andersherum ist. Ich meine, das erste Mal kaufen die Leute Tickets und geben Geld dafür aus, weil sie mich live sehen wollen, und das nicht eher aus Versehen. Da bin ich fast gerührt.

Im Mai erschien dein Debütalbum, jetzt die Tour dazu. Bist du zufrieden mit der Entwicklung?
Total! Hier in Berlin gibt es eine dichte Medienlandschaft, die sehr dabei hilft. Doch mein Ziel ist es, nicht nur über die Medien stattzufinden. Mein Ziel ist es, den Leuten zu zeigen, dass es auf die Musik an sich ankommt.

b 20141022 1984605851Wie kam es dazu, dass du Berufsmusiker werden wolltest?
Mein Papa war Opernsänger, also war es für mich nie eine Frage, ob ich mit der Musik Geld verdienen will. Die ersten kleinen Auftritte hatte ich schon mit acht Jahren. Allerdings habe ich mein Musikstudium im achten Semester abgebrochen, um nach Berlin zu gehen. Jetzt fängt meine Karriere an, sich langsam zu entwickeln.

Im Song "Maria Pierc" gibt es dann auch die Zeile "... und ich wohn jetzt wirklich in Berlin." War es schon immer Dein Traum, hier in Berlin zu leben?
Ich bin ja in einem kleinen Dorf nahe der holländischen Grenze aufgewachsen. In Berlin zu leben war in der Tat ein Traum von mir. Ich hielt ihn allerdings für viel zu verrückt. Aber man soll ja niemals nie sagen. In der Großstadt wird man völlig in Ruhe gelassen, das gefällt mir.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?
Ich habe festgestellt, dass ich sehr viel dafür machen muss. Es hat fast 10 Jahre gedauert, bis die Dinge ihren Lauf nahmen.

... und das sei Dir gegönnt! Vielen Dank für das Interview und Deine Zeit, lieber Marcel! Alles Gute!




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Ich finde es aufregend, neue Künstler auf ihrem Weg zu beobachten und zu begleiten. Dieses Jahr hat mich ein aufstrebender junger Mann besonders beeindruckt: MARCEL BRELL. Im Mai erschien sein Debütalbum "Alles gut solang man tut". Am Tag vor der Veröffentlichung durfte ich Marcel schon bei einer großartigen Releaseparty erleben (Bericht siehe HIER). Also war es gar keine Frage, auch ein Konzert seiner aktuellen Tour zu besuchen.

Termine an einem Wochentag sind in der Regel ja eher schwierig, doch als ich am Berliner "Comet Club" ankam, war dieser bereits gut gefüllt. Spielte Marcel bis vor kurzem selbst noch im Vorprogramm anderer Künstler, übernahm dies nun die Gruppe ON A SUNDAY bei seinem Konzert. Nach ihrem Auftritt gingen die Umbauarbeiten auf der Bühne relativ flott vonstatten. Moment! Einen Herrn aus der Technik-Crew kenne ich doch!? Es war Uwe Fischer, der da fleißig arbeitete, und den man unter anderem von der Gruppe SIX, in der er lange Jahre spielte, und als Begleitmusiker von Mike Kilian kennt. Die Musikwelt ist tatsächlich klein ...

Ohne große Umschweife eroberten dann drei junge Männer die Bühne. Marcel, Schlagzeuger David und Bassist Georg fingen mit "Für jeden was dabei" sogleich an, ihren Konzertabend zu eröffnen. Quittiert wurde dies vom Publikum mit begeistertem Applaus. MARCEL BRELL aninierte sein Publikum dann auch zum Mitklatschen, und es folgte das Stück, das seinem Album auch den Namen gibt "Alles gut solang man tut". "Einen wunderschönen guten Abend Berlin!" - so wurden wir im Anschluss begrüßt. Als kleine Geschichte am Rande erzählte der junge Künstler, dass eines der ersten Konzerte vor zwei Jahren auch in Berlin stattfand, nämlich in einem 'Spätkauf' in Neukölln. Er beschrieb Berlin als eine Stadt, die ihn prägte und veränderte. Auch, dass er 10 Jahre lang hier ein eigenes Studio hatte, erzählte er. Musikalisch ging es mit "Nur der Augenblick" weiter - ein Genuss für die Ohren. Nach einer kurzen Abfrage, wer sich noch an seine erste große Liebe erinnern könne, folgte "Maria Pierc". Dieses Stück handelt nämlich von der ersten Liebe in Marcels Leben.

"Ich schau in so viele glückliche Gesichter. Liegt das an der Stadt, in der wir leben?", zeigte sich der Musikus schier beeindruckt ob der Resonanz des Publikums auf seine Songs. Weiter ging es mit dem Song "Das Entscheiden", und dieses begann zunächst akustisch-ruhig und wurde dann im Verlauf sehr rockig. Das Publikum ließ sich von der Energie des Songs anstecken, sang und klatschte mit und hatte einfach großen Spaß.

d 20141022 1079055889Für einen Kumpel, der sich endlich traute, sich einen Wunsch zu erfüllen und auf Weltreise zu gehen, schrieb Marcel das Stück "Weggehn um anzukommen". Als der Song zu Ende war, gingen die Musiker David und Georg von der Bühne. Alleine präsentierte uns MARCEL BRELL dann die Lieder "Und ich geh" sowie "Zuviel Glück". "Berlin, die Stadt des Datings", so dann die Überleitung zu dem nächsten Song. Es gäbe verschiedene Arten von Beziehungen und am schönsten sei die, in der man sich versteht ohne viel zu reden. Dann kam auch mein persönliches Highlight an dem Abend, nämlich der Song "Schweigen mit dir". Was für eine tolle Liebesballade! "Wir haben wirklich einen Moment zusammen geschwiegen, vielen Dank dafür!", bedanke sich Marcel anschließend.

Nun neigte sich der Abend leider dem Ende entgegen. "Der Schlüssel steckt" war dann der letzte reguläre Song der Setlist und die Musiker verließen anschließend die Bühne. Unter großem Applaus kamen sie dann aber auf die Bühne zurück und Marcel sagte, dass sie überlegt hätten, was sie jetzt machen sollen. Schließlich waren die Songs des Albums ja so gut wie durchgespielt, nur einer fehlte noch. Sie würden aber diesen einen Song unter der Bedingung, dass das Publikum mitmache, noch spielen. Das Problem bei dem Stück war nämlich, dass es sich dabei um ein Duett handelt, und dass die Duettpartnerin Alin Coen am Mittwoch in Berlin leider nicht zugegen war. Doch das Publikum half sehr gerne und durchaus textsicher aus, und es folgte eben jenes Lied, das noch fehlte: "Wo die Liebe hinfällt". Das Publikum sang den Refrain fast ganz alleine und sorgte so einmal mehr an diesem Abend für eine tolle Stimmung im Saal. Die Herren auf der Bühne waren ebenfalls bester Laune, und so folgte als weitere Zugabe der Song "Das Entscheiden" noch einmal - dieses Mal aber in einer etwas anderen Version. Danach war das Konzert zu Ende.

Schade, dass solch tolle Abende immer viel zu schnell vergehen. Doch eines ist sicher: Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Tour!



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Die restlichen Termine der Tour:

• 23.10.2014 - Bochum - Zeche
• 24.10.2014 - Einbeck - Backpackers Inn
• 06.11.2014 - Dresden - Tonne

Alle Termine ohne Gewähr. Nähere Infos und weitere Termine auf der Webseite von Marcel Brell.


Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage von Marcel Brell: www.marcelbrell.bandpage.com
• Homepage/Facebook Seite des 'Comet Club' in Berlin: www.comet-club.de




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"Nur den Augenblick"


"Wo die Liebe hinfällt"


"Das Entscheiden"





   
   
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