Rock Legenden am 3. Oktober 2014
in der Kongresshalle in Schwerin

 

 

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Ein Bericht von Lisa Bach mit einer Fotostrecke von Michaela Proksch


Wer kennt sie nicht? KARAT, CITY und die PUHDYS - alle drei Bands bestehen seit fast 40 oder 45 Jahren. Dass jede Band für sich in dieser langen Zeit viele Konzerte gespielt hat, ist hinlänglich bekannt. In diesem Jahr aber haben sich KARAT, CITY und die PUHDYS erstmals dazu entschlossen,cd 20141011 1834032999 zusammen auf Tour zu gehen. Zehn gemeinsame Auftritte in zehn verschiedenen Städten. Zwar stand man schon mit "Ostrock in Klassik" auf einer Bühne, aber Konzerte dieser Art und in dieser Zusammenstellung gab es zuvor noch nie. Im Studio haben sie sich schon lange vor dieser Tour getroffen, um eine gemeinsame CD aufzunehmen. Das Album heißt wie die Tour und es beinhaltet u.a. Songs der drei Bands, die in vertauschten Rollen neu aufgenommen wurden. Jetzt wollen sie ihr Werk mit dem Publikum auf einer Tournee teilen. Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, machten die fünfzehn Musiker mit eben erwähnter Tour Station in Schwerin. Den Besuchern wurde schon zu Anfang klar, dass an diesem Abend kein normales Konzert stattfinden würde. Insgesamt drei Drumsets und Bässe, unzählige Gitarren, Verstärker, Mikrofone, und anderes Equipment füllten die Bühne.

Nachdem unter tosendem Beifall der Vorhang für die Bands um Toni Krahl, Claudius Dreilich und Dieter "Maschine" Birr aufging, oder vielmehr nach unten fiel, entlud sich schlagartig eine Energie, wie sie nur Bands erzeugen können, die ihre Musik leben. Und genau das war für jeden der rund 4.000 Konzertbesucher mehr als nur zu spüren. Mit "Sternstunden" begrüßten alle Musiker gemeinsam die Besucher und eröffneten den Abend, der alle Anwesenden auf eine Reise in vergangene und gegenwärtige Zeiten mitnehmen würde. Die Halle wurde ganz in blaues Licht getaucht und einige der Musiker verließen die Bühne nach dem Eröffnungstitel wieder. Übrig blieben die Jungs von KARAT, die bester Laune waren. Es ertönten die ersten elektronischen Klänge von "Der blaue Planet" und mit Michael Schwandt, sowie Klaus Scharfschwerdt von den PUHDYS, saßen gleich zwei Schlagzeuger hinter ihrem Arbeitsgerät - eines von vielen kleinen und großen Highlight an diesem Abend.

In der nächsten starken halben Stunde bekamen die Besucher viele Hits aus fast 40 Jahren KARAT auf die Ohren. Ihren Song "Über sieben Brücken" sangen die Musiker und Frontmann Claudius Dreilich nicht allein. Alle Anwesenden in der Schweriner Sport- und Kongresshalle hatten sich von ihren Plätzen erhoben und sangen voller Inbrunst den größten Hit der Band mit. Als der legendäre Herbert Dreilich im Jahr 2004 starb, war die Gruppe KARAT plötzlich ohne Stimme, bis nur kurze Zeit später Herberts Sohn Claudius den Part am Mikrophon übernahm. So erfüllen seit 2005 wieder Harmonie und Schwung die Band, und davon konnte man sich auch in Schwerin selbst überzeugen. Im Jahre 2010 erschien mit "Weitergehn'" das bisher letzte Album der Band. Pünktlich zum 40-Jährigen Bestehen im kommenden Jahr wollen KARAT dann die Berliner Waldbühne mit einem Jubiläumskonzert zum Kochen bringen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. In Schwerin waren sie erstmal Teil des Rock Legenden-Ensembles. Mit einem Augenzwinkern meinte Frontmann Claudius, dass es ihn "schon etwas stolz" mache, bereits im Alter von 44 Jahren zu den Rocklegenden zu gehören. Zum Abschluss stimmte das Saitenduo von KARAT, Christian Liebig (Bass) und Bernd Römer (Gitarre), den PUHDYS-Song "An den Ufern der Nacht" an, zu dem dann noch eine weitere Stimme, nämlich die von Dieter 'Maschine' Birr, dazukam. Bevor eine Uhr auf der gigantischen LED-Wand aufleuchtete, verabschiedeten sich KARAT noch immer total begeistert von der Stimmung im Saal vorerst vom Schweriner Publikum. KARAT spielte in Schwerin die Songs "Der Blaue Planet", "Jede Stunde", "Schwanenkönig", "Albatros", "Über sieben Brücken", "Blumen aus Eis" und "An den Ufern der Nacht".

Ein 2-Minuten-Countdown lief langsam herunter. Während dieser kurzen Umbaupause nahmen die meisten Besucher, die vom Schwung der Gruppe KARAT von ihren Sitzen geholt wurden, wieder auf ihren Stühlen Platz und atmeten durch. Als nur noch 10 Sekunden auf der Uhr standen, zählten alle rückwärts herunter und bei Null betraten die Musiker der Gruppe CITY die Bühne.

Sänger Toni Krahl und seine Bandkollegen präsentierten mit "Flieg ich durch die Welt" direkt zu Anfang einen ihrer großen Hits, der von Georgi 'Joro' Gogow und seinem außergewöhnlichen Geigenspiel eingeleitet wurde. Neben diesem inzwischen zum Klassiker gewordenen Titel durfte natürlich auch das Stück "Amerika" nicht fehlen. Neben Sänger Toni Krahl und Bassist/Geiger 'Joro' Gogow gehörten wie immer auch "General" Klaus Selmke, seines Zeichens Schlagzeuger, der sein Instrument auf dem Boden sitzend spielt, "Marshall" Fritz Puppel an der Gitarre und Tastenmann Manfred Hennig zur Besetzung. Auch Dieter Birr, von Freunden und Fans auch 'Maschine' genannt, kam - wie schon beim Auftritt von KARAT - etwas später dazu und sang gemeinsam mit Toni den Song "Amerika". Über die LED-Wand flackerten passend zum Song "Berlin" Bilder vom Brandenburger Tor. Nach einer neuen, deutschen Version des David Bowie-Klassikers "Heroes" spielten CITY dann endlich auch ihre wohl erfolgreichste Nummer, "Am Fenster". Neben einem weiteren imposanten Geigensolo von 'Joro' Gogow leistete auch KARAT-Gitarrist Bernd Römer der bunten Truppe Gesellschaft. Kurz vor dem Ende ihres Auftritts, bat Toni Krahl das Publikum, alle zu Hause von CITY zu grüßen. Nach wie vor war die Stimmung im Saal bestens und nach ihrem letzten Song, "Am Fenster", verließen auch CITY als zweiter Act des Abends die Bühne. Die Setlist von CITY beinhaltete die Songs "Flieg ich durch die Welt", "America", "Helden", "Sind so kleine Hände", "Berlin" und "Am Fenster". Nun folgte erneut ein 2-Minuten-Countdown auf der Leinwand ...

Um das Trio der Bands zu vervollständigen, betraten mit einem lauten Knall nacheinander Klaus Scharfschwerdt (Drums), Peter 'Bimbo' Rasym (Bass), Dieter 'Quaster' Hertrampf (Gitarre) und Peter 'Eingehängt' Meyer (Keyboard) die Bühne. Ihnen folgte einige Augenblicke später das Urgestein des Ostrock, Dieter 'Maschine' Birr, und verfollständigte das Line Up der PUHDYS. Mit "Unser Schiff" schlugen die PUHDYS zu Beginn noch ruhigere Töne an, bevor bei "Geh' zu ihr!" die rauchige Stimme von 'Maschine' richtig zur Geltung kam. Zeitweise standen die fünf Musiker, die im nächsten Jahr nach einer ausgiebigen Abschiedstour in "Rockerrente" gehen wollen, zu sechst auf der Bühne - nämlich mit weiblicher Unterstützung. "Melanie", eine etwa fünf Meter hohe, aufblasbare Puppe mit ausgestrecktem Mittelfinger und einem PUHDYS-Basecap gesellte sich mit viel Luft im Bauch dazu. "Melanie" war ein etwas anderer Blickfang, an den sich manche Zuschauer wohl erst gewöhnen mussten. Wie schon zuvor bei den Auftritten von KARAT und CITY unterstützten sich die Musiker der verschiedenen Bands auf der Bühne gegenseitig und Toni Krahl, die Stimme von CITY, kam bei den PUHDYS zum Song "Wenn ein Mensch lebt" als Verstärkung dazu. Nach diesem Stück gesellte wollte Toni die Bühne schon wieder verlassen. Aber 'Maschine' hielt seinen Kollegen davon ab. Auch KARAT-Sänger Claudius kam dazu, und nun standen alle drei Sänger gemeinsam auf der Bühne. Eben an diesem Freitag, so ließ 'Maschine' das Publikum wissen, hatte Toni Krahl Geburtstag. Zu seinem 65. Ehrentag brachten ihm die Musiker und das Publikum gemeinsam ein Ständchen, bevor unter frenetischem Applaus das Stück "Lebenszeit", bei dem Claudius von KARAT mitsang, und der PUHDYS-Dauerbrenner "Alt wie ein Baum" die passende Ergänzung zum Geburtstagsständchen bildeten. Ganz klar, auch "Hey, wir woll'n die Eisbärn sehn" durfte im Set nicht fehlen. Die PUHDYS spielten in ihrem Teil des Konzerts die Songs "Unser Schiff", "Geh' zu ihr", "Melanie", "Kühle Lady", "Es war schön", "Wenn Träume sterben", "Wenn ein Mensch lebt", "Lebenszeit", "Alt wie ein Baum" und "Hey, wir woll'n die Eisbärn sehn".

Nach und nach wurde die Bühne immer voller und die drei Bands des Abends, die schon seit vielen Jahren miteinander befreundet sind, standen für zwei weitere Stücke wieder zusammen auf der Bühne. Wie schon zu Beginn des Abends stand der Titel "Sternstunden" ein weiteres Mal auf der Setlist. Schon seit längerer Zeit konnte das Publikum nicht mehr stillsitzen, und spätestens jetzt hielt es keiner mehr länger auf seinem Platz aus.

Mit "Wir sind wir", einem weiteren neuen Titel, der auch auf der zur Tour passenden CD "Rock Legenden" zu finden ist, und unter Standing Ovations verabschiedeten sich die 15 Freunde von Schwerin und den 4.000 euphorisch applaudierenden Menschen in der Kongresshalle.



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Termine:

• 11.10.2014 - Leipzig - Arena
• 01.11.2014 - Berlin - O² World
• 08.11.2014 - Magdeburg - GETEC Arena
• 21.11.2014 - Riesa - Sachsenarena
• 22.11.2014 - Erfurt - Messehalle
• 06.12.2014 - Chemnitz - Arena

Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos auf der jeweiligen Bandhompage.



Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage von den PUHDYS: www.puhdys.com
• Off. Homepage von CITY: www.city-internet.de
• Off. Homepage von KARAT: www.karat-band.com
• Portrait über die PUHDYS bei Deutsche Mugge: HIER klicken
• Portrait über CITY bei Deutsche Mugge: HIER klicken
• Portrait über KARAT bei Deutsche Mugge: HIER klicken
• Vorbericht zur Rock Legenden-Tournee: HIER klicken




Fotostrecke:

 
 
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