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Ein Konzertbericht von Antje Brandt mit Fotos von DoBi Media


Schwarzenberg - ein beschauliches Städtchen im malerischen Erzgebirge. Doch mindestens einmal im Jahr sind Übernachtungsmöglichkeiten in der gesamten Umgebung rar und die Parkplätze voll. Dann nämlich, wenn der sächsische Radiosender r.sa zur alljährlichen Oldienacht lädt. Schon zum 21. Mal fand diese statt.

Für 17:00 Uhr war der Einlass ursprünglich geplant. Doch das Team entschied sich dazu, die Zugänge eine halbe Stunde eher aufzumachen. Es war sehr gut organisiert, so dass man sich recht schnell um Plätze bemühen konnte. Im wahrsten Sinne des Wortes: denn trotz zeitigem Erscheinen war das ein schwieriges Unterfangen. Da einige Gäste auch auf den Treppen sitzen mussten, war es doch recht spannend sich da während des Abends durchzuwinden.

Zunächst gab es Musik vom Band. Moderator Gerd Edler verschenkte währenddessen auch schon kleine Präsente des Radiosenders. Als Warm Up kamen dann die Firebirds auf die Bühne. Sie sind längst keine Unbekannten mehr, feiern sie doch auch jedes Jahr ein tolles Festival in Trebsen/Mulde und sind bei vielen Veranstaltungen gern gesehene Gäste. Sie verpacken bekannte Songs im Rockabilly-Stil. Dabei lieferten sie eine großartige Show mit jeder Menge Entertainment ab. Ihnen war der Spaß an dem, was sie machen, deutlich anzumerken. Der Funke geht auch gleich auf das Publikum über.

Pünktlich um 19:00 Uhr eröffnete Gerd Edler dann die Oldienacht 2014. Da die Firebirds einmal auf der Bühne waren und sie sowie noch reichlich Songs im Gepäck hatten, waren sie dann auch gleich der erste Act. Fehlen dürfen sie seit Jahren auf keiner Oldienacht! Die Morningmoderatoren und Zugpferde von r.sa, Böttcher & Fischer, hießen das Publikum natürlich auch herzlich willkommen. "Geil!", entfuhr es da dem Böttcher, "Wir sind in Schwarzenberg? Es regnet ja gar nicht!" Wer letztes Jahr bei der Oldienacht dabei war wusste, was er damit meinte. Es waren sämtliche Schleusen am Himmel geöffnet, alle Anwesenden waren nass bis auf die Haut. Nein, schön war das nicht. Doch in diesem Jahr passte das Wetter perfekt und hielt sich auch während des gesamten Abends.

Als nächster Künstler kam Harpo auf die Bühne. Wie gewohnt mit Sonnenbrille und Rucksack. Sogar Schuhe trug er. Doch das nicht lange. Denn, typisch für Harpo, zog er diese schnell aus und stand dann barfuß auf der Bühne. Er sprach viel mit dem Publikum. Da er als "alter Schwede", wie er sich selbst bezeichnet, Deutsch nicht als Muttersprache kennt, kamen trotz guter Kenntnisse lustige Wortspiele raus. Wie zum Beispiel "Fingerschnupfen", als er das Publikum zum Fingerschnipsen animieren wollte. Aus dem Reisegepäck im Rucksack holte er seinen "Rock´n Roll Clown", "Motorcycling Mama", "In the Sum Sum Summer Night" und "Honululu" heraus. Die absoluten Reißer in diesem Showblock waren - na klar - "Horoscope" und "Moviestar". Besonders bei dem letzten Song war das Publikum vollends begeistert und die Stimmung kochte.

Platz machte der Künstler für die Tremelos. Gepielt wurden "Suddenly you love me", "Here comes my Baby" und einige Songs mehr. Herauszuheben ist hier eine absolut Gänsehaut verursachende A-Capella-Version von "Silence is Golden". Schade, dass ausgerechnet bei einer für diese Gesangsart bekannten Truppe die Technik einen kurzen Strich durch die Rechnung machte. Dies sei bei einem so großen Event aber natürlich verziehen. Ein toller Auftritt war es allemal.

T-Rex waren ursprünglich auch als Gäste geladen. Leider mussten sie kurzfristig absagen, da der Drummer erkrankt ist. Die EasyBeats wurden als Ersatz gefunden. "Gimme some loving", "Sun don't shine anymore" und "You me we love" gab es auf die Ohren. Mit "Friday on my mind" haben sie sich absolut empfohlen und gezeigt, dass sie mehr als eine "Notlösung" sind. Sie spielen einen herrlichen Beat.

Als nächster und einzig auf Deutsch singender Act folgte die Gruppe RENFT. Gerade die Musik dieser Combo ist nicht unumstritten und wie so vieles im Leben Geschmackssache. Mir persönlich haben sie super gefallen. Auf die Bühne gebracht wurden "Ich bau euch ein Lied", "Als ich wie ein Vogel war" und "Gänselieschen". Zu "Wer die Rose ehrt" wurde ein Kinderchor auf die Bühne gebeten. Ein sehr gelungener Auftritt (siehe Videoclip am Ende der Seite). Im weiteren Verlauf dienten sie bei einem anderen RENFT-Song als Background-Tänzer. Ein Klassiker durfte nicht fehlen: der "Apfeltraum". Eine Hommage an Cäsar Peter Gläser gab es gleich dazu.

Schlag auf Schlag kamen die Künstler zum Einsatz. So dauerte es auch nur einen gefühlten Wimpernschlag, bis BARCLAY JAMES HARVEST feat. Les Holroyd auf der Bühne standen. Das Stück "Ring of Changes" machte den Anfang. "Good evening Germany, it's a great pleasure to be here tonight!", so die Begrüßung durch Les Helroyd. Neben einigen weiteren älteren Werken stand mit "Tonights gonna be the night" sogar ein neuer Song auf der Setlist. Der Höhepunkt des Auftritts wurde erreicht, als bei dem wohl bekanntesten Stück der Band, "Hymn", sämtliche Sitzplätze zu Stehplätzen wurden. Soweit man den Text kannte, wurde auch mitgesungen. Wenn man sowas erlebt, egal ob man den Song an sich mag oder nicht, ist man tief beeindruckt und braucht wohl weiter nichts mehr dazu zu sagen. Da entwickelte sich so eine eigene Energie, dass man unweigerlich mitgerissen wurde. "Live is for Living" war dann der letzte Song der Truppe und wurde ebenfalls ordentlich gefeiert.

d 20140604 1017387258Den grandiosen Abschluss des Abends bildeten die Bellamy Brothers. Zwar haben sie nicht durch großes Entertainment das Publikums bestochen, doch lieferten sie in ihren Cowboy-Outfits eine überaus solide Leistung ab. Das Publikum lebte nochmal regelrecht auf und mobilisierte die letzten Kräfte. Die Stimmung war jedenfalls nochmal richtig gut. Bei Songs wie "Old Hippy", "Do you love as good as you look", "Dancing Cowbys" und vielen weiteren mehr auch kein Wunder. Getoppt wurde alles von dem letzten Song, "Crossfire".

Böttcher und Fischer ließen es sich nicht nehmen, dass Publikum persönlich nach Hause zu entlassen. Böttchers Fazit: "Es war die geilste Oldienacht in 21 Jahren!" Ja, das kann man durchaus so stehen lassen. Nach fast sechs Stunden war die Oldienacht 2014 Geschichte. Wer noch nicht dabei war und dies nun liest, denkt vielleicht "Oh mein Gott - sechs Stunden am Stück!" Aber so lang kam es einem nicht vor! Durch die vielen Künstler und das Rahmenprogramm ist die Zeit sehr schnell verflogen und das Programm sehr kurzweilig.

Die beiden "Chaoten vom Dienst", Böttcher und Fischer, haben immer wieder zwischendurch die Umbaubaupausen mit allerlei Klamauk und lustigen Einlagen überbrückt. An dieser Stelle ein Hinweis an die Krankenschwester Lena: Du solltest mal die Pillenration überprüfen! Sie traten zum Beispiel als Helene Fischer (Böttcher) und Florian Silbereisen (Fischer) auf. "Atemlos Teil 2" hieß dann das dargebotene Werk, dabei bildeten drei Mädels der r.sa-Moderationscrew den Background-Chor. Es folgen weitere musikalische Einlagen, bei denen sie nicht mal eine schlechte Figur machten. Der Kenner weiß, dass sich die beiden immer noch einen besonderen Höhepunkt einfallen lassen. Bereits im Vorfeld wurde ein großes ABBA-Revival angekündigt. Böttcher gab den Benni und Fischer den Björn.e 20140604 1086216999 Lena und Michi leisteten als Agnetha und Anni-Fried die weibliche Unterstützung. Das Meadley war zwar nur Playback, doch der Auftritt und die Tanzeinlagen dazu waren grandios. Auch die Kostüme waren einfach toll. Das Revival kann also als geglückt bezeichnet werden. Auch während dieser Einlage kannte das Publikum kein Halten. Stehend wurden die Hits mitgesungen und die Protagonisten angefeuert. Am Ende entbrannte ein frenetischer Applaus.

Laut Moderator Gerd Edler ist es inzwischen schon Tradition, und so kam es auch diesmal dazu: ein junger Mann machte von der Bühne aus seiner Liebsten einen Heiratsantrag. Diese war sichtlich gerührt und sagte - zum Glück für den Antragsteller - auch ja. Zwei weitere Herren aus dem Publikum standen an diesem Abend ebenfalls im Mittelpunkt. Es wurden zwei Karten für das r.sa-Sommerfestival am 30. August auf der Hutbergbühne in Kamenz verlost. Aufgabe der Herren war, angespielte Lieder der Sommerfestival-Künstler zu erkennen und weiterzusingen.

Auch wenn es sicher die eine oder andere negative Stimme gibt, kann man im Großen und Ganzen an der Organisation des Abends nichts aussetzen. 12.500 Leute wollen schließlich erst mal zufrieden gestellt werden! Zum Schluss bleibt ein großes Verneigen vor den Leuten hinter den Kulissen, die man oft genug gar nicht wahrnimmt. Ihr habt einen tollen Job abgeliefert, die Oldienacht 2014 war der absolute Hammer!



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Vormerken!

• 30.08.2014 - Kamenz - r.sa Sommerfestival auf der Hutbergbühne


Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage von The Firebirds: www.the-firebirds.de
• Homepage von Harpos Agentur: www.harpo.info
• Off. Homepage der Tremeloes: www.thetremeloes.co.uk
• Off. Homepage der EasyBeats: www.easybeats.net
• Off. Homepage von RENFT: www.renft.de
• Off. Homepage von Barclay James Harvest: www.bjharvest.co.uk
• Off. Homepage der Bellamy Brothers: www.bellamybrothers.com
• Homepage des Veranstalters r.sa: www.rsa-sachsen.de




Fotostrecke:
 





Videoclip (RENFT - Wer die Rose ehrt):




   
   
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