Mit "Alles, was Du willst" haben LUXUSLÄRM ein Album veröffentlicht, das vor Energie nur so strotzt. Mit Liedern, die zu schade dafür sind, ihnen nur im heimischen Wohnzimmer oder unterwegs mit Kopfhörern zu lauschen. Diese Songs müssen (!) live gehört werden. Nicht nur, weil sie so unheimlich kraftvoll, sondern vor allem eines sind: Echt! Derzeit sind LUXUSLÄRM auf Frühjahrs-Tour durch Deutschland und geben ihrem "Frischfleisch" und den "Wiederholungstätern", wie Sängerin Jini das Publikum nannte, so die Möglichkeit, die Wucht des Albums live zu erleben. Am 12. April 2014 bot sich die "Große Freiheit 36" als ideale Location an.

Vor der Halle bildete sich eine lange Schlange, für Autos war auf der Hamburger Kult-Straße "Große Freiheit" wie so oft kaum ein Durchkommen. Drinnen war es warm. Sehr warm. Die Schweißperlen standen auf der Stirn, die Luft ließ kaum ein befreites Atmen zu. Bei einer Raumtemperatur von gefühlten 25° C klebten die Hosen an den Beinen und die rund 1.200 Konzertbesucher warteten gespannt auf den angekündigten Support-Act.

Nachdem auch an der Abendkasse die letzten Restkarten im Eiltempo vergriffen und das Konzert also restlos ausverkauft war, konnte der Abend beginnen. REDWEIK aus München sind auf der Tour mit dabei und stellen bei dieser Gelegenheit ihr Debütalbum "Keine Liebe" vor. Frontmann und Namensgeber, Robert Redweik und seine Bandkollegen Tom Rohloff (Bass), Christoph Werner (Gitarre) und Severin Gasteiger (Drums) sammelten eifrig Herzen. Und nicht die im Supermarkt an der Kasse. Sie bekamen außer Liebe auch die Besonderheit des Augenblicks und viele neue Fans. Dieser Augenblick war nach etwas mehr als einer halben Stunde vorüber und die drei Bayern und ihr Bandkollege Tom, der an diesem Tag ein "Heimspiel" in Hamburg hatte, räumten die Bühne für LUXUSLÄRM.

Im Dunkeln erklangen unter Lichtblitzen die ersten kraftvollen Gitarrenriffs von "Gib mir einen Grund zu bleiben!" Als die fünf Musiker aus Iserlohn das Hamburger Publikum sahen, hatten sie den Grund, der ihnen eindeutig genug war, um zu bleiben und weiter zu spielen. Euphorisch begrüßte Sängerin Jini Meyer die Menge und freute sich über das Bild, welches sich ihr bot. Mit "Weiße Fahne" und "Ein neuer Morgen" standen auf der Setlist bereits zu Anfang Songs, die keinen Muskel, aber den Kopf entspannen ließen. LUXUSLÄRM haben - dank vier erfolgreicher Alben - eine große Auswahl musikalischer "Leckerbissen", auf die sie zurückgreifen können. So hatten sie aus dem letzten Album "Carousel" (2011) die erste Single "Atemlos" dabei.

Natürlich durfte an diesem Abend nicht nur getanzt werden. Es war sogar Pflicht. "Tanzcoach" Jini lehrte der feierwütigen Masse mit Hilfe von Bassist David und Gitarrero Freddy die richtige Choreografie. Als diese saß, durfte das erlernte ausprobiert und bei "Durchdrehen" in die Praxis umgesetzt werden. Die Stimmung war so voll Adrenalin und heiß, dass bei der Ballade "... dass Du bleibst" durch die Wärme des Songs die gefühlte Temperatur noch einmal anstieg. Da in diesem "Hochsommer" natürlich auch der Urlaub geplant sein will, übernahm das die charmante Sängerin gerne. "Begleitet uns doch einfach noch 'ne Woche auf Tour." Da wären wohl alle mit dabei gewesen.

Um schon mal in die richtige "Urlaubsstimmung" zu kommen, spielten die fünf, die ihren Lebensunterhalt mit ihrer Musik bestreiten, den Song, der vor rund sechs Jahren die erste Single ihrer Karriere und der Stein war, der damals alles ins rollen brachte. "1000 km bis zum Meer". Eine Überraschung hatte Bassist David bei "Mehr Gewicht" im Petto. Mit Strickmütze und dicker Sonnenbrille übernahm er den Part, den auf dem Album die Jungs von CULCHA CANDELA gerappt hatten. Zwischen dem Konfetti flogen - passend zum Text - Gummibärchen und Schokoladentafeln auf die Bühne ("... ich hab jetzt tierisch Bock auf HARIBO ..." und "... mach Dich locker, brich dein Wort, für 'ne Runde Ritter Sport ...").

Der Kontakt zu ihren Fans ist für LUXUSLÄRM sehr wichtig. Ob im Social Web oder persönlich bei Konzerten. Und um diesen Kontakt zu vertiefen, wagten neben Keyboarder Chris und Frontfrau Jini auch Jan, Freddy und David den Gang durch die Menge um auf einer kleinen Erhöhung den Song "Nach einer wahren Geschichte" zu spielen. Sanft und voller Gefühl für den Moment - nur mit Klavier. Aus Feuerzeugen und Wunderkerzen wurde ein Lichtermeer.
Das mittlerweile zur Routine gewordene Foto war schnell gemacht und auf dem Rückweg zur Bühne bat Jini die Menschen, ein Selbstportrait, auch "Selfie" genannt, mit der Person zu machen, mit der man an diesem Abend da war.

Mit "An Dich" wollen sich LUXUSLÄRM bedanken. Bedanken bei den Fans, die sie über die Jahre begleitet haben und dies noch immer tun. Das Gefühl, alles schaffen zu können. Auch für die Band. Die gleiche Emotion vermittelt auch die Rocknummer "Regen, der nach oben fällt", in der die Textzeile "Wir sind das Feuer, das im Meer verbrennt ..." klare Worte spricht.

Bevor die Gastgeber an diesem Abend die Bühne für kurze Zeit verließen, spielten sie die aktuelle Single "Einmal im Leben" die einen einzigartigen Augenblick oder die einmalige Chance beschreibt. Der Abend sollte aber an diesem Punkt noch nicht vorbei sein. Die Menge wollte mehr. Die Stimmungsthermometer drohte zu explodieren. "Nichts ist zu spät!" war die erste Zugabe und mit der gesammelten Energie stimmten die Musiker "Unsterblich" an. Ein Lied, wie alle von LUXUSLÄRM, das nicht nur eine Bedeutung hat. Unter frenetischem Applaus feierte das Publikum die Band und umgekehrt.

Mit "Yeah, Yeah, Yeah (So könnte es immer sein)", knallenden Konfettikanonen und einem Feuerwerk der Freude verabschiedeten sich Musiker und Publikum voneinander und alle hielten gemeinsam noch einmal die Zeit an.

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