Ein Bericht von Matthias Ziegert mit Fotos von Matthias & Sebastian Ziegert

Am Dienstag, dem 1. April 2014, präsentierte die Gruppe KARUSSELL im Rahmen eines exklusiven Clubkonzertes ihr am heutigen Tage (4. April 2014) erscheinendes Album "Die größten Hits". Die Band und AMIGA-Urgestein Jörg Stempel luden dazu in die Kuppelhalle des Verlagsgebäudes der 'Leipziger Volkszeitung' im Petersteinweg in Leipzig.

Trotz der für einen Konzertbeginn etwas ungewöhnlichen Uhrzeit von 18.00 Uhr, nutzten zahlreiche Besucher die besondere Gelegenheit und füllten die bestuhlte Lokalität. Um kurz nach 18.00 Uhr begrüßte Jörg Stempel, der Herr über das AMIGA-Archiv bei SONY Music, im Namen der Band und seines Unternehmens die anwesenden Journalisten und KARUSSELL-Fans, und gab einen kurzen Überblick über den Verlauf des Abends.

Danach startete Joe Raschke an den Keyboards mit einem kurzen Einspieler mit Begrüßung über Vocoder das Set, während die restliche Band die Bühne betrat. Für die nun folgende instrumentale Kurzversion von "Als ich fortging" gab es den ersten Applaus. Dann ging es Schlag auf Schlag, und die Band zündete ein wahres Hit-Feuerwerk über den Dächern von Leipzig. Dieses startete mit einem meiner persönlichen Lieblingssongs der Band, dem Klassiker "Entweder oder", der Titelsong des gleichnamigen Albums aus dem Jahre 1979 ist, und heute wie damals von Reinhard "Oschek" Huth gesungen wird. Mit "Rettet unsere Nacht" und "Oben sein", gesungen von Joe Raschke und vom 2011 erschienen Album "Loslassen" entnommen, ging es rockig weiter. Das begeisterte Publikum dankte mit viel Applaus. Für den Klassiker "Wie ein Fischlein unterm Eis" vom Album "Was kann ich tun" (1984) ging das Mikro wieder an Reinhard "Oschek" Huth zurück, der bei diesem Titel wieder einmal brillierte und für Gänsehautstimmung sorgte.

Mit "Mein Bruder Blues" und "Wer die Rose ehrt" erinnerte Joe Raschke nach kurzer Einleitung an ein weiteres wichtiges Kapitel in der Geschichte der Band, nämlich an die Zeit mit dem bereits 2008 verstorbenen 'Cäsar' Peter Gläser. Dabei betonte Joe extra, dass er nur der Interpret dieser Titel sei, aber nicht der Ersatz für 'Cäsar'. Für mich war Joes Vortrag sowohl gesanglich, als auch instrumental an der Mundharmonika eine überzeugende Leistung, die mit einem erstklassigen Gitarrensolo von Hans Graf gekrönt wurde. Beim Klassiker "Autostopp" bedurfte es nicht vieler Worte, um die Konzertbesucher von ihren Stühlen vor die Bühne zu locken. Bereitwillig folgte man der Aufforderung, und ging mit der Band auf die Reise. Als vermeintlich letzter Song folgte nun noch "Als ich fortging", bei dem natürlich nochmal ordentlich mitgesummt bzw. mitgesungen wurde.

Nachdem die Musiker die Bühne verlassen hatten stellte Jörg Stempel dem etwas verdutzten Publikum die Frage, ob es wohl noch gerne eine Zugabe hätte. Diese Frage wurde mit sofort einsetzendem Klatschen beantwortet. Die Band ließ sich auch nicht lange bitten, und legte mit "Whisky" und "Stern der Liebe" noch einmal ordentlich nach. Dafür - und überhaupt für den gesamten Vortrag - erntete die Band noch einmal reichlich Applaus.

Die anschließende Pressekonferenz kam aufgrund fehlender Fragen von den Anwesenden etwas langsam ins Rollen. Aber für einen Profi wie Jörg Stempel ist das kein Problem. Spontan zog er wie ein Zauberer jede Menge interessanter Fragen aus dem Ärmel, die ihm Joe Raschke, Reinhard Huth und Wolf-Rüdiger Raschke auch bereitwillig beantworteten. Dabei ging es um die Entstehung des Bandnamens KARUSSELL und die Anfänge der Band. Aber auch das Thema über die sogenannten "Ostbands" in den gleichgeschalteten Medien und die Tatsache, dass bis auf wenige bekannte Ausnahmen keine dieser Bands eine echte Chance bekäme, wurde heiß diskutiert. Wer nach dieser interessanten Gesprächsrunde noch Bedarf hatte, mit den Musikern ein paar Worte zu wechseln - und das waren einige -, packte die Gelegenheit beim Schopfe, kaufte vorab schon die neue CD und sieß sich sich natürlich auch noch mit den entsprechenden Autogrammen veredeln.

An diesem Abend hat die Gruppe KARUSSELL wieder einmal überzeugt. Mit viel Profesionalität, aber auch mit einer spürbaren Spielfreude und Lust an der Musik, die sofort auf das Publikum übersprang, ließ die Band in keiner Minute irgendeine Form der Müdigkeit aufkommen. Unseren treuen Lesern muss man es sicher nicht extra sagen, aber für die, die KARUSSELL noch nicht kennen sollten und noch kennenlernen möchten, kann ich nur sagen: Wer auf gute und handgemachte Rockmusik steht, sollte sich die Band auf ihrer diesjährigen Tournee unbedingt ansehen. Gelegenheiten dafür gibt es reichlich, wie man den anschließenden Terminen entnehmen kann.

Setlist
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- off. Homepage von Karussell: www.karussell-rockband.de
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