

Ein gemeinschaftlicher Konzertbericht der von BJS eingeladenen Deutsche Mugge-
Kollegen, die am Donnerstag dabei waren, mit Konzertfotos von Dietmar Meixner
Diese Konzertwoche in der Kulturbrauerei hatte es in sich. DIETER "MASCHINE" BIRR zog seine Anhänger ins Kesselhaus, MIKE SEEBER, der Gewinner der German Blues Challenge 2013, spielte seinen alljährlichen Berlin-Gig im Frannz Club,

Man nennt ihn "das Schwergewicht unter den deutschen Bluesmusikern". Und schwer wog auch der Grund für Stolles Auftritt. Nach sage und schreibe fünfzehn (!) langen Jahren durften seine Fans, und auch die, die es vielleicht noch werden wollen, mal wieder ein neues Album ihres Idols in den Händen halten. "Stecker rein und los" ist es betitelt (siehe rechts) und sollte an diesem Donnerstagabend mit einer Release-Party gebührend gefeiert werden. Unser Kollege Dietmar hatte das Entstehen der neuen CD in einigen Phasen selbst live miterleben dürfen und wartete deshalb selbst voller Spannung auf das Erscheinen dieser neuen CD. Für Dietmar war der 27. März 2014 einer seiner persönlichen musikalischen Höhepunkte im ersten Halbjahr 2014.
Als wir gegen 20:40 Uhr das Maschinenhaus betrat, war die Anzahl der Fans noch recht überschaubar, was sicher an den vielen Rauchern lag, die noch vor der Tür standen. So nach und nach füllte sich der Saal dann ganz ordentlich, aber bis es wirklich hieß "Stecker rein und los", sollte es noch ein wenig dauern, denn die Damen und Herren Künstler ließen das erstaunlich geduldige Publikum eine knappe halbe Stunde über die Zeit warten.
Kurz vor 21:30 Uhr betrat der Gastgeber BIG JOE STOLLE dann die Bühne und kündigte eine junge Dame mit dem klangvollen Namen MARIE CHAIN an. Auf den ersten Blick hätte man denken können: "Ups, ist das die kleine Schwester von AMY WINEHOUSE?" Mit diesem Eindruck lag man auch gar nicht so verkehrt, denn stimmlich überzeugte die 23-jährige Wahl-Berlinerin auf Anhieb.

Auf dem Plakat zur Veranstaltung waren ja schon diverse klangvolle Namen zu lesen, die als musikalische Gäste das Ihre zum Gelingen des Abends beitragen wollten. Dazu gehörte auch ein Mann, den man gemeinhin als Urgestein der ostdeutschen Bluesmusik bezeichnet: Mr. SPEICHE. Über sein Mitwirken freute sich BIG JOE STOLLE ganz besonders. "Walkin`By myself" und "Flip Flop and Fly" hießen die beiden Songs, zu denen das MONOKEL-Oberhaupt die tiefen Töne beisteuerte. Die Stimmung im Saal wurde immer besser, die Beine und Hüften wippten bereits bei vielen Zuschauern mit. BIG JOE genoss diese Momente sichtlich.
Nun wurde es ein wenig emotionaler, denn mit "Mein Bruder Blues" und "Whisky" folgten zwei Songs zu Ehren eines ganz Großen unserer Musikszene: CÄSAR. Passend dazu übernahm der etatmäßige Bassist der BIG JOE STOLLE BLUES BAND und CÄSAR-Sohn Robert Gläser SPEICHEs Platz. CÄSAR und STOLLE waren langjährige Freunde, weshalb BIG JOE ihm diese beiden Songs widmete, eingebettet in ein paar herzliche Worte.

Und nun war es endlich soweit. BIG JOE STOLLE ließ nach den beiden CÄSAR-Nummern weitere Kostproben seines neuen Albums hören. Als Verstärkung gesellte sich nun auch noch der von EAST BLUES EXPERIENCE bekannte Peter Schmidt mit seiner Klampfe zum illustren Kreis der gut gelaunten Musikerkollegen dazu. "Boogieman" und "Lass dich nicht fallen" sind zwei Songs, die entgegen dem sonstigen Naturell der STOLLE-Songs ungewohnt ruhig ausfielen, deshalb aber keineswegs schlecht waren. Beim "Kaffeehaus"-Song wurde es angenehm funkig, ehe mit "Bye Bye Blues" ein richtig schöner Stampfer im klassischen Bluessound ausgepackt wurde. Viel Applaus belohnte die Band für ihre großartige Leistung. Und für BIG JOE STOLLE waren die zufriedenen Gesichter vor der Bühne sicherlich eine Bestätigung dafür, dass seine neuen Lieder gut ankamen beim Publikum.

Im sechsten Set wurde es dann wieder etwas ruhiger, aber nicht weniger stimmungsvoll. ENGERLINGs Boddi Bodag kam als zweiter Mann an den Tasten dazu, und steuerte mit den Songs "Evening", "Mama Wilson" und "Hoochie Coochie Man" seinen Teil zum gelungenen Konzertabend teil. Nun war es Zeit für das Finale und dafür, alle Mitwirkenden des Abends auf der Bühne zu vereinen. Beim nun folgenden Song "I Just Wanna Make Love to You" standen dann auch tatsächlich alle Akteure auf der Bühne. Aber das war noch nicht das endgültige Ende von BIG JOE STOLLEs Record Release Konzert. Zwei Leckerbissen hatte er sich für die Zugaben aufgehoben, denn mit "Dr. Blues" und "Der Müllmann Blues" bekam das Publikum noch zwei alte ZENIT-Nummern zu hören, bevor es in die inzwischen dunkle Donnerstagnacht entlassen wurde.
Dieses Record Release Konzert bescherte dem Auditorium einen echt tollen Abend mit vielen Höhepunkten. Auf der Bühne war viel los, nicht nur musikalisch, sondern auch personell.

Die CD "Stecker rein und los" haben wir Euch schon vorgestellt. Wer sie noch nicht hat, sollte sie sich bei Gelegenheit auf jeden Fall besorgen. Man bekommt für kleines Geld viel handgemachte Bluesmusik, die handwerklich sehr ansprechend dargeboten wird. Übrigens nicht nur auf CD, sondern auch oder gerade bei STOLLEs Konzerten. Für den Monat Mai hat der Musiker drei Termine angekündigt, die wir Euch hiermit ans Herz legen möchten (siehe unten unter "Termine"). Wenn Ihr die Möglichkeit habt, besucht eines davon, denn es lohnt sich. Hoch von der Couch und sich in toller Atmosphäre erstklassigen Blues um die Ohren wehen lassen. Wir, die Kollegen von Deutsche Mugge, hatten am Donnerstag jedenfalls eine Menge Spaß.
Termine:
• 02.05.2014 - Wulkow (bei Booßen) - "Ökospeicher"
• 11.05.2014 - Zehdenick - Museum
• 29.05.2014 - Naunhof - Hotel Rosengarten
Alle Termine ohne Gewähr. Nähere Infos findet Ihr auf Big Joe Stolles Facebookseite
Bitte beachtet auch:
• Homepage von Big Joe Stolle: www.bigjoestolle.de
• Facebook-Seite von Big Joe Stolle: HIER klicken
• Aktuelles Interview (03/2014) mit Big Joe Stolle: HIER klicken
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