STATUS QUO & Special Guest Carl Carlton
am 18. März 2014 in Berlin

 


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Ein Konzertbericht von Antje Brandt mit Fotos von Jens Lorenz


Nachdem STATUS QUO im letzten Jahr in England einige Konzerte innerhalb ihrer "Frantic Four Reunion" Tour gegeben haben, wollten sie eigentlich nie wieder Konzerte spielen. Doch die Betonung liegt zum Glück auf "eigentlich". Denn nicht nur die Sensation ist geglückt, dass die Band in der Originalbesetzung der 70er Jahre mit

Francis Rossi (Gesang, Gitarre)
Rick Parfitt (Gesang, Gitarre)
Alan Lancaster (Gesang, Bassgitarre)
John Coghlan (Schlagzeug)

auf der Bühne standen, auch die Nachfrage war so überwältigend groß, dass für das Frühjahr 2014 gleich weitere Konzerte, auch außerhalb der Britischen Insel, angekündigt wurden. Zwischen dem 18. und 21. März gastierte das Quartett für drei Konzerte auch in Deutschland. Da wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, mir diese Rocklegende auch einmal live anzusehen.

So machte ich mich an einem Dienstagabend auf den Weg nach Berlin in die O² World. Der absolute Hammer war allerdings allein schon die Vorband. Diese bestand aus Carl Carlton sowie den Musikern Wayne P. Sheehy (Percussion) und Pascal Kravetz (Tasten/Gesang). Carl Carlton ist ein alter Haudegen der deutschen und internationalen Rockszene. Er spielte bereits für zahlreiche Künstler in deren Studio- und Live-Bands, z.B. für Peter Maffay und Udo Lindenberg. Doch auch die anderen beiden Herren Musiker brauchen die Liste der bisherigen "Arbeitgeber" nicht zu verbergen. Das Vorprogramm stellte Carl Carlton ganz unter das Motto "Woodstock". Nicht nur die Songauswahl passte zu ihm wie die Faust aufs Auge, er verkörpert dieses Lebensgefühl auch vollends. Es handelte sich um einen Auszug aus Carltons abendfüllendem Programm "The Spirit Of Woodstock", das insgesamt fast drei Stunden dauert. Gestartet wurde erst mal mit einem tollen Gitarrenintro, welches in den Song "Woodstock" mündete. Danach holte Carl seinen Sohn, Max Buskohl, auf die Bühne. Einigen ist dieser sicher noch als Teilnehmer der vierten Staffel einer bekannten TV-Castingshow im Jahre 2007 bekannt.b 20140321 1749019698 Aber inzwischen hat sich der junge Mann in der Szene auch ohne dieses Format einen Namen gemacht. Zusammen spielten sie den Dylan-Klassiker "The Weight". Dabei überzeugten sie im Refrain mit einem tollen mehrstimmigen Gesang, der bei mir Gänsehaut verursachte. "Pictures of Matchstick Men" (Status Quo), "Little red rooster" (Rolling Stones) und "Everybody must get stoned" (ebenfalls Bob Dylan) gab es auch noch auf die Ohren. Max kam zum letzten Song auch noch einmal auf die Bühne zurück. Die Stimmung war inzwischen richtig gut und man konnte sich langsam "warmrocken". Doch nicht nur die musikalischen Darbietungen waren toll. Zwischendurch erzählte Carl Carlton immer wieder von persönlichen Erinnerungen und Eindrücken rundum Woodstock. Er fühlt sich dieser Stadt scheinbar so sehr verbunden, dass er dort bereits seit einigen Jahren lebt, arbeitet und natürlich auch produziert. Wenn man ihn auf der Bühne erlebt mag man kaum glauben, dass der Mann nächstes Jahr 60 Jahre alt wird. Etwas länger als eine halbe Stunde spielten die Männer, dann räumten sie das Feld für die Hauptband.

Nachdem Carlton und seine Musiker die Bühne verlassen hatten, begann die Crew sofort mit dem Umbau und den Vorbereitungen für den Auftritt von STATUS QUO. Dieser Umbau dauerte doch recht lange, und das anwesende Publikum wurde langsam unruhig. Als man bereits das eine oder andere Mitglied von STATUS QUO hinter dem Vorhang ausmachen konnte, kannten die Fans kein Halten mehr. Nachdem der Vorhang dann endlich fiel, legten die vier Musiker mit dem Song "Juniors Wailing" los. "Backwater" und "Just take me" folgten sogleich. Mit den Worten "Good to be here, Germany" begrüßte Rick Parfitt zwischenzeitlich die Fans. "In my chair", "Blue eyes Lady", "Rain", "Down, down", "April Spring" und einige weitere Songs der "Frantic Four"-Ära der 60er und 70er Jahre wurden ebenfalls gespielt. Beim Titel "Railroad" wurde das Arrangement sogar um eine Mundharmonika erweitert, die dabei toll zur Geltung kam.

Nach dem "Roadhouse Blues" verschwanden STATUS QUO plötzlich von der Bühne. Das reguläre Set war beendet. Doch die vier Musiker kamen noch einmal für die Zugaben "Caroline" und "Bye bye Johnny" zurück. Nachdem Band und Publikum mit den beiden Songs noch einmal ordentlich gerockt hatten, fand der Abend nach gut eineinhalb Stunden Show ein Ende.c 20140321 1195360811 Die Band präsentierte ihre Lieder Schlag auf Schlag und ohne große Pausen. Viele Worte zwischen den Liedern brauchten sie nicht, doch ab und an wendeten sie sich doch an ihr Publikum.

Ich persönlich empfand die Gitarren als etwas übersteuert, und mir fehlte auch noch der eine oder andere altbekannte Reißer der Band. Doch wenn ich mich so im Publikum umgesehen habe, schienen die Mannen scheinbar kaum etwas falsch gemacht zu haben. Das Publikum war begeistert. In den meisten Gesichtern strahlten glückliche Augen. Deren Besitzer schienen sich plötzlich ungefähr 30 Jahre jünger zu fühlen und gingen zum Teil total in der Musik auf. Da wurden noch einmal die teils nicht mehr vollständigen Mähnen zur Musik geschüttelt und die Musik einfach genossen. Auch wenn ich mit dem Sound nicht so ganz glücklich war, haben STATUS QUO ihren Gitarren doch ein paar faszinierende Töne entlockt. Dies gelang ihnen von Beginn an und bis zum Ende der Show bei jedem der Songs.

Ausverkauft war die O² World leider nicht. Möglicherweise lag es am Termin mitten in der Woche. Die ziemlich lange Show incl. des Vorprogramms waren wohl weitere Gründe, dass nicht jeder Platz belegt war. Als Fazit lässt sich sagen: Der Besuch hat sich gelohnt! Die Herren von STATUS QUO haben die O² World ordentlich gerockt.


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Termine:

Status Quo:
09.08.2014 - Tettnang - Schlossgarten Open Air
17.11.2014 - Dresden - Messehalle
18.11.2014 - Kiel - Sparkassenarena
20.11.2014 - Magdeburg - Stadthalle
21.11.2014 - Schwerin - Stadthalle
22.11.2014 - Erfurt - Thüringenhalle
24.11.2014 - Saarbrücken - Saarlandhalle
26.11.2014 - Augsburg - Schwabenhalle
28.11.2014 - Krefeld - Königspalast
29.11.2014 - Lingen - Emslandarena
01.12.2014 - Mannheim - Mozartsaal
02.12.2014 - Freiburg - Rothausarena

Carl Carltons "The Spirit Of Woodstock":
28.03.2014 - Emden - Nordseehalle
29.03.2014 - Krefeld - Kulturpunkt der Friedenskirche

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und Infos auf der jeweiligen Künstler-Homepage.



Bitte beachtet auch:

- Off. Homepage von Status Quo: www.statusquo.co.uk
- Off. Homepage von Carl Carlton: www.carlcarlton.de
- Homepage des Veranstalters, Concertbüro Zahlmann: www.concertbuero-zahlmann.de





Live-Impressionen:



Carl Carltons  "The Spirit of Woodstock"
 
 
 
 
The Frantic Four: Status Quo
 
 
 

   
   
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