DeWolff am 15. März 2014 in Berlin

 

Ein Konzertbericht mit Fotos von Volker Tonn

 

Psychedelic Rock sollte es am Samstagabend in der "Kiste" geben. Nach längerer unfreiwilliger Pause war dies mein konzertmäßiger Einstand in diesem Jahr. Ich war gespannt, was mich erwarten würde.

Die erste Überraschung: Die "Kiste" war voll. Ja, sogar rappelvoll! Der Grund war schnell gefunden, den es hatte sich bei den Exil-Holländern in Berlin offenbar herumgesprochen, dass eine "Band aus der Heimat" hier gastieren würde. Immerhin hat es die Band zu Hause schon mal in die Charts geschafft. Ein wildes Sprachgemisch aus Holländisch, Englisch und Deutsch empfing mich bei meiner Ankunft. Auch der Betreiber der Kiste war positiv überrascht, hat er doch schon einige leidvolle Erfahrungen in Sachen Publikumszuspruch sammeln müssen, trotz hochklassiger musikalischer Gäste.

Schnell noch die Fotoerlaubnis mit der Band und dem Tourmanager geklärt, und schon ging es los. DeWolff sind:

Pablo van de Poel (Gesang, Gitarre)
Robin Piso (Bass, Orgel, Percussion, Chor)
Luka van de Poel (Schlagzeug)

Die Band selbst beschreibt ihren musikalischen Stil so: "Psychedelichardgroovin' funkyrock'n'rollin' hotbluesdrivin' hellhounding supersweetsixties explosion". Ob's dafür bei Saturn ein eigenes CD-Fach gibt? Man weiß es nicht ... Bemerkenswert war aber erstmal die Lautstärke, die man sonst so in der Kiste selten hat. Das Backline der Band stellte die Saalausstattung locker in den Schatten. So gab es diesmal sogar echten Stereosound aus der Backline.

Insgesamt war die Setlist rockiger ausgerichtet, als man es bisher von DeWolff gewohnt war. Das ist nicht zuletzt den neuen Stücken des sich derzeit in der Produktion befindlichen Albums zu verdanken, die den Mittelteil des Konzerts prägten. Besonders die Dialoge zwischen Pablos Gitarre und Robins Hammond-Orgel sind echte Highlights, wo kein Fuß still blieb und die Headbanger voll auf ihre Kosten kamen. Dazwischen Luka als Taktgeber und treibende Kraft an den Drums.

b 20140319 1812766747Anders als beim Debüt der Gruppe im Jahr 2007, manifestierte sich das psychedelische Element hauptsächlich nur noch in mantraartigen Wiederholungen bestimmter Passagen einiger Stücke. Die Musiker sorgen allerdings mit ihrer Bühnenaktion dafür, dass es dabei ganz und gar nicht langweilig wird. Ich selber tendiere dazu, das Konzert als Vorstellung allerfeinsten Progressive Rocks mit unverkennbaren Wurzeln in Blues und Rock'n Roll zu bezeichnen. Die Texte und Musik stammen allesamt aus der Feder der drei Musiker.

Unverkennbar erinnert die Hammond-Orgel in Robins Spielweise und Aktion an Jon Lord (Deep Purple, Whitesnake etc.), Pablos Gitarrenspiel an Angus Young (AC/DC) oder Joe Satriani und Lukas Schlagwerk ist so variabel und dynamisch, dass man kaum Vergleiche findet. Allein Pablos Gesangsstimme, die ohne elektronische Helferlein zu dünn ist, ist ausbaufähig.

So ging ein zweistündiges Konzert ohne Pause wie im Flug vorbei und die drei Musiker tauchten danach einfach in die Zuschauermenge ein und hielten allenthalben ein Schwätzchen und verteilten willig Autogramme auf Tonträgerhüllen und Booklets vom gut frequentierten Merchendise-Stand. Nachdem die Setlist nach dem Konzert schneller verschwunden war als man gucken konnte, schrieb Pablo mir flugs handschriftlich eine Neue (siehe letztes Bild in der Fotostrecke).

Ich kann den aufstrebenden jungen Musikern nur wünschen, dass sie weiterhin den Erfolg haben, den sie fraglos verdienen. Rock'n Roll rulez!


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Termine:

• 18.03.2014 - Esslingen - Dieselstrasse
• 21.03.2014 - Erfurt - Museumkeller
• 22.03.2014 - Seelow - Rock and Blues Fest

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und Infos auf der bandeigenen Homepage.


Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage von DeWolff: www.dewolff.nu
• Homepage der 'Kiste' in Berlin: www.kiste.net





Live-Impressionen:

 
 
 
Videoclip:

"(Ain`t Nothing Wrong With) A Little Bit Of Loving"