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Ein Konzertbericht von Matthias Ziegert mit
Fotos von Matthias & Sebastian Ziegert


Wenn es um ein Menschenleben geht, ist der fünfzigste Geburtstag schon ein ganz schöner Meilenstein. Für eine Band ist das Erreichen dieses Alters schon mehr als eine Ausnahme. Der Stern-Combo Meißen mit ihrem Chef und einzigem Mitglied der Originalbesetzung, Martin Schreier,b 20140314 1325994345 ist dies dennoch gelungen. Die aus diesem Grund stattfindende Jubiläumtour startete am 7. März 2014 in Halle an der Saale. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen.

Veranstaltungsort war die mittelalterliche Ulrichskirche im Zentrum der Stadt, die seit ihrem Umbau im Jahre 1976 als Konzerthalle genutzt wird. Schnell füllte sich das Kirchenschiff mit gutgelaunten erwartungsvollen Besuchern, altersmäßig meist oberhalb der dreißig. Unter ihnen natürlich sehr viele Fans der Band, aber auch Bekannte und Verwandte der beiden aus Halle stammenden Bandmitglieder handelte. Es war das erste Konzert der Combo seit dem Tod ihres Keyboarders und kreativen Kopf Thomas Kurzhals. Die Band betrat die Bühne in folgender Besetzung:

Martin Schreier (Gesang, Percussions),
Manuel Schmid (Gesang, Tasteninstrumente),
Sebastian Düwelt (Tasteninstrumente),
Axel "Lexa" Schäfer (Bass) und
Frank Schirmer (Schlagzeug).

Thomas' Posten wurde bisher noch nicht neu besetzt, so dass Manuel - wie auch schon bei den Konzerten Ende letzten Jahres - gleich zwei Aufgaben innerhalb der Band übernahm. Um kurz nach 19.30 Uhr - für einen Freitagabend ziemlich zeitig und auch von einigen Besuchern bemängelt - startete das Programm mit dem eingespielten Intro "TNTK".

Nach einer darauf folgenden kurzen Begrüßung durch Martin Schreier, der an diesem Abend persönlich durch das Programm führte, begann die Reise durch die Musikgeschichte der Band mit dem Klassiker "Die Sage" vom Album "Der weite Weg" aus dem Jahr 1978. Nach dem Stück und ihm folgenden, reichlichen Applaus, erinnerte Sänger und Keyboarder Manuel Schmid an den für die Combo sehr schmerzlichen Verlust von Thomas Kurzhals.a 20140314 1712832299 Sehr zuversichtlich äußerte er, dass Thomas seine ehemaligen Kollegen sicher von "oben" beobachten und begleiten wird, und sendete dann einen gemeinsamen Gruß an ihn in Richtung Himmel. Welcher Song der Band könnte danach wohl besser passen, als "Was bleibt"?! Und den bekamen wir dann auch zu hören.

Dem besinnlichen Titel folgten nun fünf Songs vom im Jahre 2012 erschienen Album "Lebensuhr". Neben "Das kurze Leben des Raimund S.", der sich mit dem leider immer wieder aktuellen Thema Amoklauf beschäftigt, galoppierte ein neu gestylter und jetzt etwas Doors-lastiger "Reiter der Nacht" über die Bühne. Ein Highlight des Abends war das anschließend folgende, vom Schlagzeuger Frank Schirmer geschriebene, "Ein Tag, ein Jahr, ein Leben", in dessen Live-Version ein ordentlicher Session-Teil eingefügt wurde, bei dem die Post richtig abging. Spätestens hier konnte man sehen, mit welcher Spielfreude und Begeisterung die Band an diesem Abend zugange war und sich scheinbar von den negativen Ereignissen der letzten Monate regelrecht frei spielte.

Nach der "Lebensuhr" und "Die Zeder von Jerusalem" verließ die Band die Neuzeit, und es ging mit dem Song "Der Eine und der Andere" vom Album 1982er Album "Stundenschlag" zurück in die Geschichte der Combo. Das Hitpotenzial dieses Titels hatte die Band damals völlig unterschätzt, so Schreier. Als man von einem Auslandskonzert zurückkommend im Radio die "Hitparade" hörte, war dieser Song zur großen Verwunderung der Musiker als Shootingstar von null auf Platz eins der Wertungssendung gelandet. Angekündigt von Meeresrauschen und Kongaklängen folgte mit "Der weite Weg" der Titelsong des gleichnamigen Albums aus dem Jahre 1979 - nach "Die Sage" zum Anfang ein weiteres Lied aus den siebziger Jahren. Gelegenheit zum Mitklatschen gab es beim einst von Norbert Jäger gesungenen "Der Alte auf der Müllkippe" aus dem '77er Debüt-Album, und zu dem sich Manuel Schmid in der Manier eines Thomas Kurzhals an seinen Keyboards austobte.

d 20140314 1256412833Nach einer etwas größeren Pause ging es mit der Adaption von Rawels Bolero wieder zur Sache. Mit einem Hinweis auf den Texter der meisten Stern-Combo-Songs, den Leipziger Kurt Demmler, folgten "Licht in das Dunkel" und "Mütter gehen fort ohne Laut", sowie das immer wieder berührende "Du komm her". Mit den Hits der 80er, "Stundenschlag" und "Also was soll aus mir werden", mit seinem immer noch aktuellen Text, wurde es nun zur Freude der Anwesenden wieder etwas rockiger, was durch lautes Mitklatschen und Mitsingen honoriert wurde. Bei der Ansage zu "Schnee und Erde" erinnerte Martin Schreier an den Musikerkollegen Andreas Bicking, der wie Manuel Schmidt aus Altenburg stammt, und diesen Song komponiert hat.

Mit "Der Kampf um den Südpol", dem wohl größten Hit der Band, wurde die erste Endrunde des Konzertes eingeläutet. Vor dem Titel nutzte Schreier die Gelegenheit die aktuelle Besetzung der Band vorzustellen und wies dabei auch auf die vielen Musiker aus Halle hin, die in der Band spielen bzw. in all den Jahren spielten. Später in seiner Ansage widmete er den Song dem seit Jahren erkrankten ehemaligen Sänger der Stern-Combo, Reinhard Fißler. Nach reichlich Applaus und Jubel verließen die Musiker für ein paar Minuten die Bühne. Aber das war's noch nicht ...

Als Zugabe präsentierte die Band noch drei Hits aus den "Lustigen Achtzigern", der Zeit des radikalen musikalischen Umbruchs in der Band mit Ralf Schmidt alias IC Falkenberg als Sänger. Das "Rabe-Medley", "Eine Nacht" und "Wir sind die Sonne"c 20140314 1860569841 wurden vom Publikum begeistert angenommen, und die Gelegenheit zum Mitsingen des Hits "Wir sind die Sonne" noch einmal kräftig genutzt. Für den danach folgenden, tosenden Applaus mit Standing Ovations dankte die Combo noch mit einer außergewöhnlichen Zugabe, einem Song den man noch nie sonst im Programm hatte. Das Lied "In den Kosmos", damals 1978 dem ersten Deutschen im Weltraum, dem Sachsen Siegmund Jähn, gewidmet, beendete das zweieinhalbstündige Konzert. Bei "In den Kosmos" legten Musiker und Publikum noch einmal richtig los und rockten die Ulrichskirche. Dann war der letzte Ton verklungen und das Konzert zu Ende.

Trotz diesem großartigen und sicher kräftezehrenden Auftritt der fünf Musiker, standen sie ihren Fans anschließend noch in anderer Mission zur Verfügung. Sie gaben geduldig und freundlich Autogramme auf allerlei Gegenstände und standen auch für Gespräche bereit. Nach diesem langen und tollen Konzertabend traten die sichtlich zufriedenen Konzertbesucher den Heimweg an.

Es bleibt zu hoffen, dass auch die anderen noch ausstehenden Konzerte mit soviel Begeisterung auf der Bühne wie auch im Publikum ablaufen werden, und dass vielleicht die mit unseren Gebühren gemästeten öffentlichen Medien die Tour dieser außergewöhnlichen regionalen Band zur Kenntnis nehmen und darüber auch berichten. Wir wünschen der Combo eine schöne Jubiläums-Tour, von der wir sicher noch berichten werden.


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Termine:

• 14.03.2014 - Arnstadt - Theater im Schlossgarten
• 15.03.2014 - Freiberg - Konzerthalle Nikolaikirche
• 28.03.2014 - Thyrow - Kulturscheune
• 29.03.2014 - Hoyerswerda - Kulturfabrik
• 04.04.2014 - Stendal - Katharinenkirche
• 05.04.2014 - Staßfurt - Salzlandtheater
• 11.04.2014 - Schwedt - Theater Schwedt
• 12.04.2014 - Putbus/Rügen - Theater Putbus
• 20.04.2014 - Strausberg - Volkshaus
• 21.04.2014 - Greifswald - Theater
• 30.04.2014 - Lutherstadt Wittenberg - Phönix Theater

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und Infos auf der Homepage der Band



Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage der Stern-Combo-Meissen: www.stern-combo-meissen.com
• Portrait über die Stern-Combo-Meissen: HIER klicken




 
 

   
   
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