LAKE am 7. März 2014 in Lübeck
Als die deutsche Band LAKE in den 70er Jahren ihre großen internationalen Erfolge feierte und Bands wie Wishbone Ash in den USA glatt an die Wand spielte, hatte ich von ihnen noch nichts gehört. Erst zum Ende der 80er Jahre wurde ich durch ihr Konzert in der Ostberliner Werner-Seelenbinder-Halle auf die Band aufmerksam.

2003 feierten LAKE mit neuer Besetzung ihr Comeback. Im April 2006 durfte ich sie in der Rostocker "Pumpe" live erleben. Derzeit sind sie mit LAKE-Urgestein Ian Cussick als Sänger auf Promotion-Tour für ihr 2014er Album "Wings of freedom", das bisher gute Kritiken einheimste. Die Musik orientiert sich, so wie früher, wieder am Westcoast-Sound. Laut Band-Homepage handelt es sich dabei um eine Melange aus Beach-Boys, Doobie-Brothers und Steely Dan. Eine Mischung, die eigentlich für gute Laune sorgen kann. Es hätte ein entspannter Abend im gemütlichen "Sounds" in Lübeck werden können, doch es kam ganz anders.
Nach einem kurzen Intro vom Band, spielten die Jungs drei Songs ihres aktuellen Albums. Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Bassist Holger Trull und Schlagzeuger Mickie Stickdorn, bildete ein solides Fundament, auf das die beiden herausragenden Instrumentalisten Alex Conti (Gitarre) und Jens Skwirblies (Keyboards) aufbauen konnten. Alex stellte bei seinen Gitarrensoli unter Beweis, in welcher Liga er als Gitarrist spielt. Egal ob schnelle, rockige Läufe oder gefühlvolle Soli, er kann es. Ebenso beeindruckend griff Jens Skwirblies in die Tasten seines Keyboard-Arsenals. Sein Hammond-Sound, sein filigranes Pianospiel oder seine Synthie-Soli gaben den Songs zusätzliche Farbtupfer. Doch irgendetwas stimmte an diesem Abend nicht. Offensichtlich lag Ian Cussick mit einem Gast im Clinch. Er zeigte diesem mehrfach den Stinkefinger und machte eine Geste, als würde er den Gast erschießen wollen.

Stimmung kam danach weder auf der Bühne, noch im Saal auf. Die Instrumentalisten mühten sich zwar redlich, den Abend zu retten, doch merkte man ihnen deutlich den Frust an, den diese unprofessionelle Aktion ihres Sängers hinterlassen hat. Der letzte Song des ersten Sets hieß "Black Friday". Zu diesem entwickelte sich das Konzert für Band und Gäste ...
Die Entscheidung des Veranstalters, das Konzert nach dem ersten Set abzubrechen, wurde mit Beifall bedacht. Den Gästen wurde zugesichert, dass sie ihr Eintrittsgeld zurückbekommen würden. Die Band gab das Versprechen, wieder nach Lübeck zu kommen, allerdings mit einem anderen Sänger. Es gibt in Deutschland viele kleine Clubs, wie das "Sounds" in Lübeck, die durch das engagierte Bemühen ihrer Betreiber solchen Bands wie LAKE eine Plattform bieten. Solche Aktionen, wie die des Herrn Cussick, können diese Bemühungen zunichte machten.
Welche Konsequenzen LAKE aus diesem desaströsen Ereignis ziehen wird, bleibt abzuwarten. Ich fand es erschreckend, wie ein einziger Mensch in wenigen Minuten das Ansehen eines gesamten Teams zerstören kann.
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Bitte beachtet auch:
• off. Homepage von LAKE: www.lake-music.de