Ein Konzertbericht mit Fotos von Reinhard Baer
Noch ist es draußen ziemlich kalt und die Zeit der Open Air-Konzerte hat noch nicht begonnen. Die Bands müssen also noch - wie man jetzt so schön sagt - "indoor" spielen, und viele verwenden in diesem Zusammenhang noch einen weiteren Begriff aus dem englischen Sprachraum, nämlich "unplugged". Was auch immer dieser Begriff bei Konzertbesuchern auslöst, die Band SIX hatte in dieser Hinsicht eine - wie ich finde - gute und originelle Idee. Während andere Kapellen einfach nur den Stecker ziehen und sich ansonsten nicht viel ändert, taten sich die Jungs von SIX mit einem Streichquintett zusammen, welches eigentlich ausschließlich in der klassischen Musik zu Hause ist. Dieses Quartett kommt aus Polen und heißt BACHUS CLASSIC ORCHESTRA bzw. BACHUS-QUINTETT, und gemeinsam bestritten beide Formationen ein "Unplugged"-Konzert der Extraklasse. Veranstaltungsort dieses Konzerts in besonderer Konstellation war am letzten Freitag das Schloss Diedersdorf.
Diedersdorf liegt südlich von Berlin im sogenannten Speckgürtel, und das Schloss Diedersdorf ist eine Hotelanlage, die aber noch weitere Möglichkeiten bietet. Wunderschön und ländlich gelegen, lädt das Schloss zu Übernachtungen, Feiern, Tagungen oder einfach nur zur Rast ein. Gegenüber dem eigentlichen Hotel befindet sich ein größerer Saal in der Art einer Scheune. Hier finden Oktoberfeste und andere Events statt, und auch das Fernsehen hat schon öfter aus dem Schloss Diedersdorf Sendungen übertragen. Der große Saal hat eine Bühne und hier war das Equipment der Gruppe SIX und die Instrumente des BACHUS-QUINTETTs aufgebaut.
Der Saal füllte sich bis 21:00 Uhr und als erstes betrat das BACHUS-QUINTETT die Bühne. Der Abend begann zunächst klassisch mit der "Kleinen Nachtmusik" von Mozart und einem weiteren klassischen Stück. Erst im Anschluss an diesen Vortrag kamen die fünf Musiker von SIX auf die Bühne. Sänger Stefan Krähe nahm auf einem Hocker in der Mitte Platz, links neben ihm arbeitete an diesem Abend Bassist Robert Gläser, natürlich an einem Akustik-Bass.
Das Schlagzeug, an dem Jürgen Schötz saß, bestand lediglich aus einem Kajon, das gleichzeitig auch als Sitz diente, einer Trommel, einigen Becken und weiteren Kleinigkeiten. Das komplette Drumset hätte sicher den Vortrag der anderen Musiker übertönt, so dass Jürgen nur eine kleine Version aufgebaut hatte. Auf der rechten Bühnenseite saß Andreas "Ernie" Giersch am Keyboard und etwas davor der neue Gitarrist von SIX, Frank Engelmann, der seit letztem Jahr fest zur Band dazu gehört.
SIX spielte an diesem Abend nur eigene Stücke in deutscher Sprache, und verzichtete dabei auf die sonst in ihrer Setlist befindlichen Coverversionen. Begonnen wurde mit dem Song "Alles was Du willst" vom Album "Gefallene Engel". Danach begrüßte Stefan Krähe das Publikum und betonte, dass die Musiker sich extra für diesen Anlass fein angezogen hätten. Er selbst habe Geld in ein neues Hemd investiert, wofür die komplette Gage des Abends draufging. Diese scherzhafte Bemerkung sorgte für Lachen im Publikum und machte sofort deutlich, dass der Abend alles andere als todernst werden würde, auch wenn die SIX-Musiker tatsächlich alle Schlipse trugen und chic angezogen waren. Auch im Verlauf des Konzerts wurde neben der Musik auch der eine oder andere Witz gemacht, und dementsprechend leger waren auch die Schlipse umgebunden.
Nach "Keine Tränen" spielten die Musiker vom aktuellen Album "Narben und Souveniers" den Titel "Geliebt und verletzt". Mit diesem Titel hatte sich die Band zum diesjährigen Eurovision Song Contest beworben, aber inzwischen ist man leider schon ausgeschieden. Was macht man da also? Man macht Witze über die anderen Bewerber, die noch im Rennen sind, bzw. über die Kandidaten der letzten Jahre. Nicht boshaft lästernd, sondern lustig und ohne den Respekt vor den Kollegen zu verlieren. Das macht die Jungs sympathisch. Ihre Bewerbung war ein Versuch, der leider nicht geklappt hat. Wir von Deutsche Mugge hätten es ihnen von Herzen gegönnt, unser Land beim ESC zu vertreten. An diesem Abend hat die Band jedenfalls gezeigt, dass sie tolle Musik macht und längst das Image als Coverband abgelegt hat. SIX gehören heute zu den besten Kapellen im Bereich Deutschrock.
Bei einem Titel trat der erste Geiger der Streichergruppe in die vorderste Reihe und spielte ein Geigensolo, wofür er tosenden Beifall bekam. Dieser Vortrag erinnerte mich etwas an den Song "Am Fenster" von CITY. Diese Art Konzert, wie ich es am Freitag mit SIX und dem BACHUS-QUINTETT erleben durfte, ist ein prima Einfall. Demnächst gibt es sogar noch eine leichte Steigerung: Am 22. März steht den SIXern nicht nur ein Streichquintett, sondern ein ganzes Sinfonieorchester zur Seite. Doch schon allein die Streicher haben der SIX-Musik am Freitagabend etwas Besonderes mitgegeben. Es hörte sich ganz toll an, wenn auf den akustischen Bass von Robert noch der gestrichene oder gezupfte Kontrabass gespielt wurde, und auch die anderen Streichinstrumente taten ihr Übriges, dass die vorgetragenen Songs noch mehr Tiefe und eine angenehme Klangfarbe hatten. Hier macht Crossover wirklich Sinn und macht Spaß!
Er waren viele Fans zum Konzert gekommen. Das merkte man daran, dass diese vorwiegend in den ersten Reihen saßen und sehr textsicher mitsangen. Auch Feuerzeuge kamen zum Einsatz und wurden hochgehalten.
Insgesamt war im Saal eine sehr gute Stimmung. Bevor sich das Konzert nach 23:00 Uhr dem Ende näherte, stellten Stefan und Robert nochmal die Band vor. Wie schon erwähnt, hat die Gruppe SIX seit Ende 2013 einen neuen Gitarristen. Frank Engelmann ist gebürtiger Franke und kommt aus Würzburg. Scherzhaft wurde noch angemerkt, dass Engelmann südlich des Weißwurst-Äquators zu Hause ist und das gleichzeitig Nordafrika sei, was auch seine krausen Haare erklären würde. Wieder hatte das Publikum einen Grund zum Lachen.
Nach dem letzten Titel "Eiskalt" wurde vom Publikum lautstark nach Zugaben gerufen. Die Band spielte noch "Du bleibst bei mir", und anschließend sang Robert sein Stück "Brandenburger Land". Robert nutzte dann auch die Gelegenheit, die Musiker des BACHUS-QUINTETTs namentlich vorzustellen. Mein Versuch, diese für meinen Bericht mitzuschreiben, scheiterte schon beim ersten Namen. Etwas später traf ich zum Glück noch Ernie an der Bühne, der so nett war, mir den Zettel mit den Namen der Musiker zu besorgen. Nochmal vielen Dank, Ernie. So kann ich die Namen an dieser Stelle wenigstens richtig schreiben:
Zum BACHUS-QUINTETT gehören ...
Jakub Kotowski (erste Violine)
Alicja Kwiatkowska (zweite Violine)
Katarzyna Tuminiska (Viola/Bratsche)
Agnieszka Orszulik (Cello)
Krzysztof Orszulik (Kontrabass)
Als definitiv letzten Titel sang Stefan, nur von den Streichern und von Ernie auf dem Keyboard begleitet, das Lied "Keine Wunder". Diesen Titel spielt SIX immer als letzten Song bei einem Konzert. Ferner ist es der erste SIX-Titel, der 1996 auf einer CD erschien (Maxi CD "Keine Wunder").
Kurz nachdem der letzte Ton auf der Bühne verklungen war, begann man auf der Bühne bereits mit dem Abbau des Instrumentariums und der Technik. Auch ich machte mich dann auf den Weg in Richtung Heimat. Nach einem kurzen Fußweg zum Parkplatz und lästiger Scheibenkratzerei, konnte ich die Heimfahrt dann auch antreten. Immer wenn ich von einem SIX-Konzert komme und nach Hause fahre, steht irgendwo eine Polizeikontrolle. Als wäre es ein Ritual, ohne das ich nicht nach Hause kommen kann, war es auch in dieser Nacht wieder so. Ein "Freund und Helfer" grüßte freundlich mit "Guten Morgen", denn - wie ein Blick auf die Uhr verriet - es war schon nach 1:00 Uhr. Es wurde Zeit für mich, denn schon am nächsten Tag stand die nächste Mugge an.
Termine:
• 07.03.2014 - Neuwürschnitz - For Girls Only!!!
• 08.03.2014 - Niemegk - Kulturhaus
• 21.03.2014 - Forst - Manitu
• 22.03.2014 - Luckenwalde - Stadttheater (mit Sinfonieorchester)
• 04.04.2014 - Beeskow - Spreepark
• 05.04.2014 - Wittenberg - KTC
Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos auf der bandeigenen Homepage
Termine:
• off. Homepage von SIX: www.six-rockband.de
• off. Homepage vom Bachus Quartett: www.bachusorchestra.pl
• Portrait über SIX: HIER klicken
Diedersdorf liegt südlich von Berlin im sogenannten Speckgürtel, und das Schloss Diedersdorf ist eine Hotelanlage, die aber noch weitere Möglichkeiten bietet. Wunderschön und ländlich gelegen, lädt das Schloss zu Übernachtungen, Feiern, Tagungen oder einfach nur zur Rast ein. Gegenüber dem eigentlichen Hotel befindet sich ein größerer Saal in der Art einer Scheune. Hier finden Oktoberfeste und andere Events statt, und auch das Fernsehen hat schon öfter aus dem Schloss Diedersdorf Sendungen übertragen. Der große Saal hat eine Bühne und hier war das Equipment der Gruppe SIX und die Instrumente des BACHUS-QUINTETTs aufgebaut.
Der Saal füllte sich bis 21:00 Uhr und als erstes betrat das BACHUS-QUINTETT die Bühne. Der Abend begann zunächst klassisch mit der "Kleinen Nachtmusik" von Mozart und einem weiteren klassischen Stück. Erst im Anschluss an diesen Vortrag kamen die fünf Musiker von SIX auf die Bühne. Sänger Stefan Krähe nahm auf einem Hocker in der Mitte Platz, links neben ihm arbeitete an diesem Abend Bassist Robert Gläser, natürlich an einem Akustik-Bass.
Das Schlagzeug, an dem Jürgen Schötz saß, bestand lediglich aus einem Kajon, das gleichzeitig auch als Sitz diente, einer Trommel, einigen Becken und weiteren Kleinigkeiten. Das komplette Drumset hätte sicher den Vortrag der anderen Musiker übertönt, so dass Jürgen nur eine kleine Version aufgebaut hatte. Auf der rechten Bühnenseite saß Andreas "Ernie" Giersch am Keyboard und etwas davor der neue Gitarrist von SIX, Frank Engelmann, der seit letztem Jahr fest zur Band dazu gehört.SIX spielte an diesem Abend nur eigene Stücke in deutscher Sprache, und verzichtete dabei auf die sonst in ihrer Setlist befindlichen Coverversionen. Begonnen wurde mit dem Song "Alles was Du willst" vom Album "Gefallene Engel". Danach begrüßte Stefan Krähe das Publikum und betonte, dass die Musiker sich extra für diesen Anlass fein angezogen hätten. Er selbst habe Geld in ein neues Hemd investiert, wofür die komplette Gage des Abends draufging. Diese scherzhafte Bemerkung sorgte für Lachen im Publikum und machte sofort deutlich, dass der Abend alles andere als todernst werden würde, auch wenn die SIX-Musiker tatsächlich alle Schlipse trugen und chic angezogen waren. Auch im Verlauf des Konzerts wurde neben der Musik auch der eine oder andere Witz gemacht, und dementsprechend leger waren auch die Schlipse umgebunden.
Nach "Keine Tränen" spielten die Musiker vom aktuellen Album "Narben und Souveniers" den Titel "Geliebt und verletzt". Mit diesem Titel hatte sich die Band zum diesjährigen Eurovision Song Contest beworben, aber inzwischen ist man leider schon ausgeschieden. Was macht man da also? Man macht Witze über die anderen Bewerber, die noch im Rennen sind, bzw. über die Kandidaten der letzten Jahre. Nicht boshaft lästernd, sondern lustig und ohne den Respekt vor den Kollegen zu verlieren. Das macht die Jungs sympathisch. Ihre Bewerbung war ein Versuch, der leider nicht geklappt hat. Wir von Deutsche Mugge hätten es ihnen von Herzen gegönnt, unser Land beim ESC zu vertreten. An diesem Abend hat die Band jedenfalls gezeigt, dass sie tolle Musik macht und längst das Image als Coverband abgelegt hat. SIX gehören heute zu den besten Kapellen im Bereich Deutschrock.Bei einem Titel trat der erste Geiger der Streichergruppe in die vorderste Reihe und spielte ein Geigensolo, wofür er tosenden Beifall bekam. Dieser Vortrag erinnerte mich etwas an den Song "Am Fenster" von CITY. Diese Art Konzert, wie ich es am Freitag mit SIX und dem BACHUS-QUINTETT erleben durfte, ist ein prima Einfall. Demnächst gibt es sogar noch eine leichte Steigerung: Am 22. März steht den SIXern nicht nur ein Streichquintett, sondern ein ganzes Sinfonieorchester zur Seite. Doch schon allein die Streicher haben der SIX-Musik am Freitagabend etwas Besonderes mitgegeben. Es hörte sich ganz toll an, wenn auf den akustischen Bass von Robert noch der gestrichene oder gezupfte Kontrabass gespielt wurde, und auch die anderen Streichinstrumente taten ihr Übriges, dass die vorgetragenen Songs noch mehr Tiefe und eine angenehme Klangfarbe hatten. Hier macht Crossover wirklich Sinn und macht Spaß!
Er waren viele Fans zum Konzert gekommen. Das merkte man daran, dass diese vorwiegend in den ersten Reihen saßen und sehr textsicher mitsangen. Auch Feuerzeuge kamen zum Einsatz und wurden hochgehalten.
Insgesamt war im Saal eine sehr gute Stimmung. Bevor sich das Konzert nach 23:00 Uhr dem Ende näherte, stellten Stefan und Robert nochmal die Band vor. Wie schon erwähnt, hat die Gruppe SIX seit Ende 2013 einen neuen Gitarristen. Frank Engelmann ist gebürtiger Franke und kommt aus Würzburg. Scherzhaft wurde noch angemerkt, dass Engelmann südlich des Weißwurst-Äquators zu Hause ist und das gleichzeitig Nordafrika sei, was auch seine krausen Haare erklären würde. Wieder hatte das Publikum einen Grund zum Lachen.Nach dem letzten Titel "Eiskalt" wurde vom Publikum lautstark nach Zugaben gerufen. Die Band spielte noch "Du bleibst bei mir", und anschließend sang Robert sein Stück "Brandenburger Land". Robert nutzte dann auch die Gelegenheit, die Musiker des BACHUS-QUINTETTs namentlich vorzustellen. Mein Versuch, diese für meinen Bericht mitzuschreiben, scheiterte schon beim ersten Namen. Etwas später traf ich zum Glück noch Ernie an der Bühne, der so nett war, mir den Zettel mit den Namen der Musiker zu besorgen. Nochmal vielen Dank, Ernie. So kann ich die Namen an dieser Stelle wenigstens richtig schreiben:
Zum BACHUS-QUINTETT gehören ...
Jakub Kotowski (erste Violine)
Alicja Kwiatkowska (zweite Violine)
Katarzyna Tuminiska (Viola/Bratsche)
Agnieszka Orszulik (Cello)
Krzysztof Orszulik (Kontrabass)
Als definitiv letzten Titel sang Stefan, nur von den Streichern und von Ernie auf dem Keyboard begleitet, das Lied "Keine Wunder". Diesen Titel spielt SIX immer als letzten Song bei einem Konzert. Ferner ist es der erste SIX-Titel, der 1996 auf einer CD erschien (Maxi CD "Keine Wunder").Kurz nachdem der letzte Ton auf der Bühne verklungen war, begann man auf der Bühne bereits mit dem Abbau des Instrumentariums und der Technik. Auch ich machte mich dann auf den Weg in Richtung Heimat. Nach einem kurzen Fußweg zum Parkplatz und lästiger Scheibenkratzerei, konnte ich die Heimfahrt dann auch antreten. Immer wenn ich von einem SIX-Konzert komme und nach Hause fahre, steht irgendwo eine Polizeikontrolle. Als wäre es ein Ritual, ohne das ich nicht nach Hause kommen kann, war es auch in dieser Nacht wieder so. Ein "Freund und Helfer" grüßte freundlich mit "Guten Morgen", denn - wie ein Blick auf die Uhr verriet - es war schon nach 1:00 Uhr. Es wurde Zeit für mich, denn schon am nächsten Tag stand die nächste Mugge an.
Termine:
• 07.03.2014 - Neuwürschnitz - For Girls Only!!!
• 08.03.2014 - Niemegk - Kulturhaus
• 21.03.2014 - Forst - Manitu
• 22.03.2014 - Luckenwalde - Stadttheater (mit Sinfonieorchester)
• 04.04.2014 - Beeskow - Spreepark
• 05.04.2014 - Wittenberg - KTC
Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos auf der bandeigenen Homepage
Termine:
• off. Homepage von SIX: www.six-rockband.de
• off. Homepage vom Bachus Quartett: www.bachusorchestra.pl
• Portrait über SIX: HIER klicken
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