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Ein Konzertbericht von Antje Brandt mit einer Fotostrecke von Matthias Ziegert


Wenn ein Künstler seit über 30 Jahren auf der Bühne steht und der Musik als Leidenschaft frönt, kann man nicht nur, sondern muss sogar von einer Legende sprechen. Mit Heinz Rudolf Kunze stand im Leipziger "Haus Auensee" so eine lebende Legende der deutschen Musikkultur auf der Bühne. Doch es war nicht nur irgendein Konzert, sondern der Auftakt zu seiner "Stein vom Herzen"-Tour.cd1 20140127 1835848935 Übrigens kommt es nicht von ungefähr, dass das "Haus Auensee" als Kulisse für das Auftaktkonzert ausgewählt wurde. Kunzes neues Management ist nämlich die MAWI-Concert-Agentur, deren Sitz in Leipzig und deren Stammhaus das "Haus Auensee" ist. Man weiß also, was einen in der Lokalität erwartet, und böse Überraschungen für Künstler und Technik dürften damit schon im Vorfeld ausgeschlossen sein.

Der Beginn des Konzerts wurde fast schon zelebriert. Zunächst hielten die Herren Musiker Einzug auf die Bühne, dann folgte Heinz Rudolf Kunze. Sogleich legte er mit "Europas Sohn" von der neuen Scheibe los. Präsentiert wurden viele Stücke des neuen Albums "Stein vom Herzen", das der Tour auch seinen Namen gab. Es gab aber auch einige Perlen aus seinem großen Song-Repertoire, die bei einem Kunze-Konzert einfach nicht fehlen dürfen und die der Meister für sein Programm handverlesen hatte. Den Beginn machte mit "Europas Sohn" also ein neuer Song. Kannte man die neuen Texte nicht, so machte das überhaupt nichts. Zumindest die Refrains hatte man sofort eingängig im Ohr und konnte sie mitsingen. "Das Leben nehmen", "Komm kleine Fee", "Hallo Himmel" und noch einige andere Stücke des gerade erschienen Albums wurden präsentiert. Darunter auch die erste Auskopplung "Das Glück auf deiner Seite". Der Künstler Heinz Rudolf Kunze und die Medien stehen sich bekanntlich nicht immer freundschaftlich gegenüber.a 20140127 1451184446 Kunze wäre auch nicht Kunze, würde er gerade an der Medienlandschaft in Deutschland nicht ordentlich Kritik üben. Mit den Worten, "Die Medien sollen berichten, aber nicht richten", leitete er zu dem Song "Schämt ihr euch nicht" über. Darin geht es um das manchmal nicht ganz korrekte Verhalten der Medien.

"Trau keinem Sänger", "Männergebet", "Leg nicht auf", "Vertriebener" und noch einige Songs mehr wurden dann als Schätze aus seiner langen Karriere dargeboten. Letzteres bekamen wir in den Zugaben zu hören, und das Lied ist Kunzes musikalische Autobiografie, was auch die Songzeilen "Ich wurde geboren in einer Baracke | Im Fluechtlingslager Espelkamp" und "Ich bin auch ein Vertriebener | nirgendwo Gebliebener | Zuhause ist, wo man mich hoert" unüberhörbar verraten.
Fehlen durften natürlich auch die Kunze-Klassiker schlechthin nicht. Die Band spielte ein kurzes Solo allein, dann kam der Altmeister auf die Bühne zurück. Dank "Mit Leib und Seele" erreichte die Stimmung nach der kurzen Pause ihren absoluten Höhepunkt. "Dein ist mein ganzes Herz", "Alles was sie will" und "Mable" mussten ebenfalls nicht vermisst werden.

Nachdem Kunze mehrmals die Bühne verlassen wollte und unter Zugabe-Rufen wieder zurückgebeten wurde, fand das Auftaktkonzert mit "Stein vom Herzen" ein grandioses Ende. Zweieinhalb Stunden hat der Mann einfach nur abgeliefert. Ob am Mikrofon, an der Gitarre oder an den Tasten. Ihm zuteil ist eine unglaubliche Bühnenpräsenz, die ihresgleichen sucht. Er hat wirklich bewiesen, dass Kunst von Können kommt. Da kann getrost auf eine ausgefeilte Show und große Effekte verzichtet werden.

cd2 20140127 1810076232Ausverkauft war das "Haus Auensee" nicht, doch das anwesende Publikum feierte den Künstler während des gesamten Abends. Ein großes Lob muss der Technik ausgesprochen werden, das Licht und der Ton waren sensationell gut abgestimmt!

Zwischen den einzelnen Liedern präsentierte Kunze immer wieder mal auch das gesprochene Wort. Häufig jedoch nicht, um den folgenden Titel anzumoderieren, sondern er sprach auf den ersten Blick willkürliche Texte. Bei näherem Hinhören ergaben sie jedoch einen überaus tiefen Sinn. Genau dies ist die Eigenart, die Liedermacher wie ihn ausmacht. Nicht nur Botschaften in den Liedern transportieren, sondern auch dazwischen. Aber nicht nur der Altmeister selbst, sondern auch die Musiker konnten an ihren Instrumenten überzeugen. Man hat gesehen, wie viel Spaß ihnen der Job macht. Kunze stellte seine "Verstärkung" auch namentlich vor, und für die Crew gab es ein großes Dankeschön.

Das Auftaktkonzert kann als "richtig gut gerockt" bezeichnet werden. Es war eine ausgesprochen gute Mischung aus Klassikern und neuen Liedern und es fällt auf, dass sich Kunze in all den Jahren immer wieder neu erfunden hat. So auch mit seinem neuen Album. Vielen Dank für einen tollen Abend, Heinz Rudolf Kunze!



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• 19.02.2014 - Hamburg - Große Freiheit

Alle Angaben ohne Gewähr. Nähere Infos und weitere Termine auf der Homepage von HRK.



Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage von Heinz Rudolf Kunze: www.heinzrudolfkunze.de
• Homepage vom 'Haus Auensee': www.haus-auensee-leipzig.de
• Homepage vom 'MAWI Concert': www.mawi-concert.de
• Portrait über Heinz Rudolf Kunze: HIER




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