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 Gaby Rückert

 

 

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Gaby Rückert hat gemeinsam mit Ingo Koster ein neues Album produziert. Unter dem Titel „Lebenswert“ gibt’s ganze 21 Titel, vorgetragen von Gaby selbst und diesmal auch von Ingo Koster. Die Künstlerin ist seit vielen Jahren unermüdlich dabei, ihre Fans mit „frischer Ware“ zu versorgen. Zahlreiche Alben hat die Sängerin bereits veröffentlicht, ist regelmäßig live zu sehen und kann sich deshalb auch auf eine treue Fangemeinde verlassen. Wer Gaby Rückert aber nur auf „Berührung“ reduziert ist selbst Schuld. Dass die Sängerin bis heute unheimlich viele schöne Songs produziert hat und auch auf der Bühne zu überzeugen weiß, beweist sie immer wieder auf’s Neue. Die Leute verlassen am Ende des Auftritts stets zufrieden die Säle des Landes. Trotz all dieser Tatsachen kommt die Sängerin aus Berlin in den Medien leider viel zu kurz. Sie ist eine der Musiker, die im deutschen Fernsehen und Radio sträflich vernachlässigt werden. Grundlos und völlig unverständlich, wenn man das Ergebnis ihrer kreativen Schaffensphasen kennt. Aber Gaby Rückert wäre nicht Gaby Rückert, wenn sie sich davon entmutigen lassen würde. Durch ihre Songs macht sie ihren Fans und Hörern immer wieder Mut, und von diesem schier grenzenlosen Optimismus spendet sie ihnen reichlich. Dankbar wird das vom Publikum aufgenommen, um es ihr durch Applaus und Treue auf Heller und Pfennig zurück zu zahlen. Ihr neues Album war für uns ein guter Grund, mal wieder bei Gaby Rückert vorbei zu schau’n um zu sehen (und hören), was es Neues gibt. Natürlich war in unserem Interview das neue Album ein Themenschwerpunkt, aber Gaby erzählte noch viel mehr…
 

 

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Du hast gerade Deine neue CD veröffentlicht, „Lebenswert“ heißt sie. Bitte erzähl doch etwas darüber. Was erwartet den Hörer, wenn er sich Deine Platte kauft?
Auf der neuen CD werden sehr nachdenkliche Themen berührt. Ingo Koster und ich haben das Album gemeinsam produziert. Wir haben ein halbes Jahr dafür gebraucht, wobei das Schwierigste die Auswahl der Titel war, nun ist ein Gesamtwerk entstanden. Man sollte die Songs nicht wahllos durcheinander, sondern besser vom Anfang bis zum Ende hören. Wenn sich jemand die CD kaufen möchte muss er bereit dazu sein, tief hinein zu tauchen und sich richtig damit zu befassen, auch wenn es manchmal ganz schön die Seele trifft. Ansonsten hätte er die falsche Wahl getroffen.
 
 

Inhaltlich beschäftigt sie sich ja doch sehr viel mit vergangenen Beziehungen und verlorenen Lieben, sehe ich das richtig?
Ja, das ist richtig. Die erste große Liebe ist z.B. ein Thema. Es gibt aber auch Menschen, die erst im Alter feststellen, dass sie nicht mehr zusammen passen, sich deshalb trennen wollen, sich das aber gegenseitig nicht eingestehen wollen und immer denken: „Naja, vielleicht kann man das noch irgendwie kitten.“ Das beschreibt der Song „Eines Tages wirst Du geh’n“. Auch Selbsterlebtes ist dabei, die Begegnung mit dem Tod im Krankenhaus, mit dem nicht so angenehmen Teil des Lebens, wenn man ganz verloren und hilflos ist und sich dann an überirdischen Dingen orientiert, wie es im „Winterlied“ zu hören ist. Bei „Glaub an Dich“ geht es um das suizidale Thema, um Menschen, die ihr Leben wegschmeißen wollen, die man aber vielleicht wieder zurückholen kann indem man sagt: „Mensch, denk doch einmal daran. Das ist das einzige Leben, das Du hast, Du kannst nicht noch einmal zurück. Geh nicht so leichtfertig mit dem Leben um.“ Es sind Lieder, mit denen wir eine Message vermitteln wollen. Auch „Einmal hin und zurück“ wurde aus eigener Erfahrung geboren. Man möchte, „Einmal woanders sein“ und dann fährt man irgendwo hin und in der Ferne sehnt man sich dorthin zurück, wo man zu Hause ist.

 

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Das ist meine nächste Frage: Auch das „Nach Hause kommen“ hab ich mehrmals herausgehört. Bist Du so heimatverbunden?
Ja, ich bin sehr stark mit meiner Heimat verwurzelt, bin in Berlin geboren und aufgewachsen und kein Mensch, der gerne reist. Weit entfernte Länder sind nichts für mich. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in meinem Leben schon genug umher reisen musste, übrigens auch in ferne Länder, deshalb bleibe ich heute auch lieber zu Hause in meinem eigenen Land. Ich liebe mein „Schneckenhaus“! Obwohl ich ab und zu auch sehr gern einmal auf die Insel Rügen fahre, aber dann nie länger als 14 Tage.

 

Du hast es gerade gesagt: Du bist nicht der alleinige Künstler, denn die CD ist mit Deinem Musik- und Lebenspartner Ingo Koster entstanden. Wer hatte die Idee, gemeinsam eine CD aufzunehmen?
Wir beide hatten diese Idee. In den letzten sieben Jahren haben sich so viele Lieder angesammelt, die zum Teil auch schon als Demos von uns vorproduziert wurden. Etliche davon singt Ingo. In Clubkonzerten und Theatern arbeiten wir beide fast ausschließlich unplugged, und Ingo spielt dabei nicht nur Gitarre, sondern singt auch viele Songs ganz allein. Daraus entstand die Idee, eine CD mit den vielen schönen Liedern aus unserem Live-Programm zu produzieren. Ich fand, das war eine sehr gute Idee, auch weil Ingo eine sehr markante und sehr warme Stimme hat. Die Themen, die Ingo auf „Lebenswert“ bedient, sind allerdings keine leichte Kost. Da geht’s schon mal sehr in die Tiefe, wie z.B. bei „Was bleibt“.

 

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Die Platte heißt – wie bereits erwähnt – „Lebenswert“, es gibt aber keinen gleichnamigen Song. Was möchtest Du mit dem Albumtitel aussagen?
Mit dem Titel „Lebenswert – Zwischen Liebe und Schmerz“ meine ich eigentlich, dass sich jeder Hörer selbst seine Botschaft daraus zieht. Du bist beim Hören der Platte zwischen Liebe und Schmerz gereist, und bekommst am Ende die Botschaft, „Sei wieder glücklich“. Ich fand nicht, dass der Albumtitel auch unbedingt einen gleichnamigen Songtitel haben muss. Unsere CD ist eher wie ein Buch zu betrachten. Man liest es von vorne bis hinten durch und fängt nicht irgendwo in der Mitte bei Kapitel 8 an. Wenn man die CD gehört hat wird man wissen, wie der Albumtitel zustande gekommen ist.

 

Die Arrangements sind sehr schlicht gehalten. Auf das ganz große Besteck mit mehrköpfiger Studioband habt Ihr offensichtlich verzichtet. Was waren die Gründe dafür?
Das haben wir ganz bewusst so gemacht, weil wir so auch zusammen arbeiten. In erster Linie ganz unplugged, wie schon erwähnt, aber manchmal haben wir auch einen zweiten Gitarristen und einen Keyboarder dabei. Wir arrangieren die Songs so, dass man sie sogar in der Wohnstube spielen kann, die Leute sie aber trotzdem wiedererkennen können. Deshalb haben wir „Die Rose“ nur mit einer Gitarre eingespielt. Diesen Titel haben wir schon einmal veröffentlicht, nämlich auf meinem Portrait-Album, allerdings mit einem etwas größeren Arrangement. Ingo und mir war es besonders wichtig, dass wir diesen Song noch einmal so veröffentlichen, wie er jetzt auf der CD vorliegt, nämlich so, wie man ihn von uns bei einem Konzert erlebt. Er kommt in dieser jetzigen Version ganz anders beim Zuhörer an, viel intimer und ich glaube sogar noch glaubwürdiger...

 

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Welche Ziele habt Ihr Euch mit der CD gesteckt? Was soll sie erreichen oder habt Ihr die – wie ich vermute – echt nur für Euch und aus Lust an der Sache gemacht?
Wir haben die CD - ehrlich gesagt – in erster Linie für uns gemacht. Wir haben uns gesagt: „Wenn sie uns gefällt, gefällt sie mit Sicherheit auch unseren Anhängern, Freunden und unserem Freundeskreis, aber vielleicht auch Menschen, die uns bis jetzt überhaupt noch nicht kannten.“ Viele von den Liedern haben wir bereits in Konzerten lange vor der Produktion vor Publikum ausprobiert und dabei gemerkt, dass wir goldrichtig mit ihnen liegen, dass man genau solche Songs und Texte heute hören möchte. Vielleicht werden wir damit nicht gerade die Hitparaden stürmen, aber wir könnten uns durchaus vorstellen, dass der eine oder andere Song von dieser Scheibe doch hin und wieder irgendwo im Radio läuft. Das war aber nicht unser Ansinnen, als wir die CD gemacht haben. Wir wollten nur ein richtig gutes Album machen, das uns gefällt. Wir haben auch nur deshalb so viele Lieder mit auf die CD genommen weil wir es nicht geschafft haben, eins von diesen Liedern wegzulassen. Das ist alles so bündig und die einzelnen Songs greifen mit ihren Texten und Themen ineinander. Auch musikalisch passt das alles so gut zusammen. Es war an der Zeit, nach sieben Jahren wieder mal etwas vorzulegen, hinter dem wir beide 100%ig stehen. Meist ist es ja so, dass man nach einer Produktion seine eigenen Lieder nicht mehr hören kann, aber bei dieser CD ist es uns so gegangen, dass wir „Lebenswert“ des Öfteren auch privat, z.B. im Auto oder jeder für sich ganz allein, hören. Ich finde, das ist ein gutes Zeichen.

 

Live seid Ihr nicht immer nur im Duett unterwegs. Ihr habt eine Band, die Euch ab und zu begleitet. Werden die neuen Songs auf der Bühne in der Zweier- oder auch in der großen Besetzung präsentiert?
Die werden natürlich auch mit der Band präsentiert. Wir haben ja nicht so eine große Besetzung. Es sind zwei Gastmusiker, die uns gelegentlich begleiten, Thomas Kurzhals an den Keyboards und Ralf Templin an der zweiten Gitarre. Und in dieser Besetzung werden wir bald wieder zu erleben sein, aber diese Konzerte sind leider viel zu wenig. In der heutigen Zeit ist das alles etwas schwieriger, denn es ist immer eine Kostenfrage.

 

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Da stellt sich natürlich auch gleich die nächste Frage von selbst: Wo und wann kann man Euch mit den neuen Titeln live sehen?
Momentan ist in der Bandbesetzung noch nichts Konkretes geplant. Das ist eigentlich sehr schade. Aber wie gesagt, uns beide, Ingo und mich in der unplugged-Variante, wird man öfter erleben können. Die Termine findet man auf meiner Internetseite (www.gabyrueckert.de).

 

Dein Titel „Berührung“ ist fast 30 Jahre alt und noch immer gefragt und oft gespielt. Was macht Deiner Meinung nach die Faszination dieses Songs aus? Was hält ihn so lange „frisch“ und für die Leute interessant?
Das ist wohl in erster Linie der zeitlose Text mit meiner Interpretation. In der heutigen Zeit singe ich das Lied natürlich ganz anders als früher, aber trotzdem so glaubwürdig, dass es die Menschen immer wieder erreicht und „berührt“. Als das Lied 1980 entstanden ist, war ich noch eine ganz junge Frau und hatte natürlich noch nicht die Lebenserfahrung wie ich sie heute habe. Da sind inzwischen schon ein paar Narben hinzu gekommen... deshalb beeindruckt der Song „Berührung“ heute genau noch so wie damals, denn die Menschen haben ja in all den zurückliegenden Jahren auch Ähnliches wie ich erlebt, und das Lied war nun einmal Teil ihres Lebens.

 

Ich habe gelesen, dass Du vorher mit Franz Bartzsch gearbeitet hast, diese Kooperation aber beendet wurde und dass dann erst Thomas Natschinski kam. Stimmt das so?
Ja, das stimmt so.

Man könnte also sagen, dass - wenn’s ganz blöd gelaufen wäre - es den Song „Berührung“ und den damit verbundenen Erfolg für Dich gar nicht gegeben hätte. Nämlich dann, wenn die Zusammenarbeit mit Bartzsch fortgesetzt worden wäre...
Ja, stimmt. Das könnte man so sagen, nämlich wenn Inge Branoner 1979 den Kontakt zu Thomas Natschinski nicht hergestellt hätte, also ist es eigentlich Inge zu verdanken, dass eines der schönsten Liebeslieder entstanden ist, das bis heute überlebt hat. Wir waren damals so ein „Dreiergespann“, Inge, Thomas und ich, und zu dritt waren wir zu dieser Zeit richtig stark. Die Titel haben auch von Anfang an zu mir gepasst, wie eine zweite Haut und meine Interpretation der Songs, vor allem „Berührung“, hat so oder so ähnlich auch keine andere Sängerin hinbekommen, deshalb lässt er sich auch sehr schlecht „covern“.

 

Warum haben Du und Franz damals eigentlich nicht weiter gemacht? Ganz unerfolgreich waren die beiden Titel „Hochzeitmachen“ und „Du, mir geht es gut“ ja auch nicht...
Stimmt, gerade „Hochzeitmachen“ war sehr erfolgreich. Veröffentlicht wurde der Song auf einer Single 1978, den sehr originellen und lebensnahen Text schrieb Inge Branoner. Aber die Zusammenarbeit mit Franz hatte sich dann doch sehr schnell erledigt. Damals war es nun einmal so üblich, dass jeder Interpret sein festes Autorengespann hatte. Franz Bartzsch und Kurt Demmler waren die Autoren von Vroni Fischer, deshalb ging das mit uns auch dann nicht mehr weiter. Das ist halt so gewesen, und im Nachhinein betrachtet war das ja auch ganz gut so (lacht).

 

„Berührung“ und auch einige andere Deiner Songs wären ideal mit einem Orchester umzusetzen. Das könnte man sogar live haben, denn die Festival-Tour „Ostrock in Klassik“ geht in diesem Jahr in seine vierte Runde. Die Jahre davor waren immer Ute Freudenberg und die Vroni dabei. Warum bekommt man Gaby Rückert bei Ostrock in Klassik nicht zu sehen und hören?
Tja, die Frage kann ich Dir nicht beantworten, aber danach haben uns schon sehr viele Leute gefragt. Vielleicht ist es im Moment noch nicht unsere Zeit (lacht). Man soll aber nichts ausschließen, denn es kann ja sein, dass einer der Verantwortlichen einmal unsere neue Scheibe zufällig hört und feststellt: „Da sind ja ein paar schöne Songs drauf. Die könnte man ja wirklich mit einem großen Orchester aufführen...“
Im Übrigen habe ich im Juli 2007 bereits mit einem Sinfonieorchester und Thomas Natschinski am Flügel auf dem Berliner Gendarmenmarkt meinen Mega-Hit „Berührung“ gesungen.

Wir hatten letztens eine Diskussion über die Plattformen für Musiker im deutschen Fernsehen. Siehst Du das auch so wie wir, dass es für Künstler wie Dich einfach zu wenig Formate gibt, in denen man sich präsentieren kann?
Ja, das ist wirklich so. Wenn man überlegt: „In welche Fernsehsendung würde ich jetzt eigentlich hinein passen?“, und damit meine ich rein musikalische und nicht die Talkshows, fällt einem nicht wirklich etwas ein. Früher hatten wir beispielsweise „Viele Lieder kennt der Wind“, „Lieder, Land und Leute“ und noch viele andere Sendungen, in denen man sich präsentieren konnte. Heute ist das schwer. Ich wüsste es selbst nicht, in welcher Sendung ich auftreten könnte.

 

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Viele Bands und Künstler treten z.B. bei Carmen Nebel auf. Nicht, weil sie von der Musik her da rein passen – immerhin entwickelt sich auch die Sendung mehr und mehr zur Volksmusikveranstaltung – sondern nur, damit sie im Samstagabend-Programm sind. Wäre es nicht sinnvoll, mal über ein neues Sendungskonzept nachzudenken, sich mit mehreren Künstlern zusammen zu tun und das mal dem Fernsehen vorzuschlagen?
Naja, es ist irgendwie nicht meine Aufgabe, neue Konzeptionen zu entwickeln und dem Fernsehen anzubieten. Außerdem würden solche Vorschläge auch nicht ausreichen, um eine Veränderung zu bewirken, da müssten sich die Zuschauer schon stark machen, damit sich etwas bewegt. Der Künstler selbst hat da wenig Einfluss. Wir haben uns in den letzten Jahren schon zu oft für diverse Fernseh-Sendungen beworben, und nie etwas erreicht. Deshalb frage ich mich, warum ich mich gerade jetzt hinsetzen, und ein neues Konzept für eine Sendung entwerfen sollte. Vielleicht macht das ja mal irgendjemand, aber ich habe Im Augenblick weder die Zeit, Kraft noch die Lust dazu.

 

Alleine sowieso nicht, es müssten da schon ein paar Musiker mehr mit ins Boot geholt werden...
Nein, wenn dann müsste das die Deutsche Mugge machen (lacht).

 

Das glaube ich weniger...
Ingo und ich haben in den letzten 20 Jahren schon ganz viele Anstrengungen unternommen, uns eingesetzt für andere, sie in unser Boot geholt, auch Special-Konzerte sogar Talk-Shows mit Kollegen arrangiert, aber nur ganz selten ist etwas davon zurück gekommen. Unsere Bühne ist heute die Live-Bühne. Für uns ist es wichtig, Musik zu machen und den Leuten von der Bühne herunter zu sagen: „Das sind Eure eigenen Geschichten, die wir Euch erzählen.“ Wir machen nichts weiter, als Euch einen Spiegel vor's Gesicht zu halten und zu sagen: „Guck mal hier in den Spiegel, das bist Du. Hier findest Du Dich wieder, und dann wird’s Dir besser gehen.“ Durch jeden unserer Songs erreichen wir andere Menschen und andere Herzen und sagen: „Jetzt bist Du bei uns und kannst Dich fallen lassen. Wir sind bei Dir.“

 

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Beobachtest Du überhaupt die Szene und schaust, was andere Deiner Kollegen machen? Z.B. Karat mit der neuen CD oder Katrin Lindner mit ihrer fantastischen neuen Platte?
Wir schauen auf Eure Seite und bekommen dadurch einiges mit. Auch bei Amazon findet man viele Informationen. Wir informieren uns über das Internet, da kann man auch mal eine Rezension lesen. Aber ansonsten gucken wir nicht rum, was andere gerade machen. Wir gehen auch nur noch selten in andere Konzerte. Karussell haben wir uns angeschaut, aber ansonsten machen wir uns nicht auf die Strümpfe. Früher hat man das öfter gemacht, aber heute ist es seltener geworden.

 

Was gibt’s bei Dir und Ingo als nächstes? Gibt es Termine oder Pläne, über die man sprechen muss?
Wir haben uns jetzt erst einmal von unserem Stress erholt, den wir über ein halbes Jahr hatten. Wir haben die CD in diesem halben Jahr produziert und waren am Ende wirklich down. Als wir das Album fertig hatten, haben wir sofort gesagt: „Jetzt müssen wir uns ein bisschen erholen“, haben ein paar Tage frei gemacht und die Seele baumeln lassen. Ab Juni geht's dann wieder weiter mit ein paar Veranstaltungen. Im Juli kann man uns wie jedes Jahr in Baabe auf Rügen erleben, allerdings sind wir dieses mal leider ohne Band dort oben, weil überall eingespart wird. Aber trotzdem gastieren wir wieder am 13. Juli auf der Freilichtbühne in Baabe und am 17. Juli in Thiessow am Hafen. Neue Songs sind auch schon in Arbeit. Es ist ja nicht so, dass wir sagen: „Wir haben jetzt ein Album gemacht, da ruhen wir uns die nächsten sieben Jahre drauf aus.“ Wir sammeln also schon wieder neues Material. Außerdem haben wir noch ein neues Projekt mit Nachwuchskünstlern im Auge. Das könnte sehr interessant sein, vielleicht auch für Euch...

 

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Bestimmt, wir sind für solche Sachen immer offen und empfänglich.
Da müssen wir aber erstmal ein bisschen dran arbeiten. Da ist noch nichts spruchreif. Das sind ganz junge Menschen um die 15 Jahre. Das macht uns eine ganze Menge Spaß und hat uns jetzt noch einmal ein bisschen herausgefordert. Wir waren bei einem Nachwuchswettbewerb als Jury eingeladen und haben uns verschiedene Bands und Projekte angesehen. Damit werden wir uns als nächstes etwas intensiver befassen.

 

Wie kommt die CD und die live gespielten Titel bei den Leuten bisher an?
Na super! Die Leute weinen und lachen. Wir drücken ja auf der Bühne nicht nur auf die Tränendrüse, denn wir mischen die ernsten Lieder mit den Songs, die ein bisschen lockerer sind. Am Ende bekommt man aber mit, dass die Leute dann doch lieber die Balladen von uns hören möchten. Auch die CD kommt bisher sehr gut an. Wie vorhin schon erwähnt, haben wir die Songs der neuen Scheibe auch vorher schon live erprobt. Dabei haben wir einige Lieder wieder verworfen und gesagt: „Diese Nummer kommt nicht mit auf die CD“. Ich habe auch tagelang daran gesessen, die Lieder für die CD anzuordnen. Es war gar nicht so leicht zu entscheiden, welcher Titel an welche Stelle kommen soll. Ich habe die Lieder immer wieder gehört und sie hin und her geschoben, bis ich endlich da war, wo wir jetzt angekommen sind (lacht). Ich finde, die Scheibe ist mit der Titelreihenfolge ganz gut gelungen.

 

Du sagst, die Leute möchten von Dir sehr gerne Balladen hören. Das wundert ja auch nicht großartig, denn Du bist schließlich nicht diese Partyschlager-Sängerin, sondern schon ein bisschen anspruchsvoller...
Ich habe schon immer sehr anspruchsvolle Songs gesungen, und gerade „Berührung“ bezeichnete einmal ein Journalist als „Rock auf Samtpfötchen“. Ich hatte ja auch einige Jahre eine eigene Band, YOYO, und heute arbeite ich schließlich mit einem Musiker zusammen, der Rockgeschichte in diesem Lande mitgeschrieben hat, Ingo Koster. Damals kannte man bei uns zumindest das Wort „Ballade“ nicht, oder hat es nicht gebraucht. Viele wissen manchmal gar nicht so richtig uns einzuordnen, und wenn wir zu den Konzerten kommen, was sie da erwartet. Deswegen kommt es an Spielorten, an denen wir bisher noch nicht gastiert haben auch vor, dass gerade junge Menschen erstaunt sind. Sie gehen begeistert vom Konzert nach Hause. Das Bild von mir ist bis heute verfälscht und manche Veranstalter trauen sich deshalb auch nicht, uns zu engagieren. Wir müssen also dafür sorgen und daran arbeiten, dass dieses Bild gerade gerückt wird, und dass die Leute sagen: „Habt Ihr die beiden schon gehört? Das sind Songwriter, das ist richtig gut, was die machen. Da müsst Ihr unbedingt hingehen!“ Ich publiziere das u.a. über meine Internetseite und bei MySpace.

Hast Du noch etwas, was Du unseren Lesern unbedingt sagen möchtest?
Bleibt dran, auch an uns! Ihr könnt auch unsere Webseiten besuchen, da gibt es immer wieder was Neues zu erfahren, auch Konzerttermine. Die CD „Lebenswert“ kommt Ende Mai in den Handel – bis jetzt haben wir sie nur über unsere Seite und bei Konzerten vertrieben. Auch bei iTunes wird sie dann verfügbar sein, denn es ist besser, wenn die Leute auch von anderen Seiten her erfahren, dass wir ein neues Album veröffentlicht haben. Deshalb auch vielen Dank an Euch, Deutsche Mugge! Herzliche Grüße und bis bald. Gaby Rückert

 

Interview: Christian Reder
Bearbeitung: kf, cr
Fotos: Gaby Rückert privat + Pressematerial, Redaktion
 

   
   
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