

Interview vom 24. Januar 2025
Seit knapp zwei Jahren sorgt das kleine Plattenlabel ROKKfilm dafür, dass verschollen geglaubte oder im Archiv verstaubte Produktionen das Licht der Welt erblicken können. Und auch für den Monat Februar ist die nächste heiße Scheibe bereits im Toaster! Nach der Platte von CHICORÉE folgt nun die Veröffentlichung eines Albums des Projekts TELEFONIE. Viele Menschen wussten gar nichts von der Existenz eines solchen Projekts und auch nichts darüber, was es damit auf sich hatte. Die Texte bzw. die Geschichte stammen von Hartmut König und die Musik von Jürgen "Matko" Matkowitz. Als Sänger wirkten keine Geringeren als Michael Barakowski und Petra Schwerdt mit. Doch warum kennt man die Lieder bis heute nicht? Wieso gab es davon keine Platte? Bevor am 21. Februar endlich eine Vinylscheibe mit der Musik von TELEFONIE erscheinen wird (Rezension: HIER), stellen wir euch das Projekt nun ausführlich vor und lassen dafür Mastermind Matko selbst zu Wort kommen ...
Wir haben schon lange nichts mehr voneinander gehört. Wie geht es dir denn aktuell?
Mir geht es sehr gut. Da gibt es überhaupt keinen Stress, alles ist im grünen Bereich.
Wie schaut es mit Deiner Firma Apollo art of laser & fire?
Das läuft hervorragend. Durch die ganzen Pyro-Games, das Warnemünder Turmleuchten, der Lichtertanz der Elemente und ein paar andere Veranstaltungen steht dieses Thema ganz vorne an bei mir, gefolgt vom ebenfalls sehr gut laufenden Feuerwerk. Das Gitarrespielen läuft ebenfalls super, ich habe also überhaupt keinen Grund zu meckern. Ich bin auch gerade wieder im Studio mit meinem TRIO, wo ich hin und wieder selber noch mitspiele. Das ist dann quasi Volksmusik im Heavy Metal-Kleid.
Und dann kommt jetzt auch noch ein fast 40-jähriges Projekt, welches nur in der Schublade gelegen hat, zu Ehren, nämlich eine Platte mit der Musik von TELEFONIE. Wie kam es denn dazu?
Ein gewisser JUB, mit richtigem Namen Jens-Uwe Berndt, rief mich eines Tages an und meinte, wir müssten mal ein Interview machen. Im Zuge dessen tauchte die Frage auf, ob ich nicht noch irgendwo in meinem Fundus alte, unveröffentlichte Sachen zu liegen hätte. Zunächst hatte ich keine Ahnung, denn mein Grundstück ist relativ groß und ein Teil meiner Sachen liegt hier, ein anderer Teil liegt da. Also ich musste wirklich erst einmal gründlich suchen. Und siehe da, ich habe tatsächlich diese eine Kassette und ein paar Restbänder gefunden, aber ich konnte weder das eine noch das andere abspielen, denn heutzutage ist ja alles nur noch digital nutzbar.
… und das war das Songmaterial von TELEFONIE?
Genau. Jens nahm dann alles mit und wollte versuchen, diese alten Schätze wieder hörbar zu machen. Diese Produktion habe ich zwar seinerzeit mal gemacht, konnte mich aber nicht mehr in Gänze an die Details erinnern.
Kann man eigene Projekte denn vergessen?
Die Idee dazu stammte damals nicht von mir, sondern von Hartmut König. Er dachte sich eine Geschichte aus, die darauf basierte, dass es damals in der DDR enorm viele Scheidungen gab. Dadurch saßen dann also nach der Scheidung die Männer alleine rum und auf der anderen Seite waren die Frauen mit den Kindern alleine. Warum sollte man nicht mal eine Geschichte darüber schreiben, wie sich zwei dieser Menschen wieder zusammenraufen? Hartmut fragte mich, ob ich nicht die Musik dazu schreiben könnte, was ich dann auch tat.
Von welchem Jahr sprechen wir gerade?
Das müsste 1987 gewesen sein.
War das direkt als neues Projekt gedacht oder für ein neues Album von PRINZIP?
Als ich die Geschichte vor mir hatte, wurde mir klar, dass die harte Musik von PRINZIP nicht wirklich zu dem Thema passen würde. Hartmut ließ mir zum Glück freie Hand und so konnte ich die passende Musik beisteuern. Wir gingen dann ins Studio und dort war ich schon bald total begeistert von Petra Schwerdt, die als Sängerin der absolute Wahnsinn war. Einen solchen Glücksgriff macht man selten.

Petra Schwerdt (Foto: Herbert Schulze)
Stand zum Zeitpunkt, als Ihr erstmals zum Proben ins Studio gegangen seid, denn schon fest, wer die Titel singen würde?
Ja, der Vorschlag dazu kam von Hartmut. Mit Micha Barakowski hatte ich ja schon einige Male zusammengearbeitet, da hatte ich also überhaupt keine Bauchschmerzen. Aber als ich dann Petra Schwerdt kennenlernte … Ich bin überzeugt, die hätte alles, was sich damals in der DDR als Sängerin tummelte, in den Schatten gestellt. Für Petra war manches Neuland, denn sie kam ja eher aus der ganz seichten Popmusik. Die ruhigen Nummern passten wunderbar zu ihr, bei den schnelleren Songs brauchten wir manchmal etwas länger, bis alles im Kasten war. Letztlich passten Micha und Petra gesanglich absolut zusammen, das hätte ich vorher niemals gedacht.
Und wie ging es dann im Studio weiter?
Wir begannen mit den Aufnahmen, bis ich irgendwann mal sagte: "Hier bräuchten wir ein Keyboard-Solo, da ein Gitarren-Solo … das ist ja alles wunderbar, aber ich brauche auch noch irgendetwas anderes." Da fiel mir Ali Kirfe ein, ein wunderbarer Saxophonist. Den lud ich ein, zu mir aufs Land zu kommen und mitzuspielen, was er auch tatsächlich bei zwei Titeln tat. Wir nahmen also nach und nach die Songs auf und als wir fertig waren, war plötzlich unsere Sängerin verschwunden. Sie war einfach weg. Und ich weiß bis heute nicht, ob sie in den Westen abgehauen war oder ob sie einen offiziellen Ausreiseantrag gestellt hatte. Hartmut, Micha Barakowski und ich, wir waren allesamt ratlos.
Hättet ihr nicht sagen können, ihr sucht euch eine neue Sängerin und nehmt alles nochmal neu auf?
Na ja, zwischendurch kam ja dann die Wende und nebenbei war ich auch schon mit meinen Laser-Shows gut beschäftigt. Außerdem hatte ich echte Schwierigkeiten, eine Sängerin vom Format und der Klasse einer Petra Schwerdt zu finden. Ich wollte mir auch nicht das zerstören, was so perfekt war, denn ich wusste, es hätte nicht besser werden können als es war. Somit verschwand die Sache in der Versenkung. Ich hatte auch gar keine Zeit, großartig darüber nachzudenken, denn es kam so viel Neues auf mich zu, mit dem ich gut zu tun hatte.

Michael Barakowski (Foto: Herbert Schulze)
Du hattest ja ein eigenes Studio, warst dadurch unabhängig vom Rundfunk und von AMIGA und hast sicher auch diese Produktion bei dir gemacht.
So war es. Überhaupt lief da sehr viel in meinem Studio. Ich habe kürzlich mal wieder in ein paar alte Hefte und Abrechnungen durchgesehen und festgestellt, dass ich Freitag und Samstag, manchmal auch noch am Sonntag, mit der Band unterwegs war und von Montag bis Donnerstag saß ich im Studio. Oft von früh bis in die Nacht. Ich war ja breit aufgestellt und hatte stellenweise auch Musiker und Sänger aus der Schlagerbranche im Studio. Grundsätzlich handelte es sich aber in der Mehrzahl um Bands, die bei mir produzierten. Probleme hatte ich anfangs mit manchen Schlagzeugern, die zum einen das Tempo nicht halten konnten und zum anderen wirklich miese Schlagzeuge hatten. Da hätte ich noch fünf Mikrofone und zehn Equalizer aufbauen können, ohne etwas zu bewirken, denn die Dinger klangen von Hause aus schon Scheiße. Also musste ich hin und wieder einen Drum-Computer einsetzen, wofür mich viele Leute beschimpften, aber sonst wären wir niemals fertiggeworden mit der Produktion. Irgendwann hatte ich das aber im Griff und der Drum-Computer hatte sich erledigt.
Also kam dieses ganze Projekt TELEFONIE niemals über die Planungs- und Entstehungsphase hinaus. Ich will damit sagen, ihr habt es zu keiner Zeit live aufgeführt?
Nein. Das ging ja auch gar nicht, denn Petra Schwerdt war und blieb ja verschwunden.
Nun gut, es hätte ja sein können, dass einzelne Songs von TELEFONIE bei PRINZIP gelandet wären oder Michael Barakowski die eine oder andere Nummer in sein Soloprogramm aufgenommen hätte.
Nein, da hat niemand etwas von dem Material übernommen. Parallel dazu haben wir ja für PRINZIP mit Barakowski als Sänger die englischsprachigen Songs aufgenommen, von denen sich drei auf der "Beatleuchter"-Platte wiederfinden. Das war damals für PRINZIP genau die richtige Schiene.
Also kann man davon ausgehen, dass ihr alle mächtig enttäuscht darüber wart, dass die TELEFONIE-Geschichte niemals das Licht der Welt erblickte?
Ja klar. Zumal ich damals wirklich die Welt nicht mehr verstanden habe. Ich kam nicht klar damit, dass wir eben noch im Studio standen, die Titel aufnahmen und ein paar Tage später war plötzlich die Sängerin weg! Ich konnte es lange Zeit nicht glauben. Aber Petra Schwerdt war tatsächlich weg. Einfach weg. Aber immerhin hat sie mit uns alles bis zum letzten Ton fertig aufgenommen, da kann man ihr nichts vorwerfen. Vielleicht hatte sie ja wirklich schon länger einen Ausreiseantrag laufen und musste dann, wie es in der DDR üblich war, von einem Tag auf den anderen ihre Koffer packen und ausreisen.
Habt ihr euch denn jemals wiedergesehen?
Nein. Sie war in der Versenkung verschwunden. Aber kurz nach der Wende tauchte sie plötzlich im Westen wieder auf, hatte jetzt Afrolocken und einen englischen Namen.

Autogrammkarte von 1991: Petra Schwerdt als Caro Lynn (Foto: Label Crownhill)
Das stimmt, sie nannte sich im Westen Caro Lynn und machte nun englischsprachigen Pop.
Kann sein. Aber so richtig gezündet hatte das nicht, denn der Erfolg blieb aus und man hörte dann auch nichts mehr von ihr. Gerüchteweise habe ich gehört, sie soll heute in Bad Kreuznach leben. Ich hatte jedenfalls bisher keine Chance, sie wiederzufinden, was sehr schade ist, denn ich hätte sie furchtbar gerne zur Release-Party eingeladen.
Also wird Petra Schwerdt auf der Release-Party nicht dabei sein ...
Vermutlich nicht. Aber es sind einige Musiker dabei, die sich schon richtig darauf freuen. Ich habe auch Ali Kirfe nun schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen, aber ich habe gehört, dass sowohl er als auch seine Frau Marion Sprawe zu der Plattenvorstellung kommen wollen. Das freut mich riesig. Es fühlt sich fast wie ein kleines Künstlertreffen an. Früher habe ich ja bekanntlich das große Künstlertreffen organisiert, was aber heute nicht mehr stattfindet, weil das am Ende ein bisschen ausgeufert ist. Aber dann machen wir eben ein kleines Künstlertreffen daraus.
Übrigens hatte Petra Schwerdt als Caro Lynn eine einzige Single am Start, die hieß "Love will be your way" …
Jens-Uwe Berndt versuchte sogar, über die Tochter an sie ranzukommen, aber es kam keine Antwort. Nun muss man fairerweise sagen, Petra Schwerdt müsste inzwischen auch schon 65 oder 70 Jahre sein und da möchte man sich nicht mehr so unbedingt in die Öffentlichkeit begeben. Aber vielleicht steckt auch etwas ganz anderes dahinter, ich weiß es nicht. Es ist auf jeden Fall unglaublich schade um diese Sängerin. Im Studio hat sie gearbeitet wie ein Uhrwerk, man brauchte keine Pegel nachstellen, keine Regler nachjustieren, es stimmte einfach immer auf Anhieb. Ich erinnere mich da an ganz andere Produktionen bei mir, da hatte ich wochenlang nur damit zu tun, den Sänger einigermaßen gut klingen zu lassen.
Du hast eben die Release-Party erwähnt, die man auch als kleines Künstlertreffen bezeichnen könnte. Witzigerweise findet die Party am selben Ort statt, wo früher das große Künstlertreffen stattfand, nämlich im Dämeritz Seehotel. Was habt ihr vorbereitet? Okay, ihr stellt die Platte vor, aber plant ihr sonst noch irgendetwas?
Eigentlich soll nur die Platte vorgestellt werden. Natürlich werden auch unzählige Gespräche stattfinden, da ganz viele Musiker da sein werden, von denen wiederum eine Menge in der Nähe des Seehotels wohnen. Wir gehen übrigens nicht in den großen Saal, sondern beschränken uns auf die Bar und das Atrium. Ich rechne ungefähr mit dreißig, vierzig Gästen, JUB spricht von mindestens fünfzig. Vielleicht hat der Eine oder der Andere damit gerechnet, dass noch ein Hauptact aus der Ostmusikszene eingeladen wird, der nach uns die Leute mit seinem Programm unterhält, aber wir haben uns des Themas der Veranstaltung wegen darauf geeinigt, keinen Live-Act einzuplanen, so dass wir uns also ausschließlich auf die TELEFONIE-Geschichte konzentrieren können.

Matko bei der Arbeit im Studio. Hier mit Quaster …
Ich gehe aber davon aus, du freust dich trotzdem riesig, dass dieses Projekt nun doch noch auf die Welt kommt. Dann erscheint das Ganze auch noch auf Vinyl, was ja einem Ritterschlag gleichkommt.
Ja, zumal ich ja zugeben muss, dass ich immer noch lieber die analoge Seite bevorzuge und somit ein Fan von Vinyl bin. Ja, ich habe natürlich ein digitales Studio, wo aber nach wie vor eine Menge analoge Geräte stehen, die ich sehr gerne in den ganzen digitalen Mist mit einbaue. Um nochmal auf die Release-Party zurückzukommen… Ich freue mich sehr darauf, ein paar Leute zu treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Und alle, die kommen, freuen sich auf den Abend, zumal wirklich keiner von denen die TELEFONIE kennt! Aber das ist ja auch klar. Die sagen alle, das kann doch nicht wahr sein, dass du nach so vielen Jahren diesen Schatz gehoben hast. Und ich kann dann immer nur antworten: Doch, das ist wahr, ich bin zufällig darauf gestoßen. Die Aufnahmen wurden vor der Neuverwertung noch einmal grundlegend gemastert, was bei mir auf große Zustimmung stößt, denn meine größte Sorge ist, dass es zu sehr nach 80er klingt.
Ich schließe aus deinen Worten, dass du das Endprodukt bis jetzt noch gar nicht kennst?
Nein, das kenne ich in der Tat noch nicht.
Lass uns nochmal kurz zur Musik von TELEFONIE zurückkommen. Was hast du dir dabei gedacht, gerade diese Art Musik für dieses Projekt zu machen? Welche Ideen stecken dahinter? Für PRINZIP hattest Du das ja komplett ausgeschlossen, wie Du vorhin sagtest …
Die Herangehensweise war damals die, dass ich zuerst den Text hatte. Und durch den fertigen Text bist du ja schon in gewisser Weise festgenagelt, denn du musst dann eine textgerechte Komposition schreiben. Deshalb ging das Ganze auch musikalisch auf eine ganz andere Schiene. Die Art der Texte hätte ohnehin nicht zu PRINZIP gepasst. Deshalb machte es mir einen riesigen Spaß, auch mal in eine etwas andere Richtung zu laufen.
Du hast vorhin vom Einsatz eines Drum-Computers bei Produktionen in Deinem Studio erzählt. Ist der bei TELEFONIE auch zum Einsatz gekommen?
Nein, da kam etwas anderes zum Einsatz. Man hört auch recht deutlich, dass es nicht der Drum-Computer war.
Und wer zeichnet dafür verantwortlich?
Das habe alles ich programmiert. Es handelt sich also um keinen richtigen Schlagzeuger.
Egal ob Drum-Computer oder programmiert: Ist man denn als Musiker am Ende des Tages glücklich darüber, dass das, was man da beim Endprodukt hört, gar kein Mensch gespielt hat?
Also die Sounds für diese Programme hat schon ein Mensch gespielt und aufgenommen. Das wurde dann nur so umgeändert, wie ich es gerne haben wollte. Aber ursprünglich wurden diese Programme von Menschen eingespielt.
Na gut, es erzeugt trotzdem nicht diesen romantischen Gedanken von fünf Musikern, die gemeinsam im Studio stehen und die Platte einspielen, sondern wir wissen jetzt, es sind nur zwei Musiker, die alle Instrumente eingespielt haben und der Rest kam aus dem Computer.
Du darfst dabei nicht vergessen, du musst das Schlagzeug auch spielen können, denn sonst kannst du es nicht programmieren. Sonst landest du am Ende in der Marschmusik oder beim Schlager. Uffda-Uffda-Uffdada!!! Und das will ja niemand. Da gehören ordentliche Breaks rein, also solltest du schon ein wenig das Schlagzeugspiel beherrschen.
Jetzt ist das Ganze fast 40 Jahre her. Wenn du das heute nochmal produzieren würdest, was würdest du anders machen? Oder würdest du alles wieder genauso machen?
Dazu müsste ich das nochmal hören. Ich habe gar nichts mehr, das wurde alles mitgenommen. Zwar erinnere ich mich an die einzelnen Titel, aber wie sie jetzt klingen, kann ich dir nicht sagen.
Dann freuen wir uns alle auf die Platte und für den Tag der Release-Party drücke ich dir alle Daumen. Möge alles so laufen, wie du es dir vorstellst.
Ach weißt du, ich sehe das überhaupt nicht verbissen. Es wird ein lustiger Abend, da bin ich sicher. Es ist ja auch nichts Weltbewegendes, sondern einfach nur ein netter Abend, der Spaß machen wird. Und wenn man noch einen draufsetzt und sich sagt, dass nun etwas auf den Markt kommt, womit man nie und nimmer mehr gerechnet hatte, dann ist das schon toll. Am Ende bleibt es aber wirklich ein Spaß, der aber natürlich einen gewissen Hintergrund hat.
An der Stelle muss man auch mal erwähnen, dass es die Platte niemals geben würde, wenn die Leute von ROKKfilm nicht wären. Auch das Vorgängeralbum von CHICOREE gäbe es ohne ROKKfilm nicht.
Im Gegenzug könnte man aber auch fragen: Wäre es denn so schlimm, wenn die Welt es nicht sieht?
Ja, das finde ich schon.
Na gut, für den Osten mag das stimmen, aber bei euch im Westteil kennt das doch ohnehin niemand.
Das ist ja schlimm genug, dass die Leute im Westen so schlecht informiert wurden, was im Osten in Sachen Musik alles so abging!
Ja, da gebe ich dir absolut Recht. Und es war schlimm, dass das passiert ist.
Damit beschließen wir jetzt unser Interview. Möchtest du abschließend noch ein paar Worte an unsere Leser richten?
Ich würde mich freuen, wenn die TELEFONIE-Platte auf eine positive Resonanz stößt. Auch die anderen Projekte, die ROKKfilm angestoßen hat, sind sehr interessant und es würde mich freuen, wenn man sich auch mal damit befasst. Und dann freue ich mich natürlich über jeden, der am 21. Februar zur Release-Party ins Dämeritz Seehotel kommt.
Wir haben schon lange nichts mehr voneinander gehört. Wie geht es dir denn aktuell?
Mir geht es sehr gut. Da gibt es überhaupt keinen Stress, alles ist im grünen Bereich.
Wie schaut es mit Deiner Firma Apollo art of laser & fire?
Das läuft hervorragend. Durch die ganzen Pyro-Games, das Warnemünder Turmleuchten, der Lichtertanz der Elemente und ein paar andere Veranstaltungen steht dieses Thema ganz vorne an bei mir, gefolgt vom ebenfalls sehr gut laufenden Feuerwerk. Das Gitarrespielen läuft ebenfalls super, ich habe also überhaupt keinen Grund zu meckern. Ich bin auch gerade wieder im Studio mit meinem TRIO, wo ich hin und wieder selber noch mitspiele. Das ist dann quasi Volksmusik im Heavy Metal-Kleid.
Und dann kommt jetzt auch noch ein fast 40-jähriges Projekt, welches nur in der Schublade gelegen hat, zu Ehren, nämlich eine Platte mit der Musik von TELEFONIE. Wie kam es denn dazu?
Ein gewisser JUB, mit richtigem Namen Jens-Uwe Berndt, rief mich eines Tages an und meinte, wir müssten mal ein Interview machen. Im Zuge dessen tauchte die Frage auf, ob ich nicht noch irgendwo in meinem Fundus alte, unveröffentlichte Sachen zu liegen hätte. Zunächst hatte ich keine Ahnung, denn mein Grundstück ist relativ groß und ein Teil meiner Sachen liegt hier, ein anderer Teil liegt da. Also ich musste wirklich erst einmal gründlich suchen. Und siehe da, ich habe tatsächlich diese eine Kassette und ein paar Restbänder gefunden, aber ich konnte weder das eine noch das andere abspielen, denn heutzutage ist ja alles nur noch digital nutzbar.
… und das war das Songmaterial von TELEFONIE?
Genau. Jens nahm dann alles mit und wollte versuchen, diese alten Schätze wieder hörbar zu machen. Diese Produktion habe ich zwar seinerzeit mal gemacht, konnte mich aber nicht mehr in Gänze an die Details erinnern.
Kann man eigene Projekte denn vergessen?
Die Idee dazu stammte damals nicht von mir, sondern von Hartmut König. Er dachte sich eine Geschichte aus, die darauf basierte, dass es damals in der DDR enorm viele Scheidungen gab. Dadurch saßen dann also nach der Scheidung die Männer alleine rum und auf der anderen Seite waren die Frauen mit den Kindern alleine. Warum sollte man nicht mal eine Geschichte darüber schreiben, wie sich zwei dieser Menschen wieder zusammenraufen? Hartmut fragte mich, ob ich nicht die Musik dazu schreiben könnte, was ich dann auch tat.
Von welchem Jahr sprechen wir gerade?
Das müsste 1987 gewesen sein.
War das direkt als neues Projekt gedacht oder für ein neues Album von PRINZIP?
Als ich die Geschichte vor mir hatte, wurde mir klar, dass die harte Musik von PRINZIP nicht wirklich zu dem Thema passen würde. Hartmut ließ mir zum Glück freie Hand und so konnte ich die passende Musik beisteuern. Wir gingen dann ins Studio und dort war ich schon bald total begeistert von Petra Schwerdt, die als Sängerin der absolute Wahnsinn war. Einen solchen Glücksgriff macht man selten.

Petra Schwerdt (Foto: Herbert Schulze)
Stand zum Zeitpunkt, als Ihr erstmals zum Proben ins Studio gegangen seid, denn schon fest, wer die Titel singen würde?
Ja, der Vorschlag dazu kam von Hartmut. Mit Micha Barakowski hatte ich ja schon einige Male zusammengearbeitet, da hatte ich also überhaupt keine Bauchschmerzen. Aber als ich dann Petra Schwerdt kennenlernte … Ich bin überzeugt, die hätte alles, was sich damals in der DDR als Sängerin tummelte, in den Schatten gestellt. Für Petra war manches Neuland, denn sie kam ja eher aus der ganz seichten Popmusik. Die ruhigen Nummern passten wunderbar zu ihr, bei den schnelleren Songs brauchten wir manchmal etwas länger, bis alles im Kasten war. Letztlich passten Micha und Petra gesanglich absolut zusammen, das hätte ich vorher niemals gedacht.
Und wie ging es dann im Studio weiter?
Wir begannen mit den Aufnahmen, bis ich irgendwann mal sagte: "Hier bräuchten wir ein Keyboard-Solo, da ein Gitarren-Solo … das ist ja alles wunderbar, aber ich brauche auch noch irgendetwas anderes." Da fiel mir Ali Kirfe ein, ein wunderbarer Saxophonist. Den lud ich ein, zu mir aufs Land zu kommen und mitzuspielen, was er auch tatsächlich bei zwei Titeln tat. Wir nahmen also nach und nach die Songs auf und als wir fertig waren, war plötzlich unsere Sängerin verschwunden. Sie war einfach weg. Und ich weiß bis heute nicht, ob sie in den Westen abgehauen war oder ob sie einen offiziellen Ausreiseantrag gestellt hatte. Hartmut, Micha Barakowski und ich, wir waren allesamt ratlos.
Hättet ihr nicht sagen können, ihr sucht euch eine neue Sängerin und nehmt alles nochmal neu auf?
Na ja, zwischendurch kam ja dann die Wende und nebenbei war ich auch schon mit meinen Laser-Shows gut beschäftigt. Außerdem hatte ich echte Schwierigkeiten, eine Sängerin vom Format und der Klasse einer Petra Schwerdt zu finden. Ich wollte mir auch nicht das zerstören, was so perfekt war, denn ich wusste, es hätte nicht besser werden können als es war. Somit verschwand die Sache in der Versenkung. Ich hatte auch gar keine Zeit, großartig darüber nachzudenken, denn es kam so viel Neues auf mich zu, mit dem ich gut zu tun hatte.

Michael Barakowski (Foto: Herbert Schulze)
Du hattest ja ein eigenes Studio, warst dadurch unabhängig vom Rundfunk und von AMIGA und hast sicher auch diese Produktion bei dir gemacht.
So war es. Überhaupt lief da sehr viel in meinem Studio. Ich habe kürzlich mal wieder in ein paar alte Hefte und Abrechnungen durchgesehen und festgestellt, dass ich Freitag und Samstag, manchmal auch noch am Sonntag, mit der Band unterwegs war und von Montag bis Donnerstag saß ich im Studio. Oft von früh bis in die Nacht. Ich war ja breit aufgestellt und hatte stellenweise auch Musiker und Sänger aus der Schlagerbranche im Studio. Grundsätzlich handelte es sich aber in der Mehrzahl um Bands, die bei mir produzierten. Probleme hatte ich anfangs mit manchen Schlagzeugern, die zum einen das Tempo nicht halten konnten und zum anderen wirklich miese Schlagzeuge hatten. Da hätte ich noch fünf Mikrofone und zehn Equalizer aufbauen können, ohne etwas zu bewirken, denn die Dinger klangen von Hause aus schon Scheiße. Also musste ich hin und wieder einen Drum-Computer einsetzen, wofür mich viele Leute beschimpften, aber sonst wären wir niemals fertiggeworden mit der Produktion. Irgendwann hatte ich das aber im Griff und der Drum-Computer hatte sich erledigt.
Also kam dieses ganze Projekt TELEFONIE niemals über die Planungs- und Entstehungsphase hinaus. Ich will damit sagen, ihr habt es zu keiner Zeit live aufgeführt?
Nein. Das ging ja auch gar nicht, denn Petra Schwerdt war und blieb ja verschwunden.
Nun gut, es hätte ja sein können, dass einzelne Songs von TELEFONIE bei PRINZIP gelandet wären oder Michael Barakowski die eine oder andere Nummer in sein Soloprogramm aufgenommen hätte.
Nein, da hat niemand etwas von dem Material übernommen. Parallel dazu haben wir ja für PRINZIP mit Barakowski als Sänger die englischsprachigen Songs aufgenommen, von denen sich drei auf der "Beatleuchter"-Platte wiederfinden. Das war damals für PRINZIP genau die richtige Schiene.
Also kann man davon ausgehen, dass ihr alle mächtig enttäuscht darüber wart, dass die TELEFONIE-Geschichte niemals das Licht der Welt erblickte?
Ja klar. Zumal ich damals wirklich die Welt nicht mehr verstanden habe. Ich kam nicht klar damit, dass wir eben noch im Studio standen, die Titel aufnahmen und ein paar Tage später war plötzlich die Sängerin weg! Ich konnte es lange Zeit nicht glauben. Aber Petra Schwerdt war tatsächlich weg. Einfach weg. Aber immerhin hat sie mit uns alles bis zum letzten Ton fertig aufgenommen, da kann man ihr nichts vorwerfen. Vielleicht hatte sie ja wirklich schon länger einen Ausreiseantrag laufen und musste dann, wie es in der DDR üblich war, von einem Tag auf den anderen ihre Koffer packen und ausreisen.
Habt ihr euch denn jemals wiedergesehen?
Nein. Sie war in der Versenkung verschwunden. Aber kurz nach der Wende tauchte sie plötzlich im Westen wieder auf, hatte jetzt Afrolocken und einen englischen Namen.

Autogrammkarte von 1991: Petra Schwerdt als Caro Lynn (Foto: Label Crownhill)
Das stimmt, sie nannte sich im Westen Caro Lynn und machte nun englischsprachigen Pop.
Kann sein. Aber so richtig gezündet hatte das nicht, denn der Erfolg blieb aus und man hörte dann auch nichts mehr von ihr. Gerüchteweise habe ich gehört, sie soll heute in Bad Kreuznach leben. Ich hatte jedenfalls bisher keine Chance, sie wiederzufinden, was sehr schade ist, denn ich hätte sie furchtbar gerne zur Release-Party eingeladen.
Also wird Petra Schwerdt auf der Release-Party nicht dabei sein ...
Vermutlich nicht. Aber es sind einige Musiker dabei, die sich schon richtig darauf freuen. Ich habe auch Ali Kirfe nun schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen, aber ich habe gehört, dass sowohl er als auch seine Frau Marion Sprawe zu der Plattenvorstellung kommen wollen. Das freut mich riesig. Es fühlt sich fast wie ein kleines Künstlertreffen an. Früher habe ich ja bekanntlich das große Künstlertreffen organisiert, was aber heute nicht mehr stattfindet, weil das am Ende ein bisschen ausgeufert ist. Aber dann machen wir eben ein kleines Künstlertreffen daraus.
Übrigens hatte Petra Schwerdt als Caro Lynn eine einzige Single am Start, die hieß "Love will be your way" …
Jens-Uwe Berndt versuchte sogar, über die Tochter an sie ranzukommen, aber es kam keine Antwort. Nun muss man fairerweise sagen, Petra Schwerdt müsste inzwischen auch schon 65 oder 70 Jahre sein und da möchte man sich nicht mehr so unbedingt in die Öffentlichkeit begeben. Aber vielleicht steckt auch etwas ganz anderes dahinter, ich weiß es nicht. Es ist auf jeden Fall unglaublich schade um diese Sängerin. Im Studio hat sie gearbeitet wie ein Uhrwerk, man brauchte keine Pegel nachstellen, keine Regler nachjustieren, es stimmte einfach immer auf Anhieb. Ich erinnere mich da an ganz andere Produktionen bei mir, da hatte ich wochenlang nur damit zu tun, den Sänger einigermaßen gut klingen zu lassen.
Du hast eben die Release-Party erwähnt, die man auch als kleines Künstlertreffen bezeichnen könnte. Witzigerweise findet die Party am selben Ort statt, wo früher das große Künstlertreffen stattfand, nämlich im Dämeritz Seehotel. Was habt ihr vorbereitet? Okay, ihr stellt die Platte vor, aber plant ihr sonst noch irgendetwas?
Eigentlich soll nur die Platte vorgestellt werden. Natürlich werden auch unzählige Gespräche stattfinden, da ganz viele Musiker da sein werden, von denen wiederum eine Menge in der Nähe des Seehotels wohnen. Wir gehen übrigens nicht in den großen Saal, sondern beschränken uns auf die Bar und das Atrium. Ich rechne ungefähr mit dreißig, vierzig Gästen, JUB spricht von mindestens fünfzig. Vielleicht hat der Eine oder der Andere damit gerechnet, dass noch ein Hauptact aus der Ostmusikszene eingeladen wird, der nach uns die Leute mit seinem Programm unterhält, aber wir haben uns des Themas der Veranstaltung wegen darauf geeinigt, keinen Live-Act einzuplanen, so dass wir uns also ausschließlich auf die TELEFONIE-Geschichte konzentrieren können.

Matko bei der Arbeit im Studio. Hier mit Quaster …
Ich gehe aber davon aus, du freust dich trotzdem riesig, dass dieses Projekt nun doch noch auf die Welt kommt. Dann erscheint das Ganze auch noch auf Vinyl, was ja einem Ritterschlag gleichkommt.
Ja, zumal ich ja zugeben muss, dass ich immer noch lieber die analoge Seite bevorzuge und somit ein Fan von Vinyl bin. Ja, ich habe natürlich ein digitales Studio, wo aber nach wie vor eine Menge analoge Geräte stehen, die ich sehr gerne in den ganzen digitalen Mist mit einbaue. Um nochmal auf die Release-Party zurückzukommen… Ich freue mich sehr darauf, ein paar Leute zu treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Und alle, die kommen, freuen sich auf den Abend, zumal wirklich keiner von denen die TELEFONIE kennt! Aber das ist ja auch klar. Die sagen alle, das kann doch nicht wahr sein, dass du nach so vielen Jahren diesen Schatz gehoben hast. Und ich kann dann immer nur antworten: Doch, das ist wahr, ich bin zufällig darauf gestoßen. Die Aufnahmen wurden vor der Neuverwertung noch einmal grundlegend gemastert, was bei mir auf große Zustimmung stößt, denn meine größte Sorge ist, dass es zu sehr nach 80er klingt.
Ich schließe aus deinen Worten, dass du das Endprodukt bis jetzt noch gar nicht kennst?
Nein, das kenne ich in der Tat noch nicht.
Lass uns nochmal kurz zur Musik von TELEFONIE zurückkommen. Was hast du dir dabei gedacht, gerade diese Art Musik für dieses Projekt zu machen? Welche Ideen stecken dahinter? Für PRINZIP hattest Du das ja komplett ausgeschlossen, wie Du vorhin sagtest …
Die Herangehensweise war damals die, dass ich zuerst den Text hatte. Und durch den fertigen Text bist du ja schon in gewisser Weise festgenagelt, denn du musst dann eine textgerechte Komposition schreiben. Deshalb ging das Ganze auch musikalisch auf eine ganz andere Schiene. Die Art der Texte hätte ohnehin nicht zu PRINZIP gepasst. Deshalb machte es mir einen riesigen Spaß, auch mal in eine etwas andere Richtung zu laufen.
Du hast vorhin vom Einsatz eines Drum-Computers bei Produktionen in Deinem Studio erzählt. Ist der bei TELEFONIE auch zum Einsatz gekommen?
Nein, da kam etwas anderes zum Einsatz. Man hört auch recht deutlich, dass es nicht der Drum-Computer war.
Und wer zeichnet dafür verantwortlich?
Das habe alles ich programmiert. Es handelt sich also um keinen richtigen Schlagzeuger.
Egal ob Drum-Computer oder programmiert: Ist man denn als Musiker am Ende des Tages glücklich darüber, dass das, was man da beim Endprodukt hört, gar kein Mensch gespielt hat?
Also die Sounds für diese Programme hat schon ein Mensch gespielt und aufgenommen. Das wurde dann nur so umgeändert, wie ich es gerne haben wollte. Aber ursprünglich wurden diese Programme von Menschen eingespielt.
Na gut, es erzeugt trotzdem nicht diesen romantischen Gedanken von fünf Musikern, die gemeinsam im Studio stehen und die Platte einspielen, sondern wir wissen jetzt, es sind nur zwei Musiker, die alle Instrumente eingespielt haben und der Rest kam aus dem Computer.
Du darfst dabei nicht vergessen, du musst das Schlagzeug auch spielen können, denn sonst kannst du es nicht programmieren. Sonst landest du am Ende in der Marschmusik oder beim Schlager. Uffda-Uffda-Uffdada!!! Und das will ja niemand. Da gehören ordentliche Breaks rein, also solltest du schon ein wenig das Schlagzeugspiel beherrschen.
Jetzt ist das Ganze fast 40 Jahre her. Wenn du das heute nochmal produzieren würdest, was würdest du anders machen? Oder würdest du alles wieder genauso machen?
Dazu müsste ich das nochmal hören. Ich habe gar nichts mehr, das wurde alles mitgenommen. Zwar erinnere ich mich an die einzelnen Titel, aber wie sie jetzt klingen, kann ich dir nicht sagen.
Dann freuen wir uns alle auf die Platte und für den Tag der Release-Party drücke ich dir alle Daumen. Möge alles so laufen, wie du es dir vorstellst.
Ach weißt du, ich sehe das überhaupt nicht verbissen. Es wird ein lustiger Abend, da bin ich sicher. Es ist ja auch nichts Weltbewegendes, sondern einfach nur ein netter Abend, der Spaß machen wird. Und wenn man noch einen draufsetzt und sich sagt, dass nun etwas auf den Markt kommt, womit man nie und nimmer mehr gerechnet hatte, dann ist das schon toll. Am Ende bleibt es aber wirklich ein Spaß, der aber natürlich einen gewissen Hintergrund hat.
An der Stelle muss man auch mal erwähnen, dass es die Platte niemals geben würde, wenn die Leute von ROKKfilm nicht wären. Auch das Vorgängeralbum von CHICOREE gäbe es ohne ROKKfilm nicht.
Im Gegenzug könnte man aber auch fragen: Wäre es denn so schlimm, wenn die Welt es nicht sieht?

Ja, das finde ich schon.
Na gut, für den Osten mag das stimmen, aber bei euch im Westteil kennt das doch ohnehin niemand.
Das ist ja schlimm genug, dass die Leute im Westen so schlecht informiert wurden, was im Osten in Sachen Musik alles so abging!
Ja, da gebe ich dir absolut Recht. Und es war schlimm, dass das passiert ist.
Damit beschließen wir jetzt unser Interview. Möchtest du abschließend noch ein paar Worte an unsere Leser richten?
Ich würde mich freuen, wenn die TELEFONIE-Platte auf eine positive Resonanz stößt. Auch die anderen Projekte, die ROKKfilm angestoßen hat, sind sehr interessant und es würde mich freuen, wenn man sich auch mal damit befasst. Und dann freue ich mich natürlich über jeden, der am 21. Februar zur Release-Party ins Dämeritz Seehotel kommt.
Interview: Christian Reder
Übertragung: Torsten Meyer
Fotos: Herbert Schulze, Jürgen Matkowitz privat
Übertragung: Torsten Meyer
Fotos: Herbert Schulze, Jürgen Matkowitz privat