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Interview aus 12/2022



Es ist nun nach Veröffentlichung vom aktuellen Album "Invoke The Ghosts" immerhin schon ein halbes Jahr ins Land gezogen und es ist nicht nur in der Musikszene einiges passiert. Die Freiluft-Saison ist nun doch ohne größere Einschränkungen durchgelaufen. So hatte auch Melanie Mau und Martin Schnella als Duo oder mit befreundeten Künstlern in ihrem Projekt GRAY MATTERS sicher einige Gelegenheiten das neue Material zu präsentieren und dem feiernden Live-Publikum vorzustellen. Eigentlich wollte Roland Koch alias Der SchoTTe bei seinen Festival-Touren das sympathische Celtic-Rock-Pärchen mal in deren Region West-Harz persönlich besuchen, das hat aber 2022 leider nicht geklappt. Das wird aber garantiert nachgeholt. Dennoch hat er neugierig wie er ist kurzfristig zu einem Gespräch gebeten. Den offenen Dialog mit MELANIE & MARTIN könnt ihr hier nachlesen ...






Wie habt ihr und eure helfenden Kollegen die diesjährige Pandemiewelle überstanden?
Eigentlich sind wir allgemein sehr gut durch die Pandemie gekommen. Dieses Jahr konnten wir fantastische Konzerte der unterschiedlichsten Art spielen und sind für das Erlebte sehr dankbar!


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Wie seid ihr mit der Resonanz auf Euer Album "Invoke The Ghosts" zufrieden? Erwartungen sind erfüllt?
Richtige Erwartungen haben wir so gesehen gar nicht. Man ist aber natürlich sehr gespannt wie die neuen Songs so bei den Fans ankommen. Bisher ist das Feedback durchweg überwältigend. Wir haben sehr viel tolle und liebe Worte zu "Invoke The Ghosts" bekommen und auch viele neue Hörer dazugewinnen können. Dass unser neues Album so gut ankommt, damit haben wir nicht gerechnet.

Habt ihr mit "Invoke The Ghosts" die zukünftige Marschrichtung gefunden? Oder gibt's Wechsel?
Wir lassen uns eigentlich immer ohne wirkliche Ziele von unserer Inspiration treiben. So ist auch "Invoke The Ghosts" entstanden. Sicher gibt es bestimmte Dinge, die wir stetig verfolgen wie zum Beispiel die akustische Instrumentierung, mehrstimmiger Gesang etc... Aber eine Marschrichtung legen wir vorher nie fest. ;-)

Wie ist die Zusammenarbeit mit Folk-Bardin Siobhán Kennedy zustande gekommen?
Wir sind große Fans der Band IONTACH, in der sie singt und diverse keltische Instrumente spielt. Zudem ist sie die Ehefrau von Jens Kommnick (Anmerkung: Pfeifen, Flöten, akustischer Gitarre, Cello, Arrangements), der schon viele Jahre unsere Produktionen mit seinen keltischen Klängen bereichert. Siobhán und Jens sind gute Freunde geworden. Siobhán hat auch auf unserem Flaming Row Album "The Pure Shine" ein paar Parts gesungen. Für unseren Song "Das Goldene Königreich (The Virgin Queen)" haben wir ihre Stimme gehört und sie im Acapella-Outro ein paar Zeilen singen lassen.


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Ihr habt doch sicher das neue Material vorgestellt, wie ist es beim Publikum angekommen?
Die Songs kommen erfreulicherweise sehr gut an. Wir können zu jedem Lied ja auch eine kleine Geschichte erzählen. Somit bewegen beispielsweise die emotionaleren Songs die Leute sehr. Als wir das Lied "Soulmate" das erste Mal live gespielt haben, gab es unerwarteten Szenenapplaus. Bei "Wholeheartedly" singen wir immer rein A-Capella ohne Verstärkung. Sowas mögen wir, aber auch das Publikum immer sehr gerne, da es eine besondere Nähe und "Echtheit" schafft.

Gibt es einen Auftritt oder Konzert-Ereignis, das euch 2022 besonders in Erinnerung geblieben ist?
Es ist schwierig ein einzelnes aus den vielen Konzerten heraus zu picken. Es gab so viel unterschiedliche Konzerterlebnisse, die sich auch gar nicht miteinander vergleichen lassen. Festivals, intime Kulturkonzerte, private Konzerte und und und. Wir haben so viele tolle, neue Veranstalter kennengelernt, die für ihre Leidenschaft brennen. Sagen wir mal so, es gab kein schlechtes Erlebnis.

Ihr habt wechselnde Besetzungen, ist das ein Vor- oder ein Nachteil?
Der Kern sind immer wir zwei. Je nach Veranstaltung schauen wir dann, wer von unseren Mitmusikern gut dazu passt. Meistens treten wir zu dritt auf. Simon Schröder, unser Perkussionist, ist am häufigsten dabei. Aber auch Mathias Ruck und Lars Lehmann sind immer wieder mit live dabei. Für uns hat das nur Vorteile, da jede Besetzung ihren eigenen Sound beziehungsweise Charme hat. Da alle drei nicht einfach nur Mitmusiker sind, sondern auch sehr gute Freunde, macht es das immer wieder zu etwas Besonderem.


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Die Musiker sind ja verstreut, wie macht ihr das mit Proben für Auftritte?
Vor den Auftritten nehmen wir uns immer nochmal die Zeit, die ausgewählten Stücke zu perfektionieren. Jeder einzelne ist immer gut vorbereitet. Songs, die wir schon länger spielen brauchen wir nur noch auffrischen. Neue Arrangements proben wir dann schon intensiv neu ein.

Wie beurteilt ihr den Zustand der deutschsprachigen Musik-Szene im Moment?
Das ist schwierig zu beantworten. Ein richtiges Urteil mögen wir uns dazu nicht erlauben.

Ihr seid dazu über gegangen vom Komponieren, Musizieren, Produzieren sowie darüber hinaus alle Schritte bis hin zur Vermarktung komplett selbst in die eigenen vier Händen zu nehmen. War das die richtige Entscheidung?
Definitiv! Wir haben es sehr schätzen gelernt die Dinge selbst in die Hand nehmen zu können. Das gibt einem einfach jede Freiheit zu tun, was man machen möchte. Das ist zwar mit einem nicht unerheblichen Mehraufwand verbunden, aber daran wächst man letztendlich auch. Mit unserer Musik wird es sicher auch schwierig ein Label zu finden, das all unsere Wünsche und Wege unterstützt.

Nach CYRIL ("Amenti's Coin") und CRYSTAL PALACE ("Still There"), nun auch studiotechnische Feinarbeiten für Manuel Schmid & Marek Arnold ("Ziele"). Martin, geht dein Weg in Richtung wie beim Kollegen Eroc?
Meine Tätigkeiten als Tonmeister im eigenen Studio stehen mit unserer Musik ja nicht im direkten Zusammenhang. Aber auch das ist eine Leidenschaft, die ich seit vielen Jahren wachsen lasse. Tontechnik ist spannend und tolle Künstler wie die oben genannten und viele weitere als seine Freunde und Kunden nennen zu können, ist sehr schön. Ich mache viel Fremdproduktionen. Vermehrt Mixing und Mastering, aber auch Aufnahmen vom ersten Ton bis hin zum fertigen Master.


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Oder geht dein/euer Blick sogar noch etwas weiter, zum Beispiel das komplette Produkt auch für andere Künstler zu schnüren; Studio, Veröffentlichung und Vermarktung?
Nein. Das verfolge ich nicht direkt. Studioproduktionen sehr gerne, aber wir haben genug mit der Vermarktung unserer eigenen Musik zu tun. Man muss dann seinen "Kunden" ja auch gerecht werden können. Ich habe einen großen Respekt vor der Arbeit die Labels tun. Aber es ist sehr zeitintensiv. Letztendlich muss man auch wissen wo die Grenzen des Machbaren sind. Dennoch gebe ich auch gerne Erfahrungen an andere Bands weiter.

Gibt es auch zukünftig weiteres Material von FLAMING ROW oder einem neuen/anderen Projekt?
Natürlich! Wir arbeiten bereits an FLAMING ROW Nummer 4. Details dazu möchten wir noch nicht verraten, aber wir haben gerade viele tolle Ideen. Sowohl musikalisch, als auch lyrisch. In 2023 werden wir das vertiefen und ausarbeiten. Wann es veröffentlicht werden soll, können wir aber noch nicht sagen.

Woran arbeitet ihr zur Zeit? Oder macht ihr erst mal eine kreative Pause?
Aktuell haben wir neben der Arbeit am neuen FLAMING ROW-Album viel neue Inspiration für neue Cover-Arrangements. Die Ideen sprudelten nur so und die ersten rohen Arrangements von großartigen Songs in unserem Akustik-Gewand sind gelegt.


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Werdet ihr zukünftig wieder illustre Gäste und Helfer zu Produktion hinzu ziehen?
Ja! Da gibt es auch schon einige Pläne. Lasst Euch überraschen.

Was hat euch bewogen die Region westlicher Harz als Basis zu wählen?
Wir sind dort geboren worden und leben dort schon immer. Somit hatten wir keine Wahl. Aber es ist sehr schön hier und es gibt für uns keine Gründe diese je zu verlassen.

Würdet ihr zurzeit gerne in einem anderen Land/Region leben?
Es gibt fantastische Länder, die wir gerne bereisen würden. Aber ein Leben abseits der Heimat können wir uns beide nicht vorstellen. Hier ist unser Lebensmittelpunkt und nach jeder längeren Reise kommen wir auch immer gerne wieder nach Hause.

Habt ihr die Saison 2023 schon geplant? Wo werden wir euch in diesem Jahr erleben können?
Tatsächlich planen wir sowas nie wirklich. Glücklicherweise werden wir jedes Jahr von vielen Veranstaltern gebucht und angefragt. Ab und zu überlegen wir uns bestimmte Orte, bei denen wir schon gespielt haben anzuschreiben, um zum Beispiel ein paar Konzerte (in the row) auf einer Reise hintereinander spielen zu können. Bekommen wir eine Anfrage aus Süd-Bayern, kennen wir ein paar Veranstaltungsorte, die wir kontaktieren, ob sie auch Interesse hätten, damit wird diese Reise für alle lohnenswerter. Für 2023 gibt es schon einige Termine. Die detaillierte Planung ergibt sich immer in den ruhigeren Monaten zu Jahresbeginn. Um ein paar Termine zu nennen. Am 4. Februar spielen wir in Braunschweig im Hotel Nord. Eine neue Kultur-Veranstaltungsserie. Im April sind wir dann am 13.4. im Bergkeller und machen den Auftakt zum Artrock Festival 2023. Am 21. April spielen wir in Oldenburg und am 22. April als Quartett in Lahr. Da wird Mathias Ruck als dritter Mann mit dabei sein. Auch werden wir wohl wieder Teil des ProgStock Festivals 2023 in New Jersey sein. Um mal ein paar fixierte Auftritte in naher Zukunft zu nennen. Andere Termine sind noch nicht spruchreif. Da wird es gegebenenfalls noch die ein oder andere Überraschung geben. Vermehrt spielen wir tatsächlich auch Konzerte im privaten Rahmen. Geburtstage, Hochzeiten etc., Wohnzimmerkonzerte sind auch sehr beliebt. In unserem akustischen Arrangement ist das alles auch sehr gut umzusetzen.


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Was sind eure Wünsche für 2023 im Allgemeinen wie auch als Künstler?
In erster Linie, dass es bald wieder Frieden gibt. Dass die Menschen wieder mehr Toleranz zeigen. Natürlich Gesundheit für uns, unsere Familien, Freunden und Mitmenschen. Als Künstler wünschen wir uns, dass die nächsten Jahre mindestens genauso schön werden wie die letzten, dass wir viele zufriedene Konzertbesucher sehen, die Menschen mit unserer Musik berühren können, viele neue Veranstalter kennen lernen dürfen und uns natürlich stetig weiterentwickeln.

Danke für eure Zeit & Mühe und die tiefen, ehrlichen Einblicke in euer facettenreiches Leben. Ich bin mehr als gespannt wie es bei euch weitergeht und werde eure weiteren Schritte aufmerksam beobachten sowie natürlich kontinuierlich unterstützen. Ich wünsche euch Beiden und allen euren vielen Freunden, Kollegen und Helfern bleibend Kraft und Leidenschaft für die weitere Reise auf der Stony Road des Musikzirkus.




Interview: Roland "Der SchoTTe" Koch
Bearbeitung: Christian Reder
Fotos: Bodo Kubatzki





   
   
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