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Wie die Überschrift schon verrät, gibt er eigentlich keine Interviews. Diesem Grundsatz ist Bernd Kleinow in seiner mittlerweile vierzigjährigen Musikerlaufbahn auch immer treu geblieben. Er sagt von sich, er sei nicht wichtig genug, als dass er stundenlang über sich und sein Dasein reden müsse. Entscheidend ist das, was er macht, nämlich seine Musik. Damit hat er zweifelsohne Recht. Doch es lohnt sich durchaus, über das ereignisreiche Leben dieses sympathischen Mannes zu reden, denn es gibt wohl im (ost)deutschen Raum keinen zweiten Musiker, der mit so vielen Größen der Rock- und vor allem Bluesszene zusammengespielt hat. Man könnte auch sagen, er hatte sie alle ... Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir Bernd Kleinow überzeugen konnten, für Deutsche Mugge seine Prinzipien über Bord zu werfen und uns ausführlich und mit zahlreichen Details und Anekdoten aus seinem unendlichen Erlebnis-Fundus zu erfreuen. Kleinows Instrument ist die Mundharmonika, deren Spielweise und Techniken er sich autodidaktisch beibrachte. Den oft verwendeten Begriff "König der Mundharmonika" hört er aber gar nicht gerne. Dabei halten ihn viele nach wie vor und völlig zu Recht für einen der Besten seines Faches. Sein Stern ging auf, als er Mitte der Siebziger mit einem gewissen Stefan Diestelmann zusammen den "Reichsbahnblues" spielte und damit quasi über Nacht berühmt wurde. Seitdem kreuzten unzählige bekannte Namen seinen Weg, auch solche, die man auf den ersten Blick überhaupt nicht mit dem Harpspieler Bernd Kleinow in Verbindung bringen würde. Also lasst Euch überraschen, was neben Größen wie Karussell, Silly, Diestelmann, Biebl, Kerth, Memphis Slim und vielen anderen eine Helga Hahnemann oder ein Dean Reed in Bernd Kleinows Leben zu suchen hatten. Wir reden natürlich auch über seine 2011 erschienene erste eigene CD, und erfahren, wer dafür verantwortlich ist, dass Bernd sich mit 61 Jahren endlich zu dieser CD durchringen konnte. All das und noch einiges mehr rechtfertigen unsere Ansicht, dass dieses Interview längst fällig war. Vielen Dank dafür, Bernd Kleinow!
 

 

01 interview 04 20140205 1563492332Fast jeder kennt Deinen Namen, weiß aber sonst kaum etwas über Dich. In den Medien findet man erstaunlich wenig Informationen zu Deiner Person und wie ich weiß, reißt Du Dich auch nicht unbedingt nach Interviews. Hast Du in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit den Medien gemacht oder welche Gründe gibt es für Deine diesbezügliche Zurückhaltung?
Schlechte Erfahrungen habe ich eigentlich noch keine gemacht. Aber es stimmt, ich habe in meiner langen Zeit als Musiker so gut wie kein Interview gegeben. Ich bin eben der Meinung, es muss nicht jeder alles über jeden wissen, denn vieles ist reine Privatsache und geht niemanden etwas an. Für mich ist es schöner und wichtiger, dass man die Leute auf der Bühne erleben kann und nicht jede Kleinigkeit über sie weiß. Ich nehme die Leute auf der Bühne lieber so wahr, wie sie sind und alles andere ist für mich zweitrangig. Das war und ist der Grund, weshalb ich für mich beschlossen habe, keine Interviews zu geben, denn wen soll das schon interessieren, was ich wann und warum gemacht habe?

Umso mehr freue ich mich natürlich, dass Du uns von Deutsche Mugge dieses Gespräch gewährst. Vor einigen Tagen standest Du gemeinsam mit der JONATHAN BLUES BAND auf der Bühne der Berliner WABE, um das neue Jahr mit dem traditionellen "Neujahrsblues" zu begrüßen. Wie hat Dir aus Musikersicht der Abend gefallen?
Aus Musikersicht hat es mir super gut gefallen. Die Kollegen habe ich ja nun mit Ausnahme des letztjährigen Neujahrsblues ewig lange nicht mehr gesehen. Es war einfach toll und es kamen jede Menge Erinnerungen hoch an die alte Zeit. Wir haben ja viel zusammen erlebt. Unter anderem "durften" wir mal an der Trasse spielen, bei minus 27 Grad in Perm ... (lacht). Da ist es natürlich prima, wenn man sich mal wieder sieht und über solche Dinge reden kann und auch mal wieder zusammen spielt.

Warst Du aufgeregter als sonst vor einem Konzert?
Na ja, spannend war vor allem, ob es wirklich wieder so groovt, wie damals und ob es mir selber solchen Spaß macht, wie seinerzeit. Und ich kann sagen, ja, es hat Spaß gemacht. Weiterhin war für mich etwas anderes sehr spannend. Normalerweise bin ich es gewöhnt, bei Konzertbeginn mit der Band rauszugehen und zu spielen. Nach dem ersten Titel weiß man dann so ungefähr, woran man ist und wie es laufen wird. Hier in der WABE durfte ich allerdings erst zum vierten Titel auf die Bühne und das war für mich schwierig. Ich stand hinterm Vorgang und hab auf meinen Auftritt gefiebert, während die Jungs da vorne sich schon heiß gespielt haben. Als ich dann auf die Bühne kam, musste ich sofort mit derselben Intensität einsteigen. Das war schon nicht so ganz einfach und deshalb war ich ein bisschen nervös. Aber insgesamt hat es mir einen Riesenspaß gemacht. Ich fand auch toll, "Kuhle" Kühnert und Mike Kilian mal ein bisschen näher kennen zu lernen.

Ich frage mich immer wieder, wie so etwas abläuft, wenn Du als Solist und Gast für ein Konzert oder manchmal auch nur für einzelne Songs zu einer Band stößt. Probt Ihr eigentlich außer beim Soundcheck vorher mal ernsthaft das Zusammenspiel oder verlässt Du Dich auf Dein Improvisationstalent?
In diesem speziellen Fall war es so, dass wir ja extrem lange nicht mehr zusammen gespielt hatten. Aber es gab ja noch die alte JONATHAN-LP. Peter Pabst sagte mir, bei welchen JONATHAN-Nummern ich mitspielen werde. Also legte ich mir die Platte auf meinen alten Plattenspieler, habe mir die ein paar Mal angehört und danach ein bisschen geübt. Im Gegenzug gab ich ihm dann meine CD und sagte ihm, er solle sich was davon aussuchen. Peter wählte drei Titel aus, übte die mit seiner Band ein und die haben wir dann ebenfalls an dem Abend gespielt. Das fand ich richtig nett und es klang auch sehr professionell. Vor allem hörten sich meine Nummern mal ganz anders an als sonst, so richtig schwer und rockig, einfach toll. Und geprobt haben wir am Vortag des Konzertes ungefähr eine dreiviertel Stunde, mehr nicht.

001 20140205 1648088740Mit Peter Pabst und seiner Band verbindet Dich ja einiges, so hast Du 1987 auf der einzigen LP der JONATHAN BLUES BAND als Gast mitgewirkt. War Dein Auftritt beim letztjährigen Neujahrsblues auch gleichzeitig Euer erster gemeinsamer Gig seit damals?
Also nach der Produktion der LP haben wir schon noch öfter mal zusammen gespielt. Nach 1990 dann aber nicht mehr. Gesehen haben wir uns natürlich öfter mal, zum Beispiel, wenn ich bei "Jazz in town" auftrat. Irgendwann sprach Peter mich mal an, ob ich nicht Lust hätte, beim Neujahrsblues mitzuspielen und so entwickelte sich das Ganze.

Neben Peter Pabst möchte ich noch einen weiteren Kollegen aus Deiner frühen Zeit ins Gespräch bringen. Im Mai 2013 war ich beim Blues- und Rockfestival im Kloster Altzella, wo u. a. ALEXANDER BLUME auftrat. Dabei kam mir der Gedanke, dass es doch schön wäre, wenn es mal ein Zusammenspiel von KLEINOW und BLUME gäbe. Der rührige Festival-Veranstalter Erik Weichhold verfolgte witzigerweise dieselbe Idee. Ist das schon bis zu Dir durchgedrungen?
Ja, da kam schon etwas bei mir an. Und zwar in Form einer Mail von ALEXANDER, der mir schrieb, er wolle 2014 ein DIESTELMANN-Programm machen und ob ich Lust hätte, mitzumachen. Das Ganze soll im Kloster Altzella stattfinden. Meine Antwort lautete: "Wie viel Probenarbeit ist dafür notwendig?" Und ALEXANDER schrieb zurück: "Gar keine Proben, Du machst das schon!" (lacht). Es muss zwar noch ein bisschen Papierkram erledigt werden, aber wir haben uns das vorgenommen und werden das auch durchziehen. Es ist auf jeden Fall ein Abenteuer für mich, denn ALEXANDER und ich haben uns in den letzten dreißig Jahren nur einmal gesehen, das war in Dresden auf einem Dixieland-Festival.

Also habt Ihr (Alexander und Du) Euch noch nicht verständigt, wie Euer Set in Altzella aussehen wird? Und spielt Ihr mit einer Band im Rücken?
Nein, detaillierte Planungen und Absprachen dazu gibt es noch nicht. Auf jeden Fall will ALEXANDER seine Band mitbringen, aber auch dazu kann ich im Moment noch nichts weiter erzählen. Ich lasse mich einfach überraschen.

Du bist Autodidakt, soviel ich weiß. Bedeutet das, BERND KLEINOW hat niemals eine Musikschule von innen gesehen?
Das stimmt. Ich wollte als Jugendlicher eigentlich nie ein Instrument lernen, um später mal Musik zu machen, sondern ich habe mich immer nur für die Musik an sich interessiert. Ich ging zu allen möglichen Bands, die es damals gab, war beispielsweise großer Fan der MODERN SOUL BAND, stand dort begeistert vor der Bühne, dachte aber nie daran, auch mal selber zu spielen. Deshalb war Musikschule auch nie ein Thema für mich. Aber angefangen hat bei mir alles mit Singen. Wir hatten an der EOS einen tollen Englischlehrer, bei dem wurde im Unterricht viel gesungen. Das fing an mit "My Bonnie is over the ocean" und ging dann weiter mit "If I had a hammer" und solchen Nummern. In der Klasse gab es sogar jemanden, der uns auf der Gitarre begleitete. Der konnte Rock'n'Roll, der konnte BOB DYLAN, JOHNNY CASH ... So wurde halt mein Interesse am Gesang und an der Musik an sich geweckt. Mit den Instrumenten ging es dann erst viel später los.

Genau, und wenn ich richtig informiert bin, war das erste Instrument aber keine Mundharmonika ...
Richtig. Das ging sowieso erst alles los, als ich zur Armee eingezogen wurde. Da war ich 18 und kam nach Schwerin. Und wie der glückliche Zufall es wollte, hatten wir auf unserer Zehn-Mann-Bude einen dabei, der Gitarre spielen konnte. Wir kamen ins Gespräch, ich fragte ihn, was er denn so spielen könne. "BEATLES, STONES und all so was", meinte er. Mein Interesse war geweckt und so kaufte ich mir in meinem ersten Urlaub sofort eine Gitarre und fing an, die ersten Griffe darauf zu lernen. Ich wollte nicht gleich ein großer Virtuose werden, sondern wollte die Songs einfach nur begleiten können.

02 neujahrsblues2014 20140205 1507638395Für mich als jemand, der kein Instrument spielt, stellt sich die Frage, wie das autodidaktische Prinzip in der Praxis abläuft. Du hörst Musik im Radio und versuchst diese dann solange nachzuspielen, bis es einigermaßen wie das Original klingt?
Ja, so in etwa war das. Wir hatten ja auch nur das Radio als Quelle zur Verfügung. Wer natürlich Vorkenntnisse besaß, der wusste schon, aus welchen drei Akkorden eine STONES-Nummer besteht. Mein Ziel war nun nicht vorrangig, perfekt Gitarre zu lernen, sondern ich fragte mich: Was brauche ich, um z. B. "Get off my cloud" spielen zu können? Man hat also erst mal nur die Griffe gelernt, um eine bestimmte Nummer spielen zu können. Klar, dann gab es auch Nummern von den BEATLES wie "Michelle" oder "My girl", die waren schon komplizierter, aber da hat man eben trainiert, bis es klappte.

Wie sieht es denn heute aus, kannst Du inzwischen Noten lesen?
(lacht) Ich weiß, was Noten sind, aber ich kann nicht danach spielen. Das fiel mir auch schon einige Male richtig auf die Füße.

Wie und wann bist Du dann auf die Mundi gestoßen?
Erst später, das war schon nach der Armeezeit. Am Anfang meines Studiums hörte ich dann neben den STONES und den BEATLES auch noch viel JOHN MAYALL, den ich unheimlich liebte. Das war eine Bluesrichtung, die nicht tiefschwarz war, sondern eher etwas rockig, jazzig. Da dachte ich mir dann, ich müsse mir wirklich mal so eine Mundharmonika beschaffen. Ich ließ mir also von Oma oder Opa aus dem Westen eine schicken, wusste aber natürlich überhaupt nicht, wie man so ein Ding spielt. Workshops dazu gab es nicht, Bücher zu dem Thema gab es auch keine, also habe ich so lange probiert, bis ich wenigstens ein paar Töne raus bekam.

Man kann also sagen, die akustische Begegnung mit JOHN MAYALL und die damit verbundene Anschaffung der ersten Mundharmonika war für Dich der Schlüssel zur Entdeckung des Blues oder ist das zu einfach gedacht?
Da gehörte schon noch mehr dazu. Ich muss hier vor allem die Familie Drechsel erwähnen, die den Jazzfans ein Begriff sein wird, und mit dessen Sohn Hendrik ich zur Schule ging und auch studierte. Hendrik meinte eines Tages zu mir: "Wenn Du Musik brauchst, kannst Du mal bei uns vorbei kommen, mein Vater hat ganze Wände voll mit LPs". Ich kaufte mir ein Tonbandgerät, ging an den Wochenenden ganz oft dorthin und habe mir nächtelang die Musik von Karl-Heinz Drechsel auf mein Tonband überspielt.05 spielerlaubnis klein 20140205 1177839149 Das war genau die Musik, die ich später dann selber machen, in dem Moment aber vor allem gerne hören wollte. Vorwiegend waren es Bluessachen. Vater Drechsel sagte dann irgendwann mal, ich solle doch auch mal was Vernünftiges nehmen, zum Beispiel eine Platte von DUKE ELLINGTON. Daraus entwickelte sich dann auch vieles, ich orientierte mich später gerne an dieser Stilistik. Diese vielen Klangbeispiele waren dann für mich die Vorlage, wie manche Dinge klingen müssen. Die Musik von SONNY TERRY oder SONNY BOY WILLIAMSON, die ich mir auf diesem Wege überspielte, waren wirklich eine große Hilfe.

Nach dem Abitur hast Du keineswegs sofort alles hingeschmissen und bist dem Traum einer Musikerkarriere gefolgt, sondern Du hast zunächst einmal ein Studium als Nachrichtentechniker/Informatiker an der Dresdner Verkehrshochschule begonnen und dieses auch erfolgreich abgeschlossen. War das eher eine Vernunftentscheidung, vielleicht durch die Eltern beeinflusst, oder hatte die Musik nicht mehr den ganz großen Stellenwert für Dich?
Du wirst es nicht glauben, aber während des Studiums wollte ich tatsächlich in diesem Beruf arbeiten, ich wollte Diplom-Ingenieur werden. Mich hat damals diese ganze Funk- und Fernsehtechnik echt interessiert. Natürlich hatte ich das auch für meine Eltern gemacht, denn die wollten ja, dass was Anständiges aus ihrem Sohn wird. Auf keinen Fall hatte ich zu dem Zeitpunkt den Wunsch, jemals Musiker zu werden und jedes Wochenende auf die Bühne zu müssen. Musik war halt weiterhin Spaß und Freude für mich, aber noch keine Pflicht. Das änderte sich dann nach dem Studium, als der Beruf nicht mehr ganz so spannend war. Beim Studium lösten wir Differenzialgleichungen und im Job war die Addition dann die höchste Rechenart. Das war ziemlich frustrierend.

Und trotzdem hast Du es ganze zehn Jahre in dem Job ausgehalten, nebenbei aber immer wieder in verschiedenen Bands musiziert. Wie hast Du das alles unter einen Hut gekriegt?
Einerseits brauchte ich den Job, denn in der DDR musste man arbeiten, um nicht als asozial zu gelten. Deshalb suchten sich auch viele Musiker irgendwelche seltsamen Hilfsjobs. Die haben auf Friedhöfen gearbeitet, Bürsten gemacht oder irgendsowas. Ich wollte aber durchaus einen vernünftigen Beruf, aber gleichzeitig auch Musik machen. Das war ziemlich schwierig. Ab 1977 habe ich mit DIESTELMANN dann neben dem Vollzeitjob noch ungefähr hundertmal im Jahr auf der Bühne gestanden, was richtig heftig war. Manchmal hat man gar nicht geschlafen oder ich bin Sonntagnacht aus Thüringen los, war morgens um vier zu Hause und musste um sieben wieder am Schreibtisch sitzen. Um nun aber beides machen zu können, also Job und Musik, habe ich das alles in Kauf genommen, auch wenn es oft hart an der Grenze war. Zumal damals auch mein privater Freundeskreis darunter gelitten hat, weil ich an den Wochenenden, wenn Feiern oder ähnliches waren, nie dabei sein konnte. Ich musste ja zur Mugge. Es war schon eine harte Zeit.

06 interview 02 20140205 1543568134Immerhin hast Du Dir in dieser Zeit einen Ruf als exzellenter Mundharmonikaspieler aufgebaut. Unter anderem führte das dazu, dass Du in STEFAN DIESTELMANNs legendärer FOLK BLUES BAND spieltest. Wie habt Ihr beide Euch kennengelernt und wie bist Du in seine Band gekommen?
Wir lernten uns im Studentenklub in der Linienstraße kennen. Nach meinem Studium graste ich sofort die Klubs ab und sah mir die Bands an, die ich mochte, wie z. B. die STERN-COMBO MEISSEN oder KLAUS LENZ. Dann gab es plötzlich eine Band, die es mir besonders angetan hatte und das war VAIH HU. Die spielten genau die Art Musik, die ich auch mochte. Und der Sänger von VAIH HU war eben STEFAN DIESTELMANN. Inzwischen konnte ich schon ganz gut mit meiner Mundharmonika umgehen und deshalb fragte ich immer mal wieder bei den Jungs an, ob ich nicht mal mitspielen dürfte. Aber DIESTELMANN sagte immer nur: "Nee, lass mal ..." Als sich dann irgendwann auch noch Rüdiger Phillipp, der Bassist von VAIH HU, für mich einsetzte, meinte STEFAN genervt: "Also auf der Bühne machen wir das nicht, aber in der Pause setzen wir beide uns in den Nebenraum und dann spielen wir mal was zusammen". Der Hammer war, wir fingen an zu spielen und der Raum wurde immer voller. Dann kam auch noch Werner Sellhorn dazu, der damals viel Blues und Jazz gemacht hat. Der sah und hörte uns und fragte ganz erstaunt: "Wie lange spielt Ihr schon zusammen? Das klingt, als würdet Ihr das schon Jahre lang machen". DIESTELMANN merkte natürlich auch, dass es mit uns passte und versprach, mal irgendetwas mit mir zu machen.

Dann ist es also kein Gerücht, dass Du schon vor der FOLK BLUES BAND mit STEFAN als Duo gespielt hast?
Na ja, ich durfte leider nie mit VAIH HU zusammen auf die Bühne und Session machen. Das ließ DIESTELMANN nicht zu. Aber irgendwann sagte er, wir machen mal beide eine Mugge alleine. Die fand dann auch statt und zwar im Kreiskulturhaus Berlin-Mitte. Einen Namen hatten wir zwar nicht, aber das war egal. Die Anlage borgten wir uns von ENGERLING, denn die konnten gerade nicht spielen, weil BODI zu der Zeit als Reservist zur Armee musste. Daraus wurden dann tatsächlich mehrere Konzerte, die wir als Duo spielten. Das war für mich ein richtiger Hammer. Der Übergang zur FOLK BLUES BAND war dann auch ziemlich fließend. Bei einer Duo-Mugge in einem Klub in der Nähe der Linienstraße meinte STEFAN, wir nehmen jetzt noch einen Geiger und einen Bassisten dazu. So begann es mit der FOLK BLUES BAND.

Auf der ersten Platte, die 1978 entstand und an der Du mitgewirkt hast, befindet sich u. a. der "Reichsbahn Blues", der es zu ziemlicher Berühmtheit gebracht hat. Das Ungewöhnliche an dem Titel war der "Dialog" zwischen STEFANs und Deiner Harp, womit Ihr einen fahrenden Zug imitiert habt. Wer hatte eigentlich die Idee dazu? Und wer war die Lokomotive?
Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht mehr genau. Da STEFAN aber diese ganzen Pfeif- und sonstigen Geräusche gemacht hat, nehme ich mal an, dass er auch die Idee dazu hatte. Das Tolle daran ist ja gewesen, dass da nichts zwischen uns abgesprochen war, es gab kein festes Arrangement bei der Nummer. Bei der Aufnahme der ersten Platte hatten wir dann entschieden, der "Reichsbahn Blues" muss unbedingt mit drauf. Wir spielten ihn dreimal ein, aber immer total spontan, ohne Absprachen, wer wann was machen musste. Und eine dieser drei Aufnahmen landete dann auf der Platte.

Hast Du die Nummer später, also nach Deiner Zeit bei DIESTELMANN, irgendwann mal wieder gespielt?
Ich wurde ungefähr tausendmal darum gebeten, sollte ihn immer wieder spielen, aber ich habe es auch genauso oft abgelehnt. Das geht einfach nicht ohne STEFAN DIESTELMANN. Auch wenn jemand sagen würde, er spielt mit mir zusammen die Nummer, würde es niemals wieder so klingen, wie früher das Original mit STEFAN. Inzwischen kann ich ihn bestimmt auch nicht mehr (lacht).

Warst Du eigentlich festes Mitglied der FOLK BLUES BAND oder "nur" Gastmusiker? Ich frage deshalb, weil Du nach den mir vorliegenden Informationen bis 1985 zur FOLK BLUES BAND gehörtest, Dein Name aber auf dem Cover der "Hofmusik"-LP genauso wenig auftaucht, wie auf dem dritten Album.
Ab Frühjahr 1977 haben wir zusammengespielt. Erst als Duo, dann mit der FOLK BLUES BAND. Das ging bis zum Sommer 1979, danach habe ich definitiv nicht mehr mitgemacht. Ich hatte keine Lust mehr. Ich hatte einfach genug, wollte mal etwas anderes machen.08 neujahrsblues2013 20140205 1285100167 Es kamen zwar immer wieder neue Leute dazu, aber trotzdem schleifen sich gewisse Dinge mit der Zeit ein. Auch die viele Fahrerei mit dem Zug war mir irgendwann zu viel. Ich musste ja nebenbei immer noch voll arbeiten, das darf man nicht vergessen. Aber zurück zu Deiner Frage: Grundsätzlich war ich ein festes Bandmitglied. Aber ich konnte innerhalb der Woche wegen meines Jobs wirklich nicht immer dabei sein, so dass STEFAN auch oftmals auf andere Musiker zurückgreifen musste. Aber die meisten Auftritte zwischen 1977 und 1979 habe ich schon mitgemacht.

Auf dem ersten DIESTELMANN-Album findet sich der Song "Rockin' the house", eine Live-Aufnahme von einem 1978er Konzert mit DIESTELMANN, der Gruppe FUSION und Blueslegende MEMPHIS SLIM. Ist es richtig, dass Du bei dieser Aufnahme bzw. bei dem Konzert nicht dabei warst?
Das ist richtig. Ich glaube, das fand im Palast der Republik statt und STEFAN war Gast von FUSION. So hundertprozentig weiß ich das aber auch nicht. Ich war jedenfalls nicht dabei.

Ein Jahr später hast Du dann aber doch noch mit MEMPHIS SLIM zusammengespielt, und zwar beim "Festival des politischen Liedes". Ist man da eher stolz oder macht man sich vor Ehrfurcht in die Hose, wenn man mit einer solchen Bluesgröße die Bühne teilt?
Ehrlich gesagt, tangierte mich das damals überhaupt nicht. Ich wusste nur, das ist ein bekannter Klavierspieler aus Amerika. Außerdem hatte ich seinerzeit gerade eine Phase, in der für mich im Blues, speziell beim Folk Blues, das Klavier nicht so spannend war. Ich stand eher auf Gitarren. Dieser Abend, den Du da ansprichst, fand in Berlin in der Werner-Seelenbinder-Halle statt. Zuerst spielten wir allein und dann begleiteten wir MEMPHIS SLIM noch für ein paar Titel. Aber wie gesagt, mir war das ziemlich egal, weil ich dafür einfach nichts übrig hatte.

Ich weiß, Du redest nicht so gerne über die Zeit bei DIESTELMANN, aber es gibt nur relativ wenige noch aktive Zeitzeugen, da muss ich - auch im Interesse unserer Leser - einfach ein wenig nachhaken. Die Art, wie DIESTELMANN den Blues interpretiert hat, war bis dato einzigartig für einen DDR-Musiker. Wie hast Du das empfunden? Konntest Du Dich mit seiner Vorstellung vom Blues identifizieren?
Nein, das stimmt nicht, dass ich über die DIESTELMANN-Zeit nicht gerne rede, denn in diesen zwei Jahren, die ich dabei war, ist unglaublich viel passiert. Das waren für mich die euphorischsten Muggen, so etwas habe ich danach nie wieder erlebt. Wir haben in Sälen gespielt, in die wir selber als Musiker kaum reingekommen sind, weil die Menschen so dicht gedrängt standen. Es kam tatsächlich vor, dass wir nicht einmal mit dem Auto ran kamen, um unser Equipment auszuladen. Oder es gab Säle, da sind wir von der Bühne nicht mehr runtergekommen, weil es dermaßen voll war da unten.09 spielerlaubnis02 klein 20140205 1991727104 Es war eben einfach ein euphorisches Publikum, es war eine tolle Zeit. Und was STEFANs Spielweise betrifft, so habe ich das gar nicht so theoretisch gesehen. Ich wusste, es gefiel mir, wie er spielt, so ein bisschen swingig und bluesig. Die Gelegenheit, da mitzuspielen, habe ich wahrgenommen, aber ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was für ein Stil das gerade war oder ob die Musik authentisch ist.

Aber Du wirst mir recht geben, dass es schon etwas Neues war, den Blues akustisch zu spielen ...
Ja klar, diese akustische Spielweise ohne Schlagzeug und E-Gitarre war neu bei uns. Aber ich habe diese Art des Blues vorher schon bei JOHN MAYALL gehört, der ja auch einige Platten ohne Schlagzeug gemacht hat. "Empty Rooms" zum Beispiel war ein solches Werk, unheimlich ruhig und ohne Schlagzeug. Das lag mir sehr und man kam dadurch auch mal weg von dieser eingefahren Bluesschiene.

Ihr hattet unter den Jugendlichen in der DDR eine Art Kultstatus. War Euch das bewusst?
(lacht) Ja. Es ist ja so, dass sich die jeweilige Band, in der man gerade spielt, immer für das Größte hält. Das ist einfach so. Und bei DIESTELMANN wussten wir vier natürlich, dass wir beliebt waren. Wir merkten es ja auch an den Reaktionen der Leute, dass wir überall abräumten. Das kann ich ruhig zugeben. Abgehoben sind wir aber nicht, wo sollten wir auch hin? Aber wir haben den Erfolg genossen.

DIESTELMANN war ohne Zweifel ein ganz eigener Charakter, aber auch ein Ausnahmemusiker, der letztlich auch deshalb scheiterte, weil er mit den Realitäten des Sozialismus nicht klar kam, wie wir heute wissen. Wie hast Du Dich persönlich mit dem Menschen STEFAN DIESTELMANN verstanden, was hattest Du für ein Bild von ihm?
Ohne jetzt etwas Negatives rein zu interpretieren, kann ich sagen: Unser Verhältnis war rein beruflich. Privat hatte ich genug anderes zu tun. Ich freute mich, dass wir so prima zusammenspielen konnten und auch das "on the road" sein war für mich völlig neu, faszinierte mich aber sehr. Aber wie gesagt, das war's dann auch schon, mein Privatleben fand woanders statt. Ich nahm STEFAN einfach so wahr, wie ich ihn erlebt habe, ohne das je zu bewerten. Aber ich möchte noch etwas zu Deiner Bemerkung sagen, STEFAN sei an den Realitäten des Sozialismus gescheitert. Mag sein, dass es so war, dann aber erst zum Ende hin. Anfangs war er unglaublich erfolgreich. Wem sind schon so viele Leute hinterher gerannt und hinterher gereist, wie DIESTELMANN? Ich kann mich natürlich nur auf die Zeit bis 1979 beziehen. Er war beliebt, er hatte Erfolg, wir haben sehr viel gespielt, außer wenn wir mal gerade wieder irgendwo verboten waren und die Mugge deshalb abgesagt wurde. Das gab es natürlich auch. Aber im Großen und Ganzen ging es nur vorwärts. Immerhin war STEFAN der Erste, der bei AMIGA eine englischsprachige Bluesplatte machen durfte. Also in dieser Zeit kann man keinesfalls von einem Scheitern seiner Person reden. Was später war, entzieht sich meiner Kenntnis.

Hast Du STEFANs Beweggründe verstanden, eines Tages in der BRD zu bleiben?
Als STEFAN ging, war ich ja schon drei Jahre raus aus der Band. Deshalb kannte ich seine Beweggründe nicht. Aber ich habe für alle Musiker, die diesen Weg gewählt haben, größtes Verständnis gehabt. Egal, ob es nun HANSI BIEBL oder sonst wer war - ich verstand sie. Mehr muss man dazu nicht sagen.

Um das Thema abzuschließen: Gibt es irgendwelche Anekdoten aus Deiner Zeit bei STEFAN DIESTELMANN, gute wie schlechte, an die Du Dich auch heute noch erinnerst?
Ja, gibt es. DIESTELMANN war ein Mann der Extreme. Was er unbedingt wollte, das hat er auch gemacht und durchgezogen. Als wir beispielsweise noch als Duo unterwegs waren, sagte er zu mir: "Du hast doch noch gar keine Spielerlaubnis, wie soll denn das mit uns auf Dauer funktionieren? Das werden wir ändern". Und eines Tages kam er an und legte mir wortlos die Spielerlaubnis auf den Tisch. "Sonderstufe Amateur" stand da drauf. Ich guckte natürlich ziemlich verdattert und fragte ihn, wo er die denn her habe? Darauf meinte STEFAN nur: "Das hat Dich gar nicht zu interessieren. Hier ist Deine Spielerlaubnis und fertig". Ich habe niemals irgendwo oder bei irgendeiner Kommission vorgespielt. Es hat auch nie einer danach gefragt. Es war eine zugelassene, gestempelte und damit amtliche Spielerlaubnis, die er mir auf den Tisch knallte. Das fand ich schon sehr extrem. Willst Du noch so ein Beispiel hören? Ich sagte ja vorhin, dass ich nicht immer dabei sein konnte wegen meiner Arbeit. Eines Nachts um zwei klingelt es bei mir, wer steht vor der Tür? STEFAN DIESTELMANN. Er sagte: "Nächste Woche machen wir eine Thüringen-Tour, da musst Du mit". - "Das geht nicht, ich muss arbeiten". Was sagt STEFAN darauf? "Musst Du nicht, Du bist krankgeschrieben für die Zeit". Und dann legte er mir eine Krankschrift für mich vor. Das muss man sich mal vorstellen! Ich fuhr dann mit, bekam natürlich hinterher Ärger im Betrieb. Also STEFAN war wirklich manchmal sehr extrem, was aber auch toll war, denn dadurch passierte ganz vieles, was normal nicht möglich gewesen wäre.

Du hast eben HANSI BIEBL erwähnt. 1979 warst Du bei der Produktion des ersten BIEBL-Albums dabei, bist also dem Blues treu geblieben, auch wenn BIEBL eine ganz andere Stilistik bevorzugte. Welche Art, den Blues zu spielen, hat Dir persönlich mehr gelegen: Die sehr authentische, eng an die afroamerikanischen Bluesväter angelehnte Spielweise von STEFAN, oder BIEBLs doch eher variantenreichere, rockigere Interpretation?
Das ist schwer zu sagen, denn ich möchte da keine Rangfolge aufstellen oder das eine vom andern verdrängt wissen. Einerseits fand ich immer noch diese Folk Blues-Richtung toll. Andererseits wollte ich auch gerne mal etwas "Lauteres" machen. Aber bevor ich zu BIEBL kam, habe ich zunächst mal viele Konzerte mit JÜRGEN KERTH gespielt, da konnte ich ja schon mal ein wenig an lauter Musik schnuppern, denn JÜRGEN war ja nun wahrlich kein Leisetreter. Und was HANSI BIEBL angeht, so war ich ab Ende der 60er Jahre auf ganz vielen seiner Konzerte, weil ich ein großer Fan von ihm war. Irgendwann fragte mich BIEBL dann mal während einer Session, ob ich nicht mal bei ihm mitmachen möchte. Natürlich wollte ich. Aber so einfach war das alles nicht, denn ich sollte erst einmal auf BIEBLs Platte mitmachen und wenn meine Parts dann sitzen, erst dann könne ich mit ihm auf die Bühne. Das war also eine andere Herangehensweise, als üblich. Am Ende wurden es viele gemeinsame und schöne Konzerte, auch Fernsehauftritte bei "rund" waren dabei.

In den Folgejahren findet man Dich als Gastmusiker bei den LP-Produktionen nahezu aller namhaften DDR-Bands. So hört man Dich u. a. auf den beiden KARUSSELL-Alben "Das einzige Leben" (1980) und "Schlaraffenberg" (1982) sowie auf "Mont Klamott" von SILLY (1983). Dadurch kamst Du auch mit den unvergessenen TAMARA DANZ und CÄSAR in Berührung. Welche Erinnerungen hast Du an diese Zeit?
An CÄSAR habe ich sehr viele und gute Erinnerungen. Für mich war CÄSAR ein richtiger Rockstar. Einer der Wenigen, die wir in der DDR hatten. Natürlich war ich furchtbar stolz, als die von KARUSSELL mich einluden, um was mit ihnen zu machen. Auch da war ich wieder viel mit der Band unterwegs, was auch großen Spaß machte. Mit TAMARA hatte ich nicht so viel zu tun. Die luden mich irgendwann mal zu einem Jubiläumskonzert in den Palast der Republik ein, wo ich TAMARA erstmals näher kennenlernte. Bei dieser Gelegenheit stellten wir fest, dass wir früher auf die gleiche Schule gingen und so konnten wir über die alten Lehrer und sonstige Dinge reden. Aber mehr war nicht zwischen TAMARA, SILLY und mir. Die wollten halt eine Mundharmonika bei "Ein Lied für die Menschen" haben, die habe ich im Studio eingespielt, dann noch mal bei diesem Jubiläumskonzert live mitgemacht und das war's.

12 kleinow kowalewski unlimited blues 20140205 1811130446Wenn ich höre, wie Du beispielsweise - um mal bei KARUSSELL zu bleiben - in "Mein Bruder Blues" die Harp einbringst und dieses geile Intro bei SILLYs "Ein Lied für die Menschen" spielst, dann erklärt sich von selbst, weshalb man sich in der DDR so um Dich gerissen hat. Nach welchen Kriterien hast Du Deine Engagements ausgewählt?
Eigentlich wurde ich immer angesprochen. Und im Prinzip habe ich alles angenommen, von dem ich dachte, dass ich es auch spielen kann. Ich muss aber auch sagen, dass ich ein paar Mal richtig reingefallen bin. Vor allem, wenn ich ins Studio gehen sollte, denn damit kannte ich mich nun gar nicht aus. Je bekannter ich wurde, umso mehr häuften sich dummerweise die Anfragen für's Studio ...

... und damit auch die Pannen? Bring doch mal ein Beispiel!
Ich lernte eines Tages bei einer DIESTELMANN-Mugge DEAN REED kennen und auch PHIL EVERLY war dabei. Dann meinte jemand zu mir, DEAN REED macht im Rundfunk gerade eine Aufnahme, da kannst Du Mundharmonika spielen. Leider habe ich mich damit angeschmiert, denn Schlager ist eine Welt für sich. Die Leute im Studio waren überhaupt nicht zufrieden mit mir. Jetzt muss ich aber ein großes Lob für DEAN REED aussprechen. Ich war völlig frustiert, aber DEAN REED hat den Titel mit mir zusammen durchgestanden. Ich habe gespielt, er gesungen und er sagte: "Wir spielen das jetzt solange ein, bis es klappt". Viele schimpfen ja über ihn, aber meine Erfahrungen waren andere, ich empfand ihn als sehr netten Kollegen.

Hattest Du Einfluss auf die Parts, die Du eingespielt hast oder hat Dir die jeweilige Band vorgegeben, an welcher Stelle des Songs es wie zu klingen hat?
Das war bei jeder Band vollkommen anders. Beispielsweise bei BIEBL oder später bei der JONATHAN BLUES BAND wurde ganz genau festgelegt, wann was kommt, was ich wie zu spielen habe.

Gerade da, also im Bluesbereich, hätte ich vermutet, dass man als Instrumentalist alle Freiheiten gehabt hätte.
Nein, ganz so war es nicht. Bei BIEBL sollte ich z. B. lange Zeit live keinen Chorus spielen. Ich denke, das lag vielleicht daran, dass er mal bei der MODERN SOUL BAND war, die ja mit Bläsern unterwegs waren. Und vielleicht hat er sich an bestimmten Stellen immer die Bläser vorgestellt und ich musste dann quasi diese Bläserriffs spielen. Das war verdammt schwierig für mich, auch wenn es trotz alledem sehr schön war. HANSI hatte eben ganz bestimmte Vorstellungen davon, wie es klingen sollte, und so musste es auch gemacht werden. Es war praktisch alles durcharrangiert wie bei einem Orchester. Bei JONATHAN war es ähnlich, da musste ich auch die Vorgaben erfüllen. Das ganze Gegenteil passierte mir hingegen bei KERTH, da hatte ich beim Spielen alle Freiheiten.

Es gibt da eine nette Anekdote aus den 80er Jahren mit HELGA HAHNEMANN, die dafür sorgte, dass Du zu mitternächtlicher Stunde plötzlich zu ihr ins AMIGA-Studio in der Brunnenstraße gedüst bist, weil sie im Geiste in einem ihrer Titel, den sie gerade aufnahm, eine Mundharmonika hörte. Kannst Du Dich an diese Situation erinnern? Erzähl doch mal ...
(lacht) Jetzt hätte ich gerne mal gewusst, wer so etwas erzählt. Das stimmt nämlich überhaupt nicht.

Nachzulesen ist diese Story in der ARNDT BAUSE-Biografie "Der Mann mit der goldenen Nase".
Aha. Also ich habe daran eine ganz andere Erinnerung. HELGA HAHNEMANN lernte ich auf diesem besagten SILLY-Jubiläumskonzert im Palast der Republik kennen, denn HELGA und TAMARA waren gut befreundet. Schon da sagte mir HELGA, soweit ich mich erinnere: "Ich mache gerade Aufnahmen für meine LP und da bräuchte ich auch mal eine Mundharmonika. Hättest Du Lust?" Wir machten einen Termin aus, zu dem ich dann auch ins Studio fuhr und zwei oder drei Nummern mit eingespielt habe. Ich konnte zwar nicht alles so erfüllen, wie sie es wollte, doch wir fanden Kompromisse, mit denen wir beide leben konnten. Von dem Titel "Dit is lange her" wurde sogar ein Video gedreht, was dauernd im Fernsehen gesendet wurde. Aber es war keinesfalls so, dass ich aus dem Schlaf geholt wurde und mitten in der Nacht ins Studio gefahren bin.

14 interview 01 sw 20140205 1001558391Der Jazzexperte Ulf Drechsel bezeichnete Dich wegen Deiner vielen Gastspielauftritte als "Bluesreisenden ohne festen Wohnsitz". So ganz unrecht hatte er damit ja auch nicht. Hast Du damals nie den Wunsch nach einer eigenen Band verspürt?
Die Frage kann ich ganz einfach mit einem klaren "Nein!" beantworten. Mir war das ohnehin schon zu viel, die ganzen Sachen wie Beruf, Familienleben und Konzerte unter einen Hut zu kriegen. Wenn ich jetzt noch eine eigene Band gehabt hätte, wäre es unmöglich gewesen, im Voraus irgendwelche Termine mit der Familie zu planen. Damals musste man rund um die Uhr da sein, wenn man eine Band leitete. Also ich wollte mich zeitlich nicht noch mehr einengen und belasten. Die Musik war zwar mein Leben, aber so konnte ich wenigstens auch mal sagen: "Morgen kann ich nicht, da habe ich schon was anderes vor". Mit einer eigenen Band ging sowas aber nicht.

Irgendwann, ich glaube es war 1984, hast Du dann aber doch den Schritt zum Berufsmusiker vollzogen - mit immerhin schon 34 Jahren. Hattest Du Deinen "bürgerlichen" Beruf satt oder was hat Dich nach so vielen Jahren dazu bewogen?
Der Auslöser dafür war schlicht und einfach die Zeitfrage. Meine Frau und ich hatten inzwischen das zweite Kind bekommen und da musste ich mich entscheiden zwischen Beruf und Musik. Es war eine verdammt schwere Entscheidung, aber dabei kam mir wieder ein Zufall zu Hilfe. JÜRGEN KERTH war damals schon eine große Nummer und nahm an solchen Ereignissen, wie dem Interpretenwettbewerb teil. Er sagte zu mir: "Pass auf, ich mache beim Interpretenwettberwerb Nr. XYZ in Karl-Marx-Stadt mit und da spielst Du bei mir mit." JÜRGEN KERTH gewann an diesem Tag eine Goldmedaille. Einen Tag später sprach mich dann jemand vom "Komitee für Unterhaltungskunst" an, das ich bis dahin überhaupt nicht kannte, und meinte: "Herr Kleinow, Sie waren so gut, wir werden Ihnen mal die Einstufung als Berufsmusiker erteilen". Also wieder musste ich keinerlei Test oder Prüfung absolvieren. Deshalb an dieser Stelle noch mal ein Dankeschön an Jürgen für diese Gelegenheit, denn jetzt konnte ich mit der sogenannten Profipappe meinen Job kündigen.

Mitte der Achtziger hast Du gemeinsam mit dem Gitarristen Matthias Gemeinhardt das Duo BLUE SPIRIT gegründet, was ja dann doch so etwas wie eine eigene Band für Dich war. Das muss sicher eine völlig neue Erfahrung gewesen sein, selber zu entscheiden, was gespielt wird. Wie seid Ihr beim Publikum angekommen, welche Art Musik habt Ihr gespielt?
Matthias sprach mich eines Tages im Kreiskulturhaus Pankow an, ob ich nicht mal wieder Lust hätte, ein paar Duo-Sachen zu machen. Wir trafen uns und ich fand toll, was er machte. Der spielte Blues, aber auch Spirituals, das war Klasse. Er war sehr kirchlich eingestellt, weshalb wir auch viel in Kirchen spielten. Ich fand das sehr reizvoll, auch mal vor anderem Publikum aufzutreten. Zumal mich Ende der Achtziger dann auch alles ziemlich ankotzte, was im Land ablief. Man wusste zwar nicht, wo das mal hinführt, aber man sah deutlich, es wird immer schlimmer. Auf FDJ-Festivals hatte ich zu dieser Zeit gar keine Lust mehr. Ich lehnte sogar Angebote vom "Komitee für Unterhaltungskunst" ab, auf FDJ-Veranstaltungen zu spielen. Es wäre leicht verdientes Geld gewesen, aber ich wollte das nicht mehr. Stattdessen machte mir das Auftreten in Kirchen mit Matthias richtig viel Spaß. Das Highlight war, dass wir am 7. Oktober 1989, als ja in Berlin die Hölle los war, in einer riesigen Kirche in Marienberg (Erzgebirge) gespielt haben. Da brannte die Luft, es knisterte regelrecht vor Spannung. Wir haben dort Spirituals gespielt und die Krone waren solche Songs, wie "Let the midnight special shine a light on me". Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und war froh, zu dieser Zeit gerade da gewesen zu sein. Die Kirchen waren rammelvoll und die Leute konnten sich wunderbar mit der eigentlichen Funktion des Blues und der Spirituals identifizieren.

Warst Du eigentlich mal bei "Rock für den Frieden" dabei?
Ja, irgendwann habe ich da auch mal mitgemacht. Charly Ocasek von AMIGA hatte damals eine Band extra dafür zusammengestellt mit einer schwarzen Sängerin und einem Pianisten aus der Jazz-Ecke. Ein Gitarrist war auch noch mit von der Partie. Wir haben dort ein paar Nummern gespielt. Das war mal wieder eine sehr authentische Geschichte mit so einer farbigen amerikanischen Freiheitskämpferin ... Danach hat es mir dann aber wirklich gereicht.

Jetzt mal etwas ganz anderes. Es gab im DDR-Rundfunk über viele Jahre die Sendung "Duett - Musik für den Rekorder", wo man viele bei uns käuflich nicht zu bekommende Schallplatten der Weststars mitschneiden konnte. Natürlich wurden dort aber auch DDR-Bands mit ihrer Musik vorgestellt und so gab es am 18. Mai 1988 um 19:30 Uhr eine halbe Stunde lang BERND KLEINOW zu hören. Kannst Du Dich erinnern, was da für Songs liefen? Denn eine eigene LP hattest Du ja zu DDR-Zeiten nicht.
Das kenne ich überhaupt nicht und zwar aus dem Grunde nicht, weil ich überhaupt kein DDR-Radio gehört habe. Also weder DT64 noch sonstige Sender, ich habe auch kein DDR-Fernsehen geguckt, außer wenn ich mal bei "rund" selber dabei war. Meine Sender waren vor allem Rias, SFB und AFN, alles andere hat mich nicht interessiert.

Dann kam auch schon die Wendezeit, viele Bands und Musiker verschwanden von der Bildfläche. Wie hast Du diese Phase erlebt? Gab es auch für Dich zunächst einen künstlerischen Einbruch?
Natürlich hatte ich plötzlich weniger Muggen, das ist klar. Zu DDR-Zeiten waren es bis zu hundert im Jahr, auf einmal höchstens noch fünfzig. Oder immerhin fünfzig. Ich hing zum Glück nicht so durch, wie viele andere, denn ich hatte schon vor der Wende einen regen Kontakt zur Westberliner Bluesszene. Da besuchte mich zuerst immer ein guter Kumpel namens Country-Rudi, über den ich später den ST kennenlernte. Mit Rudi spielte ich sofort nach der Wende in einem Bluescafé in der Körnerstraße. Und kurz danach gründete ich mit ST zusammen das CAPITAL BLUES DUO. Wir suchten einen Namen für uns und sagten uns, wir sind hier in der Hauptstadt, also nennen wir das Ding auch so. Auf die Art habe ich die erste Zeit, als kein Mensch mehr die Ostbands hören wollte, überstanden, indem ich mit den Westkollegen zusammen Musik machte. Die waren froh, dass sie in mir einen Ansprechpartner hatten, um im Osten mal eine Mugge zu kriegen und ich war glücklich, im Westen spielen zu können, obwohl mich da ja auch keiner kannte.

Dieses CAPITAL BLUES DUO entwickelte sich ja zu einer sehr erfolgreichen und lang anhaltenden Geschichte ...
Stimmt. Wir spielten von 1990 bis 2000 als Duo zusammen, ohne Unterbrechung. Natürlich ging das nur, weil ST wirklich kreativ war und ständig neue Songs komponierte. Bis auf ein paar wenige Standards haben wir ausschließlich seine Nummern gespielt. Das waren ganz tolle eigene Stilistiken mit ernsthaften Inhalten, wie 'The Better World', also das hatte alles Hand und Fuß.

Und obwohl Du Dich bei ST sehr wohl gefühlt hast, bist Du plötzlich fremdgegangen, denn 1997 begann Deine Zusammenarbeit mit dem Boogie-Pianisten THOMAS STELZER, in dessen THOMAS STELZER TRIO Du seitdem regelmäßig mitspielst. Was ist das Besondere an THOMAS STELZER, warum habt Ihr nach über zwanzig Jahren noch immer nicht die Nase voll voneinander?
Nachdem ich schon fast zehn Jahre im Duo unterwegs war, musste einfach mal wieder was anderes her. Zumal für einen Mundharmonikaspieler das Agieren in einem Duo sehr anstrengend ist. Deshalb freute ich mich sehr, mal wieder in einer richtigen Band mit Schlagzeug usw. spielen zu können. Dazu kam, dass ich nach all diesen Jahren einfach keinen Blues mehr hören konnte. In dem Moment kam THOMAS STELZER mit seiner Musik um die Ecke. Das war New Orleans R&B im Stil der 50er und 60er Jahre, das war etwas ganz anderes. Natürlich war auch mal ein Blues dabei, aber ansonsten waren diese New Orleans-Sachen mit DR. JOHN usw. für mich ziemlich neu. Auch spielte ich plötzlich mit einem Piano zusammen, was ich bislang für mich immer eher abgelehnt hatte. Aber da es jetzt kein reiner Blues mehr war, habe ich es akzeptiert und es machte richtig viel Spaß. Und mit THOMAS wird es nie langweilig, der macht ständig was Neues, hat viele unterschiedliche Projekte, unter anderem auch einen Gospelchor. Das ist der Wahnsinn, mal mit so einem Gospelchor zusammen auf der Bühne zu stehen. Mittlerweile bin ich auf 15 CDs von THOMAS STELZER mit drauf.

Lass uns kurz noch mal zu HANSI BIEBL kommen. Der hat 1998 unter dem Titel "Über den Wolken und mehr" seine bislang letzte CD aufgenommen. 2010 wurde diese CD nochmals aufgelegt, wobei ein Titel in einer anderen Version verwendet wurde, nämlich "Das Eierkuchenhaus". Auf dieser neuen Version spielt plötzlich BERND KLEINOW mit. Kannst Du dazu etwas sagen?
Nein, das wusste ich bis eben nicht. Natürlich kenne ich die Nummer, aber dass die jetzt auf dem Album ist, ist mir neu. Das haben wir aufgenommen, nachdem er aus dem Westen zurückkam. Also etwa Anfang 2000. Wir spielten übrigens noch viele gemeinsame Konzerte nach seiner Rückkehr, ehe er dann irgendwann aufhörte und sich der klassischen Musik zuwandte.

2011 passierte das, was Insider beinahe als Sensation beschreiben: Das erste BERND KLEINOW-Album erschien und trägt fast zwangsläufig den treffenden Titel "The Harp". Wie kam es dazu, dass Du im stolzen Alter von immerhin einundsechzig Jahren diesen Schritt gewagt hast?
Bewogen dazu hat mich THOMAS STELZER, der schon einige Jahre lang die Idee hatte, ich müsse doch endlich mal eine eigene Platte machen. Ich dachte aber immer, wenn ich auf der Platte bei jedem Titel singe - wer soll sich denn das anhören? Also ich war davon überzeugt, dass ich nicht gut genug singen konnte, um damit eine komplette Platte zu füllen, sondern nach drei Titeln legt der Hörer die Platte weg.13 kleinow cd cover 20140205 1580475651 Das habe ich wirklich gedacht. THOMAS sah das aber völlig anders und bearbeitete mich mindestens zwei Jahre lang, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Irgendwann stimmte ich dann zu, aber unter der Bedingung, dass wir nicht nur Studioproduktionen verwenden, sondern wir nehmen auch ein paar fertige Livenummern. Ich finde nämlich, dass ich live viel besser rüberkomme. Aber die Studioaufnahmen sollten schon in der Überzahl sein. Obwohl ich ehrlich gesagt mächtig Dampf davor hatte, denn ich kann einfach im Studio nicht so singen, dass man es sich hinterher auch anhören will. So kam es jedenfalls zu der Platte.

Auf dem Album befinden sich dreizehn Coverversionen berühmter Bluesgrößen und ein eigener Song, nämlich "Swing to Dr. Ross". Die Nummer ist schon etwas älter, stammt noch aus Deiner Zeit bei ZENIT, richtig? Warum hat sie es auf Dein Album geschafft?
Die Nummer musste einfach mit rauf. Zumal es die einzige Eigenkomposition ist, die ich je gemacht habe. Aber ich muss zu dem Titel noch ein bisschen was erzählen. Vorhin sprachen wir ja davon, wie froh ich war, auch mal mit CÄSAR zusammen spielen zu können. Eines Tages sagte CÄSAR zu mir: "Bernd, ich schenke Dir hier einfach mal eine Mundharmonika". Diese Mundharmonika, die übrigens eine chinesische war, hatte einen so verschärften Sound, die klang so gut, ich habe immer wieder wahnsinnig gerne darauf gespielt. Beim Spielen mit dieser Mundi fiel mir dann irgendwann besagte Nummer "Swing to Dr. Ross" ein. Und das Besondere für mich war eben, dass genau diese Mundharmonika ein Geschenk von CÄSAR war. Deshalb wollte ich den Song unbedingt auf dem Album haben. Außerdem wollen die Leute den auf Konzerten auch immer von mir hören.

Die Nummer ist dem als "One Man Band" bekannt gewordenen Boogiemusiker ISAIAH ROSS gewidmet. Hast Du ihn mal getroffen und was hat Dich an dem Mann fasziniert, dass Du nach ihm einen Song benannt hast?
Ja, ich habe ihn tatsächlich mal kennengelernt und zwar bei einer Mugge mit Matthias Gemeinhardt im "Theater der Freundschaft". Da gab es früher sogenannte Bluessonntage. Und auf einem dieser Bluessonntage traten Matthias und ich als Duo BLUE SPIRIT auf und nach uns kamen DR. ROSS und ARCHIE EDWARDS. Ich hatte den Mann vorher schon mal erlebt, als in der damaligen Hochschule für Ökonomie jener DR. ROSS, LOUISIANA RED und TOMMY TUCKER auftraten. Da hatte mich DR. ROSS unwahrscheinlich beeindruckt, weil er ganz alleine mit Fußtrommel, Gitarre und Mundharmonika einen Groove hingelegt hat, wie man es selten erlebt.17 kleinow live 20140205 1769729877 Man konnte auch wunderbar dazu tanzen. Und auf die Idee zu meinem Song für ihn kam ich, als wir mit HANSI BIEBL mal bei "rund" die Nummer "Für Chuck Berry" spielten. Das hatte einen echt guten Groove und da dachte ich mir, das klingt ähnlich wie bei DR. ROSS. Warum soll man nicht mal einen Titel FÜR DR. ROSS schreiben, anstatt immer nur was VON ihm zu spielen? Und so kam es dazu, dass ich auf CÄSARs Mundi diesen Song machte.

Wer hat die Titelauswahl für das Album getroffen? Gab es spezielle Kriterien dafür?
THOMAS STELZER sagte: "Ich mache mit Dir eine Platte, aber DU bestimmt ganz alleine, was da rauf kommt, DU suchst die Musiker aus und DU entscheidest, was wie gespielt wird". Er wollte unbedingt, dass ich mich endlich zu dieser Platte durchringe. Also machte ich mir eine Liste, wo alles vermerkt war, was ich spielen wollte und es redete mir wirklich niemand rein. THOMAS hat am Ende nur noch die Reihenfolge der Titel ein wenig verändert, aber am Ende war es absolut meine Platte. Wenn überhaupt jemals etwas unter meinem Namen erscheinen sollte, habe ich zu mir gesagt, dann nur mit genau diesen Titeln.

Gibt es einen oder mehrere Titel auf dem Album, die Dir besonders am Herzen liegen?
Absolut, drei Nummern vom Album sind mir besonders wichtig. Zum einen ist das der "Chattanooga Choo Choo", wofür ich mir vorher stundenlang Sounds von Dampflokomotiven angehört habe. Ich wollte nämlich herausfinden, welche Dampflok passt am besten in meinen Groove, welche hat die richtige Tonart, denn der Titel fängt wirklich mit einer echten Dampflok an. Das hat richtig viel Arbeit gemacht. Ich wollte damit vor allem beweisen, dass ich noch mehr als nur Blues spielen kann und der "Chattanooga Choo Choo" ist ja nun mal eine total bluesfreie Nummer. Desweiteren legte ich großen Wert auf den "Hometown Blues" von STEVE EARL, der zwar so heißt, aber eigentlich auch kein Blues ist, sondern mehr in die Countryrichtung geht, was ich sehr mag. Und letztlich möchte ich noch "Going down the road" hervorheben, was eher aus der Song-Ecke stammt. Da begeisterte mich vorab der Film "Früchte des Zorns", der nach dem Buch von John Steinbeck entstand. Im Internet erfuhr ich dann, dass diese Nummer auch von GRATEFUL DEAD gespielt wurde und da ich halt auch mal eine richtig bekannte amerikanische Folknummer dabei haben wollte, nahm ich diese.

19 stelzer trio 20140205 1882338121Du hast ja auf sehr vielen LPs anderer Bands als Gastmusiker mitgewirkt. Was ist das für ein Gefühl, wenn man jetzt plötzlich sein eigenes Album aufnimmt? Ist man da aufgeregter als sonst, vielleicht auch konsequenter und kleinlicher? Oder hat das für Dich überhaupt keinen Unterschied gemacht?
Natürlich war das etwas ganz anderes, mal nicht bei einer Band als Gast dabei zu sein, sondern jetzt sein eigenes Ding zu machen. Ich war viel nervöser als sonst und ging anfangs mit dem Gefühl ins Studio, dass ich das alles nicht packe. Außerdem war ich es gar nicht gewöhnt zu sagen, was nun als nächstes kommt, wer jetzt was und wie spielen soll. Normalerweise bin ich ja der Gast und irgendwer gibt mir das Startzeichen, wenn mein Mundharmonikapart kommt. Plötzlich musste ich den Takt vorgeben und das war sehr ungewohnt und schwer für mich. Aber ich denke, ich habe das gut hingekriegt. Ich muss auch sagen, THOMAS und die anderen Musiker haben mich super gut begleitet und ihre Aufgabe hervorragend erledigt.

Wie wurde das Album eigentlich aufgenommen? War es eine gemeinsame Bandsession oder habt Ihr die einzelnen Instrumente nacheinander und Stück für Stück eingespielt?
Wir haben alle gleichzeitig ins Studio bestellt und alles in einem Stück aufgenommen, ohne Wände dazwischen, es war alles live. So wie damals bei der ersten DIESTELMANN-LP. THOMAS STELZER legte großen Wert darauf, dass es so klingt wie auf der Bühne.

Fünf der Titel stammen aus Liveauftritten mit dem THOMAS STELZER TRIO, die restlichen neun hast Du mit THOMAS und anderen Musikern im Studio eingespielt. Wie lange habt Ihr insgesamt an dem Album gearbeitet?
Im Prinzip haben wir an gerade mal knapp zwei Tagen im Studio die Songs eingespielt, dann war für mich die Sache erledigt. Manche Nummer konnten wir gleich im zweiten Anlauf verwenden, andere dauerten etwas länger, aber meistens spielten wir wirklich alles in einem Rutsch ein. Mein Anteil an der Platte bestand aus den Vorbereitungen, wie Proben und Titelauswahl und dem Einspielen, alles andere hat THOMAS STELZER gemacht und damit sicher noch etliche Tage im Studio verbracht.

Am Ende der CD befinden sich zwei gesprochene Statements von Ulf und Karl-Heinz Drechsel, was ich persönlich als sehr originell empfinde. Das war sicher nicht Deine Idee ...
Nein, da steckt auch wieder THOMAS STELZER dahinter. Diese Idee kam ihm ziemlich spontan. Ich war anfangs wenig begeistert davon. Die Drechsels sind wirklich meine besten Freunde und ich schätze sie sehr, aber mal ehrlich, was sollen denn jetzt gesprochene Worte auf einer CD mit Musik von mir? Ich habe nicht geglaubt, dass die Idee gut ist, deshalb habe ich auch verlangt, dass diese beiden Statements erst nach einer langen Pause nach dem letzten Titel kommen. So ist es ja letztlich auch gemacht worden. Inzwischen hat sich gezeigt, dass die Leute die Sache mit den Statements richtig gut finden, nur ich hatte mal wieder nicht daran geglaubt. Es ist also gekommen, wie meistens: THOMAS hat irgendeine Idee, die ich zunächst mal pauschal abwehre, aber am Ende stellt sich heraus, die Idee war gut.

Wie war die Resonanz auf das Album, wie hat es sich verkauft?
Die Resonanz war durchweg positiv, was ich vorher natürlich nicht glauben wollte. Als ich die fertige Platte dann aber gehört habe, wusste ich, das ist wirklich gut geworden. Jetzt war ich auch endlich davon überzeugt, dass der Schritt, diese Platte zu machen, richtig war. Über die viele Zustimmung habe ich mich natürlich riesig gefreut, genauso wie über die Rezension der Scheibe auf Deutsche Mugge.

Natürlich muss sich daran die Frage anschließen: Gibt es Pläne für ein weiteres BERND KLEINOW-Album?
Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Zur Zeit möchte ich kein zweites Album machen, aber gewisse Gedanken in diese Richtung existieren durchaus. Vielleicht können wir uns darauf einigen: Es ist nicht ausgeschlossen, aber derzeit nicht geplant.

Du interpretierst auf "The Harp" Songs von solchen Legenden wie JOHN MAYALL, SONNY TERRY und SONNY BOY WILLIAMSON in Deinem ganz eigenen Stil. Inwieweit haben Dich diese Leute als Harpspieler und Bluesmusiker geprägt und beeinflusst? Oder anders gefragt: Hattest/hast Du musikalische Vorbilder?
Na klar, die Leute, die Du genannt hast, waren genau die, die mich damals zu meinen Anfängen mit ihrer Stilistik und ihrer Art zu spielen begeistert hatten. Ganz wichtig waren für mich vor allem SONNY TERRY und SONNY BOY WILLIAMSON. Es gab da mal eine Platte von SONNY BOY WILLIAMSON mit den YARDBIRDS, wo der junge ERIC CLAPTON noch mitspielte.005 20140205 1150639850 Diese Scheibe habe ich hoch und runter gehört, weil ich gemerkt hatte, dass man mit der Mundharmonika solistisch, also fast ohne Bandbegleitung, eine Menge machen kann. JOHN MAYALL war auch unglaublich wichtig für meine Entwicklung. Seine LP "Blues from Laurel Canyon" gehörte auch zu meinen Favoriten. Aber ich hatte auch andere Vorbilder, die mir durch Karl-Heinz Drechsel nahe gebracht wurden. Beispielsweise mochte ich sehr JOHNNY HODGES am Saxophon oder den Trompeter CLARK TERRY, der im DUKE ELLINGTON ORCHESTRA mitspielte. Mich interessierte also nicht nur die Mundharmonika, sondern auch, wie andere Musiker ihr Spiel auf ihren Instrumenten rüber bringen.

Trotzdem hattest Du schnell Deinen eigenen Stil gefunden ...
... den auch andere wiedererkennen und raus hören. Da passierte mal folgende Sache: Zu tiefsten DDR-Zeiten lief eines Abends im Westfernsehen, ich glaube es war beim WDR, ein Film namens "Die große Flatter". Plötzlich klingelte mein Telefon. Am anderen Ende war JÜRGEN KERTH, der in seinem thüringischen Dialekt meinte: "Sage einmal, mein lieber Bernd, das bist doch Du, der da Mundharmonika spielt!" - "Ja, das bin ich. Wie hast Du denn das erraten?" Darauf JÜRGEN KERTH: "Na das hört man doch." Also der Hintergrund war der, dass GÜNTER FISCHER damals Mitte der 80er Jahre für diesen Film die Musik schrieb und ich einen Part dafür einspielte. Aber das war eine reine Westsache, davon wusste bei uns keiner etwas. Nur KERTH hat das sofort erkannt, dass ich da spiele. Das fand ich natürlich toll.

Normalerweise ist es der Traum eines jeden Vollblut-Bluesers - und für einen solchen halte ich Dich -, auch mal in den USA aufzutreten. Wie sieht es bei Dir damit aus?
Nö. Kurz und knapp: Nö. Das ist wirklich noch nie mein Wunsch und schon gar nicht mein Traum gewesen. Ich weiß ja, was sich viele andere Kollegen so wünschen, auch THOMAS STELZER ist ganz oft in New Orleans, weil es ihm dort gefällt. Ich für meinen Teil spiele einfach nur gerne, gebe dabei alles und möchte die Leute und auch mich zufriedenstellen.21 interview 03 sw 20140205 1279531527 Aber es ist mir völlig Wurscht, ob ich nun im Ratskeller Köpenick oder in einem Club in New Orleans auftrete. Solche Gedanken sind mir fremd. Früher, als ich noch jung war, hatte ich die irre Vision, unbedingt mal im Jazzkeller Treptow zu spielen. Ich dachte: "Wow! Einmal im Jazzkeller Treptow - das wär's doch!" Und dann habe ich da gespielt und gut war's. Ansonsten, wie gesagt, halten sich meine diesbezüglichen Vorstellungen in Grenzen. Ich fahre nach Amerika, um dort das Land und die Leute kennenzulernen, aber nicht, um da Musik zu machen.

In Deutschland haben wir nach wie vor eine sehr lebendige Bluesszene. Ein HENRIK FREISCHLADER macht sich gerade - wenn auch englischsprachig - auf den Weg, die europäische Spitze zu erobern. Beobachtest Du die aktuelle deutsche Bluesszene und welchen Stellenwert hat sie für Dich?
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die deutsche Bluesszene überhaupt nicht kenne. Natürlich mit Ausnahme derer, wo ich selber mitgespielt habe. Aber von den jungen, nachrückenden ist mir wirklich keiner bekannt. Das finde ich selber schade und man könnte wohl auch erwarten, dass ich mich dafür interessiere. Aber sieh mal, wenn sich einer wie ich seit den siebziger Jahren immer und immer wieder nur mit Blues beschäftigt hat, dann erlahmt irgendwann das Interesse daran.

Und was hältst Du von Blues mit deutschen Texten?
Das ist auch so eine Sache ... Es mag ja sein, dass es da richtig gute Beispiele gibt, aber mein Ding war das ehrlich gesagt nie. Ich persönlich empfinde den Blues am besten und schönsten, wenn er in der Originalsprache gesungen wird und das ist nun mal Englisch. Selbst DIESTELMANN hat ja erst angefangen, deutsch zu singen, als ich schon raus war aus der Band. "Der Alte und die Kneipe" zum Beispiel ist an sich ein sehr schöner Song, aber das klingt für mich eher nach Liedermacher, als nach Blues. Nein, für mich muss Blues englische Texte haben.

Apropos deutsche Bluesszene: 2012 hatte ich die Gelegenheit zu einem ausführlichen Interview mit CHRIS KRAMER, einem großartigen Bluesharper aus dem Ruhrgebiet. Auf meine Frage nach Berührungspunkten mit der ostdeutschen Blueswelt sprach er mit viel Hochachtung von Dir. Zitat: "Ich höre ihn spielen und schon geht mir das Herz auf". Kannst Du Dich an die Begegnung mit ihm erinnern?
Erst einmal freue ich mich sehr, dass CHRIS so etwas gesagt hat. STEVE BAKER (ein britischer Mundharmonikaspieler; Anm. d. Verf.), den ich sehr schätze und von dessen Spiel ich immer noch einiges lernen kann, vermittelte mir nach der Wende die Connections zu Hohner, dem Musikinstrumentenhersteller. Und bei Hohner lernte ich auch CHRIS KRAMER kennen. Da gab es Anfang der Neunziger mal ein von Hohner organisiertes Treffen deutscher Mundharmonikaspieler. Man kam dort mit den Leuten ins Gespräch, die diese Teile auch wirklich spielen. Aber ich merkte ganz schnell, dass die Firma Hohner uns eigentlich nur als Endorser, also als Repräsentanten ihrer Marke haben wollten, und das war dann doch nicht ganz so mein Ding, weshalb ich mich auch schnell und diskret zurück zog. Auf diesem Treffen war u. a. auch CHRIS KRAMER dabei. Ein wirklich netter Typ. Aber seitdem haben wir uns auch nicht mehr wiedergesehen.

Du hast auch eine erstklassige Bluesstimme, schön kräftig und rau, wovon man sich auf Deinem Album überzeugen kann. Singst Du gerne und wenn ja, warum so selten?
Wenn Du mich so direkt fragst: Nein, ich singe nicht gerne. Ich fing ja als Kind mal mit dem Singen an und sang auch gerne. Aber mit dem Erlernen der Mundharmonika ist das Singen so zurückgegangen, dass ich fast gar nicht mehr gesungen habe. Ich habe praktisch meine Stimme durch die Mundi ersetzt. Außerdem habe ich Mühe, mir die Texte zu merken. Ich muss das immer regelrecht lernen, weshalb mir auch nie so ganz wohl ist, wenn ich irgendwas singen soll. Viel lieber improvisiere ich auf dem Instrument, das macht mir deutlich mehr Freude.

Beim Neujahrsblues in der WABE hatte ich aber keineswegs den Eindruck, als wäre das Singen für Dich eine Art Strafe.
Na ja, wenn man erst dabei ist, dann macht es vielleicht doch Spaß. Der Appetit kommt halt beim Essen, wie man so schön sagt. Aber ich habe vorher halt immer ein bisschen Angst ...

reserve03 kleinow live 02 20140205 1174007408Ich finde, Bluesmusik in all ihren Schattierungen gewinnt wieder mehr und mehr an Ansehen und Beachtung. Was denkst Du, warum ist diese uralte Musikrichtung Blues einfach nicht tot zu kriegen?
Diese Frage sollte man lieber einem Musikwissenschaftler stellen. Ich habe darauf keine passende Antwort. Genauso könnte man fragen, warum hört die Menschheit immer noch Schlager? Ich weiß es einfach nicht. Ich selber jedenfalls höre zu Hause fast gar keinen Blues mehr. Das hat sich für mich durch die jahrzehntelange Arbeit ein bisschen erschöpft.

Was steht bei Dir aktuell auf dem Plan, mit wem bist Du alles unterwegs? Der schon erwähnte THOMAS STELZER ist ja nicht Dein einziges Projekt, in dem Du mitwirkst.
Da wäre UNLIMITED BLUES zu nennen, wo ich mit Lutz "Kowa" Kowalewski zusammen auftrete. Die zweite Sache ist mein Duo mit Blues Rudy, wo wir uns in Anlehnung an ALEXIS KORNER natürlich BLUES INCORPORATED nennen. Und dann darf man das CAPITAL BLUES DUO nicht vergessen. Ich hoffe, dass wir in Zukunft auch wieder zwei, dreimal im Jahr auftreten werden. Ursprünglich war das Thema ja erledigt, aber letztes Jahr im Herbst hatten wir in Dieskau wieder eine Mugge zusammen und das war richtig schön. Ach ja, mit Peter Schmidt mache ich auch hin und wieder etwas, das nennt sich dann PETERS DODGE BAND. Auch eine feine Sache.

Zum Ende unseres Gespräches möchte ich noch eine kleine Schnellfragerunde machen. Mit wem möchtest Du gerne mal zusammen auf einer Bühne stehen?
Das ist genauso, wie die Frage, ob ich unbedingt mal in den USA spielen möchte. Nein, da gibt es niemanden.

Weißt Du, auf wie vielen LPs Du inzwischen vertreten bist?
Ich vermute mal, ohne es genau gezählt zu haben, dass es ungefähr zwanzig LPs sind und an CDs dürften es um die vierzig sein.

Spielst Du noch andere Instrumente?
Nein.

reserve02 kleinow concert 20140205 1099680891Was hörst Du privat für Musik?
Reinen Blues oder Bluesrock höre ich gar nicht mehr. Zu meinen Favoriten zählen BRUCE SPRINGSTEEN, VAN MORRISSON, MARK KNOPFLER, JOHNNY CASH. Auch für Country habe ich ein Fable, z. B. für GARTH BROOKS, aber auch für STEVE EARLE, der ja eher alternativen Rock-Country macht. Und ich höre auch viel Klassik. BACH, HÄNDEL, VIVALDI ... Die ersten Schallplatten, die ich mir als Jugendlicher kaufte, als ich endlich einen Plattenspieler hatte, waren die "Brandenburgischen Konzerte" von BACH und die "BACH-Werke auf Silbermann-Orgeln".

Im letzten Jahr gastierte z. B. CHARLIE MUSSELWHITE in Berlin, jetzt im April wird JOHN MAYALL in Berlin auftreten. Schaust Du Dir solche Konzerte an?
Nein. Ich gehe zu fast keinem Blueskonzert mehr. Meine letzten Konzerte, auf denen ich war, waren SPRINGSTEEN, STEVE EARLE in Hamburg und eine Bluegrass-Jamboree, weil ich diese Art Musik auch sehr gerne höre.

Letzte Frage: Du wirst im nächsten Jahr 65, aber ans Aufhören wirst Du hoffentlich noch nicht denken. Welche musikalischen Ziele hast Du Dir für die Zukunft gesetzt?
Ich habe keine Projekte im Hinterkopf, die ich unbedingt noch machen will oder muss. Aber ich habe keinesfalls die Absicht, mit 65 aufzuhören, sondern ich möchte gerne so weitermachen, wie im Moment. Vor allem bin ich froh, dass ich nach wie vor mit THOMAS STELZER aktiv bin. Der Mann ist so agil, der erfindet immer neue Sachen. Aber auch meine Duos möchte ich am Leben erhalten. Also kurz gesagt: Möglichst viel Abwechslung. Das macht nach so vielen Jahren auf der Bühne die Würze aus, wenn man heute mit der Band, morgen mit einem meiner Duos auftreten kann. Ansonsten werde ich sehen, was noch auf mich zukommt. Übrigens wäre ich 2013 sehr gerne bei dem VAIH HU-Reunion-Gig in Berlin dabei gewesen. Gondel hatte bei mir angefragt, aber leider hatte ich schon andere Termine. Das tat mir sehr leid.

Lieber Bernd, recht herzlichen Dank für Deine Zeit und die sehr interessanten Einblicke in Dein Leben als Musiker.


Interview: Torsten Meyer
Bearbeitung: mb, cr
Fotos: Pressematerial, Archiv Bernd Kleinow, Redaktion



 


   
   
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