Interview vom 15. Oktober 2020
Die Zeit war mal wieder reif für ein neues Soloalbum. Ein Jahr nach Veröffentlichung der LP/CD "Tempozoo" seiner Band ROCKHAUS erscheint nun mit "Alles gut" das sechste Solo-Album von Mike Kilian. Noch ist er mit dem letzten Feinschliff beschäftigt, aber Mike Kilian hat es sich nicht nehmen lassen Deutsche Mugge Rede und Antwort zum neuen Album und zu Fragen der Zeit zu stehen ...
Wie lange hast du insgesamt an diesem Album gearbeitet?
Ungefähr fünf Monate vom ersten Song anlegen bis zum Mastertag.
Bezieht sich der Titel "Alles gut" auf die aktuelle Lage der Veranstaltungsbranche?
Indirekt auf alles was gerade am A... ist. Der Albumtitel ergab sich erst ziemlich zum Schluss. Ich merkte, wie mich die Arbeit ab- und wieder auf das Wesentliche lenkte. Bei dieser Lage zuversichtlich zu bleiben, war der einzige Ausweg, um das Album zu machen. Und so hoffe und vertraue ich darauf, dass wieder "Alles gut" wird.
In der Regel folgt auf ein neues Album auch eine neue Tour. Wird es jetzt auch so sein, vorausgesetzt Konzerte dürfen stattfinden, und wer wird dann Teil deiner Liveband sein?
Diesmal wird, nach langer Zeit, mal wieder Christian Sorge an meiner Seite sitzen und mich begleiten, und wir werden wieder viel Spaß haben und darauf freue ich mich schon riesig.
Der Sound ist sehr an die beiden vorangegangenen Alben "N8WACHE" und "Wünsche mir Glück" angelehnt. Absicht oder Zufall?
Ich denke, es hat sich da ein bzw. mein Stil entwickelt.
Was hat dich dieses Mal zu den Texten inspiriert?
Ich schreibe mir immer alles auf, wenn mir mal was einfällt, und der "Schlummer Blues", wo ich mich mal mit dem Älterwerden beschäftige, war als Erster da. Ich hatte auch schon das Riff und wusste gleich, das könnte passen. Die Basis für den Anfang war also geschafft. Der Rest der Texte entstand dann, nachdem die Songs fertig waren. Ich höre mir dann die Musik an und lasse mich inspirieren, und plötzlich kommt dann ein Wort oder ein Gedanke ... ich liebe diese Augenblicke.
Wie kam es dazu, dass es zwei Songs von deinem ersten Soloalbum "immer anders" in einer akustischen Version auf das neue Album geschafft haben?
Ich habe diese Songs immer gern über die Jahre gespielt und fand, dass sie in dieser Zeit gut zu meinem Album passen, also habe ich mich einfach selber gecovert (lacht).
Textlich und musikalisch ist "Alles gut" absolut nicht mit dem jüngsten Werk deiner Band Rockhaus, "Tempozoo", zu vergleichen. Worin unterscheidet sich die Herangehensweise an die Songs?
Die ist eigentlich gar nicht so groß ... die härteren Riffs kommen zu Rockhaus und die anderen zu mir (lacht). Wobei auch schon Sachen, die ich eigentlich für mein Solo-Album erdachte, bei Rockhaus gelandet sind, wie "Nullen und Einsen" zum Beispiel. Wenn ich den Song dann den anderen Jungs vorspiele, bringt jeder seins mit und so wird dann aus einem Mike- ein Rockhaus-Song.
Bei dem Song "Für einen Moment" spielst du selbst Klavier. Wird man dies auch live erleben können?
Ich glaube eher nicht. Für einen Song ein Klavier mitzuschleppen ist etwas zu aufwendig, aber vielleicht mache ich für Live-Konzerte eine Akustik-Version davon.
In "Glück muss man haben" geht es um zwei Liebende, die sich das Ja-Wort geben wollen, ebenso in deinem Song "Panik" vom N8WACHE-Album. Lebt in dir ein versteckter Hochzeitssänger oder ist dies mal wieder Zufall der in Kreativität entstanden ist?
Besser, als ein Sänger auf Beerdigungen ... Bei "Panik" haben die beiden kalte Füße bekommen, hier können sie es gar nicht erwarten. Es handelt aber auch vom Loslassen seiner eigenen Kinder, die erwachsen sind und jetzt ihren Weg gehen.
Hast du einen persönlichen Favoriten auf dem Album?
Jeden Tag ein anderer (lächelt). Es ist, glaube ich, mein persönlichstes Album geworden. Ich habe, wie ich im Nachhinein feststellte, diesmal sehr viel von meinen eigenen Gedanken und Gefühlen preisgegeben.
Ist "Mach's gut" eine Hommage an Beathoven, deinen 2017 verstorbenen Bandkollegen?
Nein, obwohl ich oft an ihn denke. Ich hatte einfach Lust, mal wieder Klavier zu spielen. Damals habe ich "Parties" und "Ohne Dich" z. B. auf dem Klavier komponiert, und dann kam Beathoven in die Band und übernahm den Part. Ein Glück (lacht).
Welche Rolle spielt Rainer Oleak auf "Alles gut"?
Auf Ole kann ich mich verlassen. Ich vertraue seinem Geschmack und seinem Gehör. Man kocht ja doch immer im eigenen Saft und da ist es gut, mal loszulassen und eine andere Meinung einzuholen, auch wenn es manchmal nicht gefällt (lacht).
Wenn man sich mal deine Musikerkollegen auch aus anderen Bands ansieht, versuchen viele mit zunehmendem Alter sich auch noch mal anderweitig zu verwirklichen. Bücher schreiben oder Musikprojekte mit anderen Musikern auf die Beine zu stellen. Hast du auch so einen Traum, den du gerne noch verwirklichen möchtest?
Keine Angst, ich werde nicht auch noch eine Biografie schreiben (lacht). Ideen für neue Projekte habe ich, aber es ist noch zu früh darüber zu reden, da bin ich doch etwas abergläubisch.
Jede Zeit hat ihrs und so auch jedes Projekt. Du bist ziemlich facettenreich wie wir wissen, durch die Starfucker, Final Stap, Rockhaus, Solo und dann gab es auch noch einen Ausflug auf die Musicalbühne. Doch wofür brennst du am meisten und warum?
Ich brenne für alle Projekte, die ich mache. Ich liebe die Abwechslung, das hält einen auf Trapp und es wird nie langweilig.
Wie stehst du zu dem Thema "Duett"? Du hast bereits in den '80ern zusammen mit Tamara Danz den Song "It's only love" gesungen. In jüngster Vergangenheit gab es eher weniger Projekte dieser Art. Könntest du dir vorstellen mit einem passenden Duettpartner solch ein Projekt noch einmal anzugehen und wen würdest du dir dafür vorstellen können?
Es gab auch ein Duett bei WAGNERAMA, aber bis jetzt hat sich nichts weiter in dieser Richtung ergeben. Ich bin offen für alles, aber man kann nichts erzwingen.
"Alles gut" ist ein Album, das mit seinen Texten zum nachdenken anregt, die du alle selbst geschrieben hast. Wenn du textest, hast du dann das Große und Ganze im Blick, was die Masse deiner Hörer interessieren könnte, oder sind es mehrfach persönliche Themen, die dich beschäftigen?
Ich habe ja schon gesagt, dass es diesmal ein sehr persönliches Album ist und ich hoffe, dass viele meine Gedanken teilen und sich darin ein bisschen wiederfinden. Ich habe noch nie beim Texten daran gedacht, was die Masse hören will. Sicher nehme ich die Umwelt wahr und verarbeite es mit meinen Gefühlen und Gedanken und wenn es dann auch anderen gefällt, habe ich alles richtig gemacht, denn es muss vom Herzen kommen und nicht aus Kalkül.
Ungefähr fünf Monate vom ersten Song anlegen bis zum Mastertag.
Bezieht sich der Titel "Alles gut" auf die aktuelle Lage der Veranstaltungsbranche?
Indirekt auf alles was gerade am A... ist. Der Albumtitel ergab sich erst ziemlich zum Schluss. Ich merkte, wie mich die Arbeit ab- und wieder auf das Wesentliche lenkte. Bei dieser Lage zuversichtlich zu bleiben, war der einzige Ausweg, um das Album zu machen. Und so hoffe und vertraue ich darauf, dass wieder "Alles gut" wird.
In der Regel folgt auf ein neues Album auch eine neue Tour. Wird es jetzt auch so sein, vorausgesetzt Konzerte dürfen stattfinden, und wer wird dann Teil deiner Liveband sein?
Diesmal wird, nach langer Zeit, mal wieder Christian Sorge an meiner Seite sitzen und mich begleiten, und wir werden wieder viel Spaß haben und darauf freue ich mich schon riesig.
Der Sound ist sehr an die beiden vorangegangenen Alben "N8WACHE" und "Wünsche mir Glück" angelehnt. Absicht oder Zufall?
Ich denke, es hat sich da ein bzw. mein Stil entwickelt.
Was hat dich dieses Mal zu den Texten inspiriert?
Ich schreibe mir immer alles auf, wenn mir mal was einfällt, und der "Schlummer Blues", wo ich mich mal mit dem Älterwerden beschäftige, war als Erster da. Ich hatte auch schon das Riff und wusste gleich, das könnte passen. Die Basis für den Anfang war also geschafft. Der Rest der Texte entstand dann, nachdem die Songs fertig waren. Ich höre mir dann die Musik an und lasse mich inspirieren, und plötzlich kommt dann ein Wort oder ein Gedanke ... ich liebe diese Augenblicke.
Wie kam es dazu, dass es zwei Songs von deinem ersten Soloalbum "immer anders" in einer akustischen Version auf das neue Album geschafft haben?
Ich habe diese Songs immer gern über die Jahre gespielt und fand, dass sie in dieser Zeit gut zu meinem Album passen, also habe ich mich einfach selber gecovert (lacht).
Textlich und musikalisch ist "Alles gut" absolut nicht mit dem jüngsten Werk deiner Band Rockhaus, "Tempozoo", zu vergleichen. Worin unterscheidet sich die Herangehensweise an die Songs?
Die ist eigentlich gar nicht so groß ... die härteren Riffs kommen zu Rockhaus und die anderen zu mir (lacht). Wobei auch schon Sachen, die ich eigentlich für mein Solo-Album erdachte, bei Rockhaus gelandet sind, wie "Nullen und Einsen" zum Beispiel. Wenn ich den Song dann den anderen Jungs vorspiele, bringt jeder seins mit und so wird dann aus einem Mike- ein Rockhaus-Song.
Bei dem Song "Für einen Moment" spielst du selbst Klavier. Wird man dies auch live erleben können?
Ich glaube eher nicht. Für einen Song ein Klavier mitzuschleppen ist etwas zu aufwendig, aber vielleicht mache ich für Live-Konzerte eine Akustik-Version davon.
In "Glück muss man haben" geht es um zwei Liebende, die sich das Ja-Wort geben wollen, ebenso in deinem Song "Panik" vom N8WACHE-Album. Lebt in dir ein versteckter Hochzeitssänger oder ist dies mal wieder Zufall der in Kreativität entstanden ist?
Besser, als ein Sänger auf Beerdigungen ... Bei "Panik" haben die beiden kalte Füße bekommen, hier können sie es gar nicht erwarten. Es handelt aber auch vom Loslassen seiner eigenen Kinder, die erwachsen sind und jetzt ihren Weg gehen.
Hast du einen persönlichen Favoriten auf dem Album?
Jeden Tag ein anderer (lächelt). Es ist, glaube ich, mein persönlichstes Album geworden. Ich habe, wie ich im Nachhinein feststellte, diesmal sehr viel von meinen eigenen Gedanken und Gefühlen preisgegeben.
Ist "Mach's gut" eine Hommage an Beathoven, deinen 2017 verstorbenen Bandkollegen?
Nein, obwohl ich oft an ihn denke. Ich hatte einfach Lust, mal wieder Klavier zu spielen. Damals habe ich "Parties" und "Ohne Dich" z. B. auf dem Klavier komponiert, und dann kam Beathoven in die Band und übernahm den Part. Ein Glück (lacht).
Welche Rolle spielt Rainer Oleak auf "Alles gut"?
Auf Ole kann ich mich verlassen. Ich vertraue seinem Geschmack und seinem Gehör. Man kocht ja doch immer im eigenen Saft und da ist es gut, mal loszulassen und eine andere Meinung einzuholen, auch wenn es manchmal nicht gefällt (lacht).
Wenn man sich mal deine Musikerkollegen auch aus anderen Bands ansieht, versuchen viele mit zunehmendem Alter sich auch noch mal anderweitig zu verwirklichen. Bücher schreiben oder Musikprojekte mit anderen Musikern auf die Beine zu stellen. Hast du auch so einen Traum, den du gerne noch verwirklichen möchtest?
Keine Angst, ich werde nicht auch noch eine Biografie schreiben (lacht). Ideen für neue Projekte habe ich, aber es ist noch zu früh darüber zu reden, da bin ich doch etwas abergläubisch.
Jede Zeit hat ihrs und so auch jedes Projekt. Du bist ziemlich facettenreich wie wir wissen, durch die Starfucker, Final Stap, Rockhaus, Solo und dann gab es auch noch einen Ausflug auf die Musicalbühne. Doch wofür brennst du am meisten und warum?
Ich brenne für alle Projekte, die ich mache. Ich liebe die Abwechslung, das hält einen auf Trapp und es wird nie langweilig.
Wie stehst du zu dem Thema "Duett"? Du hast bereits in den '80ern zusammen mit Tamara Danz den Song "It's only love" gesungen. In jüngster Vergangenheit gab es eher weniger Projekte dieser Art. Könntest du dir vorstellen mit einem passenden Duettpartner solch ein Projekt noch einmal anzugehen und wen würdest du dir dafür vorstellen können?
Es gab auch ein Duett bei WAGNERAMA, aber bis jetzt hat sich nichts weiter in dieser Richtung ergeben. Ich bin offen für alles, aber man kann nichts erzwingen.
"Alles gut" ist ein Album, das mit seinen Texten zum nachdenken anregt, die du alle selbst geschrieben hast. Wenn du textest, hast du dann das Große und Ganze im Blick, was die Masse deiner Hörer interessieren könnte, oder sind es mehrfach persönliche Themen, die dich beschäftigen?
Ich habe ja schon gesagt, dass es diesmal ein sehr persönliches Album ist und ich hoffe, dass viele meine Gedanken teilen und sich darin ein bisschen wiederfinden. Ich habe noch nie beim Texten daran gedacht, was die Masse hören will. Sicher nehme ich die Umwelt wahr und verarbeite es mit meinen Gefühlen und Gedanken und wenn es dann auch anderen gefällt, habe ich alles richtig gemacht, denn es muss vom Herzen kommen und nicht aus Kalkül.
Interview: Lisa Walter
Bearbeitung: cr
Fotos: Pressematerial, Archiv Deutsche Mugge
Bearbeitung: cr
Fotos: Pressematerial, Archiv Deutsche Mugge