Im Sommer 2012 fanden in Erfurt Songwriter Daniel Matz und Texter Danny Müller-Sixer zusammen. Eigentlich wollten sie nur ein bisschen rumexperimentieren und Lieder schreiben - es sollte ein reines Studioprojekt werden. Doch die positive Resonanz ihrer bei Youtube, Facebook und Soundcloud veröffentlichten Songs/Clips veranlassten die beiden, intensiver an ihrer Musik zu arbeiten und damit auch live aufzutreten. Die Band DUERER war geboren! Im Jahre 2013 gewann die Band den "Thüringen Grammy". Ein Jahr später erschien die EP "Melancholische Euphorie" (2014, DASAS Records), die die Band im "Atomino Studio" in Erfurt aufgenommen hatte. Nur eine Woche nach der Veröffentlichung nahm DUERER als Vertreter des Bundeslandes Thüringen am Bundesvision Song Contest teil und belegte dort mit dem Song "Was gestern war" den elften Platz. Die Musik der Band lässt sich wohl am einfachsten mit Indie-Rock beschreiben. Eingängige Popmelodien werden verknüpft mit brettharten Gitarren und einem straffen Beat. Die Band beschreibt die Inhalte ihrer lebensbejahenden Songs selbst als das „Besondere des Alltäglichen“. Dabei werden postive wie negative Themen gleichermaßen angepackt. Heute gehören neben Daniel Matz (Gitarre) und Danny Müller-Sixer (Gesang) noch Tobias Hanel (Gitarre), Alexander Lorenz (Keyboards), Marcel Jakob (Bass) und Michael Nowatzky (Schlagzeug) zu DUERER. Am kommenden Freitag (25. März 2016) erscheint mit "Luftschloss" ihre zweite EP. Alles Wissenswerte über die EP und die Band erfahrt Ihr jetzt im folgenden Interview mit Daniel und Danny ...
Wie habt Ihr Euch kennen gelernt? Wie kam es dazu, dass Ihr eine Band gegründet habt?
Daniel: Also prinzipiell kennen Danny und ich uns schon seit unserer Schulzeit. Im Jahr 2012 waren wir beide nicht in irgendwelchen musikalischen Projekten oder Bands gebunden und so kam es dazu, dass wir öfter mal zusammen Musik gemacht haben und etwas herumprobierten. Dabei sind auch relativ viele blödsinnige Tracks entstanden, weil wir teilweise betrunken waren. Irgendwann überlegten wir uns, ob wir nicht auch mal gemeinsam ernstzunehmende Tracks zusammen schreiben sollten. Das taten wir, wir produzierten in Eigenregie zwei eigene Tracks, verbreiteten die über youtube und facebook und bekamen durchweg positive Feedbacks. Das bestärkte uns, ernsthaft an einem Projekt zu arbeiten und die Band DUERER zu gründen.
Wann habt Ihr dann das erste Mal live gespielt? Wie ging es dann weiter?
Danny: Ca. ein dreiviertel Jahr nachdem Daniel und ich anfingen, die Songs vorzuproduzieren, waren wir im Prinzip livetauglich. Wir suchten nach und nach neue Mitglieder und fanden die teilweise im Freundeskreis. Irgendwann waren wir dann zu sechst und unser erster Auftritt war im Sommer 2013 auf einer Studentenparty. Das war sozusagen die Premiere von DUERER. Dann ging es Schlag auf Schlag weiter mit dem Thüringen Grammy, den wir beim dritten Auftritt gewinnen konnten. Unser zehnter Auftritt war dann der beim Bundesvision Song Contest für Thüringen und im Prinzip der Startschuss für das, was jetzt um uns passiert und bis jetzt passiert ist.
Was waren Eure bisherigen Höhepunkte?
Daniel: Unser bisheriger Höhepunkt war auf jeden Fall der Bundesvision Song Contest 2014. Das war eine riesengroße Veranstaltung und wir durften erleben, wie viel Aufwand das ganze bedeutet und das wichtigste war aber auch, die anderen Bands kennen zu lernen und zu treffen. Es waren ja unter anderen auch bekannte Bands und Künstler dabei wie z.B. Marteria und natürlich war es auch interessant, Stefan Raab kennen zu lernen.
Hat Euch diese Veranstaltung weitergebracht? Wie konkret?
Danny: Die Veranstaltung hat uns insofern weitergebracht, dass wir unseren Song und unsere Musik einem breiten Publikum vorstellen konnten. Wir hatten an diesem Abend und den Wochen davor eine große bundesweite Aufmerksamkeit, die wir uns in dieser frühen Phase unserer Band nicht erträumt hatten. Es ging dann Schlag auf Schlag, wir brachten die Strukturen in der Band nach und nach in professionelle Bahnen und konnten durch die Medienaufmerksamkeit Partner gewinnen. Wir durften Promo machen, konnten ins Geschäft reinschnuppern, wir bekamen mit, was in der Branche alles dazu gehört und haben damit auch unseren Namen in der Branche bekannter gemacht. Man kann also sagen, dass dieser Bundesvision Song Contest 2014 für uns der Startschuss war.
War Albrecht Dürer eine Inspiration für die Namensgebung oder hattet Ihr einen anderen Einfluss?
Danny: Im Prinzip gar nicht. Es ist nicht so gewesen, dass wir uns besonders mit dem Maler Dürer identifiziert hätten. Am ehesten kann man sagen, dass wir mit dem Künstler Dürer d'áccord gehen (lachen). Der Name für uns war dann mehr in dem Sinne passend, dass wir etwas Neues gestartet haben, ähnlich wie der Künstler Dürer damals mit seiner Art, zu malen. Wir wollen textlich Alltäglichkeiten aufzeigen und einen Blick auf die Gesellschaft werfen. Dürer tat das damals mit dem Pinsel und wir tun das heute mit dem Mikrofon.
Wie ist Euer Stil am besten zu beschreiben?
Daniel: Am ehesten würde ich unseren Stil in den Bereich Indie-Pop/Indie-Rock einordnen. Wir haben relativ einfache Arrangements, kurze Songs mit einer klaren Aussage und dies in Verbindung mit einem puristischen, straighten Gitarrensound und eingängigen Melodien. Meiner Meinung ist es am ehesten das, was ich mir unter Indie-Pop/Indie-Rock auf jeden Fall vorstelle.
Danny: Genau, man kann den Ausspruch bringen, dass wir textlich wie auch musikalisch melancholisch und euphorisch klingen - so hieß auch unsere erste EP, weil wir diese beiden Beschreibungen ganz passend für unsere Musik fanden. Die Texte orientieren sich am Alltäglichen, es sollen Geschichten über das Leben erzählt werden.
Welchen Auftritt werdet Ihr nie vergessen? Gab es schon einmal ein Missgeschick auf der Bühne?
Danny: Eigentlich ist jeder Auftritt in seiner Art und Weise etwas Besonderes. Am schönsten ist es, wenn man beispielsweise von einer Tour nach Hause kommt und in Erfurt vor vollem Haus spielen kann. Oder - wenn man an unser Tourfinale denkt - dass wir in der Stadt gespielt haben, in der Daniel und ich geboren wurden und einfach mega viele Leute zum Konzert kamen und auch tatsächlich wegen uns dort waren. Das war eines der größten Konzerte, die wir gespielt haben. Missgeschicke passieren natürlich auch ab und zu, klar ... Gerade im Erfurter Museumskeller, dessen Bühne für sechs Leute recht klein ist, kann es schon passieren, dass man sich mal in die Quere kommt. Daniel hat mir dort in voller Extase mal den Gitarrenhals an den Kopf gehauen, weil nicht genügend Platz war, um sich frei bewegen zu können. Man steht dort relativ eng an eng ... Spontan fällt mir noch ein, dass ich auf unserer Tour in Mannheim den Mikroständer samt Mikro umgeschmissen habe, der dann beinahe von der Bühne gefallen wäre. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Das ist allerdings nicht so peinlich, als wenn Dir der Gitarrist seine Gitarre vor den Kopf schlägt und die erste Reihe lacht, statt mitzusingen. (lacht) Aber alles im Rahmen, alles gut ...
Die neue EP heißt "Luftschloss". Welche Themen werden auf der Platte behandelt?
Danny: Auf der EP beschäftigen wir uns viel mit Zwischenmenschlichkeit, seien das nun freundschaftliche Beziehungen, Verlust oder dem Ausbruch aus der Norm. Das schlägt auch den Bogen zur ersten EP, weil wir dort thematisch ähnlich gelagert waren. Allerdings versuchten wir, auf "Luftschloss" etwas tiefer in die Themen zu kommen und sie - so weit es in knapp drei Minuten möglich ist - tiefer zu behandeln. Grundsätzlich haben wir uns thematisch nicht neu erfunden, aber wir sind in der Wahrnehmung und Ansicht gereift und dieser Umstand spiegelt sich hoffentlich in den Texten wider.
Warum heißt die EP "Luftschloss"?
Daniel: Die EP heißt erst mal so, weil ein Song auf der EP "Luftschloss" heißt (lacht). Es war - glaube ich - das erste Stück, das wir für die neue Platte geschrieben haben, als es an die kreative Arbeit ging. Deshalb ist es ein sehr wichtiger Song und er behandelt thematisch als Stellvertreter die wichtigen Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen und Verlust bzw. das Überwinden von Krisen, aus denen man mit Hilfe eines Luftschlosses, das man sich selbst baut, mit erhobenem Kopf aufstehen und weiter durchs Leben gehen kann.
Habt Ihr Euch auch musikalisch weiterentwickelt? Wie klingt die neue EP "Luftschloss"?
Daniel: Wir sind auf jeden Fall unserem typischen DUERER-Stil treu geblieben und somit knüpft die neue EP musikalisch auch direkt an die alte an. Allerdings entwickelten wir uns natürlich auch weiter, die Songs klingen jetzt vom Sound her jetzt etwas roher und purer. Sie haben etwas mehr Kante und gehen mehr in die rockige Richtung, aber auch in die popige aufgrund dieser eingängigen Melodien. Wir versuchten auch, den Fokus mehr auf Gitarren zu legen. Nach wie vor wurde wenig herumexperimentiert, was Arrangements usw. betrifft. Wir sind immer noch relativ straight, halten die Songs einfach und sagen unsere Meinung sowohl musikalisch als auch textlich gerade heraus.
Seit der ersten EP "Melancholische Euphorie" ist ein Jahr vergangen. Was ist in dieser Zeit passiert?
Daniel: Ein Jahr ist für eine so junge Band - die erst kurz existiert - eine relativ lange Zeit und da tat sich natürlich einiges. Es gab Höhen, es gab Tiefen, wir haben einige Konzerte gespielt, ein paar Leute sind gegangen, dafür kamen neue Gesichter hinzu. Wir haben uns auch gefragt, bringen wir jetzt ein Album raus oder doch noch mal eine EP? Wir entschieden für uns für eine weitere EP und warten nun, was mit der neuen EP passieren wird ...
Danny: Wie Daniel schon sagte, ist ein Jahr vergangen, in dem wir uns persönlich auch über unseren weiteren Weg Gedanken machen mussten. Das erste Album stand schon im letzten Jahr im Raum, wir entschieden uns aber doch für eine weitere EP, weil wir hinter den sechs Songs, die auf ihr drauf sind, zu 100 Prozent stehen und wir der Meinung sind, dass sie 100%ig zu uns passen und uns am besten repräsentieren.
Die erste Single heißt Kleinstadtlichter. Um was geht es?
Daniel: Der Song ist unsere Liebeserklärung an die Kleinstadt. Die Kernaussage ist, dass man nicht unbedingt in die weite Welt ziehen muss, um eine gute Zeit zu haben mit Menschen, die einem am Herzen liegen. Freunden, Bekannten ... Es ist sozusagen der Song für Deine Stadt, für Dein Zuhause und für Deine Freunde, die jeden noch so unbedeutenden kleinen Ort zu etwas Besonderem machen und sozusagen zu Deinem eigenen Berlin.
Wie ist das Video dazu entstanden?
Danny: Für das Video mussten wir eigentlich gar nicht viel planen, im Prinzip war das ein ganz normaler Samstag in unserem Leben hier. Wir trafen uns mit unseren Freunden, hatten Spaß bei einer WG-Party, zu der wir auch spielten. Wir spielen nicht jedes Wochenende auf WG-Partys, aber hin und wieder kommt das eben schon vor. Das ganze haben wir dann filmen und schön zusammenschneiden lassen.
Die zweite Single heißt "Wölfe". Um was geht es?
Daniel: Der Song "Wölfe" erzählt die Geschichte von Isolation in unserer Gesellschaft und der inneren Abschottung. Die Message ist, dass man sich mit Wölfen umgibt, denen man nichts bedeutet und die einem selbst nichts bedeuten, nur um zu einer starken Gemeinschaft zu gehören, letztlich aber dann allein bleibt. "Auge um Auge" - doch man würde dann lieber die Augen davor verschließen. Man wird als Individuum nicht mehr wahrgenommen, ist nur noch Teil der grauen unbedeutenden Masse, verteidigt sich gegen diese Anschuldigungen, belügt sich selbst, wünscht sich aber insgeheim nichts mehr, als ein Versteck vor den eigentlich geschlossenen Augen, die dich doch nie als einzelne Person wahrgenommen haben ...
Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Wo soll es hingehen?
Danny: Für die Zukunft hoffen wir natürlich, dass wir weiterhin unseren Stiefel so durchziehen können, unsere eigene Musik machen können. Dass wir Songs schreiben können, die wir gut finden, Musik machen können, die wir auch selber hören würden. Wir hoffen natürlich auch, dass wir wieder etwas mehr in den Fokus rücken und wollen uns weiterhin in der Musiklandschaft in Deutschland etablieren. Touren gehören immer dazu und letztlich auch, auf ein erstes Album hin zu arbeiten, ein gutes Produkt abzuliefern, hinter dem wir dann voll stehen können.
Mit welchen Worten würdet Ihr Euch beschreiben?
Daniel: Ich glaube, am besten auf den Punkt bringen es unsere beiden Wörter, die wir schon zum Start der Band DUERER im Kopf hatten und die uns dann nicht mehr aus dem Sinn gingen und die wären eben "melancholisch" und "euphorisch". Ich glaube, das bringt das, was wir hier seit ein paar Jahren tun, auf den Punkt.
Daniel: Also prinzipiell kennen Danny und ich uns schon seit unserer Schulzeit. Im Jahr 2012 waren wir beide nicht in irgendwelchen musikalischen Projekten oder Bands gebunden und so kam es dazu, dass wir öfter mal zusammen Musik gemacht haben und etwas herumprobierten. Dabei sind auch relativ viele blödsinnige Tracks entstanden, weil wir teilweise betrunken waren. Irgendwann überlegten wir uns, ob wir nicht auch mal gemeinsam ernstzunehmende Tracks zusammen schreiben sollten. Das taten wir, wir produzierten in Eigenregie zwei eigene Tracks, verbreiteten die über youtube und facebook und bekamen durchweg positive Feedbacks. Das bestärkte uns, ernsthaft an einem Projekt zu arbeiten und die Band DUERER zu gründen.
Wann habt Ihr dann das erste Mal live gespielt? Wie ging es dann weiter?
Danny: Ca. ein dreiviertel Jahr nachdem Daniel und ich anfingen, die Songs vorzuproduzieren, waren wir im Prinzip livetauglich. Wir suchten nach und nach neue Mitglieder und fanden die teilweise im Freundeskreis. Irgendwann waren wir dann zu sechst und unser erster Auftritt war im Sommer 2013 auf einer Studentenparty. Das war sozusagen die Premiere von DUERER. Dann ging es Schlag auf Schlag weiter mit dem Thüringen Grammy, den wir beim dritten Auftritt gewinnen konnten. Unser zehnter Auftritt war dann der beim Bundesvision Song Contest für Thüringen und im Prinzip der Startschuss für das, was jetzt um uns passiert und bis jetzt passiert ist.
Was waren Eure bisherigen Höhepunkte?
Daniel: Unser bisheriger Höhepunkt war auf jeden Fall der Bundesvision Song Contest 2014. Das war eine riesengroße Veranstaltung und wir durften erleben, wie viel Aufwand das ganze bedeutet und das wichtigste war aber auch, die anderen Bands kennen zu lernen und zu treffen. Es waren ja unter anderen auch bekannte Bands und Künstler dabei wie z.B. Marteria und natürlich war es auch interessant, Stefan Raab kennen zu lernen.
Hat Euch diese Veranstaltung weitergebracht? Wie konkret?
Danny: Die Veranstaltung hat uns insofern weitergebracht, dass wir unseren Song und unsere Musik einem breiten Publikum vorstellen konnten. Wir hatten an diesem Abend und den Wochen davor eine große bundesweite Aufmerksamkeit, die wir uns in dieser frühen Phase unserer Band nicht erträumt hatten. Es ging dann Schlag auf Schlag, wir brachten die Strukturen in der Band nach und nach in professionelle Bahnen und konnten durch die Medienaufmerksamkeit Partner gewinnen. Wir durften Promo machen, konnten ins Geschäft reinschnuppern, wir bekamen mit, was in der Branche alles dazu gehört und haben damit auch unseren Namen in der Branche bekannter gemacht. Man kann also sagen, dass dieser Bundesvision Song Contest 2014 für uns der Startschuss war.
War Albrecht Dürer eine Inspiration für die Namensgebung oder hattet Ihr einen anderen Einfluss?
Danny: Im Prinzip gar nicht. Es ist nicht so gewesen, dass wir uns besonders mit dem Maler Dürer identifiziert hätten. Am ehesten kann man sagen, dass wir mit dem Künstler Dürer d'áccord gehen (lachen). Der Name für uns war dann mehr in dem Sinne passend, dass wir etwas Neues gestartet haben, ähnlich wie der Künstler Dürer damals mit seiner Art, zu malen. Wir wollen textlich Alltäglichkeiten aufzeigen und einen Blick auf die Gesellschaft werfen. Dürer tat das damals mit dem Pinsel und wir tun das heute mit dem Mikrofon.
Wie ist Euer Stil am besten zu beschreiben?
Daniel: Am ehesten würde ich unseren Stil in den Bereich Indie-Pop/Indie-Rock einordnen. Wir haben relativ einfache Arrangements, kurze Songs mit einer klaren Aussage und dies in Verbindung mit einem puristischen, straighten Gitarrensound und eingängigen Melodien. Meiner Meinung ist es am ehesten das, was ich mir unter Indie-Pop/Indie-Rock auf jeden Fall vorstelle.
Danny: Genau, man kann den Ausspruch bringen, dass wir textlich wie auch musikalisch melancholisch und euphorisch klingen - so hieß auch unsere erste EP, weil wir diese beiden Beschreibungen ganz passend für unsere Musik fanden. Die Texte orientieren sich am Alltäglichen, es sollen Geschichten über das Leben erzählt werden.
Welchen Auftritt werdet Ihr nie vergessen? Gab es schon einmal ein Missgeschick auf der Bühne?
Danny: Eigentlich ist jeder Auftritt in seiner Art und Weise etwas Besonderes. Am schönsten ist es, wenn man beispielsweise von einer Tour nach Hause kommt und in Erfurt vor vollem Haus spielen kann. Oder - wenn man an unser Tourfinale denkt - dass wir in der Stadt gespielt haben, in der Daniel und ich geboren wurden und einfach mega viele Leute zum Konzert kamen und auch tatsächlich wegen uns dort waren. Das war eines der größten Konzerte, die wir gespielt haben. Missgeschicke passieren natürlich auch ab und zu, klar ... Gerade im Erfurter Museumskeller, dessen Bühne für sechs Leute recht klein ist, kann es schon passieren, dass man sich mal in die Quere kommt. Daniel hat mir dort in voller Extase mal den Gitarrenhals an den Kopf gehauen, weil nicht genügend Platz war, um sich frei bewegen zu können. Man steht dort relativ eng an eng ... Spontan fällt mir noch ein, dass ich auf unserer Tour in Mannheim den Mikroständer samt Mikro umgeschmissen habe, der dann beinahe von der Bühne gefallen wäre. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Das ist allerdings nicht so peinlich, als wenn Dir der Gitarrist seine Gitarre vor den Kopf schlägt und die erste Reihe lacht, statt mitzusingen. (lacht) Aber alles im Rahmen, alles gut ...
Die neue EP heißt "Luftschloss". Welche Themen werden auf der Platte behandelt?
Danny: Auf der EP beschäftigen wir uns viel mit Zwischenmenschlichkeit, seien das nun freundschaftliche Beziehungen, Verlust oder dem Ausbruch aus der Norm. Das schlägt auch den Bogen zur ersten EP, weil wir dort thematisch ähnlich gelagert waren. Allerdings versuchten wir, auf "Luftschloss" etwas tiefer in die Themen zu kommen und sie - so weit es in knapp drei Minuten möglich ist - tiefer zu behandeln. Grundsätzlich haben wir uns thematisch nicht neu erfunden, aber wir sind in der Wahrnehmung und Ansicht gereift und dieser Umstand spiegelt sich hoffentlich in den Texten wider.
Warum heißt die EP "Luftschloss"?
Daniel: Die EP heißt erst mal so, weil ein Song auf der EP "Luftschloss" heißt (lacht). Es war - glaube ich - das erste Stück, das wir für die neue Platte geschrieben haben, als es an die kreative Arbeit ging. Deshalb ist es ein sehr wichtiger Song und er behandelt thematisch als Stellvertreter die wichtigen Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen und Verlust bzw. das Überwinden von Krisen, aus denen man mit Hilfe eines Luftschlosses, das man sich selbst baut, mit erhobenem Kopf aufstehen und weiter durchs Leben gehen kann.
Habt Ihr Euch auch musikalisch weiterentwickelt? Wie klingt die neue EP "Luftschloss"?
Daniel: Wir sind auf jeden Fall unserem typischen DUERER-Stil treu geblieben und somit knüpft die neue EP musikalisch auch direkt an die alte an. Allerdings entwickelten wir uns natürlich auch weiter, die Songs klingen jetzt vom Sound her jetzt etwas roher und purer. Sie haben etwas mehr Kante und gehen mehr in die rockige Richtung, aber auch in die popige aufgrund dieser eingängigen Melodien. Wir versuchten auch, den Fokus mehr auf Gitarren zu legen. Nach wie vor wurde wenig herumexperimentiert, was Arrangements usw. betrifft. Wir sind immer noch relativ straight, halten die Songs einfach und sagen unsere Meinung sowohl musikalisch als auch textlich gerade heraus.
Seit der ersten EP "Melancholische Euphorie" ist ein Jahr vergangen. Was ist in dieser Zeit passiert?
Daniel: Ein Jahr ist für eine so junge Band - die erst kurz existiert - eine relativ lange Zeit und da tat sich natürlich einiges. Es gab Höhen, es gab Tiefen, wir haben einige Konzerte gespielt, ein paar Leute sind gegangen, dafür kamen neue Gesichter hinzu. Wir haben uns auch gefragt, bringen wir jetzt ein Album raus oder doch noch mal eine EP? Wir entschieden für uns für eine weitere EP und warten nun, was mit der neuen EP passieren wird ...
Danny: Wie Daniel schon sagte, ist ein Jahr vergangen, in dem wir uns persönlich auch über unseren weiteren Weg Gedanken machen mussten. Das erste Album stand schon im letzten Jahr im Raum, wir entschieden uns aber doch für eine weitere EP, weil wir hinter den sechs Songs, die auf ihr drauf sind, zu 100 Prozent stehen und wir der Meinung sind, dass sie 100%ig zu uns passen und uns am besten repräsentieren.
Die erste Single heißt Kleinstadtlichter. Um was geht es?
Daniel: Der Song ist unsere Liebeserklärung an die Kleinstadt. Die Kernaussage ist, dass man nicht unbedingt in die weite Welt ziehen muss, um eine gute Zeit zu haben mit Menschen, die einem am Herzen liegen. Freunden, Bekannten ... Es ist sozusagen der Song für Deine Stadt, für Dein Zuhause und für Deine Freunde, die jeden noch so unbedeutenden kleinen Ort zu etwas Besonderem machen und sozusagen zu Deinem eigenen Berlin.
Wie ist das Video dazu entstanden?
Danny: Für das Video mussten wir eigentlich gar nicht viel planen, im Prinzip war das ein ganz normaler Samstag in unserem Leben hier. Wir trafen uns mit unseren Freunden, hatten Spaß bei einer WG-Party, zu der wir auch spielten. Wir spielen nicht jedes Wochenende auf WG-Partys, aber hin und wieder kommt das eben schon vor. Das ganze haben wir dann filmen und schön zusammenschneiden lassen.
Die zweite Single heißt "Wölfe". Um was geht es?
Daniel: Der Song "Wölfe" erzählt die Geschichte von Isolation in unserer Gesellschaft und der inneren Abschottung. Die Message ist, dass man sich mit Wölfen umgibt, denen man nichts bedeutet und die einem selbst nichts bedeuten, nur um zu einer starken Gemeinschaft zu gehören, letztlich aber dann allein bleibt. "Auge um Auge" - doch man würde dann lieber die Augen davor verschließen. Man wird als Individuum nicht mehr wahrgenommen, ist nur noch Teil der grauen unbedeutenden Masse, verteidigt sich gegen diese Anschuldigungen, belügt sich selbst, wünscht sich aber insgeheim nichts mehr, als ein Versteck vor den eigentlich geschlossenen Augen, die dich doch nie als einzelne Person wahrgenommen haben ...
Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Wo soll es hingehen?
Danny: Für die Zukunft hoffen wir natürlich, dass wir weiterhin unseren Stiefel so durchziehen können, unsere eigene Musik machen können. Dass wir Songs schreiben können, die wir gut finden, Musik machen können, die wir auch selber hören würden. Wir hoffen natürlich auch, dass wir wieder etwas mehr in den Fokus rücken und wollen uns weiterhin in der Musiklandschaft in Deutschland etablieren. Touren gehören immer dazu und letztlich auch, auf ein erstes Album hin zu arbeiten, ein gutes Produkt abzuliefern, hinter dem wir dann voll stehen können.
Mit welchen Worten würdet Ihr Euch beschreiben?
Daniel: Ich glaube, am besten auf den Punkt bringen es unsere beiden Wörter, die wir schon zum Start der Band DUERER im Kopf hatten und die uns dann nicht mehr aus dem Sinn gingen und die wären eben "melancholisch" und "euphorisch". Ich glaube, das bringt das, was wir hier seit ein paar Jahren tun, auf den Punkt.
Interview-Übertragung: Mike Brettschneider
Bearbeitung: mb, cr
Fotos: Pressematerial, Band-Archiv
Bearbeitung: mb, cr
Fotos: Pressematerial, Band-Archiv
Videoclip: "Kleinstadtlichter"