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Im Oktober 2011 erschien mit "die besseren zeiten" seine letzte CD. Seitdem ist viel passiert. Christian Haase war mit seinem eigenen Programm live zu erleben - mal in kleiner, mal in großer Besetzung. Zu seinen eigenen Konzerten kamen auch die der SEILSCHAFT dazu, denn dort "vertritt" er ja bekanntlich Gerhard Gundermann am Mikrophon. Trotzdem hat Haase es geschafft, in dieser verhältnismäßig kurzen und intensiven Zeit ein neues Album zu schreiben und aufzunehmen. Die Single "Alles was gut ist" bildet den Vorboten und erscheint am 9. August. Wir haben Christian Haase eingeladen, sein neues Album und eben erwähnte Single näher vorzustellen ...
 



Der erste Song aus Deinem demnächst erscheinenden Album steht als Single in den Startlöchern. "Alles was gut ist" heißt die Nummer. Bitte erzähl doch etwas über das Stück und die Idee dahinter.lp6 20130807 1301206899 Die Komposition ist zusammen mit René Schostak, meinem Haus- und Hof-Ratgeber und gleichzeitig auch Produzenten des ganzen Albums, entstanden. Die Musik war schnell da. Aber dann saß ich zu Hause und habe versucht, etwas darauf zu texten. Ich kam einfach nicht weiter und plötzlich stand diese Zeile vor meinem inneren Auge: "Alles was gut ist, kommt aus Dir". Ich empfand das als absoluten Griff ins Klo, denn so eine platte Zeile hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht geschrieben. Ich hab' den Song erst mal zur Seite gelegt und anschließend mit René, meiner Freundin und mit etlichen anderen Leuten darüber gesprochen. Irgendwann musste ich begreifen, dass das zwar eine unheimlich einfache Zeile, aber in ihrer Einfachheit total wahr ist. Es ist nun mal so, dass unsere Selbstheilungskräfte und die Kräfte, die uns immer an- und vorwärts treiben, nur aus uns selbst heraus kommen. Auch wenn uns Freunde helfen, irgendwelchen Situationen zu entsteigen, dann appellieren sie doch auch nur an unser Unterbewusstsein. In uns steckt die ganze Kraft des Universums. Alles was gut ist, kommt aus dir. Und Punkt!

Vom Arrangement her klingt "Alles was gut ist" so ein bisschen nach 80er und insgesamt komplett anders als das, was ich bisher von Dir kannte. Meine ich das nur oder ist das wirklich so?
Der Song fällt kompositorisch schon ein bisschen aus dem Rahmen. Nach 80er klingt es - glaube ich - nur für Dein Empfinden, weil René in dem Stück eine ziemlich geile U2-Gitarre spielt.

001 20130807 1744271672So ist es, genau das ist mir auch aufgefallen ...
Das ist inzwischen wieder sehr modern. Wie einfach alles, was gut ist.

Wird das wieder eine digitale Veröffentlichung, also ein Download oder wird es davon auch eine CD-Single geben?
Das wird zunächst eine rein digitale Veröffentlichung. Und dann müssen wir mal schauen, was damit passiert. Sollte die Single in die Charts kommen, dann muss man natürlich über eine physische Single-Veröffentlichung nachdenken.

Wann wird die Single veröffentlicht?
Der Song ist ab dem 9. August zu haben. Überall da, wo man Musik runterladen kann.

Ich sagte es ja schon, "Alles was gut ist" ist der erste Song aus dem neuen Album. Wann wird es erscheinen?
Das offizielle Veröffentlichungsdatum ist der 30. August. Wir sind mit der Produktion so gut wie fertig, d. h. die letzten Abmischungen sind gemacht und die Songs sind inzwischen zum Mastern verschickt worden. Die wenigen verbleibenden Wochen bis zum 30. August müssen wir jetzt einfach für die Werbung nutzen.

Du bist bei der Veröffentlichung einen für Euch neuen Weg gegangen, denn Ihr habt die Fans gebeten, Euch im Vorfeld finanziell bei der Produktion zu unterstützen. Normalerweise finanziert doch eine Plattenfirma ein neues Album. Bei Euch nicht?
Man muss dabei beachten, dass es im Independent-Bereich Plattenverträge, wie es sie früher einmal gab, heute nicht mehr gibt. Wie das bei Major-Labels abläuft, kann ich Dir nicht sagen, aber dort ist ja auch noch ein bisschen mehr Geld vorhanden. Dafür gibt es in unserem Bereich heute "Bandübernahmeverträge", wo Dir ein Plattenlabel heute höchstens noch einen Vorschuss zahlt, den Du über Deine eingespielten Lizenzen wieder zurückzahlst. Natürlich ist es nicht so, und das möchte ich an dieser Stelle mal ganz dick unterstreichen, dass sich die Plattenfirma hinsetzt, nichts tut und darauf wartet, dass was von mir kommt. Wenn es so wäre, bräuchte ich auch keine Plattenfirma und würde mein Album selbst in die Welt geben. Die Plattenfirma finanziert die neue CD in dem Sinne, dass sie die Pressung macht und sich hauptsächlich um die Promotion kümmert: Radio, Fernsehen und Printmedien und alles, was dazu gehört. Das, worum ich meine Fans gebeten habe, war, mir auf dem Weg zur Entstehung des Albums behilflich zu sein. Es ist eben so, dass eine Produktion in diesem Maße heute einfach nicht mehr damit zu stemmen ist, dass man sich in seinen Proberaum setzt und drei Mikrofone anschließt. Dazu gehören einfach auch professionelle Leute und da habe ich bei René schon großes Glück, dass er mir da immer einen großen Rabatt gewährt, den er auf unsere Freundschaft gründet. Ich habe auch das große Glück, dass ich als Studio "Valicon" in der Hinterhand habe, die mir bei den Arrangements helfen. Dazu kommt diese ganze Geschichte mit dem Cover-Artwork. Das kostet eben alles Geld, das in dem Bandübernahmevertrag, den ich gerade erläutert habe, nicht drin ist. Was ich bei der Plattenfirma abliefere, ist das fertige Produkt. Ab da erst springt die Firma ein und gibt ihren Teil dazu. Der Weg dahin ist meiner und der wird im Laufe der Zeit auch immer teurer. Je besser mein Produkt werden soll - und ich versuche immer das Beste zu machen - desto teurer wird die Produktion. Ich darf sagen, dass das mit dieser Art der Finanzierung funktioniert hat. Das Crowdfunding ist bei mir inzwischen abgeschlossen. Mit 8.000,- EURO ist es gelungen, sogar 700,- EURO mehr zu sammeln, als das eigentliche Funding-Ziel war. Ich will diese Gelegenheit nutzen, ein dickes Dankeschön mit 12 Ausrufezeichen an alle Unterstützer zu richten. Die Idee bzw. das Konzept des Crowdfundings stammt aus Amerika, weil es dort schon ewig so ist, dass Du keine staatlichen großen Fonds hast, aus denen Projekte finanziell unterstützt werden. Egal ob beim Theater, bei Musikern oder in der Wissenschaft. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Statt einen großen Sponsor oder Geldgeber zu finden, der sich um die gesamte Summe kümmert, findet man viele kleine, die das geben, was sie geben können. Ich war mir am Anfang nicht sicher, ob das funktioniert, aber es ist voll aufgegangen. Für mich unterstreicht es diesen Satz "Fans sind eine Macht". Es ist definitiv so. Die Kraft, die Fans haben, ist nicht zu unterschätzen.

004 20130807 1976435017Wie wird das Album heißen?
Seit Beginn der Produktion sind verschiedene Arbeitstitel im Gespräch gewesen. Eine erste Variante war "Kompass nach Süden", ein sehr lyrischer Album-Titel, aber schon so bildgebend. Dann war ich sicher, mit "Sag nichts" meinen Album-Titel gefunden zu haben. Und schlussendlich entschieden René Schostak und ich, dass wir die Platte "Alles was gut ist" nennen. Das hat zur Abwechslung mal nichts damit zu tun, dass auch die Single so heißt, sondern weil "Alles was gut ist" vieeeeeel positiver und optimistischer ist, als ein "Sag nichts". Zwar heißt auch ein Song so, aber allumfassend für ein Album wäre mir dieser Titel doch zu passiv.

Wie ist die Platte entstanden? Habt Ihr alles in einem Rutsch eingespielt oder sind das Songs, die im Laufe der Zeit nach der letzten CD immer wieder mal aufgenommen wurden?
In einem Rutsch einspielen? Ich glaube, so arbeitet heute niemand mehr. Auch wenn einige Leute immer wieder sagen, dass sie Ursprünglichkeit lieben, würden sie unangenehm überrascht sein, wie schnell ihnen in der Musik wieder etwas fehlen würde. Dazu sind die Hörgewohnheiten viel zu angepasst. Vielleicht auch leider angepasst. Neun der 13 Titel des Albums standen zu Beginn der Produktion fest, die anderen vier entstanden während der Arbeit.

Habt Ihr dieses Mal in Sachen Produktion etwas anders gemacht, als noch beim Vorgänger-Album - mal abgesehen vom "Finanzierungsmodell"?
Das letzte Album "Die besseren Zeiten" haben wir ziemlich "klassisch" aufgenommen. Die im Proberaum arrangierten Lieder haben wir aufgenommen und noch ein bisschen verfeinert. Diesmal lief es anders. René und ich haben die Titel in zwei Jahren zusammen arrangiert und teilweise auch gemeinsam geschrieben. Jeden Song haben wir Instrument für Instrument entwickelt, abgewickelt oder auch verworfen. Tina, Dani und der australische Neuzugang am Keyboard, Chris, haben dann jeweils ihre Parts dazu gespielt.

005 20130807 1284934540Das Stück "Sag nichts" ist eines meiner Favoriten auf der CD. "Sag nichts, dann bleibt der Himmel blau", heißt es im Refrain. Wieviel Christian Haase kann man aus diesem Songtext herauslesen, oder besser gefragt: Ist das Christian Haase, über den Christian Haase da singt?
"Sag nichts" ist ein gutes Lila-Laune-Lied. Ich bin immer dafür, den Mund aufzumachen, seine Meinung zu sagen und sich einzumischen. Aber nicht, wenn es sich, wie in diesem Fall, um ein Mann-Frau-Ding dreht. Mal abgesehen davon, dass ich es auch persönlich kenne, durch Frauen-Schelte aus Tagträumen gerissen zu werden, weil ich vergessen hatte, abzuwaschen oder so ... Eigentlich ist es ein Friedenslied: "Einfach den anderen mal in Frieden lassen!", könnte die Botschaft lauten.

Aus dem Film "Forrest Gump" wissen wir ja nun schon eine Weile, dass das Leben wie eine Pralinenschachtel ist. Von Dir bekommen wir jetzt die Botschaft, dass das Leben wie Tomatensaft im Flugzeug ist: "Selten, aber wenn, dann ist es Pflicht". Wie bist Du auf diesen Vergleich gekommen und kann man das Leben denn wirklich noch anders beschreiben, als eine "Pflichtveranstaltung", wenn man einmal da ist?
Das Wort "Pflichtveranstaltung" benutzt Du, nicht ich, und schon wird "Pflicht" negativ. Ein Daran-teilnehmen-müssen! Es gibt aber auch das Wort "Pflichtbewusstsein", das ich verwenden möchte, um klar zu stellen, dass eine Pflicht auch immer eine Verantwortung in sich birgt. Es ist die Verantwortung des Einzelnen, sein Leben sinnvoll auszugestalten. Sich auf die richtige Seite zu schlagen. Dieses komplexe Wunder namens Mensch, das zumindest in erreichbarer Entfernung im All ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist, sollte diese Verantwortung schon wahrnehmen können. Und müssen.

006 20130807 1716827393"Mit anderen Augen" ist musikalisch gesehen schon fast ein Punk-Song. Das fällt zum einen sofort auf und zum anderen kommt man an der Textzeile, "Ich würde gerne, mit den Augen eines Blinden sehn, und dann noch mal erzähln, wofür ich lebe", nicht vorbei. So eine Zeile schreibt man ja nicht, weil's gerade so gut an diese Stelle passt. Was hat Dich zu dieser Zeile geführt, gab es dafür einen konkreten Auslöser?
Das ist echt schräg, dass du das ansprichst! Diesen Song habe ich geschrieben, als ich 17 Jahre alt war. 15 Jahre ist das mittlerweile her. Ich habe ihn in einer melancholischen Phase wieder für mich entdeckt und stolperte genau über diese Zeile, die Du mir jetzt vor's Gesicht hältst. Der Auslöser war mein fast krankhaftes Sehnen nach meiner Muse. Mein unbewusstes Erkennen, dass der einseitige Fokus auf dieses Mädchen und alles, was ich mir um sie herum als Welt erschuf, nicht das sein kann, was wichtig ist. Was als reines Liebeslied geschrieben wurde, hat heute eine ganz andere Bedeutung. Ein Punk-Song ist es trotzdem noch nicht, auch wenn ein paar Gitarren mitspielen.

Inhaltlich beschäftigt sich das Stück "Die Irren" mit unserer Gesellschaft. Im Prinzip lautet die Botschaft darin, dass eigentlich die, die sich nicht von Medien und Politik verblöden und für dumm verkaufen lassen, die sind, die auf dem falschen Weg sind. Also ticken wir falsch und nicht die anderen ... Habe ich das richtig interpretiert?
Absolut. Die Welt steht nicht Kopf, wie wir es zu wissen glauben. Es ist der logische Effekt, der eintritt, wenn wir bei allem, was wir beobachten, irgendwann beginnen, die Augen zu verdrehen.

007 20130807 1726470848Beim Stück "Kompass nach Süden" sind im kompletten Song Streicher zu hören. Die Bilder, die Du mit dem Text zeichnest, wirken in Verbindung mit der Musik sehr gut zusammen. Das ist echt beeindruckend. Ist diese Hymne an jemand Bestimmten gerichtet und wie kam es zu der Idee, einen Song mit orchestralen Arrangements zu machen?
Es ist anders herum gewesen. Der Song ist eine Komposition von mir, die ich alleine mit dem Klavier erfand. In verschiedenen Etappen entwickelte sich das Lied von einem Solo-Stück über eine Band-Version bis hin zu diesem Orchester-Werk. Das Streicher-Arrangement ist made-by-Schostak und berührt mich immer wieder. Es war das Lied, das alleine für sich stand. Aber es wirkte immer wie ein Kind im Regen, dem man ein Regenschirm schenken will. Wir haben den Regenschirm übersprungen und stattdessen ein Haus gebaut. Geschrieben habe ich diesen Song im Hauptgerüst für meine Schwester, die vor ein paar Jahren mit ihrer kleinen Tochter nach Mainz ging, in der Hoffnung, dort ihr Glück zu finden. Die Strophen sind meine Schwester und der Refrain bin ich in ganzer Überzeugung.

Wäre das vielleicht auch mal etwas für die Zukunft, ein Programm mit Orchester zu machen? Ist zwar nicht sonderlich neu, dieses Crossover aus Rockband und Orchester, aber es gibt verdammt viele Songs von Dir, die sich dafür hervorragend eignen würden ...
Da gebe ich Dir Recht. Babelsberger Filmorchester und Christian Haase - und das Ganze im Heimathafen Neukölln zur Premiere.

008 20130807 1906347583Mit "Nicht das Wahre" bekommt ja einer richtig schön einen eingeschenkt. Wer hört schon gerne, dass man nicht nur "Nicht das Wahre" ist, sondern dass eine Stunde mit ihm 60 Minuten zu viel sind. Man kennt Dich sonst immer als den netten Haasen, wie passt dann so ein Song in dieses Bild?
Ist das nicht noch vergleichsweise milde ausgedrückt? Es gibt einfach Menschen, die so wenig Sozialkompetenz entwickelt haben, dass ein Song dieser Art eher noch ein Kompliment darstellt.

Insgesamt ist dies - das ist mein Empfinden - das rundeste Album, das Du bis jetzt gemacht hast. Die Lieder, die Texte, die Arrangements und die hörbare Lust am Musikmachen bringen eine Menge Spaß für den Zuhörer. Hast Du jetzt Deinen Platz gefunden oder wirst Du Dich musikalisch beim nächsten Album schon wieder weiter verändert haben und ganz andere Wege beschreiten?
Stimmt schon. Ich bin mit dem letzten Album "Die besseren Zeiten" musikalisch auf eine neue Reise gegangen. Unsicher, wo sie endet. Mit meiner Band macht dieses Reisen Spaß. Ich glaube auch, dass wir mit "Alles was gut ist" erst einmal einen schönen Hafen gefunden haben. Das Schiff liegt vor Anker. Und für's Erste fühlen wir uns hier ganz wohl.

Wenn ich mir deutschsprachige Alben von jungen deutschen Sängern, wie z. B. Tim Bendzko, anhöre, dann beschleicht mich immer so ein bisschen das Gefühl, dass der eine immer so klingen will, wie der andere. Da ist irgendwie kein Platz mehr nach links oder rechts. Deine Songs klingen anders, haben andere Themen und auch Du als Sänger hast eine große Wiedererkennbarkeit. Jedes Deiner Lieder ist anders und trotzdem erkennt man Deine Handschrift. Wo siehst Du Dich mit Deinen Liedern selbst in dieser Szene positioniert? Bist Du jemand, der in diese Chartlandschaft passt?
Reinpassen will ich da gar nicht. Aber ich bin mir sicher, dass ich einen eigenen Platz in dieser Chartlandschaft verdienen kann. Ein Einstieg in die Charts würde viele Türen öffnen, die es mir leichter machen würden, auch langfristig die Musik zu machen, die ich machen will.009 20130807 1424080222 Also Leute: Bitte kauft mein Album alle auf einmal. Und am besten gleich in der ersten Woche (Eine Möglichkeit ist Amazon. Siehe HIER, Anm. d. Verf.).

Wenn ich schon Bendzko anspreche: In einem Deiner Lieder ist ein Zitat zu hören, nämlich das mit "Wenn Worte Deine Sprache wären...". Absicht oder Zufall?
Absicht. Es sind eigentlich auch zwei Zitate. Bendzko und Jupiter Jones... Findest Du es auch?

Da muss ich nochmal nachhören ... Was erhoffst Du Dir? Welche Wünsche knüpfst Du an Deine neue Platte?
Ich möchte einen Schritt weiter kommen. Fans dazu gewinnen, überregional im Rundfunk laufen und meinen Platz in der Szene weiter ausbauen. Ich bin sicher, dass dieses Album polarisieren wird. Aber es wird nicht unkommentiert bleiben. Und letztlich ist das alles auch scheißegal. Es ist eine geile Scheibe und sie wird viele Freunde finden. Die Rummäkler gibt es überall.

Gibt's auf der CD für Dich einen Favoriten?
"Kompass nach Süden" und "Wenn man liebt" ...

Kommen wir zu einem anderen Thema: Was gibt es Neues bei der Seilschaft?
Im Moment nicht viel. Micha tüftelt mit BAP was aus, ich muss mich jetzt erst einmal um mein Album kümmern und auch die POLKAHOLIX sind bis in den Oktober hinein auf PR-Tour. Ein Highlight wird dieses Jahr sein, dass ich zusammen mit meiner Band und der Seilschaft ein Doppelkonzert gebe. Zum 10. Jubiläum des Altenhofer Liedersommers am 24. August.

Es gibt im Jahr nur wenige Konzerte der Seilschaft. Das ist alles wohl dosiert und dürfte dafür sorgen, dass sich dieses Projekt nicht so schnell abnutzt. Aber irgendwann wird man vielleicht nicht um neue Songs und eventuell eine neue CD herumkommen, oder?
Es wäre schade, wenn sich die Seilschaft abnutzt. Und es ist ja in der Tat so, dass Gundermann eben keine neuen Songs mehr schreiben kann. Also muss das jemand anderes machen. Und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass ein paar Ideen schon auf dem Tisch liegen. Und einen eigenen Song spielen wir ja auch schon: "Sieht nach Regen aus", den Mario und ich geschrieben haben.

Wie kann man verhindern, dass die Seilschaft nicht nach Christian Haase klingt? Die Schnittmenge ist ja ziemlich groß, was Musiker und musikalische Ausrichtung betrifft.
Die Seilschaft als Band hat einen eigenen Klang. Das macht dieses Musiker-Konstrukt ja auch aus. Und nicht ein geschriebenes Lied kommt an der Arrangement-Zensur der Band vorbei. Das war mit Gundis Kompositionen schon so und wird sich nicht ändern. Sprich: Ein Lied, das die Seilschaft letztlich spielt, ist immer eine Gemeinschaftsproduktion.

013 20130807 1641480408Was ich außerordentlich schön finde ist, dass Du Dich in diesem Jahr aktiv an unserer Benefiz-Geschichte für die Kinderhilfe Afghanistan beteiligst. Du hast eine Deiner Gitarren hergegeben, die wir für den guten Zweck versteigern werden. Wie lange hat Dich das gute Stück begleitet und gibt es eine Geschichte zu der Klampfe?
Das gute Stück begleitet mich eigentlich seit meinem 15. Lebensjahr. Es war die Gitarre meines ersten Gitarristen, Jan Masanetz. Ein wirklich großartiger Musiker, der mit 16 damals schon die Leipziger Gitarren-Elite an die Wand gespielt hat. Ein absolutes Genius und ein heute nicht unbekannter Komponist. Diese Gitarre hatte Jan immer gespielt und ich habe dazu gesungen in meiner ersten Band. Nachdem wir 1999 die Schule verlassen hatten, brach die Band auseinander und jeder ging seiner Wege. Ich weiß nicht warum, aber ich habe Jan zwei oder drei Jahre später angerufen und ihn gebeten, mir diese Gitarre zu verkaufen. Ich hatte das Gefühl, irgendeinen Talisman in meiner Nähe zu brauchen. Da hat er mich total über den Tisch gezogen, aber ich habe das Ding trotzdem gekauft. Sie stand bei mir rum und ich habe sie als Talisman immer angeguckt. Ich habe sie von Umzug zu Umzug immer wieder mitgenommen, obwohl ich sie nur auf ausgewählten Konzerten selbst gespielt habe. Immer dann, wenn ich das Gefühl hatte, ich brauche meinen Glücksbringer an meiner Seite. Ich bin gerne bereit, diese Gitarre, die jetzt schon so lange in meinem Besitz ist, an jemanden weiter zu geben, der vielleicht auch einen Talisman braucht. Es ist meine übergreifende Metapher für alle Kinder in Afghanistan.

Wie sieht's bei Euch in den Sommermonaten aus? Gibt es besondere Termine, bei denen man Christian Haase live sehen kann?
Das Album kommt ja erst in den letzten Atemzügen des Sommers. Daher liegen die Termine eher im Herbst. Besonders freue ich mich auf den 13.09. zum Release-Konzert im Berliner Postbahnhof und auf den 27.09., wenn ich in Dresden in der Scheune bin. Tickets für den Postbahnhof gibt's HIER

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Ich wünsche Dir für Deine Vorhaben und insbesondere für Deine Single und das Album maximale Erfolge. Vielen Dank für das Interview. Möchtest Du noch ein paar Worte an die Leser richten?
Ich danke Dir für's Gespräch. Meine Worte für die Leser ... Ich freue mich auf das Erscheinen der Single und hoffe, dass sie mehr gekauft, als kopiert wird. So ein Song kostet weniger, als ein Coffee-to-go und hat viel mehr Energie. Bitte gebt meiner Facebook-Seite einen Like: HIER und besucht meine neue Homepage www.haase-band.de.


Interview: Christian Reder
Bearbeitung: mb, cr
Fotos: Jens Lorenz, Torsten Meyer, Pressefotos


 
 

   
   
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