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Ein Beitrag von Lisa Walter mit Fotos von Lisa Walter
und Mathias Bothor (Pressematerial EastWest Records)



001 20210117 1027572893Wahrscheinlich hat wohl jeder von uns schon einmal in der Platten- und CD-Sammlung seiner Eltern gewühlt und dabei vielleicht auch den einen oder anderen Künstler für sich entdeckt. Genauso gab es auf dem Sampler " Hit's 94- Rock & Pop Deutsch" den Zufallsfund von Wiebke Schroeder mit "Teufel im Leib", neben bis heute bekannten Musikern wie Die Toten Hosen, PUR, Edo Zanki oder Peter Maffay.

Im Zeitalter der Digitalisierung hat es durch Zufall auch dieser Sampler geschafft, mal wieder Gehör zu finden und so begann die Recherche zu einer Sängerin die 2021 wohl eher weniger Menschen kennen dürften. Dies ist nicht nur Grund dafür ihre Musik aus dem Dornröschenschlaf rauszuholen, sondern auch nach über 26 Jahren nach der letzten Albumveröffentlichung, die Musik aus dem Heute zu betrachten.

Anfang der 90er Jahre hatte es die Deutschrock/-popszene ziemlich schwer, da diese Zeit eher von Schlager, Techno und elektronischen Klängen regiert wurde. Erst Anfang der 00er Jahre änderte sich das bis heute anhaltend, dass diese Musikrichtung wieder mehr Anklang fand. 1992 und 1994 wurden die beiden Alben "Wiebke Schroeder" und "Zwing mich zum Glück" veröffentlicht, die beide vom Produzenten Ingo Politz in Zusammenarbeit mit Bernd Wendlandt (Valicon) entstanden. Beide haben sich im Laufe der Jahre einen Namen in der Branche gemacht, da sie u.a. SILLY, Silbermond oder auch Bell Book & Candle erfolgreich produziert haben. Außerdem wurden die Alben von gestandenen Musikern wie Uwe Hassbecker (SILLY), Ritchie Barton (SILLY) oder auch Rainer Oleak (Musik-u. Filmkomponist) eingespielt. Sämtliche Mitwirkende haben den Alben somit ein qualitativ hochwertiges Niveau gegeben, welches bis heute zu hören ist. Wieder einmal ist zu hören, dass Musiker aus der ehemaligen DDR ihr Handwerk beherrschen, da sie es von der Pike auf lernen mussten um als Berufsmusiker arbeiten zu dürfen. Ohne Ausbildung keine Berufserlaubnis, die sich auch hier wieder einmal auszahlt, da von vorne bis hinten keine Amateure am Werk sind. Es ist auf beiden Alben ein typischer '90er Sound zu erkennen und doch haben die Songs auch nach all den Jahren einen typischen Deutschrockpopcharakter,002 20210117 1916334737 der auch in die heutige Zeit passt. Ihre Texte sind zeitlos und haben an Aktualität nichts verloren, teilweise mit klaren Statements bei "Teufel im Leib" oder "Hände weg von meiner Seele", aber auch mit ruhigen nachdenklichen Balladen wie "Vorbei".

Die Art dieser Musik ähnelt zu dem Zeitpunkt sehr der von Pe Werner, die auch Anfang der 90er mit "Kribbeln im Bauch" bekannt wurde. Nach der letzten Veröffentlichung von "Zwing mich zum Glück" 1994 wurde es ruhiger um Wiebke Schroeder, wobei viel Potenzial vorhanden war und es aus heutiger Sicht wohl kaum eine bessere Mischung aus Produzenten und Musikern geben könnte. All das ist Grund genug diese Künstlerin mit ihren zwei Alben, zurück ins Leben zu rufen und ihnen auch im Jahr 2021 neue Hörer und Liebhaber zu verschaffen, denn nur weil etwas schon ein paar Jahre zurück liegt, ist es noch lange nicht schlecht oder gehört damit auf den Friedhof der Vergessenheit - ganz im Gegenteil! Aus heutiger Sicht könnte man Wiebke Schroeder irgendwo zwischen Julia Neigel, Ina Müller, AnNa R. (Rosenstolz/ Gleis8) und Pe Werner einreihen. Allesamt Frauen, die sich in den letzten Jahren in der Musikszene behauptet haben und für Statements mit Gefühl und Ausdruckskraft stehen.

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Wiebke Schroeder ist gebürtige Rostockerin und lebt inzwischen in Augsburg. Sie hat Gesang, Klavier und Schauspiel an der Musikhochschule "Carl Maria von Weber" in Dresden und an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin studiert. Zwischen 1992 und 1999 war sie als Sängerin tätig und hatte einen Plattenvertrag beim Label EastWest Records (ehemals Teldec). In dieser Zeit hat sie drei Alben produziert, wobei das letzte Werk ("Ruhestoerung") im Jahre 1999 nur noch als Promo veröffentlicht wurde und nicht in den Handel kam. Inzwischen arbeitet sie beim Rundfunk, hat für Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern gearbeitet und ist aktuell Moderatorin beim Sender Donau 3 FM.






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