Sebastian Block: "Wo alles begann" (CD Album)

blockwoallesbegann 20180321 1965604404VÖ: 16.02.2018; Label: Timezone; Katalognummer: 4250579800181; Bemerkung: CD Album im aufklappbaren Digipak mit Abdruck aller TExte im Booklet;

Titel:
Wo alles begann • Warum rufst Du nicht an • Spaten • Keine Zweifel • Alles für mich • Die Nacht kennt keine Farben • Evelyn • Bist Du die Antwort • Mein Wille • So nah


Rezension:
Ein "Neuling", zumindest für mich. Man legt also erwartungsvoll die CD in den Spieler. Ein Blick auf die Laufzeitangabe macht stutzig: Nur 34 Minuten? So kurz? Stimmt, sie ist sehr kurz geraten. Ob es besser ist, kurzweilig zu unterhalten als ausführlich zu langweilen, wird sich im Verlauf der Hörsitzung noch herausstellen.

Doch zunächst sind einige "Formalitäten" zu erledigen. Liedermacher Sebastian Block kommt aus Berlin und legt jetzt seine dritte Solo-CD vor. 2006 gründete er die Band MEIN MIO und mischte später als Keyboarder und Gitarrist bei SVEN VAN THOM mit. Ich horchte auf, als ich las, dass sein damaliges Debütalbum von Nils Frahm produziert wurde. Nils Frahm habe ich einmal auf einem beeindruckenden Livekonzert erlebt. Der Pianist und Komponist genießt im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf, weil er zeitgenössische Klassik mit minimalistischen Elektroklängen kombiniert und dies sehr erfolgreich praktiziert. 2010/2011 bringt Sebastian Block sein erstes, von Sven van Thom produziertes Soloalbum "Bin ich du" heraus, dem 2015 "Der Mond ist schuld" folgte. Seit dieser Zeit tourt er häufig. All das stachelte meine Neugierde noch mehr an.

Bei den Studioaufnahmen wirkten u.a. Anne Müller (Viola und Cello), Raphael Büttner (Schlagzeug), und Merav Goldmann (French Horn) als Gastmusiker mit. Bereits der erste Song "Wo alles begann" ist ein hörenswerter Einstieg, den er mit angenehm klangvoller Stimme präsentiert. Der Wunsch, die Zeit manchmal zurückdrehen zu wollen, ist wohl nicht nur seiner. Block versteht es, das Thema sehr poetisch zu umschreiben, wie überhaupt seine Gedanken gut nachvollziehbar sind. Kein verqueres Ratespiel, "Was könnte er wohl meinen?", obwohl man schon gut hinhören (oder im Booklet mitlesen) und die eigene Fantasie spielen lassen sollte. Er versteht es, eingängige Melodien zu komponieren, die sich, hervorragend arrangiert, zwischen tanzbarem Synthesizer-Pop und balladesken Songs bewegen. Etliche Themen sind im zwischenmenschlichen Bereich angesiedelt. Jedenfalls waren Im Nu die 10 Lieder durch. Wie erwartet - denn 34 Minuten, Sie wissen schon ... Nein, da war noch etwas. Beim vorletzten Song "Mein Wille" verschlug es mir fast die Sprache. Auch wenn er darin die "Zeichen der Zeit nicht erkannt" haben will, ist es eine Hammerballade, die, aufwändig arrangiert, seine Stimme fast plastisch aus den Lautsprechern erklingen lässt. Mit einer sehr eingängigen, dennoch raffinierten Melodieführung und mächtiger Klangdichte. Der legendäre Musikproduzent Phil Spector nannte solche Effekte treffend "Wall of Sound". Alleine diesen traumhaft schönen Song sollte man unbedingt gezielt bewerben. Für mich ein Fall für die Charts! Darf ich verraten, dass ich diesen akustischen Schatz gleich mehrmals anhören musste? Seine einschmeichelnde Stimme in den ruhigeren Passagen tat ein Übriges, um eine gewisse Suchtwirkung hervorzurufen.

34 kurzweilige, dicht gewebte bunte Minuten. Mit dem Nebeneffekt, dass man sich die CD in Anbetracht der Laufzeit mehrmals zu Gemüte führen könnte, am besten nacheinander. Und sich in YouTube in viele Clips zusätzlich hineinvertiefen kann.
(Gerd Müller)






Videoclips:








 
 

   
   
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