Reinis Party am 9. Februar 2018 in Berlin

 

Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer
 
Ich erinnere mich noch gut, als vor etwa zwei Jahren Dirk Zöllner mit seiner Band ein Konzert im Neu Helgoland gab. Hier erfuhr ich, dass am selben Tag Reinhard Fißler seiner schweren Erkrankung erlegen war. Lange hatte er seiner Erkrankung getrotzt, seinen Kampf letztlich aber doch verloren. Das war genau am 13. Februar 2016, wenige Tage nach seinem 67. Geburtstag. Dieser war am 6. Februar 2016, und seitdem organisieren Freunde immer um dieses Datum herum eine "Party" zum Gedenken an diesen großartigen Sänger.

Zahlreiche Weggefährten und Freunde hatten auch dieses Mal angekündigt, im Neu Helgoland im Andenken an Reinhard Fißler aufzutreten. Man hatte im Vorfeld festgelegt, dass jeder Künstler zwanzig Minuten für seinen Auftritt hat, denn die Veranstaltung sollte möglichst gegen Mitternacht enden. Durch das Programm sollte ursprünglich Andreas Hähle führen. Da dieser aber kurzfristig verhindert war, übernahm das Thomas Putensen, der auch selbst hier einen musikalischen Auftritt hatte.
Pünktlich um 20:00 Uhr kündigte "Pute", wie man ihn auch nennt, die ersten beiden Künstler an. Auf die Bühne kam die Rock-, Blues- und Soulsängerin CHRISTIANE UFHOLZ, und auf der E-Gitarre begleitet wurde sie von Michael Lehrmann. "Crossroads" von Robert Johnson (bekannt auch die Version der 60er-Jahre-Superband CREAM) war der Auftakt in den Abend.b 20180212 1670193338 Danach brachte Christiane mit ihrer ausdrucksstarken Stimme noch unter anderem "All Along The Watchtower" von BOB DYLAN und "Little Red Rooster" von Willi Dixon zu Gehör. Übrigens hatte Christiane im letzten Jahr einen runden Geburtstag und dessen Nachfeier steht im gleichen Saal demnächst an. Nachdem die 20 Minuten um waren, ging CHRISTIANE UFHOLZ von der Bühne und Henry Kotowski kam.

Michael Lehrmann blieb gleich auf der Bühne, denn zusammen mit HENRY KOTOWSKI bestritt er auch die nächsten 20 Minuten. Beide Musiker musizieren bekanntlich ja zusammen mit noch einem Schlagzeuger und einem Bassisten unter dem Namen DIE SPUTNIKS. Da sie aber hier nur zu zweit waren, kamen die restlichen Instrumente aus der Konserve - sprich Playback. Mit dem "Peter Gunn Thema" ging es los und bei "Spiel mir das Lied vom Tod" war für Henry der Moment gekommen, wo er die Mundharmonika ansetzte. Schließlich sang er auch noch "The Days Of Pearly Spencer" von David McWilliams. Michael Lehrmann spielte zu allem auf seiner Stratocaster.

Nun kam die Band UNBEKANNT VERZOGEN an die Reihe. Deren Frontfrau und unsere Kollegin Patricia "Patti" Heidrich war an diesem Abend schon einige Male an mir vorbeigelaufen, ohne dass ich sie erkannt habe. Sie hatte ihr Gesicht bunt angemalt und was das zu bedeuten hat, erklärte sie gleich am Beginn ihres Auftritts. Patty engagiert sich in die "Achse", dem Dachverband für Menschen mit seltenen Erkrankungen in Deutschland, und als selbst Betroffene hatte sie unmittelbar vor dieser Veranstaltung an einer Aktion dieses Verbandes teilgenommen.c 20180212 1421788570 UNBEKANNT VERZOGEN stand an diesem Abend zu dritt auf der Bühne und das Trio spielte einige Lieder aus ihrem Repertoire. So hörten wir den "S-Bahn-Blues" und das mit einem deutschen Text versehene irische Volkslied "Whisky In The Jar", bekannt in der Interpretation verschiedener Bands und Künstler wie THE DUBLINERS, THIN LIZZY oder METALLICA. Auch SIMON & GARFUNKELs "The Sound Of Silence" brachten die drei Musiker zu Gehör.

Die nächsten beiden Akteure gehörten bzw. gehören zur STERN-COMBO MEISSEN. Allerdings waren sie nie zur gleichen Zeit in der Band. Die Rede ist von MAREK ARNOLD und MANUEL SCHMID. Die beiden Künstler spielten einige Songs, die aus Ihrer gegenwärtigen Zusammenarbeit hervorgegangen sind. Marek spielt das Keyboard und Saxofon und Manuel singt und begleitet sich, wenn Marek Saxofon spielt, auch selbst auf dem Keyboard. Alle Songs hatten englische Texte, nur der am Ende gespielte Titel war von Manuels Soloalbum und in deutscher Sprache.

Nun durfte sich Thomas Putensen selbst ansagen, denn er und seine beiden Musiker waren an der Reihe. "Pute" nahm am Klavier Platz und mit viel Wortwitz, hier mal ein Gedicht und Liedtexten, die einerseits zum schmunzeln anregten, andererseits aber auch nachdenklich stimmen, bestritt er nun seine 20 Minuten. Begleitet wurde er dabei von seinem Geiger und Hornisten Thomas Braun und dem Kontrabassisten Michael Bahlk. Seine Liedtexte trugen Überschriften wie "Der Fischer und seine Frau", "Im Arsch" oder "Wir aus dem Osten machen nur Kosten". Als er dann letztendlich auf dem Piano den Beatles-Song "Lady Madonna" intonierte, schuf er die Überleitung zum nächsten Act.

Auf der Bühne nahm ein Chor Aufstellung, der begleitet von einem Pianisten und von einem im Dunkel des Saales agierenden Dirigenten Songs der BEATLES wie "Come Together" oder "Eigth Days A Week" sang. Nach dem Chor, der sich übrigens auch COME TOGETHER CHOR nennt, war SIMONE KOTOWSKI an der Reihe. Sie begleitete sich wie fast immer selbst am Piano und begann mit zwei neuen deutschsprachigen Titeln,d 20180212 1062582630 die sie selbst komponiert hatte. Der erste Titel hieß "Schau in den Fluss", der zweite "Sei einfach laut". Den Text des zweiten Titels hat ihr eine facebook-Freundin geschrieben, die Simone bisher aber noch nicht persönlich kennenlernen konnte. Auch den "Mitternachtsengel" sang Simone und gegen Ende ihres Beitrages kam TINA ROGERS auf die Bühne und die beiden sangen das Lied "Smile" von Charly Chaplin.

TINA ROGERS, die Sängerin aus Erfurt, bestritt den letzten Programmteil des Abends mit ihrem Pianisten. Sie sang überwiegend in Englisch und Titel wie "Proud Mary", "Summer In The City" und schon besagte "Lady Madonna". Ganz toll fand ich ihre Interpretation von Herbert Grönemeyers "Halt mich". Mit dem Auftritt von TINA ROGERS war die letzte Stunde vor Mitternacht angebrochen und nach ihr bat Thomas Putensen nochmal alle Akteure des Abends auf die Bühne. Leider waren aber viele schon wieder abgereist, so dass nicht allzuviele Leute kamen. Es wurde nochmal gesungen, u.a. noch ein weiterer Titel von THE BEATLES, "Let It Be". Reinis ehemaliger Betreuer, Pfleger und Freund Siegfried Tieke spielte Mundharmonika, Manuel Schmid Keyboard und Marek Arnold Klarinette. Als dann alle die Bühne verließen, sang und spielte Manuel noch einen Titel seines Soloalbums, danach war Schluss. Ein langer und auch etwas anstrengender Abend war es, aber es hat Spaß gemacht und man hat sich gemeinsam mit vielen anderen Menschen an einen tollen Künstler erinnert.







 
 
 
 
 
 
 
 






   
   
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