FALKENBERG zum 50sten

Musik statt Schaltkreise

 Ein Beitrag von Hartmut Helms

 

 

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Der internationale Zeitgeist war zum Beginn der 80er ein anderer und Bands wie Depeche Mode oder OMD hatten das Sagen. Als Martin Schreier diesen Ralf Schmidt 1983 zu meinen heiß-geliebten STERNEN holte, waren die Zeiten des kunstvollen Rock zu Ende und ich selbst stinkesauer. Doch irgendeinem inneren Instinkt folgend, kaufte ich die Platten weiter und dann sogar auch noch seine 87er Solo-LP "TraumArchiv". Das dazu gehörige Poster hab' ich mir auch noch geklaut. Das hat er inzwischen selbst nicht mehr, wie er in Niesky sagte.
 

Schmidt war vor der Stern-Combo ein lokaler Star in Halle und Umgebung. Damals rockte er bei den PRIMANERN, von denen übrigens auch Peter "Bimbo" Rasym "abgezogen" wurde. Nach dem politischen Kopfstand im Osten hab' ich ihn aus den Augen verloren, denn Haare mit Gel und Spray, Lederhandschuhe und verbissene Mimik waren nicht mein Ding und sind es bis heute nicht. Doch in den beginnenden 2000er Jahren begann er langsam wieder in mein Bewusstsein zu rücken. Zunächst als Nachfolger von Reinhard Fißler bei der STERN-COMBO und beim SACHSENDREIER. Im kleinen Provinznest Niesky hörte ich ein Solo-Konzert von ihm und danach ergab es sich, dass wir auf einer privaten Couch miteinander plauderten. In der Folge sah ich im Sänger IC auch den Menschen mit seinen Ansichten und Visionen.


Das Projekt STERN AKUSTISCH hab' ich in Dresden erlebt, um mitreden zu können. Da hab' ich ihn verstanden, obgleich diese Spielvariante nicht meinen Nerv und auch nicht mein Gefühl traf. Die CD "So nah vom nächsten Meer" mit den fein gesponnenen Melodien und intelligenten Wortspielen, ihrer beißenden Kritik und den zarten Visionen, war dann endlich meine Neuentdeckung. Das ist Musik, mit der ich durch meine Gedanken wandern und mich identifizieren kann. Das sind tolle Songs, die mit Gitarre oder Piano so wirksam sind, dass jedes weitere Beiwerk stören würde. Davon hab' ich mich 2009 in Weinböhla auch live gern überzeugen lassen.

Da ist einer schon lange auf dem Weg, der keinem Bruch, keiner Auseinandersetzung und keiner Schwierigkeit ausgewichen und daran gereift ist. Rückblickend könnte ich vieles finden, was ich nicht mochte, aber das ist in meinem eigenen Leben nicht anders.
Es sieht gerade wieder einmal nach einem kontinuierlichen Neustart aus und man darf gespannt sein, wohin ihn dieser Weg führen wird. Ich bin neugierig, was die neue Partnerschaft bringen wird und auf die neue CD auch. Lass' den Wein reifen und die Musik auch. Je reifer man(n) wird, desto weniger spielt Zeit eine Rolle, glaub' mir.

FALKENBERG ist 50 - herzlichen willkommen "Meiner"!

 


   
   
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