

Ein Nachruf von Christian Reder mit Fotos aus der
Redaktion und einem Videoclip von Petra Meißner
Redaktion und einem Videoclip von Petra Meißner
"Seid nett zueinander. Gebt nicht auf. Was immer auch passiert, es gibt immer einen Weg. Ich habe Euch alle lieb." Das waren die letzten Worte, die Carsten "Beathoven" Mohren im Gespräch mit mir kurz vor Weihnachten 2016 uns allen mit auf den Weg gab. Obwohl er an diesem Montag schon ziemlich schwach war und es ihm nicht gut ging, unterhielten wir uns etwas über zwei Stunden über seine Karriere, seine Musik und seine Gedanken. Mehr noch ... er hatte immer noch Pläne im Kopf, wollte verschiedene Dinge noch umsetzen, u.a. einen Live-Mitschnitt von QUASTER:

Beathoven ging von Anfang an offensiv mit seinem Schicksal um. "Bis hierhin" habe er ein schönes Leben gehabt. Dankbar sprach er über die Zeit, die er auf Erden verbringen durfte, und diese Welt wollte er aufrecht verlassen und alles noch in vollen Zügen erleben. Nicht leise in einer Ecke auf das Ende wartend, sondern aktiv lebend - das war sein Motto. Er durfte das als Beruf ausüben, was er liebte: Er war Musiker und liebte "seine" Band ROCKHAUS. Sie sei das gewesen, was er immer suchte und 1986 letztlich auch gefunden hatte. Knapp 40 Jahre war er eben Musiker. Erst Amateur, mit 14 Jahren in einer Coverband, dann als Profi, u.a. Mitbegründer der GAUKLER ROCK BAND. Er steckte voller Ideen und Leidenschaft. Außerdem war er Vater. Seine Töchter sind sieben und achtundzwanzig Jahre alt. Er war auch ein liebender Partner. Seine Freundin Gabriele ist 44 und war bis zuletzt an seiner Seite. Kämpfte mit ihm. Und er war auch Freund und Kollege. Seine Kumpels von ROCKHAUS haben ihm den letzten großen Wunsch erfüllt, indem sie mit ihm ein letztes Mal auf Tour gegangen sind. Im November und Dezember 2016 war das, als sie noch durch 10 Städte tourten und einen Nachschlag ihrer "Therapie" gaben. Diese Zeit hat Carsten genossen, wie er in eingangs erwähntem Gespräch mehr als nur einmal anmerkte. Mike, Maxs, Herr Petereit und HeinzAngel gaben ihm einmal mehr, und in diesem Fall leider zum letzten Mal, das Gefühl, als wäre alles in Ordnung und normal. Die tragische Geschichte im Hintergrund wurde ausgeblendet und das Leben auf der Bühne LAUT gefeiert. Das dürfte auch sie eine Menge Kraft gekostet haben und in einem unbeobachteten Moment werden auch sie ihrer Trauer Luft gemacht haben. Aber eben nicht vor ihm. Sie liebten ihn und er liebte sie. Und dass er bei vielen Menschen, nicht nur bei den ROCKHÄUSERN, so beliebt war, konnte man auch lange vor dieser schweren Zeit immer wieder hören. Beathoven gehörte zu den wenigen Musikern, über die nie jemand ein böses Wort verloren hat. Im Gegenteil, er wurde immer als feiner Mensch, lieber Freund und toller Kollege bezeichnet. Ganz offenbar nicht ohne Grund.

Bitte beachtet auch:
• Interview mit Carsten Beathoven Mohren (12/2016): HIER
• Interview mit Carsten Beathoven Mohren (12/2016): HIER
• Offzielle Webseite von Rockhaus: www.rockhaus.net
Videoclips:
Keyboard-Solo bei der Quaster-Mugge am 18.11.2016 in Freiberg
Keyboard-Solo bei der Quaster-Mugge am 18.11.2016 in Freiberg